Читать книгу Unverklemmt | Erotischer Roman - Jenna Norman - Страница 3

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Kapitel 1

»Geht es Ihnen gut?« Myra Burlam nickte, doch im Grunde befand sich ihr Körper im Extremzustand.

»Nicht verkrampfen, dann ist es leichter.« Väterlich legte Adrian Orwood seine linke Hand auf ihre eiskalten Finger, die sie voller Angst in die weiche Armlehne ihres Sitzes gekrallt hatte. Myra wurde durchgerüttelt, wie in einem durch eine Altstadt fahrenden Oldtimer mit uralten Stoßdämpfern. Es hatte so viele Gründe für sie gegeben, sich dieser Situation auszusetzen. Genauso viele Gründe hatten jedoch auch dagegengesprochen.

»Geht schon«, presste Myra mühsam hervor und versuchte sich an einem verkrampften Grinsen.

»Tapfer, tapfer! Sie wissen jedoch schon, dass Sie diese Tortur zwei Mal über sich ergehen lassen müssen? Aber ich habe gehört, dass vieles beim zweiten Mal wesentlich angenehmer wird.« Adrian blickte Myra halb belustigt, halb mitleidig mit seinen großen, dunkelbraunen Augen an.

Dieser intensive Blick, seine männlich starke Baritonstimme, sein herbes Aftershave und seine stets leicht wuscheligen, kurzen, dunkelblonden Haare brachten Myra tatsächlich auf andere Gedanken und ließen ihre verkrampften Muskeln ein wenig entspannen. Adrian Orwood war ihre Droge, die sie beruhigte und motivierte. Er war jedoch noch viel mehr als das: Er war ihr Professor, ihr Chef, ihr Traummann und ganz aktuell der sie neckende Reisebegleiter.

In Rahmen eines großen Projektes, an dem mehrere europäische Universitäten teilnahmen, waren Professor Adrian Orwood und Myra Burlam, seine studentische Hilfskraft, von der Hamburger Universität zu einer »persönlichen Besprechung« von Freitag auf Samstag eingeladen worden. Sie war für die finanzielle Abwicklung verantwortlich, wobei es seitens der deutschen Universität noch einige Fragen zu klären gab. Der Flug von London nach Hamburg betrug lediglich neunzig Minuten, doch die Aufregung, während der Reise ihrem höchst attraktiven Professor sowie der ebenso fesselnden Flugangst so nah zu kommen, war für Myra kaum zu ertragen.

Noch immer wurden die Fluggäste durchgerüttelt, während der schwere Airbus langsam und mit einigen Stillständen zur Startbahn ratterte. Für Myra war jeder Pilot ein Held, da er eine solch große, gefährliche Maschine zähmen konnte. Doch noch mehr vergötterte sie ihren Professor Adrian Orwood, der sie gefragt hatte, ob sie mit ihm »natürlich nur beruflich« die deutsche Stadt der Sünde besuchen wolle.

»Es ist immer gut, eine angehende Betriebswirtschaftlerin, die sich mit den Finanzen auskennt, im Team zu haben«, hatte ihr Adrian, ein ausgebildeter Jurist, der Wirtschaftsrecht lehrte, mit einem Augenzwinkern verraten und Myra dabei wertschätzend seine Hand auf ihre Schulter gelegt. Sie hatte die Wärme seiner Hand durch ihr dünnes Shirt gespürt und augenblicklich zu zittern angefangen. Die Haut unter der Stelle, an der er sie berührt hatte, prickelte erwartungsvoll. Adrians überaus süßer Hundeblick, gepaart mit seiner natürlichen Dominanz und einem Schuss Verdorbenheit hatte wie so oft zuvor ihr Herz zum Hüpfen und ihren Körper zum Kribbeln gebracht. Was hatte dieser Mann nur an sich, dass ihre Hormone immer wieder mit zunehmender Stärke zur Explosion brachte?

Seit ein paar Wochen war sie, rein zufällig, aber komischerweise sehr oft, auf Berichte gestoßen, dass Pärchen auf Flügen einen besonders aufregenden Sex erlebt hatten. Mit einer heißen Erregung in ihrem Unterleib hatte Myra diese Berichte stets verschlungen. Sex auf der Bordtoilette, Sex vor den Augen der Mitfliegenden auf dem Sitzplatz. Sex in den Wolken der Lust. Myra schwebte schon so lange auf Wolken und wünschte sich mit jeder Faser ihres Körpers Nähe und Erotik mit ihrem Professor.

