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Vorwort von Univ.-Prof. Dr. Josef Marksteiner

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„Abseits“ – ein paradigmatischer Titel – und nicht nur für Fußballfans ein Reizwort. Über keine Entscheidung beim Fußballspiel wird so heftig diskutiert und debattiert. Je nach Standpunkt.

Das Buch „Abseits“ von Johanna Constantini, Tochter des ehemaligen Fußballnationaltrainers und Fußballprofis Didi Constantini, ist nie belehrend, besserwisserisch oder gar reißerisch. Die Tochter beschreibt mit großer Empathie persönliche Begegnungen und Erlebnisse in der Familie, zwischen Vater und Tochter und mit der Öffentlichkeit. Die Autorin lässt die Leser dadurch an einer persönlichen Lebensgeschichte intensiv teilhaben.

Manchmal ist es wie ein langsamer Sturm. Die Wucht der Erkrankung umfasst den Patienten, die Familie, das gesamte dementielle Umfeld. Es gibt inzwischen gute epidemiologische Daten über dementielle Erkrankungen. Wir wissen vieles über die Häufigkeit, über die Ursachen und vorbeugende Maßnahmen. Die Anzahl der Menschen mit Demenz wird weiter steigen, dabei ist das Alter der größte Risikofaktor.

Die allgemeinen statistischen Daten sollen nicht den Blick auf den einzelnen Patienten verdecken. Didi Constantini, ein Betroffener, der in der Öffentlichkeit steht, kann die Dimension einer Demenzerkrankung für viele erkennbarer machen. In diesem Buch wird deutlich, dass ein an Demenz erkrankter Mensch trotz der Erkrankung ein Mensch mit charakteristischen Eigenschaften bleibt. Niemals sollten wir Menschen auf die Erkrankung reduzieren – auch nicht Menschen mit Demenz.

Ein Leben besteht aus vielen Erinnerungen, aus Episoden, die wir intensiv erlebt haben. Besonders Fußballfans werden sich detailreich an Didi Constantini erinnern, werden die fußballerischen Freuden im Gedächtnis wieder erleben. Genau so versuchen auch Menschen mit Demenz sich an Episoden der Vergangenheit zu erinnern. Nur, insbesondere bei der Alzheimerkrankheit, können sie die vergangenen Episoden nicht mehr oder nur bruchstückhaft im Gedächtnis finden.

Erlebnisse können nicht mehr gespeichert werden, alte Erinnerungen gehen langsam verloren.

Es ist, wie es ist. Die Erkrankung ist belastend, besonders durch Verhaltensauffälligkeiten, die im Rahmen einer Demenzerkrankung auftreten können. Es gibt aber auch die schönen Momente, in denen persönliche Begegnung möglich ist – vielleicht nur für kurze Augenblicke. Solche Momente sind in diesem Buch viele beschrieben.

Josef Marksteiner

Innsbruck, im Juni 2020

Abseits

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