Читать книгу Stadt und Gespenster - Julia Himmel - Страница 6
Stimmen der Wissenschaft
ОглавлениеBonjour Elise.
Bonjour Céline. Seit 23 Jahren komme ich nun schon so zur Arbeit mit meinen klappernden Absätzen. Klipp, klapp, klipp, klapp. Zuhause vier Etagen die Treppe hinunter. Klipp, klapp. In die Metro hinein, in Montparnasse den Zug wechseln. Klipp, klapp, klipp, klapp, durch lange Gänge zur Linie 6. Wieder rein in die Metro, sechs Stationen fahren und raus. Klipp, klapp, drei Straßen weiter zum Institut. Mit einem freundlichen Gruß an der Wärterin vorbei, schließlich kennen wir uns seit fünfzehn Jahren, Céline und ich. Ab ins Labor, mittags in die Kantine und abends wieder zurück. Klipp, klapp, klipp, klapp. Und da bin ich nun wieder. Die Bakterienkulturen meiner Forschungsleiterin warten schon auf mich, wie jeden Morgen. Die Kollegen sind nett, natürlich. Ich freue mich, morgens immer wiederzukommen, irgendwie. Und doch: immer die gleichen Kulturen, immer die gleichen Tests. Nie etwas wirklich Neues. Keine Herausforderungen. Seit 23 Jahren. Ich bin nach dem Abitur einfach so hineingerutscht in diesen Job. Habe mir gedacht, ich mach mal die Ausbildung, dann ist das schon einmal etwas, danach kann ich immer noch studieren. Dann wollte ich noch ein bisschen weiter arbeiten, die Reisen finanzieren, von denen ich träumte. Und dann war das regelmäßige Gehalt so angenehm, und die Sicherheit war so bequem. Mit 29 dachte ich, jetzt ist es auch zu spät für ein Studium. So ein Quatsch! Da ist man doch noch blutjung. Ich hätte das einfach machen sollen. Hätte ich doch auch halbtags oder im Abendstudium machen können und im Job bleiben. Aber dann, wenn man mit seinem Studium fertig ist, dann muss man hier weg. Schluss mit klipp, klapp. Sonst geht es einem wie Nadine. Hat erst ein Biologiestudium gemacht und sich schon gefreut, dass sie jetzt vom einfachen Labordienst zur Ingenieurin aufsteigen kann, da hatte sie aber nicht mit der Personalabteilung gerechnet. Nein, Madame, das ist noch zu früh für Sie, Sie müssen warten bis Sie an der Reihe sind. Inzwischen hat sie ihre Doktorarbeit fertiggestellt und arbeitet immer noch im einfachen Labordienst. Ihre Zeit wird schon noch kommen, Madame. Man sagt, sie hätten sie nicht befördern wollen, weil ihnen dann eine kompetente Vorarbeiterin im einfachen Labordienst verloren gegangen wäre. Wer soll die dann anleiten, die Leute? Wo denken Sie hin? So ist das, wenn nur die Leistung zählt. Klipp, klapp, klipp, klapp.
Bonjour Julia.
