Читать книгу Make It Happen - Jordanna Levin - Страница 19
GEDANKEN BESITZEN TROTZDEM MACHT
ОглавлениеIch möchte deutlich machen, dass ich keineswegs zeigen will, dass unsere Gedanken nicht machtvoll sind, oder behaupten, dass sie kein wesentliches Manifestations-Werkzeug darstellen, denn genau das sind sie. Ich will nur sagen, dass sie für sich allein genommen so gut wie nichts bedeuten. Tröste dich: Etwas zu denken bedeutet nicht, dass es auch so ist.
Wie also können wir unsere Gedanken klug einsetzen? Zuerst wollen wir uns anschauen, wie Gedanken gegen uns arbeiten können. Ich erwähnte bereits kurz meine fehlgeleitete Manifestations-Reise und die unglücklichen Ereignisse, die mich zur Manifestations-Gleichung führten. Meine wiederkehrenden Gedanken an Dinge, die nie zu meinen Gunsten ausfielen, endeten immer nur in Enttäuschung. Hier ein Beispiel.
Zu meinem 30. Geburtstag organisierte ich eine Reise nach Bali mit drei Freundinnen. Zu der Zeit arbeitete ich in einem miesen Job, den ich am liebsten geschmissen hätte, und ich brauchte unbedingt eine Auszeit, um durchatmen zu können. Im Vorfeld begann ich irgendwann, mir einzureden, dass die Reise ins Wasser fallen würde. Obwohl Tickets und Unterkunft gebucht waren, ich Urlaub bekommen hatte, das Wetter gut war und wir bestens gerüstet waren, war ich beherrscht von dem Gedanken, dass wir nicht nach Bali kommen würden – ich war davon völlig besessen. Ich spürte, wie sich Angst und Sorge rund um die Reise in mir breitmachten, und ich glaubte mit jeder Faser meines Körpers, dass wir es nicht ins Flugzeug schaffen würden.
Am Tag vor dem Flug brach der Vulkan Doro Api auf der indonesischen Insel Sanggeang aus, und eine riesige Aschewolke senkte sich über Denpasar. Insgesamt wurden 31 Flüge abgesagt, darunter auch unserer. Der Flugverkehr wurde erst fünf Tage später wiederaufgenommen, doch da Hunderte von Menschen diese abgesagten Flüge gebucht hatten, konnten wir für die nächsten elf Tage keinen Flug bekommen. Ich ging wie ein geprügelter Hund wieder zur Arbeit.
Waren meine Gedanken für den Vulkanausbruch in Indonesien verantwortlich gewesen? Nein. Aber es lässt sich nicht leugnen, dass die Realität sich genau so gezeigt hatte, wie ich sie mir vorgestellt hatte, denn ich hatte meine ganze Energie darauf verwendet. Ich erwähnte schon, dass die meisten unserer Gedanken nicht wahr sind, und bis zu einem gewissen Grad weiß ich das auch. Obwohl wir sagen können „Ich werde niemals abnehmen“, so wissen wir doch genau, dass dies kein völlig unmögliches Vorhaben ist. So, als würdest du denken, du könntest niemals ein Buch zu Ende schreiben (möglicherweise spreche ich aus eigener Erfahrung), aber tief in deinem Inneren weißt du, dass es absolut möglich ist, es zu beenden (so wie ich).
Aber wenn wir mit ganzem Herzen ohne irgendwelche Zweifel glauben, dass etwas wahr ist, dann gewinnen Gedanken an Dynamik. Schau dir den Placeboeffekt an, eine medizinische Theorie, die unter der Prämisse funktioniert, dass das Gehirn den Körper an eine Heilung glauben lässt, sich also der Patient nach der Einnahme eines angeblichen Medikaments, das er als echt einschätzte, besser fühlt.
Doch der Placeboeffekt ist nicht nur auf die Medizin beschränkt. Ein guter Freund von mir bereitete sich auf ein wichtiges Bewerbungsgespräch für den nächsten Morgen vor, als er einen Anruf von seiner Freundin erhielt, die Schluss mit ihm machte. Ahhh! Verständlicherweise war Tim danach völlig durch den Wind, und statt sich weiter auf dieses wichtige Gespräch vorzubereiten, fragte er mich, ob wir uns im Pub zu einer Beziehungsautopsie treffen könnten. Halbherzig willigte ich ein und lud ihn zu ein paar Drinks ein. Mir war klar, dass Alkohol Tims Problem nicht lösen konnte, und ich wusste auch, dass er es außerordentlich bedauern würde, wenn er vor dem Bewerbungsgespräch betrunken war. Deshalb bat ich den Barkeeper heimlich, beim „Wodka Lime and Soda“ den Wodka wegzulassen. Nach drei Sodas benahm Tim sich etwas betrunken. Nach fünf Sodas schlug er vor, mit dem Taxi nach Hause zu fahren und schlafen zu gehen. Zunächst erzählte ich Tim nichts von meiner Täuschung. „Aber ich fühlte mich betrunken!“, rief er aus, als ich ihm schließlich die Wirkung des Placebos eröffnete. Unsere Gedanken sind mächtige Überzeugungswerkzeuge. Deine Aufgabe ist es, festzustellen, welche Gedanken wahr und welche falsch sind.
