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4. TAGEBUCHEINTRÄGE

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Der Vorabend

Donnerstag, 30. Juni 2016

Leipzig-Stötteritz

Eigentlich wollte ich schon seit fast drei Wochen unterwegs sein, allein dienstliche Belange hinderten mich am geplanten Start zum 11.06.2016. Zu wichtig waren die letzten Wochen und Monate, als das ich mich mit gutem Gewissen und damit auch in gewisser Hinsicht frei auf meinen Weg hätte begeben können. So hatte ich schon im Mai dieses Jahres eine Verschiebung um drei Wochen einkalkuliert. Anfang Juni stand dies dann endgültig fest und selbst in dieser Woche, ja bis zum heutigen Nachmittag waren unzählige Dinge im Büro zu erledigen, Gespräche zu führen und eine ordentliche Übergabe von Aufgaben sicherzustellen. Aber morgen nun, am 1. Juli 2016, soll es endlich so weit sein, soll die erste Tagesetappe in Angriff genommen werden. Die Fahrkarte von Leipzig nach Klanxbüll mit Umstieg in Hamburg hatte ich mir vor zwei Wochen bereits besorgt, und in den letzten Tagen hatte ich angefangen, die mitzunehmenden Sachen bereitzulegen.

Als ich später als geplant, kurz nach 18:00 Uhr, in unserer Wohnung in Leipzig-Stötteritz ankomme, herrscht wohltuende Ruhe, das ganze Haus und eben auch unsere Wohnung scheinen angesichts der bereits eingesetzten Schulferien wie ausgestorben. Die Perle ist mit ihrer Tochter bereits seit Dienstag zu einer Freundin nach Hamburg gefahren, um anschließend in Schwerin und an der Ostseeküste den Urlaub zu verbringen. Wir werden uns morgen zum Frühstück noch mal kurz in Altona sehen, bevor es für längere Zeit heißt, Abschied zu nehmen.

Ich entledige mich der Krawatte, des Hemdes und Anzuges, gieße mir ein Glas Pfälzer Riesling ein und fange konzentriert an, meinen neuen Rucksack mit den bereitgelegten Sachen zu füllen. Den Rucksack habe ich noch nicht unter Last beim Wandern getragen, lediglich eine Proberunde mit der geplanten Füllung habe ich absolviert. Also verstaue ich jetzt im unteren Fach den leichten Schlafsack und eine kleine Alu-Isomatte sowie Regenhose und Regenjacke. In das Hauptfach, welches sowohl von oben als auch von der Seite zu öffnen ist, kommen das Paar Trekkingsandalen für den Schuhwechsel, eine für mein Gefühl zu voluminöse Medizintasche mit diversen Pflastern, Kompressen, Salben und Cremes, mit Kanülen und Binden sowie Schmerztabletten und Antiallergikum. Des Weiteren verstaue ich hier das Wechsel an Unterhose, Strümpfe, Hemd und kurzer Hose, meine Fleecejacke, ein Handtuch, die notwendigen Hygieneartikel sowie eine wasserdichte Kiste mit den wichtigsten Papieren und Geldkarten, Feuerzeug sowie Nadel und Faden. Darüber hinaus verstaue ich noch eine kleine Tasche mit Handy und Powerbank, mit Stift und Ladekabel sowie 100 Euro Bargeld. Außen am Rucksack befestige ich meine Wanderstöcke, eine Allzwecktasse aus Aluminium sowie eine schön gestaltete Spendendose.

Nachdem ich noch einige Telefonate mit meinen Eltern und Freunden geführt habe, mache ich mich an das Ausräumen des Kühlschrankes, der in den nächsten zwei Wochen ungeöffnet bleiben wird. Ich bereite mir ein Abendessen und packe meine Verpflegung für den morgigen Tag ein. Neben zwei Flaschen Wasser besteht diese aus Salami, drei Brötchen, zwei Äpfeln und einigen Schokoriegeln. Ein kleines Frühstück wird es morgen ganz früh geben, ein etwas größeres dann mit der Perle in Hamburg.

