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Pubertät ist, wenn Jungen schwierig werden

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„Also, liebe Kinder, heute beginnen wir unsere Unterrichtsreihe über die Pubertät beim Menschen!“ Unsere Biologielehrerin, Frau Runge, hatte mit dieser Ankündigung eine gewisse Erwartungshaltung bei uns erzeugt. Besonders die Jungen, die sich ansonsten für Biologie nur wenig bis gar nicht interessierten, waren plötzlich ganz konzentriert und still, jedenfalls zu Beginn der Stunde.

„Paul, sage du mir, was die Pubertät eigentlich ist!“, wandte sich Frau Runge an Paul. Paul überlegte kurz, dann kam die prompte Antwort: „Die Pubertät ist die Zeit, in der Jungen und Mädchen nicht wissen, ob sie sich gegenseitig schlagen oder küssen sollen.“

Typisch Paul!


Dann ergänzte sie: „Die Pubertät ist eine Zeit, in der man erwachsen wird und in der sich bei uns ganz viel verändert.“

Wieder mischte sich Paul ein: „Pubertät ist doch auch, wenn die Eltern noch bei einem wohnen bleiben, obwohl sie schon erwachsen sind.“ - Grinsen und lautes Lachen bei den Jungen.


„Schweig, Paul! Gute Antwort, Michelle!“, freute sich Frau Runge, weil sie damit zum eigentlichen Stundenthema überleiten konnte.

Dann schrieb sie die Frage der Stunde an die Tafel:


„Fangen wir mit den Veränderungen der Mädchen an. Welche fallen euch dazu ein?“, fragte Frau Runge.

„Nico?“ - Nico errötete und antwortete verlegen: „Die Mädchen werden zickig und kriegen Möpse!“

„Aber Nico, so heißt das nicht! Man muss das so formulieren: Unter dem Einfluss der Hormone ändert sich die Stimmung der Mädchen schlagartig und ihr Brustwachstum beginnt.“

Darleen wollte auch ihren Beitrag zum Unterricht leisten, meldete sich und meinte: „Und die Mädchen kriegen ihre Monatsblutung, die man auch Periode oder Regel nennt.“

Das war das nächste Stichwort für Paul: „Dann erkläre mir doch bitte mal den folgenden Satz, Darleen: Alle Menschen sind relativ intelligent, die Ausnahmen haben die Regel!“


„Jetzt ist Schluss, Paul!“, funkte Frau Runge dazwischen, „ich werde keine Beleidigungen von Mädchen zulassen. Du verlässt augenblicklich den Klassenraum und begibst dich in den Trainingsraum und schreibst dort einen Aufsatz zum Thema: „Warum ich keine Mädchen beleidigen darf!“

Paul hatte ganz rote Öhrchen bekommen, scheinbar war ihm die Situation jetzt doch ziemlich unangenehm geworden.


Mit Papier und Bleistift versorgt, schlich er aus der Klasse in Richtung Trainingsraum. Frau Runge war in diesem Moment ziemlich verzweifelt: „Ich befürchte, es fehlt den Jungen in eurem Alter an der nötigen Reife für dieses Thema.“

„Ganz ehrlich, Frau Runge“, warf ich ein, „in der Grundschule fand ich die Jungen nur doof, hier am Gymnasium fand ich einige anfangs noch ein bisschen cool, jetzt finde ich sie nur noch peinlich.

Wenn die so weitermachen, heirate ich keinen von denen, sondern meine beste Freundin!“



Emily Kleins Katastrophenjahre

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