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So eine Schweinerei

Schweine müssen gefüttert werden. Mästen nennt man das. Völlig unabhängig, wie sie gehalten werden, sie müssen fressen, damit sie groß werden und damit man sie dann schlachten kann. Sie müssen gemästet werden. Das ist die Welt, in der wir heute leben.

Die heutige Tierhaltung und das Mästen an sich hat mit Tierwohl gar nichts mehr zu tun. Unter schlimmsten Umständen werden die Tiere gehalten, damit sie schnell wachsen, richtig wachsen und damit sie so früh wie möglich schlachtreif werden. Aber allem voran steht eben die Fütterung. Weil in Deutschland nicht genügend Schweinefutter produziert wird, muss man es importieren.

Deshalb findet man große Schweinefarmen und Schlachtbetriebe in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen. Futter kann günstig auf dem Seeweg dorthin geliefert werden und aus diesem Grund leben in den Landkreisen Vechta und Cloppenburg sechsmal so viele Schweine wie Menschen.

Jeder Dritte arbeitet rund um diese Industrie. Man spricht zwar von Schweinezucht, aber es ist inzwischen eine Industrie. Eine Industrie wie die Auto- oder Tourismusindustrie, die Luftfahrt- oder die Computerindustrie. In der Schweinezucht geht es also auch industriell zu und Profit ist das Ein und Alles.

Jedes Unternehmen muss automatisieren und Kosten sparen, wo immer es geht. Kosten sparen kann man, indem man Maschinen einsetzt, Prozesse standardisiert und automatisiert. Allerdings sind solche Maßnahmen sehr kostenintensiv und nur große Marktteilnehmer mit guten Verbindungen zum Kapital können sich einen solchen Ausbau leisten.

Alleine deshalb sind sie dann auch immer wieder gezwungen weiter Kosten zu optimieren und zu automatisieren, damit die Investoren mit entsprechenden Gewinnen belohnt werden können. Einziges Ziel dieser Unternehmen ist Profit und noch mehr Profit. Es ist der ungezügelte Kapitalismus in Aktion.

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