Bonjour Céline, wie geht es Ihnen? Da biege ich wieder ein, auf den Campus. Leidlich erfolgreiche Forscherin, Promotion mit Auszeichnung, zahlreiche Forschungsaufenthalte im Ausland. Passable Veröffentlichungen. Kein Kind. Kein Kind! Einfach vergessen. Oder besser gesagt: Zu lange gewartet. Mit 34 angefangen. So alt ist das ja auch wieder nicht. Da bekommen viele noch Kinder. Aber mancher hat eben Pech. Einfach Pech gehabt. Ein Jahr lang vergebliche Versuche. Tränen, Verzweiflung. Das wird nichts. Die Ärztin mahnt zur Geduld: Leichtigkeit! Zur Fruchtbarkeit gehört auch Leichtigkeit. Fahren Sie doch mal mit Ihrem Mann in den Urlaub. Urlaub, ja Urlaub. Urlaub in Asien. Kolonialstädte, Teeplantagen, Nonyaküche, Urwald, Trauminseln. Liebe. Sex. Hab immer eine Kerze gemacht danach, damit das Sperma auch schön in den Körper fließt. Haha. Was haben wir gelacht. Und dann - schwanger. Sieben Wochen später fängt es an zu bluten. Mitten im Vortrag, auf einer Konferenz in Brüssel. Der in Panik konsultierte Notarzt beschwichtigt. Sehen Sie doch Madame, auf dem Ultraschall. Das ist Ihr Baby. Das Herz schlägt. Vierzig Prozent aller Schwangeren bluten. Drei Tage später ist die Fehlgeburt perfekt. Tiefschwarze Nacht. In einem Meer von Tränen aufgewacht. Fehlgeburt. Aber nein, das ist doch positiv. Ja, traurig, traurig. Gewiss. Aber doch auch ein gutes Zeichen. Das kommt wieder. Leichtigkeit. Entspannen Sie sich einfach. Leben Sie! Ins Ausland umgezogen, wegen des Berufs, Sebastians Beruf vor allem. Man kann nicht nur an die Fortpflanzung denken, da kann kein Mensch entspannen. Man muss weiter leben, Leichtigkeit empfinden. Weil auch nach Monaten überhaupt nichts wieder kam, wieder Ärzte konsultiert. Dreimal gewechselt, weil alle drei ihre Behandlungsmethoden nicht erklärten und die Patientin zum Weinen brachten. Madame, wir dürfen keine Zeit verlieren, Sie wissen schon, Ihr Alter. Operation, um nachzusehen, was da los ist. Nichts Besonderes Madame, ein kleiner Polyp, ein bisschen Endometriose, wissen Sie, Gebärmutterschleimhaut, die sich außerhalb der Gebärmutter ansiedelt. Wir wissen auch nicht warum sie das tut, aber es behindert die Einnistung. Haben wir entfernt, diese Gebärmutterschleimhaut, die sich verirrt hat. Versuchen Sie es ein paar Monate weiter mit Ihrem Mann. Wenn es nicht klappt, kommen Sie wieder und wir machen eine künstliche Befruchtung. Im Glas. In-Vitro-Fertilisation, I-V-F. Sie sind schon ein bisschen alt, da muss man etwas rascher zu den härteren Methoden greifen. Als wir wieder kommen wollen, ist der Arzt natürlich im Urlaub. Sommer in Paris. Da kann man nichts machen, Madame. Nach der rentrée, der großen Heimkehr, wenn alle Pariser wieder in Paris sind und zur Arbeit hetzen. Im September, im September. Im September lässt er ein paar Blutwerte nehmen. Madame, ich bin sehr verärgert. So wird das nichts. Ihr Follikel-Stimulierendes-Hormon ist viel zu hoch, und Ihr Anti-Müller-Hormon zu niedrig. FSH und AMH. Ganz fürchterlich. Eins zu hoch und das andere zu niedrig. Wie bei einer Mittvierzigerin. Da bekomme ich nie vernünftige Eizellen, da kann ich noch so viel stimulieren. Gehen sie nach Spanien, hier ist eine Adresse, eine sehr gute Adresse, so glauben Sie mir doch. Die finden eine schöne Eizellspenderin für Sie, vielleicht eine Zahnmedizinstudentin aus Rumänien, na, das wäre doch etwas. Nun weinen Sie mal nicht so. Hier sind meine Kleenex. Stellen Sie sich doch vor, wie es für Ihren Mann wäre, wenn Sie auf eine Samenspende angewiesen wären. Der hätte gar keine Beziehung zum Kind. Sie tragen es wenigsten aus. Ein Kind zu machen, das ist sehr wichtig. Vielleicht tauschen Sie sogar ein bisschen Blut aus, so genau weiß man das doch alles gar nicht. Ich hätte eine kürzere Ausbildung machen sollen, dann wäre mir das nicht passiert. Grundschullehrerin vielleicht. Mit Sechsundzwanzig im Beruf. Dann hätte ich jetzt Kinder. Wahrscheinlich wäre ich getrennt, bei den Männern, die ich mir in den Zwanzigern angelacht habe, aber wenigstens hätte ich jetzt Kinder. Die könnte ich dann mit Sebastian großziehen. Macht doch nichts. Eine kleine Patchworkfamilie.
