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Die Schlange

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Übermütig tobte Giri herum. Sie rannte bald hierhin und bald dorthin. Durch jeden Busch konnte auch hindurchgelaufen werden statt um ihn herumzugehen. Giri war schon ganz außer Atem.

Fast wäre sie über ein von irgendeinem Tier gegrabenes Loch im Boden gestolpert. Beinahe wäre sie dabei mit dem Huf umgeknickt. Sie sollte vielleicht etwas vorsichtiger sein, dachte Giri. Aber bei dem Gedanken blieb sie nur kurz. Weiter ging es. Doch dann passierte es.

Als Giri auftreten wollte, tat es plötzlich sehr weh an einem der Hufe. Sie musste in irgendetwas hineingetreten sein und sich verletzt haben. Humpelnd ging sie ein Stück weiter. Doch es wurde nicht besser. Sie beschloss, erst einmal nach Hause zu gehen.

Das war einfacher gesagt als getan. Denn jeder Schritt tat sehr weh, und Giri kam so auch nur langsam voran. Am Bachlauf blieb sie endlich erschöpft stehen. Sie fühlte sich geschwächt und setzte sich hin. Aber auch das Ausruhen half nicht gegen den Schmerz im Huf. Trotz ihres langen Halses konnte sie auch nicht so recht sehen, was dort unter dem Huf weh tat.

Nach einer Weile versuchte sie wieder aufzustehen. Doch das war nicht möglich. Sie konnte mit dem verletzten Huf nicht auftreten. Vielleicht war das mit dem Hinsetzen keine so gute Idee gewesen. Ratlos blickte Giri umher. Da hörte sie ein Rascheln. Und nun sah sie auch eine Schlange ganz in der Nähe.

Die Schlange kam langsam auf Giri zugekrochen. Als sie Giri erreicht hatte, rollte sie sich vor ihr auf. Beide schauten sich einen Moment schweigend an. Dann legte die Schlange ihren Kopf ein wenig zur Seite und fragte schließlich:

»Warum sitzt du hier so traurig herum? Ist etwas passiert?«

»Ich habe mir wohl den Huf vertreten, es tut sehr weh«, jammerte Giri. »Ich kann aber auch nichts sehen ...«

»Dann lasse mich einmal nachschauen« sagte die Schlange. Während Giri vorsichtig den verletzten Hinterhuf anhob, schaute die Schlange darunter.

»Oh, da ist ein Dorn, der in deinem Huf steckt. Warte einen Moment. Den kann ich bestimmt wieder herausziehen.«

Die Schlange kroch näher heran und brachte ihren Kopf in die richtige Position. Nach ein paar Versuchen konnte sie endlich den Dorn mit ihrem Mund festklemmen – und dann zog sie einmal kräftig daran. Giri schrie vor Schmerz auf und setzte den Huf zur Seite ab. Die Schlange aber hatte sich schon zur anderen Seite fortbewegt und spuckte den Dorn aus: »So, jetzt müsste es besser sein ...«

Richtig, der Huf tat nicht mehr so weh, und Giri konnte behutsam aufstehen. Giri bedankte sich bei der Schlange für die Hilfe und ging dann langsam und vorsichtig nach Hause. Dort angekommen legte sie sich gleich schlafen.

Am nächsten Morgen war tatsächlich alles wieder gut. Giri war wieder bereit für ein neues Abenteuer.

Das Abenteuer-Lesebuch

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