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Kapitel 6 Die Sintflut

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Die Theorie der Erdkrustenverschiebung nach Charles Hapgood hätte weltumspannende Naturkatastrophen zur Folge. Die Massenträgheit der Ozeane würde zu einer extremen Gezeitenbewegung führen. Gigantische Tsunamis würden weltweit ganze Kontinente überrollen. In diesem Kapitel werden wir historische und geologische Beweise sammeln, welche diese Sintflut hinterlassen hat. In den Überlieferungen alter Völker findet man immer wieder Beschreibungen, wie das Meer auseinandergerissen, hoch aufgetürmt und dann über das Land ergossen wurde.(1) In "Welten im Zusammenstoss" liefert Velikovsky einige Beispiele für diese großen Flutkatastrophen: Südamerikanische Urvölker berichten von einer 5 Tage langen Zeit, in der die Sonne nicht aufging. Nach dieser Finsternis trat das Meer über seine Ufer, um mit einem fürchterlichen Getöse die gesamte Erdoberfläche zu verwandeln.(2) Dies sind die gleichen Geschichten, wie sie in der Bibel stehen. Im hebräischen Buch "Exodus" wird erzählt, wie nach einer längeren Dunkelheit der Grund des Meeres freigelegt und das Wasser wie eine Mauer aufgetürmt wurde.(3) Die Mayas von Yucatan in Mexiko kennen eine Geschichte ihrer Vorfahren, in der ihnen der Herr einen Weg mitten durch das Meer ermöglichte um ihr Volk vor der Verfolgung durch ihre Feinde zu schützen. Diese Überlieferung gleicht auffällig gut dem Durchzug durch das Rote Meer in der Bibel.(4) Auch die Chinesen überliefern, dass sich zu Zeiten des Kaisers Yahou das Meer auftürmte und den asiatischen Kontinent bis in die größten Höhen überflutete. Das Wasser staute sich in den Tälern und überschwemmte das Land jahrzehntelang.(5) Nordamerikanische Ureinwohner berichten:"Die Erde war lange Zeit in Finsternis getaucht. Schließlich erschien ein helles Licht im Norden, aber es waren berghohe Wellen, die mit Windeseile näherkamen."(6) Diese Beispiele sind ein kleiner Auszug von dem, was weltweit alte Kulturen mündlich und schriftlich überliefern. Mit welcher Genauigkeit sich diese Geschichten gleichen, ist durchaus verblüffend wenn man bedenkt, dass unsere Wissenschaftler heute davon ausgehen, dass diese Mythen geographisch eingeschränkte Ereignisse gewesen seien. Die Überlieferungen unserer Vorfahren lassen keinen Zweifel daran, dass die Sintflut eine weltumspannende Katastrophe war, die zu Lebzeiten des modernen Menschen geschah. Kommen wir nun zu den geologischen Beweisen für diese Flut. Auch hier liefert uns Velikovsky in "Erde im Aufruhr" beeindruckende Tatsachen: In England gibt es Höhlen, in denen Knochen verschiedenster Tierarten gefunden wurden. William Buckland war ein angesehener Geologe, der 1823 sein Werk "Zeugen der Sintflut" veröffentlichte. Er beschreibt eine große Höhle bei Kirkdale in Yorkshire, in der er Knochen von Elefant, Flusspferd, Nashorn und Krokodil zusammen mit Knochen von Hirsch, Rentier, Wolf, Hasen und Bär in den selben Ablagerungsschichten fand.