Bonjour Julia.
Salut Elise. Da geht sie, die Assistentin vom Nachbarlabor, hoch kompetent, immer in eleganten, konservativen Pumps, seit Jahrzehnten im Institut. Drei Kinder.
Bonjour Monsieur Mergui.
Bonjour Madame. Wie heißt sie noch, die Wärterin? Ach ja, Céline. Und da vorne geht dieser Letelier, der arrogante Pinsel. Der hat mich nicht mehr gegrüßt, seit sie den zum Forschungsdirektor gemacht haben, weil sein Doktorvater die Treppe hoch gefallen ist und in den Institutsvorstand gewählt wurde. Das ist siebzehn Jahre her. Siebzehn Jahre. Dabei hat sein Doktorvater die Stelle nur bekommen, weil dieser Loeb plötzlich an einem Hirnschlag gestorben ist und die sich auf keinen anderen Kandidaten einigen konnten. Siebzehn Jahre lang hat der mich nicht mehr gegrüßt. Und als Doktoranden haben wir am gleichen Forschungsprojekt gearbeitet, sind sogar zusammen Bier trinken gegangen. Der hat gar keinen Grund so arrogant zu sein, dieser Letelier. Einfältiger Pinsel. Ein absolut durchschnittlicher Wissenschaftler. Ich habe meine Veröffentlichungen doppelt so gut platziert wie er. Aber wenn sie dich einmal in diese Position befördert haben, dann bist du unanfechtbar. Und wenn du es bis 48 nicht geschafft hast, dann bleibst du unsichtbar bis zur Pensionierung, so wie ich. Unsichtbar. Die grüßen mich nicht einmal. Der Letelier, der hat ein schönes Haus in der feinsten Vorstadt, verkehrt in der vornehmen Gesellschaft, wird überall als großer Wissenschaftler umworben, und wir sind immer noch im Süden, in dem kleinen Reihenhaus. Ich bin der liebenswürdig trottelige Forscher mit den verschlissenen Anzügen, der nie aus seinem verstaubten Labor herauskommt, außer wenn er mal am Sonntag seinen Rasen mäht, sich dabei selbstverständlich die Finger quetscht. Natürlich! Ansonsten: unsichtbar. Weil ich die Beförderungshürden nicht genommen habe. Die Kollegen nehmen mich nicht einmal wahr. Na ja, diese Deutsche da, die vielleicht. Bonjour Julia. Hat ja auch keine Ahnung davon, wie das hier läuft.
Guten Morgen Philippe. Philippe Mergui. Ja, die Welt ist ein Jammertal. Die Forschung erfüllt uns nicht. Aber wie gut du es hast, mit deinen vier Kindern, das merkst du gar nicht. Eines fröhlicher und begabter als das andere, doch so ist das im Leben, das Glück das wir haben, nehmen wir nicht wahr. Ich kann mich auch nicht darüber freuen, dass ich anders als meine Freundin Monika nicht mit 28 elendiglich an einem Tumor verreckt bin. Ich weiß, ich müsste mich freuen. Kann aber nicht. Stecke in meiner eigenen armseligen Haut, mit meinen eigenen jämmerlichen Problemen. Kein Blick mehr für das große Ganze.
Bonjour Mademoiselle.