Schließlich gieße ich in der ganzen Wohnung und auf der Dachterrasse sämtliche Pflanzen und hänge das iPad an die Ladestation. Dies ist auch lange Zeit Inhalt meiner Gedanken gewesen, immer ausreichende Akkuladung im Telefon und iPad zur Verfügung zu haben. Mit der Powerbank und dem Wissen, im zivilisierten Deutschland unterwegs zu sein und damit immer eine Steckdose in der Nähe zu haben, wähne ich mich auf der sicheren Seite und hoffe, nichts Gegenteiliges erfahren zu müssen.

Um kurz nach 22:00 Uhr liege ich schließlich im Bett, stelle mir entgegen meiner Gewohnheit den Wecker auf 05:00 Uhr und gehe im Kopf nochmals alle wichtigen Details durch. Ich beschließe, an alles gedacht zu haben und schlafe dann auch bald ein.

Abschied

Freitag, 01. Juli 2016

Zugfahrt Leipzig – Hamburg – Klanxbüll

Der Wecker klingelt, wie soll es anders sein, pünktlich um 05:00 Uhr. Todmüde und wenig inspiriert trotte ich ins Bad. Das Rasieren lasse ich heute gleich weg, auf den einen Tag kommt es bei den vor mir liegenden rasurfreien Wochen ohnehin nicht an. Ich benutze zum letzten Mal die elektrische Zahnbürste, das Trocknen der Haare nach dem Duschen geht seit dem gestrigen Friseurbesuch ratz-fatz. 12 Millimeter Kurzhaarschnitt sollen mich windschnittig machen.

Kurz vor halb sechs absolviere ich einen letzten Kontrollgang durch die Wohnung, erst im Februar haben wir diese bezogen und sind hier sehr schnell heimisch geworden. Mir ist bewusst, dass für die nächsten sechs Wochen ein Verzicht an gewisse Luxusgewohnheiten programmiert ist, und ich freue mich ehrlich darauf.

Ich wuchte mir den Rucksack auf den Rücken, laufe die vier Etagen im Treppenhaus hinab, der Fahrstuhl bleibt unbenutzt. Die in der Nähe befindliche S-Bahnstation Leipzig-Stötteritz erreiche ich bei blauem Himmel und schon wärmender Sonne, laufe die wenigen Stufen hinauf zum Gleis und fühle die Last schon jetzt an meiner Rückseite. Was soll’s, ab zum Leipziger Hauptbahnhof. 20 Minuten später sitze ich im ICE in Richtung Hamburg-Altona. Die Klimaanlage funktioniert so gut, dass ich mir bald meine Fleecejacke raushole, die Wanderschuhe ausziehe und tatsächlich bis kurz nach Berlin nochmals einschlafe. Bis Hamburg döse ich vor mich hin, freue mich sehr auf das Wiedersehen mit meiner Perle, schau aus dem Fenster und denke einfach mal an gar nichts.

Kurz vor zehn Uhr komme ich pünktlich in Hamburg an und nehme die Perle für einige Minuten in die Arme. Wir gehen zusammen mit ihrer Tochter zu einem Bahnhofsbäcker und gönnen uns ein für die nächsten Wochen letztes gemeinsames Frühstück. Unsere Gespräche sind von Erwartungen, Hoffnungen aber insbesondere bei ihr auch von einigen Ängsten geprägt. Die Perle ist ein sehr vorsichtiger, introvertierter Mensch, welcher die Dinge mehr mit sich selbst als mit Dritten ausmacht. Ich kenne sie jetzt aber lange genug, um ihre Gefühlswelt zu erahnen und spreche uns beiden Mut und Zuversicht zu. Nach einer Stunde stehen wir an meinem Anschlussgleis und umarmen und küssen uns zum Abschied. Ich wünsche ihr und ihrem Mauseschatz eine schöne, sonnige Ferienzeit und sie wünscht mir einen guten Weg.

Die Regionalbahn nach Westerland ist gut gefüllt und scheint überwiegend junge Menschen auf die Insel Sylt zu befördern. Die Stimmung im Wagon tendiert zwischen Schlafen, Handyzocken und Geschnatter. Ich habe mir Chillout-Musik auf die Ohren gelegt, noch ist nicht die Zeit für die große Stille und Einsamkeit. Vielmehr bietet sich mir die Gelegenheit, zurückzublicken auf nahezu zwei Jahre der Planung und Vorbereitung meiner nun anstehenden Wanderung.