(7) Wie können Tiere aus den Tropen Afrikas, mit Tieren aus dem hohen Norden Skandinaviens zusammengelebt haben? Die Knochen waren nicht versteinert und auch nicht verwest und die organischen Stoffe waren noch vorhanden. Verschüttet unter einer 5000 bis 6000 Jahre alten Schlamm- und Kiesschicht. In einer Höhle bei Arcy in Frankreich wurden ähnliche Knochen von Tieren aus den unterschiedlichsten Lebensräumen gefunden. Abgelagert in denselben Rotlehmschichten, die auf ein recht junges Alter schließen lassen. In den USA gibt es die Cumberland-Höhle, in der Tiere aus wasserreichen Gebieten wie Biber, Nerz und Bisamratte zusammen mit Tieren aus trockenen Gebieten wie Coyote und Dachs gefunden wurden.(8) Waldtiere sind vermischt mit Tieren aus offenem Land. Tiere aus dem Norden wie Vielfraß und Spitzmaus sind vermischt mit Echsen und Tapir aus südlichen Lebensräumen. Unmöglich können diese verschiedenen Tierarten zusammen gelebt haben. Die Knochenhaufen aus den genannten Höhlen sind so stark durcheinander gemischt und zerbrochen, dass sie mit hoher Wahrscheinlichkeit durch eine Katastrophe entstanden sind, sie fanden alle gleichzeitig und plötzlich den Tod. Ähnliche Höhlen fand man in China, im Dorf Choukoutien südwestlich von Peking. Dort wurden riesige Ablagerungen von Tierknochen gefunden und sogar Menschenknochen aus den unterschiedlichsten Teilen der Welt - Schädel und Knochen waren gebrochen.(9) Global auftretende Knochenlager beweisen, dass es eine gemeinsame Ursache für dieses Phänomen geben muss. Es gibt nur eine sinnvolle Erklärung für die noch jungen Tierfriedhöfe in den genannten Höhlen: Gigantische Flutwellen müssen die Erdoberfläche abgeräumt und ihre gesamte Tierwelt aus sämtlichen Klimazonen miteinander vermischt haben. Bei Cromer in Norfolk (Großbritannien) wurden nicht nur Tier- und Menschenknochen ineinander vermengt, sondern auch riesige Urwaldlager angeschwemmt. Velikovsky beschreibt die schlagartigen Veränderungen in der Natur so: "Eine große Anzahl von Baumstämmen, die miteinander verschlungen und teilweise senkrecht in den Ablagerungen stehen. Anfangs vermuteten Geologen, dass die Bäume an ihrem Fundort gewachsen sein müssen. Später stellte man jedoch fest, dass die Baumstämme ca. 50 cm unter dem Stamm von ihren Wurzeln abgebrochen wurden. Eine gigantische Kraft muss vorhanden gewesen sein um diese Wälder aus ihrem Ursprungsort zu entreißen und zusammen mit einer unglaublichen Artenvielfalt an Tieren und Pflanzen nach Großbritannien zu transportieren.(10) In den Urwaldlagern von Norfolk wurden 60 Säugetierarten gefunden, die aus den unterschiedlichsten Klimazonen stammen. Wissenschaftler vermuten, dass die klimatischen und geographischen Bedingungen während dieser Flut die gleichen waren wie heute. Dies beweisen 68 gefundene Pflanzenarten, die den heutigen Pflanzen in Norfolk sehr ähnlich sind. Oberhalb dieser beschriebenen Schicht befindet sich eine Frischwasserablagerung mit arktischen Pflanzen.(11) Das Klima muss sich abrupt und mit großer Heftigkeit geändert haben, da die Spuren auf eine Absenkung von 20°C hindeuten. Über der arktischen Schicht ist eine Meeresschicht angeordnet, die sowohl arktische Muscheln als auch tropische Muscheln aufweist."(12) Die geographische Herkunft ist auch hier ein schwieriges Unterfangen. Geschlossene Muschelklappen weisen darauf hin, dass sie keines natürlichen Todes starben, sondern lebendig begraben wurden. An diesen Beispielen kann man sehr schön die massiven geologischen Umbrüche erkennen, welche auch in der jüngeren Erdgeschichte immer wieder aufgetreten sind.Im Hancock Park in Los Angeles liegen die Rancho la Brea. Natürliche Asphaltgruben mit einer der größten Ansammlung an Fossilien weltweit. Velikovsky berichtet: An diesen Stellen fand man Knochenlager mit 20 Säbelzahntiger- und Wolfsschädel pro Kubikmeter. Insgesamt wurden 700 Schädel des Säbelzahntigers ausgegraben und auch hier fand man Tiere, die normalerweise nicht zusammenleben.