Читать книгу Unverklemmt | Erotischer Roman - Jenna Norman - Страница 9

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Kapitel 7

Myra hörte Adrian und Darlene schon leise miteinander im Vorraum sprechen. Wagemutig trat sie hinter dem Vorhang hervor. Sie wusste, dass ihre hauteng geschnürte, schwarz-rote Spitzenkorsage deutlich zeigte, dass sie an diesem Abend durchaus auf ein erotisches Abenteuer gehofft hatte. Ein sehr kurzer Spitzenminirock, der in die Korsage eingenäht war, verdeckte ihren knappen rot-schwarzen Stringtanga. Ihre roten Stöckelschuhe hatte sie anbehalten. Myras zierliche Brüste schienen förmlich aus den noch kleineren Körbchen herausquellen zu wollen – sie richteten ihre angeschwollenen Brustwarzen direkt Adrian entgegen.

»Wow! Mein Gott, Myra bist du heiß«, rutschte es Adrian heraus, dessen Stimme sich förmlich überschlug.

Doch auch Adrians Auftreten verschlug Myra die Sprache. Ein glänzendes, hautenges Latex-Muskelshirt gab seine enorm trainierten Oberarme frei. Wie und vor allem wann bitte kann ein solch engagierter Universitätsprofessor, der täglich viele Stunden mit seinen Forschungen und seiner Lehre beschäftigt ist, bloß solche Muskeln bekommen, fragte sich Myra, während sie merkte, dass ihr die Hitze ins Gesicht schoss und gleichzeitig wieder ein gewisses Schamgefühl aufkam. Adrians ebenfalls hautenge Latexpants zeigten deutlich, dass nicht nur sein Oberkörper hervorragend gebaut war. Der Latex um seine Hüften spannte inzwischen ziemlich heftig, was Myra mit großer Freude und einem orkanartigen Willkommenskribbeln in ihrer Vagina registrierte.

Nun entdeckte Myra auch Darlene, die es vorgezogen hatte, ein Hauch von nichts zu tragen. Ihr schwarzer Strappy-Body bestand aus schwarzen Bändern, die zwei transparente Ministoffteile um die Brüste und ihrer Scham hielten und nur durch ein paar Schleifen zusammengehalten wurden. Darlene in Geschenkbändchen – kam es Myra in den Sinn und sie musste grinsen.

»Ladys, mein Hals ist inzwischen ganz trocken geworden – im Gegensatz zu anderen Körperteilen«, zwinkerte Adrian beiden Frauen nacheinander zu. »Die erste Runde geht natürlich auf mich.« Damit breitete er die Arme aus und schob Myra und Darlene durch die mit einem automatischen Öffner versehene Tür in die Bar.

Wenn ich das alles meiner Freundin Jane erzähle, wird sie mir nichts davon glauben, was ich ihr noch nicht einmal verdenken kann, ging es Myra durch den Kopf.

An der langen Bar saßen einige Männer und Frauen, die sich sehr angeregt zu unterhalten schienen. Eine Kellnerin kam auf sie zu und erzählte ihnen, dass das Buffet in einer halben Stunde eröffnet würde. Bis dahin könnten sie etwas trinken, sich unterhalten oder sich in den Nebenräumen auf den Matten vergnügen. Adrian flirtete kurz mit der Kellnerin, steckte ihr einen Geldschein zu und drehte sich dann zu seinen beiden Begleiterinnen um. »Mir ist heute nach Champagner. Euch auch?« Die Damen nickten.

Nach dem zweiten Glas Champagner wurde Myra lockerer. Zusammen mit dem Gläsern Sekt nach dem Musicalbesuch fühlte sie sich jetzt berauscht, was ihr in diesem Moment sehr recht kam. Adrian war zuvorkommend zu ihr und auch zu Darlene. Die Stewardess redete viel und gestikulierte wild, während Myra schweigend die anderen Leute beobachtete.

Plötzlich stand jedoch ein junger Mann bei ihnen und sprach Myra im fließenden Englisch an. »Man bekommt den Eindruck, dass euer Begleiter deine Werte nicht so richtig zu schätzen weiß«, umgarnte er Myra, die überrascht hochblickte. »Ich – ich weiß nicht, ich bin seine …«, doch dann stockte sie. Mit einem Professor oder Chef in einen Swingerklub zu gehen, erschien doch ein wenig zu unmoralisch, um es hier locker auszuposaunen.

Voller Freude bemerkte Myra jedoch, dass Adrian nun nicht mehr mit Darlene redete, sondern mit einer kleinen, senkrechten Falte über seiner Nasenwurzel ihrem Gespräch folgte.

»So, und du glaubst, meine Werte zu kennen?«, mit einer kleinen Handbewegung deutete Myra auf ihre noch immer zierlichen, jedoch dennoch aus der Korsage herausquellenden Brüste.

»Sie sind doch unübersehbar«, zwinkerte ihr der Mann zu. »Ich bin im übrigen Sven und wie heißt du?«

»Myra, aber wenn du willst, darfst du mich auch ›meine Göttin‹ nennen«, pokerte Myra. Sven wurde augenblicklich rot. Aus ihren beiden bisherigen Beziehungen wusste Myra, dass manche sanften Männer auf solche Unterwerfungsspielchen standen.

