Читать книгу Die Farben im Paradies - Jörg Geisbüsch - Страница 9

5. Kapitel in dem manche Menschen das bekommen, was sie sich schon immer erhofft hatten oder auch nicht

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Als Elisa ins Freie trat, war der Himmel noch immer schwarz verhangen, doch er strahlte längst nicht mehr diese Bedrohlichkeit aus. Vielmehr wirkte er beruhigt, geradezu besänftigt. Nun, wo die Irratio ihr Opfer eingefordert hatten, schien auch ihr Zorn nachzulassen. Fast hatte es den Anschein, als ob jemand einen Schalter umgelegt hätte und der Himmel nun wieder ein etwas freundlicheres Antlitz zeigen durfte.

In Elisas Kopf arbeitete es. Sie dachte nach und versuchte Ordnung in ihr Innerstes zu bringen. Schlendernd kehrte Elisa zurück in ihr Dorf. Gedankenversunken überquerte die junge Frau den Dorfplatz, der wie leergefegt dalag. Die Menschen hatten sich nach der Versammlung schnell wieder in ihre Häuser verkrochen. Verängstigt und froh zugleich, einmal mehr ungeschoren davongekommen zu sein.

Auch Elisa hatte nun genug von allem. Eilig schlug sie den Heimweg ein und erreichte bald das Haus ihrer Eltern. Von weitem schon sah sie, dass Rauch aus dem Kamin aufstieg. Ihre Lieben daheim zu wissen, beruhigte Elisa ungemein. Zum Glück war es nicht ihr Bruder, den die Irratio sich auserkoren hatten!

Elisa wollte gerade das Hoftor öffnen und hineingehen, als sie plötzlich ein eigenartiges Gefühl überkam. Es verleitete die junge Frau dazu, auf dem Absatz kehrt zu machen und wieder fortzugehen. Elisa konnte dieses Gefühl nicht recht deuten. Es war eine Mischung aus Ärger, Neugier und Vorfreude. Sie wollte endlich ein paar Antworten erhalten. Da sie auf ihren Onkel nicht länger warten konnte und wollte, musste sie sich wohl oder übel selbst auf die Suche machen. Am besten fing sie dort an, wo die seltsamen Geschehnisse ihren Anfang genommen hatten: auf der Lichtung.

Bald schon hatte sie die Häuser ihres Dorfes hinter sich gelassen. Erst hier draußen spürte sie, wie heftig ihr der Wind nun entgegen blies. Im geschützten Dorf war ihr alles halb so schlimm vorgekommen, hier aber wurde sie erst der ungeheuren Kraft gewahr, mit der die Naturgewalten tobten. Während des Spaziergangs am Morgen war der Wind lange nicht so stark gewesen wie nun gerade.

Elisa bekam es nun doch ein wenig mit der Angst zu tun, aber sie biss die Zähne zusammen und kämpfte sich vorwärts. Die Antworten, die sie suchte, ließen sich nicht zu Hause am warmen Ofen finden.

Um sich besser vor dem widrigen Wetter zu schützen, krempelte sie ihren Kragen hoch, knöpfte ihre Jacke bis oben hin zu und vergrub ihr Gesicht tief in der Wolljacke. Leidlich geschützt schritt sie voran. Ihre Haare wehten im Wind, als sie die Allee hinunterging. Links und rechts von ihr zitterten die Blätter der Pappeln mit ihr um die Wette.

Es tat Elisa gut draußen zu sein. Die Landschaft zu betrachten beruhigte sie. Bei solch einem Sturm war sie diesen Weg noch niemals gegangen und so wirkte auf sie alles mit einem Mal völlig fremd. Als stamme es aus einer gänzlich anderen Welt. Sie sah die Bäume, wie sie da standen in Reih und Glied, gleich groß, gleich alt. Um die hundert Jahre vielleicht. Wie sie die Bäume so betrachtete, erinnerte sich Elisa daran, dass ihr Onkel ihr und den anderen Kindern einmal während der Wochenstunde erzählt hatte, dass es sogar Bäume gab, die mehr als tausend Jahre alt werden konnten. In Elisas Welt aber gab es keinen Baum, der älter als vielleicht hundert Jahre alt war.