(13) Im Agate-Spring-Steinbruch wurden Fossilien in einer Dichte gefunden, die nahezu einen Bodenbelag bilden. Ein ganzer Block dieser Ablagerungen wird im Museum für Naturgeschichte in New York ausgestellt. Dieser Block enthält 100 Knochen auf 1000 Quadratzentimetern, sämtliche Knochen sind ineinander verflochten.(14) Eine riesige Flutwelle muss diese Tiere über Tausende von Kilometern aus den verschiedensten Teilen der Erde in ihr heutiges Grab zusammengetragen haben. Auf der ganzen Welt findet man Felsklüfte und Felsspalten, die mit zersplitterten Knochenresten angehäuft sind. Die Wassermassen rissen sämtliche Tiere und Pflanzen mit sich, Knochen zerbarsten an spitzen Felsen und wurden mit denen anderer Tierarten vermischt. Die Zeugnisse dieser alles zerstörenden Fluten findet man im Mittelmeerraum mit großer Häufigkeit.(15) Das Gemenge von tropischen und arktischen Tierarten, Korallen in heutigen Polarregionen (16), schockgefrorene Mammuts in Sibirien, die Urwaldlager von Norfolk. All diese Funde müssen durch plötzlich eintretende Katastrophen weltweiten Ausmaßes entstanden sein. Derartige Veränderungen hätten sich nicht ereignen können, ohne dass die Erdkugel oder Erdkruste in ihrer Bewegung gestört wurde. In weiten Teilen Europas findet man große Ablagerungen von Buntsandstein. Der untere Buntsandstein beinhaltet eine der ältesten Schichten von Fossilien. In Schottland gibt es eine besonders große Schicht deren Ablagerungen vor etwa 250 Millionen Jahren entstanden sind. Der Buntsandstein umfasst eine Höhe von über 2000 m und eine Breite von 160 km.(17) Die Fossilien von marinen Lebewesen bilden riesige Wasserfriedhöfe. Fische und Krebse fanden in dem bituminösen Schlamm einen plötzlichen und schnellen Tod. Ihre Leiber sind in einer völlig unnatürlichen Haltung erstarrt und zeugen von einem Todeskampf, der nur durch eine mächtige Katastrophe in diesem Maße versteinert werden konnte. Fische sind qualvoll gekrümmt, ihre Schwanzflossen erreichen teilweise ihren zurückgezogenen Kopf, ihr gebrochenes Rückgrat steht heraus. Arme von krebsartigem Getier stehen im steifsten Winkel vom Körper ab, Flossen von Fischen sind gerade ausgebreitet - sie wurden lebendig begraben.(18) Velikovsky schreibt: "Diese Fische müssen so plötzlich von dem Schlamm eingehüllt worden sein, dass keine Zersetzung der Weichteile einsetzen konnte. Manche Tiere weisen sogar noch Spuren ihrer Hautfarbe auf. Eine bis zu 100 Meter dicke Schicht aus Kieselsteinen bedeckt die Fossilien. Hier findet man hartes Gestein und Quarz in großen Mengen. Alles von starken Wasserbewegungen zu kugelartigen Formen geschliffen."(19) Wie kann man erklären, dass ein Meeresboden derart kräftig und gleichmäßig über einen längeren Zeitraum bewegt werden konnte, um eine so mächtige Kiesschicht zu formen? Diese Vorgänge lassen sich nur durch Katastrophen erklären, die große Teile des Meeres über das Land spülte. Die Zeugnisse dieser immer wiederkehrenden Fluten sind auf allen Kontinenten der Erde in Stein eingebettet.

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