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Der Käfer

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Eines Tages ging Giri wieder durch die Savanne. Sie streifte ein wenig ziellos mal hierhin, mal dorthin. Sie schaute sich um nach besonders schmackhaften Grashalmen und Blättern.

So kam es, dass sie nach einer Weile einen kleinen Käfer auf den Blättern eines Busches sitzen sah. Der Käfer hielt sich mit zwei Ärmchen die Augen zu – und weinte leise vor sich hin.

Giri bückte sich zu ihm hinunter. Aber der Käfer rührte sich nicht.

»Hallo«, sagte Giri. »Warum weinst du denn? Es ist doch ein so schöner Tag.«

Doch der Käfer antwortete nicht. Giri kam noch etwas näher und fragte noch einmal. Da sagte der Käfer schließlich:

»Ein schöner Tag? Heute ist doch der schlimmste Tag von allen ...«

»Was ist denn passiert?«

Schluchzend erwiderte der Käfer nach einem Augenblick: »Ach, ich weiß gar nicht mehr, wo ich bin. Da kam so eine Windböe. Und dann war ich so weit weg. Die Gegend hier kenne ich gar nicht ... ich werde nie mehr nach Hause finden ... und nie mehr zurück zu meiner Käferfreundin kommen ...«

Da wurde auch Giri traurig. Sie fragte sich, wo der Käfer wohl herkommen könnte. Doch dann fiel ihr ein, dass für den kleinen Käfer die Gegend hier fremd und weit weg erscheinen musste. Aber eben nur, weil er so klein war. Doch im Vergleich zu Giris Wegstrecken konnte er gar nicht von allzu weit herkommen.

So sagte sie: »Sei nicht mehr traurig. Ich schaue mich mal um. Bestimmt kann ich dich wieder zurückbringen.«

Etwas zweifelnd schaute der Käfer auf. Doch dann kletterte er umständlich ein wenig an Giris Bein hoch, klammerte sich im Fell fest und blieb dort sitzen. Giri ging vorsichtig und nicht zu schnell ein Stück in die Richtung, aus der heute immer mal wieder der Wind ein wenig wehte. Sie schaute umher.

Plötzlich sah Giri nicht weit von der Stelle, an der sie losgegangen waren, einen anderen Käfer sitzen und ebenfalls weinen. Sie ging darauf zu und setzte ihr Bein vorsichtig dort ab. Der Käfer kletterte zunächst langsam hinunter. Doch dann krabbelte er immer schneller zu dem anderen Käfer hin.

Und richtig: die beiden Käfer waren so glücklich. Endlich hatten sie sich wiedergefunden. Sie waren schon so verzweifelt gewesen.

Nachdem sie sich wieder beruhigt hatten, bedankten sich die beiden wiedervereinten Käfer bei Giri. Sie verabschiedeten sich, und auch Giri ging glücklich und froh weiter ihren Weg.

Das Abenteuer-Lesebuch

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