Bonjour Madame. Die ist wirklich nett, diese Empfangsdame. Die sind alle so freundlich hier. Da muss man sich ja auch gut fühlen, wenn man einen Job in einem so berühmten Institut hat. Toll! Ich bin so froh, dass Jean-Luc mir dieses Praktikum vermittelt hat. Was für ein Glück. Als Studentin von einer Provinzuni. Was ich hier alles lerne! Die sind alle so kompetent hier. Ach, guck und da vorne ist Monsieur Mergui aus dem Labor nebenan. Der hat mir seine Forschung erklärt, das war vielleicht interessant. Mensch, wenn ich doch mein Studium und meine Promotion richtig gut hinbekommen und auch einen so tollen Job finden könnte. Guck, jetzt hat er doch zurück gegrüßt. Ein bisschen zurückhaltend, aber der ist bestimmt in Gedanken bei seiner Forschung. Ach, sind die nett hier, ich freue mich schon auf die Versuche im Labor. Die Laborassistentin hat mir versprochen, mir ein bisschen zu helfen. Die ist sehr erfahren. So tolle Forschung. So viele begabte Leute. Was für ein Glück, hier zu sein! Wenn ich hier doch später mal landen könnte.
Da haben wir ein noch ganz junges Ding. Strahlt. Ist glücklich. Jung und glücklich. Warum auch nicht? Hat noch alle Chancen auf eine Familie. Aber daran denkt sie jetzt gar nicht. Sie denkt daran, was sie hier alles lernen kann, an ihre Doktorarbeit. Sie fragt sich, welche Abenteuer um die nächste Ecke auf sie warten, malt sich ihre nächste Reise mit dem Rucksack aus und träumt von dem Doktoranden, den sie neulich im Labor kennen gelernt hat. Mit dem geht sie wahrscheinlich demnächst ein Bier trinken. Sie denkt an all die Chancen und Möglichkeiten, die sich ihr bieten, sie fühlt sich, als läge ihr die Welt zu Füßen. Sie ahnt nicht einmal, was ihr blüht, später, wenn sie ein paar Chancen ergriffen hat, andere hat ziehen lassen, und sich schließlich umblickt und feststellt, dass sie schlecht beraten war, dass ihr ihre leichtfertigen Entscheidungen das Genick gebrochen haben. Noch während sie ihre Wunden leckt, schließen sich weitere Türen, eine nach der anderen. Sie merkt es gar nicht. Und was für eine Lüge, dass sich gleichzeitig irgendetwas anderes öffnet!
Bonjour Vanessa. Mein Gott sieht die heute wieder blass aus, das arme Ding.
Bonjour Céline. Ja, ich weiß, was du denkst. Die muss sich mal ausruhen, denkst du. Die muss mal in den Urlaub. Sechzehn Stunden gestern, sechzehn Stunden! Von acht Uhr früh bis Mitternacht, und nicht der Hauch eines brauchbaren Ergebnisses. Ich wollte heute wieder um acht Uhr kommen, doch es ging nicht. Am Bett festgenagelt. Ich muss aber weitermachen. Es muss weitergehen. Ich muss noch hartnäckiger werden. Ich brauche interessante Ergebnisse. Ich brauche die feste Stelle. Ich muss weiter machen. Mit noch mehr Biss. Wenn ich keine interessanten Ergebnisse bekomme, waren drei Jahre Arbeit für die Katz. Und ich brauche jetzt endlich mal eine Veröffentlichung in einer Spitzenfachzeitschrift. Sonst bekomme ich die feste Stelle nicht. Und wenn ich die nicht bald bekomme, bin ich raus. Ich liebe die Wissenschaft. Ich bin Biologin, was sonst? Nach fünfzehn Jahren Biologiestudium, Biologiepromotion, Biologieforschung. Was soll ich denn anfangen sonst? Diese Amerikanerin macht mich nervös. Diese hypereffiziente, nur auf ein Ziel fixierte Assistenzprofessorin an der Boston University. Arbeitet genau an meinem Thema. Wenn die meine Hypothese eher belegt als ich, bin ich geliefert. Drei Jahre Arbeit für die Katz und keine Zukunftsaussichten. Was soll ich denn anfangen, wenn ich nicht weiter als Biologin arbeiten kann? Diese Schlange. Natürlich denkt die nur an ihre Forschung, an ihren eigenen Vorteil. Und ich erkläre der auf der Konferenz in Venedig auch noch meine Ergebnisse im Detail. Völlig naiv. Hab mich wohl geschmeichelt gefühlt, als sie mir zu meinem tollen Vortrag gratuliert hat. Danach hat sie mir mit ihrer Fragerei alle Einzelheiten aus der Nase gezogen. Das kann sie jetzt schön für ihre eigene Forschung benutzen.