TIPP
Ich schlage vor, du kaufst dir ein Notizbuch, das etwas Besonderes für dich darstellt. Wenn du magst, besorge dir noch einen schönen Stift dazu.
Obgleich es keinen endgültigen Beweis für die Wirkung des Placeboeffekts gibt, glauben Forscher, dass es an einer komplexen neurobiologischen Reaktion liegt, die Wohlfühl-Transmitter wie Endorphine und Dopamine erhöht und größere Aktivität in bestimmten Hirnregionen auslöst, die mit Stimmungen, emotionalen Reaktionen und Selbstwahrnehmung in Verbindung stehen.
Übung 1
BEOBACHTE DEINE GEDANKEN
Beobachte 24 Stunden lang deine Gedanken. Achte darauf, wann sie unbegründet und unwahr und wann sie wahr und zweifelsfrei beweisbar sind. Hinterfrage die Gedanken, von denen du annimmst, sie seien wahr, und bestimme, ob sie wirklich wahr sind oder ob du aufgrund deiner eigenen Wahrnehmung nur annimmst, dass sie wahr sind. Halte deine Beobachtungen in deinem Notizbuch fest.
Das bringt uns zu dem Kraftstoff, der unsere Gedanken antreibt: Gefühle. Unsere Gedanken werden durch die Gefühle dahinter aufgeladen. Wenn wir ein Gefühl hinter einen Gedanken setzen, erweckt es ihn zum Leben und entfacht Neurotransmitter im Gehirn. Diese Stoffe senden Signale an den Körper und setzen einen chemischen Prozess in Gang, bei dem ein einfacher Gedanke zu einer physikalischen Manifestation wird.
In seinem Buch Ein neues Ich spricht Dr. Joe Dispenza von dem Zusammenhang zwischen Gedanken und Gefühlen und erklärt, dass das Gehirn durch die Gedanken entsprechende Sequenzen, Muster und Kombinationen aktiviert, die wiederum eine den Gedanken entsprechende Geisteshaltung erzeugen. Vereinfacht ausgedrückt, produziert das Gehirn ständig chemische Substanzen, wobei durch jeden Gedanken andere Stoffe ausgelöst werden, sodass man fühlt, was man denkt. Wenn du zum Beispiel positive Gedanken hast, dann fühlst du dich glücklich, und wenn du angstvolle Gedanken hegst, dann verspürst du Angst.
Denk an dieses (für die meisten von uns) völlig unrealistische Szenario, mitten im Urwald von einem ausgehungerten Tiger in die Enge getrieben zu werden. Der Gedanke, der dir wahrscheinlich als Erstes durch den Kopf geht, ist: „Ich sollte schleunigst weglaufen!“ Der Gedanke allein wird dein Leben nicht retten. Und tatsächlich ist der Gedanke bedeutungslos. Doch das Gefühl der Angst, das hinter dem Gedanken steht, sendet Signale an dein Nervensystem – es bringt dich in den Kampf-oder-Flucht-Modus und pumpt dich mit Adrenalin voll. Das ist es, was dich (hoffentlich) davor bewahrt, als Tigerfutter zu enden. Doch nur wenn du handelst und wegrennst, kannst du dich retten! Denn Gedanken sind so lange nicht real, bis wir nach ihnen handeln.
Du kannst daran denken, dein Traumhaus zu bauen, durch Europa zu reisen, deinen Dispo auszugleichen oder deinen Arbeitsplatz zu kündigen und vom Café um die Ecke aus zu arbeiten. Doch erst wenn du das in die Tat umsetzt, ist es real.
Also, gute Gedanken sind ein wesentlicher Teil der Manifestation, aber wenn du sie nicht bewusst wahrnimmst, keine Gefühle hinzugibst, nicht danach handelst und nicht aus vollem Herzen daran glaubst, dass sie wahr sind, sind sie nichts anderes als ein paar der über 50 000 Gedanken, die tagtäglich durch deinen Kopf kreisen.
Da du jetzt weißt, was deine Gedanken anfeuert (Bewusstsein, Gefühl, Handeln und Vertrauen), wirst du allmählich erkennen, wie die Manifesta- tions-Gleichung funktioniert und warum Gedanken dabei zuvorderst stehen.
Gedanken werden zum Ursprung deiner Intentionen, und mit Intentionen beginnen wir unsere Manifestations-Praxis.