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PROLOG
ОглавлениеBarcelona, die Perle am Mittelmeer. Eine der schönsten und zugleich aufregendsten Städte Europas. Die katalanische Metropole erwacht in den frühen Morgenstunden mit einem Lärm, der durch das Klappern von Tellern und Tassen in den zahlreichen Bars und Straßencafes entsteht, als seien diese in der Nacht nicht geschlossen gewesen. Der zunehmende Straßenverkehr, der permanent von einem lauten Hupkonzert begleitet wird, gehört zu Barcelona wie der Eiffelturm zu Paris. Die katalanische Gelassenheit jedoch lässt diesem Treiben, bei dem jeder Bürger das Gefühl haben muss, in einem Kessel zu leben, der jeden Moment zu explodieren droht, erträglich erscheinen.
Man versucht, sich des Lärms und der Hitze, die in den Sommermonaten nahezu unerträglich sind, zu entziehen, in dem man sich in die nahegelegenen Parks, in die engen Gassen der Altstadt und unter die schattenspendenden Platanen der Ramblas1 zurückzieht.
Die Stadt ist unglaublich laut und zugleich von einer bizarren Schönheit, so dass man sich dem Charme Barcelonas nicht entziehen kann.
Ein spanischer Philosoph hat die Stadt einst mit einer unglücklichen Liebesbeziehung verglichen. Wenn man mit ihr lebt, ist sie unerträglich, und wenn man sie einige Zeit nicht gesehen hat, vermisst man sie.
Dieses Barcelona ist sicherlich in den letzten 25 Jahren eine der bedeutendsten kulturellen Metropolen Europas geworden. Die katalanische Hauptstadt hat mit seiner Vielfalt der Kulturen eine Renaissance erlebt, die in ganz Europa seinesgleichen sucht.
Herzstück dieser Stadt war lange Zeit das Viertel El Raval, das sogenannte Barrio Chino, das Chinesen-Viertel. In diesem heruntergekommenen Viertel, welches man in der Nacht besser gemieden hat, passierten grauenhafte Morde. Verbrechen, die vor einigen Jahren gerade mal als Randnotiz zur Kenntnis genommen wurden.
Wo einst bedeutende Künstler wie Pablo Picasso und Joan Miró durch die Kneipen und Bars gezogen sind, war das größte Bordell Spaniens entstanden. Prostitution und Drogenhandel dominierten dieses Viertel.