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1.3 Begrifflichkeiten und Abgrenzung

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Die Begriffe und Anschauungen aus dem Bereich der Investition und der Finanzierung sind sehr vielschichtig. Für das vorliegende Lehrbuch sollen deshalb nur die im weiteren Verlauf zur Diskussion stehenden Ansätze und Kriterien genannt werden.6

Die größte Verbreitung findet die Unterscheidung in den statisch bilanziellen und in den dynamischen Finanzierungsansatz.

Nach dem statisch bilanziellen Ansatz, der im vorangegangenen Abschnitt erklärt wurde, umfasst die Finanzierung alle Maßnahmen, die mit der Kapitalbe schaffung eines Unternehmens im Zusammenhang stehen. Der Gegenwert des Kapitals kann in Form von Geld, Gütern oder Wertpapieren zur Verfügung gestellt werden. Verdeutlicht werden kann dieser Ansatz am besten in Form einer grob gegliederten Bilanz.


Abb. 11: Standardbilanz

Die Kapitalbeschaffung findet, wie bereits erwähnt, ihren Niederschlag auf der Passivseite der Bilanz und zeigt, woher die finanziellen Mittel stammen, die für die unternehmerischen Prozesse benötigt werden. Die Passivseite ist damit die Mittelherkunftsseite der Bilanz, weil sie darstellt, ob das Unternehmen eigen- und/oder fremdfinanziert ist bzw. ob das Kapital des Unternehmens von außen oder von innen zur Verfügung gestellt wurde.7

Demgegenüber zeigt die Aktivseite der Bilanz, wie das beschaffte Kapital investiv verwendet wurde. So kann das Kapital längerfristig gebunden im Anlagevermögen oder aber kurzfristiger gebunden im Umlaufvermögen, bspw. in den Vorräten, investiert worden sein.

Im Gegensatz zum statisch bilanziellen Ansatz sieht der dynamische Finanzierungsansatz in der Finanzierung den Zu- und Abfluss von liquiden Mitteln. Betrachtet wird damit ausschließlich die Zahlungsebene des Unternehmens (Einzahlungen und Auszahlungen).8

Beide Ansätze, d. h. sowohl der statisch bilanzielle als auch der dynamische Ansatz, finden sich in den weiteren Darstellungen wieder. Die Ausführungen zum Kapitalbeschaffungsmanagement folgen tendenziell eher dem statisch bilanziellen Ansatz, während die Bereiche des Finanzmanagements eher der dynamischen Betrachtungsweise nachgehen.

Die Kapitalbeschaffung (auch Finanzierung i.e.S.) sieht ihre originäre Aufgabe darin, dem Unternehmen Kapital in Form von Eigen- oder Fremdkapital, entweder über den Innenfinanzierungs- oder den Außenfinanzierungsprozess zur Verfügung zu stellen.9

Das Finanzmanagement (auch Finanzierung i.w.S.) hingegen hat den Schwerpunkt auf der Planung, Steuerung und Kontrolle sowie der Sicherung der jederzeitigen Zahlungsbereitschaft.

Die im Zuge des statisch bilanziellen Finanzierungsbegriffs diskutierte Kapitalverwendung, also die Frage, wie das bereitgestellte beschaffte Kapital unternehmerisch einzusetzen ist, wird in den weiteren Ausführungen des Lehrbuches mit der Investition näher erörtert.

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