Überhaupt musste die junge Frau auf ihrem beschwerlichen Weg zur Lichtung viel an die Stunden im großen Haus denken. Dort kamen die Kinder einmal in der Woche zusammen und hörten Jakob mit gespitzten Ohren zu. Als geduldiger Lehrer erzählte er ihnen viele Geschichten über die Natur und die Menschen.

So lernten die Kinder, dass alle Lebewesen zusammen eine große Gemeinschaft des Lebens bildeten. Jede Pflanze und jedes Tier hatte dort seinen Platz. Auch die Menschen. Wenn alle an ihrem Platz waren, dann gediehen die Pflanzen und die Tiere. Ging es den Tieren und Pflanzen gut, dann hatten auch die Menschen genug zu essen und niemand musste sich sorgen. Sollte aber aus irgendeinem Grund dieses Gleichgewicht ins Wanken geraten, dann würden die Pflanzen und die Tiere eingehen. Jakob schaute die Kinder immer sehr eindringlich und ernst an, wenn er ihnen das alles erklärte.

Was dies denn zu bedeuten hätte, fragte er sie und blickte in treue, unschuldige Kinderaugen. Sie alle konnten es ihm sagen: Ein jedes Kind wusste doch, dass die Menschen, wenn es keine Tiere und Pflanzen mehr gab, gar nichts mehr hätten, wovon sie leben könnten. Und am Ende würden sie alle sterben: die Pflanzen, die Tiere und die Menschen.

Das war es, was Jakob jedem Kind durch so viele Geschichten mitzugeben suchte. Das und den Glauben an die Irratio, die für die Menschen keine Feinde seien, sondern diejenigen, die die Menschen vor sich selbst beschützten. Sollte jemand das Gleichgewicht zerstören, so waren sie es, die es wieder herstellten. Hier und heute war es der kleine Michael, mit dessen Leben die Irratio die Welt wieder in Ordnung brachten.

Während Elisa so darüber nachdachte, hatte sie längst den Waldrand erreicht. Hier im Schutz der Bäume blies der Wind längst nicht mehr so stark und so kam die junge Frau von nun an wieder leichter voran. Mühelos fand sie den unsichtbaren Pfad, der auf die Lichtung führte und folgte ihm bis sie den Rand der Lichtung erreichte.

Als sie aber aus dem Wald heraustrat, staunte sie nicht schlecht. Milde Sonnenstrahlen wärmten ihr Gesicht. Mit offenem Mund stand sie da und fragte sich, warum hier die Sonne schien, wo doch nur wenige Schritte weiter Sturm und Regen wüteten? Verwundert setzte Elisa sich auf einen Baumstumpf und wartete. Sie wurde von einer abstrusen Ahnung befallen, dass etwas geschehen würde, wenn sie nur lange genug wartete. Und so wartete sie eben.

Etwas würde ihr widerfahren, da war sich Elisa sicher. Sie wollte vorbereitet sein und daher beobachtete sie die Welt um sie herum ganz genau. So oft schon war sie hier gewesen, doch noch nie hatte sie die Lichtung derart eingehend betrachtet. Jetzt aber sah sie auf eigentümliche Art und Weise alles in einem anderen Licht. Einem Licht der Verwunderung und des zaghaften Zweifels.

Zum ersten Mal überhaupt stach ihr die Form der Lichtung ins Auge. Mit ihrer exakt kreisrunden Form wirkte sie gar nicht so, als sei sie natürlich entstanden, sondern als habe sie jemand bewusst so angelegt. Auch wuchsen hier keine Bäume oder Büsche, sondern nur Gras und Blumen. Sollten Lichtungen im Wald nicht dadurch entstanden sein, dass alte Bäume mit mächtigen Kronen umfielen und ein Stück vom Himmel freigaben?! Aber hier lagen keine alten Bäume. Und der kleine Bach, der hier floss? Sein Bett verlief hier so gerade und ordentlich, als habe er es gar nicht selbst gegraben. Dann der alte Apfelbaum mitten auf der Lichtung. Warum nur stand dort dieser Apfelbaum?