Ich denke noch einmal an die Entstehung der Idee, an die ersten Überlegungen zur Streckenführung und an die Auswahl der Dinge, welche man auf einen sechswöchigen Weg mitnehmen sollte. Ich denke an die vielen Gespräche in der Familie, im Freundeskreis, beim Arbeitgeber und in den Ehrenämtern. Alles wollte wohl organisiert sein, denn mir war es wichtig, dass meine doch längere Abwesenheit zu keinen übermäßigen Belastungen bei den Zurückgebliebenen führt. Ganz besonders denke ich dabei an meine beiden Töchter Marlene und Hannah, welche ich vermissen werde. Aber auch an meine Frau Tanja, die nun die beiden „Pubertiere“ in alleiniger Obhut hat, zum Glück fällt meine Wanderung fast genau in die sächsische Ferienzeit.

Meine Gedanken wandern auch zurück in den November 2015, als ich erstmals auf einer Veranstaltung bei der Kinderarche Sachsen für meine Wanderung und damit für Spenden warb. Hier machte ich auch mein erstes Projektfoto – und das ausgerechnet mit Bundesinnenminister Thomas de Maizière, welcher Gast auf eben dieser Veranstaltung war. Im Laufe des Winters und des Frühjahrs nutzte ich weiterhin viele Gelegenheiten, um mein Projekt in die Öffentlichkeit zu tragen. Und das Ergebnis war schlichtweg großartig! Bereits 14 Tage vor meinem heutigen Reisestart waren nicht nur alle Kilometer „verkauft“, sondern es hatten sich Spendenzusagen von fast 11.000 Euro angesammelt. In meinen kühnsten Träumen hatte ich auf 10.000 Euro zum Abschluss meiner Wanderung gehofft, nunmehr lag die Summe schon deutlich darüber.

Wie motivierend und beglückend dieses Ergebnis am Start der langen Wanderung für mich ist, kann ich gar nicht ausdrücken.

Während meine Augen aus dem Fenster schweifen, sehe ich auch meine wirklich nicht befriedigende körperliche Vorbereitung an mir vorbeiziehen. Ende 2014 hatte ich mich in einen naheliegenden Fitnessclub angemeldet und tatsächlich ein- bis zweimal wöchentlich den Weg dorthin gefunden. Mein Programm bestand hauptsächlich aus simulierten Steigerungswanderungen auf dem Laufband sowie Muskelaufbautraining für Bauch und Rücken.

An freien Tagen zog es mich bei schönem Wetter auch mal für Tageswanderungen in die Leipziger Umgebung, und auch meinen letzten Nordseeurlaub nutzte ich für längere Touren. Allerdings konnte ich ein solches Unterfangen nicht für eine Woche simulieren, dafür fehlte mir einfach die Zeit. Hinzu kam, dass ich in meiner Rolle als Mitglied des Gesamtbetriebsrates seit einem halben Jahr aufgrund intensiver Interessenausgleichsverhandlungen mehr in Frankfurt als in Leipzig und dazwischen Stammgast der Deutschen Bahn war. Auch hier bot sich wenig Gelegenheit, um gezielt im Ausdauerbereich zu arbeiten, sodass ich schon mit einigen Fragezeichen zu meiner sportlichen Fitness hier in der Regionalbahn sitze. Hinzu kommt die Tatsache, dass ich bis gestern 18:00 Uhr zu 100 Prozent und mehr unter engen zeitlichen Taktungen hauptsächlich geistig tätig war und mich ab heute Mittag einer körperlichen Belastung aussetze, deren Auswirkungen ich noch nicht absehen kann. Ich versuche, dies aber mit dem ganz guten Wissen um meine körperlichen und mentalen Fähigkeiten zu relativieren. Als ehemaliger Leistungssportler glaube ich, schon ausreichende Erfahrungen zu besitzen, um verantwortungsvoll mit mir auch in schwierigen Situationen auf meinem Weg umgehen zu können.

