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1.4 Notwendigkeit der Investition und Finanzierung
ОглавлениеIn diesem Unterkapitel wollen wir uns noch einmal abschließend die Frage stellen, warum, wie bereits oben erwähnt, Finanzierung und das investiv eingesetzte Kapital einen so bedeutsamen Teilbereich der Betriebswirtschaftslehre verkörpern. Es liegt insbesondere darin begründet, dass die Verantwortlichen des Unternehmens das ständige zeitliche und betragsmäßige Auseinanderdriften von Ein- und Auszahlungen überwachen sowie entstehende Finanzierungslücken kompensieren müssen. Auch das obige Eingangsbeispiel hat dies deutlich gemacht, wie folgende Abbildung noch einmal zeigt.
Im Zuge der Unternehmensgründung hatte die Kapitalbeschaffung zunächst zu einer Einzahlung geführt. Es wurde Eigenkapital von außen eingebracht. Im Anschluss wurden Mittel in Anlagevermögen investiert. Diese Kapitalverwendung machte jedoch eine Auszahlung erforderlich, die die bestehenden liquiden Mittel deutlich überstieg. Deshalb musste die Gesellschaft mit neuem Kapital ausgestattet werden (hier Bankendarlehen), um die notwendig gewordene Liquidität bereitzustellen. Im weiteren Verlauf kam es dann durch den Verkauf von Produkten zu einem Kapitalrückfluss. Auch hier hätte man sich ein zeitliches Auseinanderfallen von Auszahlungen für das Personal und Einzahlungen aus dem Verkauf der Produkte vorstellen können. Erfolgt nämlich der Produktverkauf auf Ziel, werden zunächst Forderungen gegenüber den Kunden eingebucht, die somit erst später in Form von liquiden Mitteln einzahlungswirksam werden.
Abb. 12: Finanzielle Vorgänge einer Unternehmung
Aus der soeben geführten Diskussion erhebt sich unmittelbar die Frage, was die Hauptbestimmungsgründe des Kapitalbedarfs sind. Als solche können der betriebliche Umsatzprozess und die (langfristigen) Investitionen ausfindig gemacht werden.
Der betriebliche Umsatzprozess führt zu einer vergleichsweise kurzen Kapitalbindung. Kurzfristig zu finanzieren sind bspw. Produktionsfaktoren wie Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe, fremdbezogene Vorprodukte und die Arbeitsleistung.
Investitionen z. B. in Produktionsanlagen oder den Fuhrpark haben eine vergleichsweise lange Kapitalbindung – meist über mehrere Jahre – zur Folge. Die investierten Mittel fließen über den betrieblichen Umsatzprozess in das Unternehmen zurück, wenn die Marktteilnehmer über den Produktpreis die Produktionskosten einschließlich der Abschreibungen der Anlagen finanzieren.