Wieso nur fielen Elisa plötzlich all diese Merkwürdigkeiten auf? Ihr war, als habe jemand den Vorhang der Welt für einen Augenblick zur Seite geschoben. Und nun – ob sie es wollte oder nicht – drängte es sie danach, zu erfahren, was sich wohl dahinter verbarg. Was hatte sie nicht gestern noch unbedarft in die Welt geblickt und sich einfach nur über deren Schönheit gefreut. Und heute? Heute schaute sie sich alles aufs Genaueste an und stellte Frage über Frage. Doch keine davon wurde ihr beantwortet. Stattdessen kamen immer neue Fragen hinzu.

Da fing sie bitterlich an zu weinen und wünschte sich, doch noch immer das kleine Mädchen von gestern zu sein. Warum nur konnte die Welt nicht einfach so bleiben, wie sie einmal gewesen war? War das zu viel verlangt?! Dicke Tränen rannen ihr über die Wangen.

„Weine nicht, Elisa“, sagte da eine Stimme zu ihr. Elisa hatte gar nicht bemerkt, dass sich ihr jemand näherte. Wie aus dem Nichts stand er plötzlich hinter ihr. Sie hob den Kopf und sah ihn an. Das also war es, was geschehen würde. Elisa musste nur noch bitterlicher weinen – vor Verzweiflung und vor Freude. Nein, diese Welt hier würde nie wieder, nie wieder einfach sein.

Der arme Janos wusste nicht recht, was er tun sollte. Nach einem Augenblick der Hilflosigkeit vertraute er auf seine Intuition. Er setzte sich einfach zu Elisa hin, streichelte sacht ihre Wangen und versuchte, ihr Trost zu spenden. Dabei fuhren seine eigenen Gefühle nicht minder Achterbahn. All die Jahre hatte er dieses schöne Wesen stets aus der Ferne beobachtet. Hatte gesehen, wie sie zu einer jungen Frau heranwuchs. Ihr Lächeln, ihre Schönheit und ihr zartes, aber starkes Wesen hatten ihn in ihren Bann gezogen. Nichts wünschte er sich so sehr, als ihr nahe zu sein. Sie zu berühren, ihr Worte ins Ohr zu flüstern und sie dabei zu liebkosen. Wie viele Male hatte er sich diesen einen Moment hier vorgestellt? Hunderte, ach tausende Male. Was er zu ihr sagen, wie er sie berühren wollte!

„Ach Elisa, ich...“. Er wollte etwas sagen, aber seine Stimme versagte.

Beide lagen sie nun im Gras; waren sich so nahe, dass sie den Atem des anderen spürten. Ihre Herzen schlugen wild, ihre Blicke trafen sich und Elisas Tränen versiegten. Die Verzweiflung wich der Erregung. Worte mussten, konnten keine mehr gesprochen werden. Sie küssten sich. Wild und leidenschaftlich. Angst, Sorgen und unerfülltes Begehren brachen in sich zusammen, als ihre Lippen sich aufeinander pressten. Spielerisch liebkosten und entdeckten sie einander. Erst schüchtern, dann immer fordernder glitten ihre Finger über den Körper des anderen. Nach und nach fielen ihre Kleider zu Boden, bis sie völlig nackt einander umschlungen. Überrascht von ihrer Leidenschaft hielten sie kurz inne, nur um sich dann einander vollends hinzugeben und nach dem Himmel zu greifen.

