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Eigentum verpflichtet

Er ist der Meinung, dass Eigentum verpflichtet und dass es die Aufgabe der Reichen sei, dem Gemeinwohl zu dienen.

Das ist übrigens nicht nur seine Meinung, sondern steht sogar klipp und klar im Artikel 14 des deutschen Grundgesetzes: „Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen.“

Über diesen Artikel 14 unseres Grundgesetzes habe ich lange nachgedacht und habe ihn beim Schreiben dieses Buchs immer als Ankerpunkt genommen. Ist es ok, dass jemand Milliarden verdient oder erbt, wenn gleichzeitig die Hälfte der Bevölkerung nichts hat? Meine Antwort ist ein klares Jein. Herr Würth hat seine Milliarden sicher verdient.

Zu Recht weist er darauf hin, dass ohne seine unternehmerische Leistung über 70.000 Menschen keinen Job hätten. Er verweist auch darauf, dass er und seine Familie sich viel im Bereich Kultur und Kunst engagieren und sich um Menschen mit Behinderung kümmern. Er nimmt den Artikel 14 ernst, aber er ist einer der wenigen Reichen, für die Eigentum verpflichtet – nach meiner Analyse. Die meisten sehen das zumindest lockerer. Natürlich ist bei Würth auch nicht alles Gold, was glänzt, wenn man genauer hinschauen würde, aber um den Einzelnen geht es nicht.

Dass die oberen zehn Prozent über zwei Drittel des Vermögens verfügen, bewerten einige natürlich auch als unkritisch. So habe ich einen Kommentar gefunden, der das auf den Punkt bringt und sicher für viele spricht: „Ich weiß nicht, wo hier das Problem liegen soll. Die oberen 10 % gehören (zu einem großen Teil) zu den Leistungsträgern unserer Gesellschaft. Das ist gelebter Kapitalismus!“12

Genau diesen Kommentar las ich zu einem Artikel in der Zeit Online. Der Kommentator hat natürlich absolut recht. Das ist gelebter Kapitalismus!

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