Nun saß sie neben diesem unglaublichen Mann im Flugzeug und er hatte seine Hand auf die ihre gelegt. Sie spürte seine starke und doch weiche Handinnenfläche auf ihrer empfindsamen Haut. Die wohlige Wärme dieser beschützenden Hand durchzog jede Pore ihres Armes und ihren ganzen Körper und benebelte ihre angstvollen Gedanken. Langsam begann Myras Blut zu brodeln, was ein süßes Kribbeln in ihrem Schoß weckte. Wie aufregend wäre es, wenn Adrians warme Hand nun von der Armlehne rutschen und auf ihrem Oberschenkel landen würde. Myra spürte plötzlich ein prickelndes Ziehen auf ihrem Schenkel, ganz nah in ihrem feucht werdenden Schritt. Unruhig rutschte sie auf ihrem Sitz herum, um das hochgepeitschte Kribbeln ihrer Scham zu beruhigen, genau darauf achtend, ihre Hand nicht unter der ihres Traummanns wegzuziehen. Doch Myras Verlangen nach einer intimen Berührung Adrians wurde sekündlich stärker.

Das fängt ja gut an. Reiß dich zusammen, schalt sich Myra. Das sind keine Flitterwochen, das ist eine berufliche Reise. Adrian und du seid definitiv nur zur Absprache von Projektdetails dieses Wochenende verreist.

Myra würde tatsächlich zwei Tage mit ihm in Hamburg verbringen – von morgens bis abends. Wenn es nach ihr ginge: auch nachts. Die ganze Zeit lang würde sie weit, weit weg von zu Hause sein. Ausnahmsweise hatte sie sich sogar neue reizvolle Unterwäsche gegönnt, man wusste schließlich nie, was in der deutschen Stadt der Sünde so passieren würde. Dennoch plagte sie das schlechte Gewissen.

Myra war nicht nur froh, dass Adrian sie für die Stelle als studentische Hilfskraft ausgewählt hatte, weil sie diesen Mann anbetete. Sie brauchte das Geld, um sich ihr Studium zu finanzieren. Den Gedanken, ihr Studium aufzugeben, um in Vollzeit Geld zu verdienen, hatte sie jedoch schnell wieder verworfen. Ohne Berufsausbildung oder abgeschlossenes Studium hätte sie ohnehin wenige Chancen auf ein halbwegs ausreichendes Gehalt, das ihr aus ihren finanziellen Problemen half. Zudem liebte Myra ihr Studium und diesen faszinierenden Vorgesetzten neben sich.

»Sie sind ja ziemlich unruhig geworden, Myra. Wenn Sie jetzt schon beim ruhigen Sitzen in einem Flugzeug überfordert sind, wie reagieren Sie denn erst heute Abend, bei unserer Besichtigung der ›sündigen Meile‹?« Adrian lachte und in seinen Wangen zeigten sich belustigt-neckende Grübchen.

»Solange wir die Reeperbahn nicht fliegend erkunden, wird es von meiner Seite keine Probleme geben«, konterte Myra, die anhand seiner häufigen zweideutigen Bemerkungen davon überzeugt war, dass Adrian von Frauen und der »schönsten Sache der Welt« extrem fasziniert war. Adrians Hand, die vorhin auf Myras Fingern gelegen hatte, streifte tatsächlich kurz ihren Schenkel, als sie sich zurückzog. Ein elektrisierendes Kribbeln lief von dieser Berührungsstelle durch Myras Unterleib.

Sie warf einen verstohlenen Blick zu Adrian hinüber, der jedoch nun auf eine Flugbegleiterin fixiert zu sein schien. Die Stewardess mit hochgesteckten, blonden Haaren stand im Gang und schaute verzückt zu Adrian herüber. Nun steuerte sie zielsicher auf Myras Professor zu, der den Sitz am Gang eingenommen hatte, rückte ihre enge, weiße Bluse zurecht, wobei sie ihre kleinen, runden Brüste verführerisch herausstreckte, und fragte ihn mit einer extrem piepsigen Stimme: »In der ersten Klasse ist noch ein Sitzplatz am Fenster frei. Ich möchte Ihnen anbieten, natürlich ohne Aufpreis, diesen Flug in der ersten Klasse mit den entsprechenden Annehmlichkeiten zu verbringen. Ich betreue diese werten Fluggäste heute und werde dafür sorgen, dass es Ihnen an nichts fehlt.«

Adrian lachte bubihaft auf. »Wie ist Ihr Name?«, fragte er sie, wobei er ihr tief in die Augen blicke. Myra, die dies alles erschrocken beobachtete, durchfuhr ein heftiger eifersüchtiger Stich.