Erschöpft sanken sie hernach ins Gras und hielten einander in den Armen. Elisa legte ihren Kopf auf Janos Brust und lauschte dem Schlag seines Herzens. Der junge Mann hielt sie fest und streichelte ihr sachte durchs Haar. Während Elisa glücklich war, wusste er nicht recht, wie er sich fühlen sollte. All die Jahre hatte er sich nach seiner Elisa verzehrt. Nun war der Augenblick gekommen – sie lag in seinen Armen – doch ein Triumphgefühl wollte sich nicht recht einstellen. Erleichterung, ja das verspürte er. Und weiter? Mehr als alles andere fühlte er große Schuldgefühle in sich aufsteigen. Er ahnte, dass er einen sehr großen Stein ins Rollen gebracht hatte, der nicht mehr aufzuhalten war. Wo das alles hinführen würde, das wusste Janos nicht. Das wussten sie beide in diesem Augenblick nicht. Hier und jetzt lagen sie einfach nur da, eng umschlungen und hielten einander fest.

„Es tut mir so leid Elisa“, sagte Janos irgendwann aus ganzem Herzen bedauernd.

„Es braucht dir nicht Leid zu tun. Ich wollte es doch ebenso“, antwortete Elisa und fröstelte. Die Sonnenstrahlen vermochten die beiden Menschen nicht mehr genügend zu wärmen, weshalb die Liebenden ihre Kleider wieder überzogen. Eine Weile noch saßen sie sich gegenüber und schauten einander an. Janos war hingerissen von ihrer Schönheit und stöhnte innerlich. Da saß sie und war zum Greifen nah und doch gab es so entsetzlich viel, was sie voneinander trennte.

Auch Elisa betrachtete ihren Geliebten. Sie war so glücklich, dass alles andere vorerst in den Schatten trat. Was hatte sie ihn nicht vermisst! All die schönen Bilder ihrer Kindheit mit ihm purzelten ihr wieder durch den Kopf. Früher waren sie beide unzertrennlich gewesen. Waren durch Wald und Wiesen getollt; hatten Streiche ausgeheckt und unendlich viel gelacht. Die Lachgrübchen des Jungengesichtes waren ihr am besten in Erinnerung geblieben. Und sie waren immer noch da, darüber war die junge Frau herzensfroh. So viel sie auch in ihm noch den jungen Freund erkannte, der, der ihr nun gegenüber saß, war er ihr doch völlig fremd: so voller Ernst und Bekümmertheit. Was er wohl für ein Leben führte? Wie war es da, wo er herkam? Dies fragte sich die junge Frau und traute sich zugleich nicht, die Frage laut zu stellen.

Der Moment des Glücks war vorbei und die Wirklichkeit hatte sie beide wieder.

„Machen wir uns nichts vor“, sagte Elisa dann. „Ein friedliches und glückliches Leben scheint uns beiden nicht vorherbestimmt zu sein“. Als Frau war es ihre Aufgaben, den Tatsachen ins Augen zu blicken und sich nicht Träumereien hinzugeben. Janos lächelte schief.

„Hm, friedlich und glücklich würde ich so etwas wahrhaftig nicht nennen“, sagte er. Sein Lächeln wich nun einem gequälten Gesichtsausdruck. Hätte er sie doch nur in Ruhe gelassen! Hätte er Stefan doch bloß nicht unter irgendwelchen Vorwänden auf die Lichtung geschickt. Und warum hatte er sie im fahlen Mondschein unbedingt berühren müssen?! Dann, ja dann wäre nie etwas geschehen und sie hätte einfach so ihr ruhiges Leben weiterleben können. Aber nein, er hatte sich ja nicht beherrschen können. Und nun? Darüber hatte er sich leider keinerlei Gedanken gemacht.

Elisa sah, wie dunkle Schatten über sein jungenhaftes Gesicht huschten. Fühlte den Kummer, den Schmerz und seine Traurigkeit. Aber das alles verschloss er vor ihr, indem er nichts weiter sagte. Janos Züge entspannten sich wieder; schnell – für Elisas Begriffe zu schnell – hatte er wieder sein jungenhaftes Lächeln aufgesetzt. Nach außen hin hatte er sich wieder im Griff, was Elisa sehr bedauerte. Gerne hätte sie noch mehr von ihm erfahren; in sein Inneres geschaut.

„Vieles ist leider ganz anders, als ich es mir vorgestellt und gewünscht hätte“, sagte er bitter.

„Wie ist es denn wirklich? Wie ist es da, wo du herkommst?“, traute sich Elisa nun doch zu fragen.

