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ES IST MEHR ALS NUR EIN GEDANKE

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Mir fiel auf, dass in diesem Bereich – die Macht unserer Gedanken auf die Manifestation – frühere Manifestations-Lehren keine klare Grenze gezogen haben. Unsere Gedanken (aber nicht alle) sind unglaublich mächtig, und wenn sie richtig eingesetzt werden, können sie deine Wirklichkeit formen. Aber zum Manifestieren braucht es mehr als nur einen Gedanken. Was wiederum beruhigend ist.

Ich bin pragmatisch (hoffentlich magst du diese Eigenschaft an mir) und ich bin, wie ich schon in Kapitel 1 sagte, eine große Anhängerin des Gesetzes der Anziehung, die besagt, dass positive Gedanken ein positives Ergebnis hervorbringen und negative Gedanken ein negatives Ergebnis. Ich kann aber nicht („und ich werde nicht“, sagte sie, während sie dramatisch mit dem Fuß auf den Boden stampfte und aus Protest mit der Faust gestikulierte) der Vorstellung zustimmen, dass man alles, was man sich erschaffen will, nur denken muss und „pling!“ ist es da! Ich finde diese Vorstellung ebenso beunruhigend wie die, dass Mel Gibson meinem inneren Dialog zuhört.

Auf diese Weise vergeudeten viele in der Vergangenheit ihre Ressourcen, wenn sie die Manifestation erfolgreich umsetzen wollten. Irgendwo auf dem Weg wurde die Praxistauglichkeit der Manifestation konfus. Nenn es Hollywood-Effekt, Massenmarketing oder stille Post, doch irgendwie wurde das umfassende, großartige und komplexe Konzept der Manifestation reduziert auf: Gedanken werden Dinge.

Und ganz plötzlich waren die Leute beeindruckt, dass allein der Gedanke an ein Leben in der Millionenvilla oder an den blauen Maserati mit weißem Lederinterieur, den sie eines Tages fahren würden, und an eine sorgenfreie finanzielle Situation ausreichte, um einen dicken Scheck hervorzuzaubern. Leider war das Resultat dieses vereinfachten Ansatzes, dass es viele enttäuschte Menschen gab, die befürchteten, etwas Negatives zu denken, aus Angst, dass es sich bewahrheiten würde, obgleich sie nicht wirklich wohlhabender geworden waren.

Ich war auch nicht immun dagegen. Nenn mich naiv (oder 21 Jahre alt), denn auch ich war von dem „Gedanken werden zu Dingen“-Hype infiziert und stellte ihm ein gutes Zeugnis aus. Nicht nur weil es plötzlich massenhaft Selbsthilfebücher, Filme und prominente Unterstützung gab, sondern weil es tatsächlich zu funktionieren schien – zumindest bis zu einem gewissen Grad. Als ehemalig notorische Grüblerin (vielleicht die beste Laborratte für ein solches Konzept) konnte ich bei Situationen, die ich mir selbst vorstellte, leicht in ein dichtes Netz aus Angst und Unsicherheit geraten. Das ist der Fluch der Ängstlichen: ein schneller Abstieg vom vernünftigen Denken und gegenwartsbezogenen und achtsamen Gedanken hin zu angsterfüllten, katastrophalen und konstruierten Zukunftsprognosen.

Jeder, der schon einmal unter einer bestimmten Angst gelitten hat, wird mir beipflichten, dass die schlechten Dinge, über die wir uns instinktiv Gedanken machen, kaum zur Manifestation führen. Doch leider erinnerst du dich immer als Erstes an sie. Sie hinterlassen eine Spur und dienen stets als Entschuldigung für unsere Sorgen, unseren Stress, unsere Ängste und unsere Unruhe.

Deshalb probierte ich dieses „Gedanken werden Dinge“-Konzept aus. Vielleicht konnten meine Sorgen ersetzt werden, wenn ich die Situation (drohendes Unheil wäre wohl passender) etwas positiver betrachtete. Dieser Ansatz funktionierte in Bezug auf meine persönlichen Beziehungen. Statt zu glauben, mein Freund würde mich betrügen, wenn er mit einer Freundin zu Mittag aß, frühmorgens zum Angeln ging oder während der Arbeit meine Anrufe nicht annahm (setze hier irgendwelche absurden Alltagsaktivitäten ein), wollte ich mich lieber auf das Wahrhafte unserer Beziehung konzentrieren – nämlich, dass wir total verliebt waren. Und genau dadurch, einfach so, wurde unsere Beziehung tatsächlich besser (ich weiß, das klingt verrückt!).

Es gab auch eine Zeit, als ich zu einem Vorstellungsgespräch ging und mich nur auf den ersten Tag in meiner neuen Stelle konzentrierte, statt daran zu denken, wie ich verhindern konnte, in Tränen auszubrechen, wenn man mir mitteilte, dass ich die schlechteste Bewerberin war, die sie jemals gehabt hatten, und schon darüber nachzudenken, wie ich meine Organe auf dem Schwarzmarkt verkaufen konnte, weil kein halbwegs vernünftiger Mensch mich je beschäftigen würde. (Bitte keine Vorurteile! Wir alle haben schon einmal diese total dramatischen, unrealistischen und völlig unbegründeten Gedanken gehabt. Das macht uns erst menschlich.)

Überraschenderweise verlief das Bewerbungsgespräch äußerst gut, und ich bekam die Stelle. Im Lauf der Zeit fällt es uns immer leichter, vom Abgrund zurücktreten, indem wir uns in Achtsamkeit üben und den Moment leben, aber glaube nicht, du hättest versagt, wenn auch mal unangenehme Gedanken aufkommen.

Positives Denken hat einen großen Einfluss auf uns. Als ich begann, Dinge in einem positiven Licht zu sehen, lernte ich, dass es okay war, immer vom Besten auszugehen. Es war völlig in Ordnung, zu glauben, dass ich dem gewünschten Ergebnis würdig war. Immer vom Schlimmsten auszugehen milderte den Rückschlag durch Enttäuschung nicht unbedingt ab.

Doch machte mich positives Denken zur Millionärin? Nein! Verschwand meine Stromrechnung, wenn ich nicht an sie dachte? Nein! Wurde mir der Strom abgestellt, wenn ich die Rechnung nicht bezahlte? Du kannst davon ausgehen, dass der letzte Dollar das verhinderte.

Durch positive Gedanken fühlte ich mich besser, doch es wurde für mich nicht unbedingt einfacher, bestimmte Dinge zu erreichen. Und das lag nicht daran, dass Gedanken nicht unsere Wirklichkeit formen konnten, sondern vielmehr daran, dass Gedanken mehr brauchen, bevor sie sich manifestieren. Lass mich dir einige unangenehme, deutliche Wahrheiten über Gedanken mit auf den Weg geben!

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