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Nick – der Mini unter den Schülern

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Bestimmt kennt ihr in eurer Klasse auch Schüler, von denen man annimmt, dass sie ihr Wachstum absichtlich frühzeitig eingestellt haben, weil sie Kind bleiben wollen.

Klar ist, dass jeder Mensch mal klein anfängt – manche Leute hören aber auch genauso wieder auf. Zu dieser Kategorie gehörte Nick. Nick hatte vielleicht die Größe eines Drittklässlers, war aber ungewöhnlich clever und sah zudem ganz gut aus.

Vor allem aber war Nick, der Floh, eine echte Sportskanone. Er spielte Fußball im Verein und betrieb Leichtathletik. Die Mädchen bewunderten ihn, weil er der Schnellste aus der Klasse war.

Auch seine Zahnspange fanden viele Mädels sexy, obwohl sich manchmal Speisereste darin verfingen. Beim Turnen durfte Nick immer die Übungen, die die Sportlehrerin sehen wollte, vormachen.




Heute war Bockspringen angesagt, nicht gerade mein Lieblingsgerät, weil ich es nicht schaffte, den Bock zu überwinden. Deshalb erklärte ich mich auch spontan bereit, Hilfestellung bei den Sprüngen meiner Klassenkameraden zu leisten.

Frau Ponzava gab Anweisungen, wie man vom Sprungbrett abspringen musste, die Hände weit nach vorne, die Beine gespreizt. Hinter dem Bock musste man die Beine wieder zusammenführen und möglichst zum Stand kommen.

Um zu verhindern, dass Schüler sich beim Sprung verletzten, gab es die Hilfestellung, also mich und Eylin. Wir standen zu beiden Seiten des Bocks an dessen hinterem Ende und warteten auf unsere Springer.

Bei Jamie, Tom und Nico waren Eylin und ich noch motiviert zu helfen. Doch nachdem die halbe Klasse gesprungen war, ließ unser Interesse an unserer Aufgabe merklich nach.

Gerade lief unser Floh Nick an, als Eylin mir ihren neuen Nagellack zeigen musste. Es war Glitzerlack, der in allen Farben schimmerte und mich faszinierte.


Deshalb bemerkte ich Nick erst, als mich sein Windzug streifte und unsere Sportlehrerin aufschrie. Zwar gelang es Nick, sich auf mit den Händen dem Bock abzustützen, aber wegen seiner Geschwindigkeit konnte er den Sprung nicht in den Stand bringen. Da die Hilfestellung gerade mit Eylins Nagellack beschäftigt war, raste er an uns vorbei, kam mit beiden Beinen auf, machte einen Satz nach vorn und bohrte sich mit dem Kopf voran in den Unterleib von Frau Ponzava.



Es dauerte eine ganze Weile, bis wir das Knäuel aus Armen und Beinen, das nun auf der Matte lag, wieder entflochten hatten. Glücklicherweise waren weder die Sportlehrerin noch Nick ernsthaft verletzt. Als Nick endlich aufstand und uns anlächeln wollte, bemerkte er, dass sich ein Draht seiner Zahnspange gelöst hatte und nun aus seinem Mund herausragte. Es sah aus, als ob er soeben einen Angelhaken zur Hälfte verschluckt hatte. Und an der Spitze des Drahtes hing immer noch - ein Stück Käse von seinem Pausenbrot. - Igittigitt !!!

Eylin, die sich von dem Schock als Erste erholt hatte, kommentierte Nicks Missgeschick mit dem hotten Spruch: „Lieber arm dran als Arm ab!“ - Toll, Eylin!!!


Emily Kleins Katastrophenjahre

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