»Darlene«, hauchte die blonde Stewardess, wobei sie sich durch ihre hochgesteckten Haare strich.

»Darlene, Ihre Haare leuchten genauso wie ihre warmen, braunen Augen. Ich fliege besonders gerne mit dieser Fluggesellschaft, weil ich hier von atemberaubenden Stewardessen umgeben bin. Doch leider kann ich Ihr freundliches Angebot nicht annehmen. Meine Studentin«, damit wies er mit seiner linken Hand auf Myra, »leidet unter Flugangst und ich kann und will sie nicht alleine hierlassen. Wenn allerdings zwei Plätze in der ersten Klasse frei wären …«

Doch die Stewardess unterbrach Adrians Antwort: »Nein, es ist definitiv nur noch ein Platz dort frei. Ich spreche jedoch aus meiner langjährigen Erfahrung, wenn ich Ihnen versichere, dass sich die Passagiere mit Flugangst sehr schnell beruhigen, sobald das Flugzeug in der Luft ist. Ich werde ihrer Studentin auch gerne vorab einen Snack und etwas zu trinken bringen lassen, dann wird die Studentin ihrem Professor bestimmt nicht die Chance auf einen angenehmen Erste-Klasse-Flug verderben wollen, nicht wahr?« Ein fragend-strafender Blick seitens der Stewardess war jetzt auf Myra gerichtet. Natürlich war es Myra gar nicht recht, wenn Adrian nun zu der attraktiven, flirtenden Flugbegleiterin in die erste Klasse verschwinden würde. Doch sie hatte kein Anrecht darauf, ihn hier festzuhalten.

Während Myra noch gedanklich zwischen einem rein höflichen »Nein« und einem ehrlichen »Ja« wankte, nahm ihr der Professor die Entscheidung schon ab.

»Das ist sehr aufmerksam von Ihnen, Darlene, aber als Professor habe ich eine Fürsorgepflicht gegenüber meinen Studenten und Arbeitnehmern. Beim nächsten Mal nehme ich das Angebot gerne an – versprochen«, sein Augenzwinkern ließ die Stewardess noch mal bedauernd aufstöhnen.

»Doch vielleicht könnten Sie uns beide ein Glas Wasser bringen? Das wäre wirklich toll von Ihnen.« Adrians große, bubihaft-weichen Augen waren auf Darlene gerichtet, die ihnen nicht widerstehen konnte.

»Selbstverständlich«, hauchte sie zurück und verschwand schnellen Schrittes im vorderen Teil des Flugzeuges. Nach ein paar Minuten kam sie mit zwei kleinen Flaschen und Plastikbechern wieder. Sie öffnete erst die Wasserflasche für Myra und goss dann das klare Getränk in einen Becher.

»Bitteschön. Ich empfehle Ihnen, das Wasser in kleinen Schlückchen zu trinken. Das kann entspannend wirken«, riet sie ihr und bedachte sie mit einem aufgesetzt freundlichen Lächeln.

Myra konnte nicht anders, als mit »Vielen Dank. Das ist sehr freundlich von Ihnen« zu antworten, wobei sie sich noch unscheinbarer, glanzloser und vor allem störender vorkam.

Diese Stewardess strahlte eine verführerische Aura aus. Sie platzierte ihren schmalen, anmutigen Körper im Gang direkt vor Adrian Orwood und goss mit einem erstaunlichen Hüftschwung das stille Wasser der zweiten Flasche in einen zweiten Plastikbecher.

»Stilles Wasser ist doch für Sie in Ordnung oder wünschen Sie es eher etwas sprudelnder?«, fragte sie ihn mit einer inzwischen eher lasziven Stimmlage.

»Ich liebe Abwechslung, mal still und mal sprudelnd«, reagierte Adrian und seine Hand schloss sich um die der Stewardess, während er ihr den Plastikbecher abnahm.

Myra konnte ihre Augen nicht von dem erotischen Spiel der beiden abwenden. Ihre auflodernde Eifersucht entfachte Sandstürme unter ihrer Haut. Myras Herz schien stärker zu klopfen, doch erstaunlicherweise aus freudiger Erwartung, was sie noch zu sehen bekäme.

