Читать книгу bOOk oF liFe - Jess Pedrielli - Страница 4

PRoLOG

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„Lass uns sofort zurückgehen!“

„Heilige Scheiße, du schon wieder - auf keinen Fall! Ich bin heilfroh, dass wir das Leben endlich hinter uns haben! Ich bin erschöpft und will mich ausruhen - für mindestens ein paar Jahrhunderte, wenn nicht gar Jahrtausende! Und anschließend gehe ich mit Sicherheit nicht an diesen primitiven, rohen Ort zurück, sondern ziehe gleich um in eine andere Galaxie oder wechsele das Universum!“

„Jetzt stell dich doch nicht so an! Das macht doch Spaß!“

„Spaß?! Bist du noch ganz bei Trost?! Was soll denn am Leben auf der Erde spaßig sein? Es ist einer der elendsten, unterentwickeltsten Orte, die überhaupt rotieren!“

„Das ist doch immer so am Anfang. Komm schon, lass uns aufbrechen und weitermachen, womit wir begonnen haben!“

„Auf jeden Fall! Aber ohne mich. Ich hasse diese Niederfrequenz-Orte. Was für ein barbarisches Loch von einem Planeten … Ich habe ihn gründlich satt!“

„Das ist doch nur so in der Startphase, du erwartest viel zu viel! Lass uns wieder gehen und den anderen bei dem Projekt helfen!“

„Sie wollen keine Hilfe. Sie sind doch alle völlig süchtig nach ihrem dämlichen Dritte-Welt-Planeten und seinem armseligen System! Lass sie dort bleiben, solange sie wollen. Von mir aus können sie alle draufgehen oder den Ort zerstören … wäre schließlich nicht das erste Mal.“

„Hab dich nicht so, sie sind immerhin Teil unseres Selbst. Viermal hat es bereits nicht geklappt, diesmal sieht das Potenzial sehr vielversprechend aus, dass der Schritt in die nächste Phase gelingt! Du wirst dir doch das Ergebnis deiner Bemühungen nicht entgehen lassen wollen?! Mach jetzt, komm mit mir zurück auf die Erde!“

„Nein, danke! Und überhaupt - an diesem Teil unseres Selbst habe ich keinerlei Interesse und auch nicht am nächsten Schritt. Von mir aus können wir gern noch eine weitere Runde durchs Sonnensystem torkeln. 26.000 Jahre Erholung erscheinen mir gerade mehr als verlockend. Und jetzt verpiss dich endlich!“

„Ach, sei still und gib mir deine Hand! Ich will, dass du mit mir kommst und damit basta! Wir gehen als Zwillinge. Ich habe uns schon eine Gebärmutter ausgespäht. Was für ein Leben willst du diesmal?“

„Gar keines! Bist du denn taub?“

„So ein Unsinn! Ohne dich zu leben, gefällt mir nicht. Wir haben doch bisher fast alle Leben zusammen verbracht. 138.000 gemeinsame Jahre - bedeuten die dir denn gar nichts?“

„Genau aus diesem Grund brauche ich eine Auszeit von dir! Welchen Teil von ´Ruhe in Frieden` verstehst du nicht?! Und jetzt hör auf, mich zu nerven! Soll nochmal einer sagen, Ruhe gäbe es genug nach dem Tod! Nicht wenn man dich dabei hat … du bist wie ein lästiges Virus, das sich nicht ausrotten lässt!“

„Nun gut, du lässt mir mal wieder keine andere Wahl ...“

„Was meinst du dam- … aRGGhhhhhh ... Hör sofort auf, mich zu würgen, du ... aarghh, ... du Volltrottel! Hör auf damit! Also diese Inkarnation als Folterknecht damals … aAAAAargghHH … ist dir nicht besonders gut bekommen … uuahhggs ... Ist ja gut! Ist GUT! Ich komme ja mit! Schluss jetzt!“

„Na bitte. Geht doch!“

„Allerdings nur unter der Bedingung, dass wir s o f o r t wieder sterben, hast du mich verstanden?! Ich bestehe auf einem frühzeitigen Tod!“

„Versprochen! Und jetzt los, sonst verpassen wir unser Zeitfenster noch und müssen 200 Jahre auf das nächste warten. Das wäre sehr schade!“

„Ach, das wäre ausgesprochen wundervoll ...“

„So etwas Übellauniges wie dich aber auch … !“

„Ich bin schließlich gerade erst gestorben! Was erwartest du von einem Toten? Blendende Laune? Abgesehen davon, hat die olle Erde nun einmal einen schlechten Einfluss auf meinen Charakter. Ich sagte es ja - ist ein Kackort. Das Plumpsklo der Milchstraße, wenn du mich fragst.“

„Tue ich aber nicht. Es ist doch immerhin auch eine besondere Ehre, an diesem Testlauf teilzunehmen. Bist du denn kein bisschen begeistert?“

„Doch ich bin so begeistert, dass ich finde, wir sollten gleich als Laborratten inkarnieren.“

„Na, das kann ja heiter werden mit dir. Wehe, du bist nur am Motzen, während wir im Uterus sitzen! Und wehe, du kommst wieder erst heraus, wenn sie dich heraussaugen wie beim letzten Mal!“

„Da kannst du aber so was von Gift drauf nehmen!“

Mürrisch fassten sie sich bei den Händen, verließen das Licht und stürzten zur Erde hinab. Von der Erde aus sah man zwei Sternschnuppen vom Himmel fallen und es klang, als ob die eine noch rufen würde: „Das fällt unter Nötigung und die ist illegal, das ist dir doch hoffentlich klar?! Aua! Hörst du wohl auf, mich zu treten! Für einen Götterfunken bist du ganz schön militant!“

Dann verschluckte sie der Nachthimmel.

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