„Das möchtest du lieber nicht wissen“. Er blickte sie dabei traurig an.

„Vielleicht wäre das sogar besser, aber dafür ist es ein wenig spät“, gab sie ihm zur Antwort. Sie brauchte ihn so sehr. Jemanden, dem sie vertrauen konnte; jemanden, der sie verstand. Und so entschied sie sich dafür, Janos alles zu erzählen, was ihr in den letzten Tagen zugestoßen war. Der junge Mann hörte ihr aufmerksam zu.

„Vielleicht ist es Schicksal, dass das alles geschieht. Vielleicht musste es so kommen“, beendete Elisa ihre Zusammenfassung der Ereignisse. Janos schwieg eine Weile und hielt immer noch ihre Hand. Dieser zärtliche Druck ihrer Hand, das fühlte sich so gut und so richtig an. Ob es für sie beide nicht doch eine Zukunft gab? Wieder ertappte sich Janos dabei, wie er sich die Zukunft in den schönsten Farben auszumalen begann. Sein Verstand und seine bisherige Erfahrung aber schimpften ihn einen Narren.

„Schicksal? Ich weiß nicht ob das so ganz der richtige Ausdruck ist. Sollte es so sein, dann wurde unser Schicksal schon vor langer Zeit besiegelt“, sagte Janos traurig. „Wir heute, wir halten nur etwas am Leben. Ja, es gibt Leute wie mich, die im Verborgenen leben und nur leben, um euch euer Paradies zu erhalten. Seid froh, dass ihr von alledem nichts wisst. Glaub mir, für uns andere ist es nur allzu oft die reinste Hölle. Nur wenig kann uns davon abhalten, gänzlich verrückt zu werden. Bei mir ist es der Gedanke an dich, der mich vor diesem Schicksal bewahrt. All die Jahre habe ich dich aus der Ferne beobachtet, mich nach dir gesehnt, nach dir verzehrt. Ich hatte den fast unerfüllbaren Wunsch, dich eines Tages im Arm halten zu können. Dieser Wunsch hat mich am Leben gehalten.“

Er seufzte tief und schüttelt den Kopf, ehe er weitersprach: „Hier sitzen wir nun. Wir haben miteinander geschlafen, uns geliebt. Das, was ich mir immer so sehr gewünscht habe, ist Wirklichkeit geworden. Und jetzt? Was kommt jetzt? Wie soll es weitergehen? Daran habe ich nie einen Gedanken verschwendet. Ich weiß es nicht und dafür schäme ich mich so entsetzlich.“ Traurig blickten sie einander an. Beide wussten nur zu gut, dass sich von nun alles ändern würde. Dass nichts mehr so sein würde, wie es einmal war.

„Ich habe Angst“, sagte Elisa, „ich weiß, dass ich das alles alleine nicht schaffen werde. Ich brauche dich, Janos. Ich brauche einen Freund. Bitte hilf mir.“ Janos antwortete nicht direkt, sondern ließ sich einen Moment Zeit. Von nun an war er nicht mehr allein wie all die Jahre, die er still in seiner Kammer verbracht hatte. Von nun an trug er eine Verantwortung für einen geliebten Menschen. Wie groß diese war, das begann er erst zu erahnen.

„Ich werde dir helfen. Ich verspreche es“, sagte Janos nach einer Weile umso beherzter und drückte Elisas Hand. Die junge Frau seufzte erleichtert. Von nun an gab es kein Zurück mehr; Janos und Elisa waren untrennbar miteinander verbunden.

So saßen sie noch eine Weile da. Zwei Menschen einsam inmitten einer Lichtung. Nur ab und an blinzelte die Sonne noch zwischen den Wolken hindurch, als wollte sie die dunklen Gedanken der beiden vertreiben. Bald setzte die Dämmerung ein und das Grau des Abends begann sich über die Welt zu legen. Es war Zeit zum Aufbruch. Traurig ließen sie voneinander ab und gingen schweren Herzens auseinander; ein jeder zurück in seine Welt.

Die Farben im Paradies

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