»Okay, meine Göttin. Ich habe euch ein wenig belauscht und gehört, dass ihr aus England kommt«, versuchte sich Sven weiter in Small Talk. Seine Augen wanderten ihren Körper entlang und stoppten an ihren Stöckelschuhen. Sein Atem ging etwas schneller.

»Korrekt, in England ist es üblich, dass die Männer in Swingerklubs den Fuß der Frau küssen, ehe sie sich mit ihr unterhalten dürfen.« Myra zog einen Fuß aus den High Heels und hielt ihn Sven hin. Ihre rot lackierten Fußnägel glänzten im elektrischen Licht.

»Wirklich? Ich bin immer dabei, wenn es darum geht, andere Bräuche kennenzulernen«. Damit kniete sich Sven vor Myra, nahm ihren Fuß in seine beiden Hände und drückte einen festen, feuchten Kuss auf ihre Fußoberseite. Inzwischen schauten mehrere Gäste herüber, wie auch noch immer Adrian. Aus dem Augenwinkel sah Myra, dass sich auf Adrians Stirn eine zweite Falte gebildet hatte. Zudem glänzten seine Augen fiebrig.

Myra lachte überheblich spielend auf. »Den Kuss hast du aber noch nicht mit genug Hingabe gegeben. Versuchen wir es noch einmal?« Nun hielt Myra dem verdutzten, schwer atmenden Sven ihren anderen Fuß entgegen. Ihr Fußliebhaber umgriff hektisch ihren anderen Fuß und drückte lange sowie fest seine Lippen auf die Oberseite.

»Na, geht doch!«, bemerkte Myra dominant und lachte spöttisch auf. Adrian sagte kein Wort, doch sein Gesichtsausdruck wechselte zwischen verschmitzt, verärgert und fasziniert. Konnte es wirklich sein, dass auch er auf solche erotischen Spielchen stand?

»War es gut so, meine Göttin?« Sven kniete noch immer vor Myra, schaute aber nun mit einem unterwürfigen Blick zu ihr herauf.

»Viel besser, aber wie bei einem Hund müssen neu erlernte Verhaltensweisen auch immer schön weiter geübt werden. Zolle nun jedem meiner Zehen die Ehrerbietung, die ihnen gebührt.« Myra fragte sich amüsiert, wie weit sie es noch treiben müsste, ehe Adrian oder Sven dieses erotische Vorspiel stoppen würden.

Sven war es schon einmal nicht, denn er machte sich jetzt daran, jedem einzelnen Zeh mit einem ausgiebigen Kuss zu huldigen. Myra musste kichern – es kitzelte. Doch es begann auch, sie zu erregen. Ihr arrogantes Verhalten schien Sven heiß, willig und unterwürfig zu machen. Es war geil, solch eine unmittelbare Macht auf die sexuellen Empfindungen eines Mannes ausüben zu können. Myras Körper begann zu zittern. Die ganze Haltung von Sven war devot. Er küsste einen Zeh nach dem anderen mit solch einer Hingabe, als würde sein Leben davon abhängen. Tatsächlich glaubte wohl sein Instinkt, dass die Weitergabe seiner Gene in der nächsten Generation davon abhinge, wie gut er ihre Zehen zu küssen vermochte.

Das Kichern der Zuschauer schien ihn noch mehr zu motivieren. Dann blickte Sven ängstlich hoch. »Meine Küsse haben die Oberfläche deines Nagellackes verunreinigt, meine Göttin. Es wäre mir eine Ehre, die Zehennägel wieder mit neuem Nagellack zu perfektionieren.« Ganz klar, Sven hatte einen Fußfetisch.

Myra hörte jedoch auch Adrian neben sich schwer atmen. Er lachte nicht mehr, er starrte förmlich auf das, was Sven tat und sagte.

Mit einem sanften Tritt mit ihrem nackten Fuß schob Myra Sven ein Stück von sich weg. »Die Füße deiner Göttin sind perfekt, genauso, wie sie sind.« Myra stand auf und setzte ihren linken Fuß auf den Kopf von Sven, der nun nur noch zusammengekauert und schwer atmend zu Boden blickte. Allerdings konnte Myra einen Blick auf seinen Schwanz erhaschen, der so sehr gegen den dünnen Slip drückte, dass davon auszugehen war, dass Sven kurz vor seinem Höhepunkt stand.

»Bitte, meine Göttin, lass uns nach nebenan auf eine Matte gehen und ich beweise dir, wie sehr ich deine Füße und dich anbete«, flehte Sven.

»Hört sich interessant an«, reagierte Myra mit harter Stimme.

»Jetzt ist es aber genug«, mischte sich Adrian ein.

»Ich wollte hier in gehobener sowie anregender Atmosphäre etwas mit euch trinken, aber keinem erotischen Fetischspiel zuschauen müssen. Myra, kann ich dich mal im Nebenraum sprechen?« Myra erschrak ein wenig, als sie Adrians ungewöhnlich harte, dunkle Stimme vernahm. So hatte er bisher noch nie mit ihr gesprochen. War sie zu weit gegangen oder hatte sie womöglich eine verborgene erotische Ader von Adrian getroffen?

Rau legte Adrian die Hand auf ihre Schulter, während Myra noch immer im Göttinnenmodus ihre Schuhe anzog. Sven schaute erstaunt hoch, rührte sich aber nicht.

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