Je näher ich dem Ziel meiner jetzigen Bahnfahrt komme, umso dunkler werden die Wolken am Himmel. Die Sonne hat sich schon kurz hinter Hamburg verkrochen, erste Regentropfen klatschen an die Fensterscheibe. Mir wird nun mit aller Deutlichkeit bewusst, dass aus meinem bisher nur theoretischen Projekt eine praktische Wanderung, das aus dem gedachten Traum nun Realität werden wird. Und dass ich aufgrund der für die Spendensammlung notwendigerweise gesuchten Öffentlichkeit jetzt auch nicht mehr zurückkann. Ich habe mich selbst unter einen gewissen Erfolgsdruck gesetzt. Dieser Gedanke ist nicht neu und so habe ich mir zum Jahreswechsel 2015/2016 nur einen Satz als „Vorhaben“ auferlegt. Dieser lautet: „Du darfst auch scheitern können!“ Aber von meinem Naturell her werde ich alles versuchen, um meinen Traum bis zum Ziel zu leben, um über 1.000 Kilometer zu Fuß von der dänischen Grenze bis zur Zugspitze zu wandern. Bei allen Unklarheiten und einigen Befürchtungen überwiegt ganz klar die Freude, dass es nun endlich so weit ist, dass ich mich auf meinen Weg machen kann. Einen Weg, der mir zeigen wird, welch schöne Landschaften Deutschland zu bieten hat, wie gastfreundlich seine Einwohner sind, wie sich Natur verändert, aber auch wie leistungsfähig und leistungswillig ich mit Mitte 40 noch immer bin.

Da ertönt schon die Durchsage, dass wir sogleich Klanxbüll erreichen werden. Zeit, sich zu sammeln, aufzuraffen und in das Abenteuer zu schreiten.

Erste Schritte

Freitag, 01. Juli 2016

1. Wanderetappe, Klanxbüll – Dagebüll, 19 km

Mein Zug fährt pünktlich in den Klanxbüller Bahnhof ein, ein leichter Nieselregen heißt mich herzlich willkommen. Ich orientiere mich kurz, um die richtige, südliche Richtung aus dem kleinen Ort nahe der dänischen Grenze einzuschlagen. Die nächste Station der Bahn liegt schon hinter dem Hindenburgdamm in Westerland auf Sylt, erst im letzten Jahr bin ich mit der Perle und ihrer Tochter auf einen Tagesausflug dort gewesen.

Kurz nach 13:30 Uhr stehe ich schließlich am Ortsausgangsschild, schraube meine Wanderstöcke auseinander und stelle sie in die richtige Höhe ein, schnalle mir meinen Rucksack um und stehe vor den ersten Schritten auf meinem langen Weg. Während der Vorbereitungsphase auf meine Wanderung war ich fest überzeugt davon, ohne Stöcke zu laufen. Im von mir zu durchwandernden – überwiegend flachen – Land mit Wanderstöcken – das sieht doch einfach schräg aus! Es waren mein Vater, mein Kumpel Jo und letztlich meine Kollegin Yvonne S., welche aus eigenen Erfahrungen darauf drängten, ich solle Stöcke mitnehmen. Yvonne S. hatte gerade eine dreiwöchige Tour auf dem Jakobsweg in Portugal und Spanien hinter sich und verwies neben den körperlich entlastenden Tatsachen auch auf den meditativen Charakter des gleichmäßigen ticktack-Geräusches beim Aufschlagen der Stöcke auf festem Untergrund. Also habe ich mich noch Ende letzter Woche in der Karstadt-Sportabteilung vom Fachverkäufer beraten und überzeugen lassen. Meine Wahl fiel auf meinem Körpergewicht angepasste und bei hoher Belastung leicht nachfedernde Stöcke. Diese halte ich nun jetzt zum ersten Mal in meinen Händen und bin gespannt, wie es sich mit ihnen gehen lässt. Zumal mich hier ja auch keiner sieht, denn mein eingeschlagener Weg führt auf wenig befahrenen und erst recht nicht belaufenen Nebenstraßen zunächst nach Südwest in Richtung Nordseedeich. Und in Städten wie Hamburg oder Bamberg verschwinden die Wanderstöcke ohnehin in den Rucksack. Ich mache mich doch nicht zum Gespött der Leute.

