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Gillian

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Als ich mit dem Bus zu Hause ankomme, gehe ich sofort in mein Zimmer, um meine Obrigkeit zu informieren. Vorsichtig nehme ich den blutroten Kristall von meinem Nachttisch und setze mich auf den Boden.

Mein Bruder Kevin platzt zur Tür rein: „Gillian! – Oh, darf ich auch mit fernsehen? Bitte!“

„Ich hab jetzt keine Zeit!“ Verärgert schiebe ich ihn nach draußen. „Es gibt Wichtigeres zu tun!“

Ich schließe die Tür ab und versuche, mich auf den Stein zu konzentrieren. Langsam beginne ich, mit den Händen darüber zu fahren und murmele die Beschwörungsformel. Der Kristall wird trüb und verfärbt sich, undeutlich erkenne ich das Bild einer Frau. Ihr leuchtend helles Haar ist so lang, dass ich nicht sehen kann, wo es hinter ihrem Rücken endet; sie trägt nur ein weites, weißes Gewand und steht in einem blendenden Licht. Ich glaube, dass sie so eine Art Vermittlerin zu den Kriegern hier auf der Erde ist, sie hat mir meinen Auftrag erklärt und hilft mir, wenn ich nicht weiter weiß. Sie wird das Schicksal genannt – Destiny – obwohl ich nicht denke, dass sie das Gefüge der Welt beeinflussen kann. Das können nur wir.

„Ich habe das Mädchen gefunden, Shadow“, berichte ich. „Ich versuche, ihr so schnell wie möglich den Auftrag zu erklären.“

„Wir haben nicht viel Zeit, Wisdom“, sagt die klare Stimme langsam und blickt dabei durch mich hindurch wie in Trance. „Sie muss es bald wissen. Und du musst die Anderen finden!“

„Aber woher weiß ich, wer sie sind? Sie wissen es ja nicht einmal selbst!“

Darauf geht sie nicht ein. „Eternity wirst du in einem Krankenhaus begegnen.“

„Im Krankenhaus? Aber da gibt es so viele Leute!“

„Ich sorge dafür, dass ihr euch findet. Und Shadow wird bald auf Stride treffen, er nennt sich Andy. Auch ihm müsst ihr alles erklären. Aber nun triff alle Vorbereitungen, Wisdom! Wir haben nicht mehr viel Zeit, das Böse wächst schnell.“

Damit ist sie verschwunden.

* * *

Nach dem Abendessen rufe ich bei Piper an, um sie zu fragen, wie ihre Vorstellung auf der Davis Ranch verlaufen ist.

„Du hast die Stelle also?“

„Ja, ich fange morgen an“, antwortet sie und ich höre das Lächeln aus ihrer Stimme.

„Und wie verstehst du dich mit Andy?“

„Du kennst ihn?“

„Nein, eigentlich nicht richtig, aber ich hab gehört, dass die Familie sehr nett sein soll…“

„Ja, das stimmt.“ Sie lacht noch immer, aber dann höre ich hinter ihr eine Stimme und ihre Laune schlägt um. Sie flüstert: „Ganz im Gegensatz zu meiner eigenen! Danny meint gerade, ich soll aufhören, das Telefon zu blockieren!“ Ich sehe fast vor mir, wie sie mit den Augen rollt, und muss grinsen.

„So ein Idiot!“, nörgele ich. „Na gut, dann hören wir lieber auf. Wir sehen uns ja auch bald in der Schule, oder?“

„Am Montag! Dann erzähle ich dir, wie es war! Ich gehe morgen gleich wieder hin ...“

„Prima! Dann wünsche ich euch viel Spaß!“ Als ich auflege, freue ich mich über den Erfolg. Sie vertraut mir schon jetzt so gut, dass ich Hoffnung habe, die Krieger bald auf unserer Mission anführen zu können. Aber zuerst muss ich weitersuchen und die Anderen finden. Vielleicht hilft mir Piper ja sogar dabei ...

Die Krieger des Horns - Feuermond

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