»So einen anspruchslosen und zugleich aufgeschlossenen Fluggast bediene ich besonders gerne«, reagierte die Flugbegleiterin nun säuselnd und beugte sich so tief zu ihm vor, als wolle sie Adrian ihre Antwort geheimnisvoll zuflüstern. Dabei strichen ihre kleinen Brüste kurz über seine Schulter.

»Diese Airline muss ich auf jeden Fall weiterempfehlen. Der Service ist einzigartig.« Adrians Stimme war jetzt belegt. Die Stewardess genoss endlich seine volle und ungeteilte Aufmerksamkeit. Myras restliche Eifersucht wurde von ihrem glühenden Körper nun vollständig verscheucht. Ein Blick zu Adrians Hand, die noch immer, sanft und fest zugleich, die der Stewardess umklammerte, in deren Hand sich noch immer das gefüllte Wasserglas befand, pulverte all die restlichen Hormone von Myra hoch. Was könnte diese geschickte Männerhand nicht alles mit einem Frauenkörper anstellen. Unwillkürlich zog sie die Schultern nach hinten, als sie sich vorstellte, wie Adrian sanft ihre nackten Brüste streicheln würde. Spiralförmig näherte sich die Spitze seines Mittelfingers ihrer bereits steifen Brustwarze. Er umrundete bedächtig ihre Brustspitze, ohne sie jedoch zu berühren. Sanft glitt er den Warzenhof entlang, der sich bereits erwartungsvoll zusammengezogen hatte. Ihre Warze reckte sich Adrian nun förmlich entgegen – um Beachtung bittend, nein flehend. Myra entfuhr ein Stöhnen.

»Myra? Ist alles in Ordnung?«, hörte sie aus der Ferne Adrians dunkel belegte Stimme.

»Ich glaube, ich muss mal kurz … mich mal kurz frisch machen«, holperte Myra und sprang so ruckartig aus ihrem Fenstersitz hoch, dass sie sich unsanft den Kopf an der Deckenverkleidung stieß. Adrian, der den Gangplatz innehatte, machte ihr sofort geistesgegenwärtig Platz.

Sie flüchtete regelrecht auf die Bordtoilette. Das Schließen der Toilettentür und das Hochschieben ihres Shirts sowie des BHs erfolgten nahezu gleichzeitig. Myra schloss die Augen und führte die Bewegungen an ihrer Brust genau so durch, wie sie sie vorher fantasiert hatte: spiralförmig, sanft erfahren. Langsam bewegten sich ihre Finger kreisförmig auf ihrem Warzenhof. In ihrer Vorstellung waren es jedoch Adrians Finger. Myras Körper erzitterte im Gleichklang mit den sicheren Schritten irgendeiner Stewardess im Gang. Die Stimmen außerhalb der Bordtoilette schienen sich immer mehr zu entfernen. Myra hörte nur noch ihr eigenes Stöhnen, verlangend nach Befriedigung. Leidenschaftlich drehte sie nun ihre Brustwarze zwischen ihrem Zeigefinger und dem Daumen. Eine Welle des erlösenden Schmerzes durchfuhr ihren Körper wie ein Stromschlag. Ihre Lunge verlangte nach Luft – stärker und intensiver, um die Erregung des lustvollen Höhepunktes ausleben zu können. Elektrisierende Stöße durchfuhren ihren Körper, bis er sich zufrieden des folgenden Wohlgefühls hingeben konnte. Ermattet und unendlich erleichtert lehnte sich Myra an die Bordwand an.

Langsam kam sie wieder im Hier und Jetzt an. Der wunderschöne Rausch war verflogen, doch Zufriedenheit blieb zurück. Myra wusch sich langsam die Hände. Erst jetzt waren ihre Sinne wieder bereit, die Umgebung sowie die Realität zu erkennen. Sie sah sich ernüchtert in der Bordtoilette um. Sie war klein, beengt, minimalistisch – genauso, wie ihre Chancen, ihrem heiß geliebten Professor jemals etwas näher kommen zu können. Nach einer gefühlten Unendlichkeit verließ Myra ihren Zufluchtsort, die stinkende, enge Flugtoilette. Mit einem genuschelten »Dankeschön« ließ sie sich auf ihren Sitz am Fenster fallen, nachdem ihr Professor kurz auf den Gang gegangen und ihr so Platz gemacht hatte. Die Stewardess war weg. Erst einmal.

Myra atmete erleichtert auf, doch eine gehörige Portion Eifersucht kam zurück und verwandelte sich in Unsicherheit.

Unverklemmt | Erotischer Roman

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