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1.1.4 … und fördert die Gesundheit und das Selbstbewusstsein der Mutter

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Für die Gesundheit der Mutter hat Stillen ebenfalls einen nicht zu unterschätzenden, positiven Effekt: Nach der Geburt wird das Hormon Oxytocin ausgeschüttet, das sorgt für Nachwehen, eine rasche Rückbildung der Gebärmutter und eine Reduzierung des mütterlichen Blutverlustes. Die an der Produktion und Freisetzung von Muttermilch beteiligten Hormone regulieren darüber hinaus den Stoffwechsel der Mutter (siehe auch Kapitel 6.1). Die Stillhormone unterstützen zudem die Mutter-Kind-Bindung. Sie werden beim Stillen und engem Körperkontakt ausgeschüttet und wirken zudem entspannend und psychisch ausgleichend. Das reduziert das Risiko für eine Depression nach der Geburt.

Nach meiner Erfahrung ist auch der Aspekt der Selbstwirksamkeit durch gelingendes Stillen nicht zu unterschätzen. Gerade wenn das Kind schwerkrank zur Welt gekommen ist und sein (Über-)Leben zunächst von einer hochtechnisierten Medizin abhängt, kann es das Selbstwert- und Körpergefühl der Mutter entschieden stärken. Denn sie erlebt, dass sie ihr Kind mit ihrem Körper ernähren kann und damit einen wichtigen Beitrag für dessen Gesundheit und Wohlbefinden leistet11.

Und zum Trost, falls du dein (herz-)krankes Kind (noch) nicht stillen kannst: Viele dieser Stilleffekte lassen sich auch bei einer Fütterung mit der Flasche oder per Sonde erreichen. In diesem Ratgeber erfährst du, wie du die Beziehung zu deinem Kind beim Füttern von Muttermilch oder Ersatzmilch mit der Flasche gestalten kannst12. Muttermilch an sich ist in ihrer Zusammensetzung und Wirkung auf den kindlichen Organismus unnachahmlich.

Ein krank geborenes Kind profitiert in besonderem Maße von der Milch seiner Mutter. Sie schont dessen geschwächten Körper und kann ihn vor gefährlichen Infektionen mit Erregern im Klinik- und häuslichen Umfeld schützen.

Muttermilch kommt immer in der richtigen Temperatur und hygienisch einwandfreiem Zustand aus der mütterlichen Brust und sie kostet nichts. Hat sich das Stillen (nach vielleicht anfänglichen Schwierigkeiten) erst einmal eingespielt, ist es überall und ohne großen Aufwand möglich.

Stillen mit (herz-)krankem Kind

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