Читать книгу Das Abenteuer-Lesebuch - Jürgen Schwarz Blum - Страница 9
Ein Affe im Baum
ОглавлениеHeute ging Giri zu einem kleinen Wäldchen in der Nähe. Hier gab es auch viele Akazien. Aber die hier hatten die besten Blätter, die am köstlichsten schmeckten. Akazien-Blätter mochte sie am liebsten. Sie knabberte überall ein wenig herum. Bald schon war sie tief in dem Dickicht der Bäume und des Buschwerks eingedrungen. Ihr Kopf und Hals steckte zwischen den Ästen und Zweigen.
Nach einiger Zeit spürte Giri etwas hinten am Kopf. Sie bewegte den Hals, aber es kitzelte weiter. Doch sie kümmerte sich nicht weiter darum. Sie war viel zu sehr mit den Blättern beschäftigt. Als es aber dann auch weiter hinunter am Hals kitzelte, drehte Giri sich um. Außer den vielen Zweigen und Ästen war nichts zu sehen. »Das war bestimmt ein Zweig gewesen«, dachte sie und ließ es sich weiter schmecken.
Doch es dauerte nicht lange, und schon wieder fühlte sie etwas. Diesmal war es oben zwischen den Ohren. Sie schaute sich um. Wieder war nichts weiter zu bemerken. Es gab noch nicht einmal einen besonders großen und tief herabhängenden Zweig. Giri wunderte sich. Nach einer Weile Ruhe ging wieder los. Schnell drehte sie sich um. So konnte sie dieses Mal gerade noch sehen, wie sich ein Affe hinter einem Baumstamm in einer Astgabel zu verstecken versuchte. Er hatte einen langen Zweig in der Hand. Er hatte aber auch gesehen, dass ihn Giri jetzt entdeckt hatte.
So kam der Affe nun hervor und kletterte näher heran. Er begrüßte Giri. Dabei streckte er den Arm aus und kitzelte Giri mit dem Zweig. Genauso hatte er das zuvor auch immer wieder getan, bevor er von Giri bemerkt worden war.
Dann schwang er sich kurzerhand auf Giris Hals und kletterte daran herum.
»Ich bin doch kein Baum«, beklagte sich Giri etwas halbherzig.
»Aber so groß wie einer«, lachte der Affe.
Auch Giri musste jetzt lachen.
So begannen die beiden gemeinsam durch die Baumkronen zu klettern. Nun gut, Giri reckte nur ihren langen Hals und versuchte ihn dorthin zu strecken, wo der Affe gerade herumkletterte. Er war auch viel schneller in den Baumkronen unterwegs, weil Giri immer erst um die Baumstämme herumgehen musste. Abwechselnd sprang der Affe über Giris Rücken und dann wieder bis auf die höchsten Baumspitzen. Die waren so weit oben, dass Giri trotz ihrer Größe nicht hinkommen konnte.
Die beiden tobten eine ganze Weile durch das Wäldchen. Doch schließlich sagte der Affe, dass er nun noch ein wenig auf Honigsuche gehen wolle. Dafür hatte er gerade den langen Zweig sich verschafft. So verabschiedeten sie sich voneinander. Der Affe lief schnell in die eine Richtung. Und Giri nahm noch einen kleinen Blätternachtisch. Dann ging auch sie weiter.