Der leichte Nieselregen hält an, der Rucksack ist fest ans Becken geschnallt. Die Stöcke einsetzend verlasse ich Klanxbüll mit einer emotionalen Mischung aus Freude, dass es nun endlich losgeht und der Neugierde, was da alles in den nächsten Tagen und Wochen auf mich zukommen wird. Was machen Körper und Geist nach drei, vier oder 17 Tagen? Finde ich immer ein Dach über den Kopf für eine Übernachtung oder werde ich auch im Freien schlafen? Welche Begegnungen werde ich haben? Spielt die mich begleitende Technik immer mit? Fragen, welche mich bereits im Vorfeld begleiteten und auf welche ich in der Vorbereitung versuchte, Antworten zu finden. Aber es ist schließlich die erste derart lange und weite Tour für mich, da kann man (zum Glück) auch nicht alles planen. Nach einer gelaufenen Stunde frischt der Wind auf und der Nieselregen geht teilweise in Schauer über. Das fängt ja gut an! Ich laufe in der langen Wanderhose, meinem eigentlich „gutem“ Wechselhemd und in der Fleecejacke. In Elmsbüll lege ich einen kurzen Halt ein, um einige Fotos von der Landschaft und den typisch reetgedeckten Häusern zu machen. Anschließend geht es auf Dagebüll zu. Einen ersten Versuch, über den Deich entlang des Watts zu wandern, breche ich auf der Deichkrone ab. Zu stark kommt der Seitenwind aus Westen. Bisher ist mir noch kein Mensch über den Weg gelaufen.

Nach dreieinhalb Stunden sehe ich die Ausschilderung zur Dagebüll-Kirche. Hier kenne ich mich aus und weiß, dass ich in circa 30 Minuten am Ziel sein würde.

So ist es dann auch. Ich stehe auf dem ehemaligen Bauernhof vor dem Küchenfenster von Frau Jensen. Sie schaut heraus, erkennt mich und wir winken uns zu. Kurz darauf geht die Haustür auf und ein herzliches „Hallo“ und „Willkommen“ empfangen mich am Ende meiner ersten Halbtagesetappe. Die letzten beiden Sommerurlaube verbrachte ich hier an der Nordsee mit unterschiedlicher Begleitung. Vor zwei Jahren mit meinen Töchtern Marlene und Hannah, 2015 mit der Perle und ihrer Tochter. Schöne Ferienwohnung, ein großes, sehr gepflegtes Grundstück sowie eine Reithalle und ein Reitplatz laden insbesondere Familien mit Kindern auf diesen Hof unweit der Küste ein. Pünktlich bei meiner Ankunft verstärkt sich der Regen nochmals. Herr Jensen begleitet mich – vorbei an der von mir geliebten Blutbuche, welche an heißen Sonnentagen herrlichen Schatten und jetzt eben Regenschutz spendet – in meine Unterkunft. Zu meiner Überraschung haben Jensens für mich eine Ferienwohnung hergerichtet, welche ich unentgeltlich nutzen darf. Ich packe meinen Rucksack aus, noch muss ich mich orientieren, wo und was ich in ihm finde. Danach ab unter die Dusche, erst eiskaltes Wasser über die Füße und Beine, dann ausgiebig warm auf den Rest des Körpers. Anschließend gehe ich nochmals ins Wohnhaus meiner Gastgeber, wo Frau Jensen schon mit dem Abendbrot auf mich wartet. Wir sitzen am Küchentisch und während ich mir einige leckere Brote zubereite, tauschen wir uns über die Kinder, das Wetter und meine geplante Wanderung aus. Ihrer Einladung auf ein gemeinsames Frühstück erteile ich höflich eine Absage, nicht aus Unverschämtheit, sondern mit dem Hinweis, dass ich beim ersten Erwachen losgehen möchte. Dies führt zur Aufforderung, mir ausreichend Wegzehrung für den morgigen Tag vorzubereiten, welcher ich gerne nachkomme. Schließlich geht um kurz nach 20:00 Uhr ein langer Tag für mich zu Ende, ich schlafe erschöpft und in Vorfreude auf die morgige Tagesetappe ein. Diese soll mich direkt an der Nordsee entlang führen, ist aber 40 Kilometer lang und daher auch mit einigen Fragezeichen versehen.

Tagesbedarf: EUR 0,00, Gesamtverbrauch: EUR 0,00,

Gesamtstrecke: 19 km

Ich geh stiften

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