Bonjour Madame la Directrice.
Bonjour Céline, geht es Ihnen gut? Jetzt muss ich mich aber wirklich beeilen, in fünf Minuten fängt diese Direktoriumssitzung an. Die streichen uns schon wieder öffentliche Forschungsgelder. Und jetzt müssen sie noch all diese Banken retten. Auf den Staat können wir uns nicht mehr verlassen. Wir müssen an die Gelder der Reichen ran, an die Stiftungen, die Steuersparmodelle. Das sind die einzigen, die noch Geld haben. Die schwimmen im Geld. Wissen gar nicht, wohin damit. Das retten die auch über diese Krise. Da müssen wir ran. Nur weiß bei uns niemand, wie man die anzapft. Bonjour Vanessa. Mein Gott, wie blass und schmal die geworden ist. Wie geht es Ihnen? All diese begabten jungen Forscher, die sich hier kaputt machen, weil wir ihnen keine ordentlichen Arbeitsbedingungen mehr bieten. Wir brauchen mehr Geld.
Ach, Madame la Directrice. Gott, was hat die schon wieder für ein Tempo drauf. Bonjour Nathalie. Ja, danke, gut. Ich weiß auch, dass ich wie durch den Fleischwolf gedreht aussehe. Trotzdem toll diese Frau. Kompetent und dynamisch. Die einzige von all diesen verstaubten Direktoren, die sich dafür interessiert, wie sie die jungen Forscher finanzieren und fördern kann. Hat mir auch mit dieser Gates-Sache geholfen, Madame la Directrice. Das war toll. Aber letztlich hilft das alles nicht, wenn ich daraus keine guten Veröffentlichungen mache. Ich muss hartnäckig sein. Und ich darf mich von dieser Amerikanerin nicht abdrängeln lassen.
Vanessa hat doch vor einem halben Jahr erst ein großes Forschungsstipendium von der Bill-und-Melissa-Gates-Stiftung gewonnen. Da müssen wir ran. Solche Leute brauchen wir. So, jetzt noch schnell im Slalom an all diesen Leuten vorbei. Mein Gott, haben die alle eine Zeit. So komme ich nie rechtzeitig zur Besprechung. Vielleicht sollte ich mal mit Vanessa und ein paar anderen jüngeren Forschern Mittagessen gehen. Diese prekären Mitarbeiter, die das Geld für ihre eigenen Stellen eintreiben müssen, die wissen viel besser als die Quasi-Beamten in gehobener Position wie man das anpackt mit dem Werben von Drittmitteln. Viel besser als wir.
Die Postdoc-Frau, die mich gerade überholt hat – Name vergessen. Immer gestresst. Hat noch kein Kind. Dafür hat die sich viel zu sehr in ihre Forschung verbissen. Früher habe ich das auch so ernst genommen. Als ich noch nicht wusste, dass ich damit meine Familie an den Teufel verkaufe. Die bekommt aber noch eine. Beruhigt sich, bekommt ein Kind. Ach eins, was sage ich, drei. Ist ja schließlich Französin.
Ich muss am Ball bleiben. Nach all diesem Theater, um Forschungsgelder einzuwerben. Da muss etwas dabei herauskommen.
Und da haben wir. Madame la Directrice. Bonjour Nathalie. Immer eilig. Tolle Karriere. Zwei Kinder.
Ich darf mich von dieser oberzielstrebigen Amerikanerin nicht abdrängeln lassen. Ich muss mich noch mehr anstrengen.
Klipp, klapp, tagein, tagaus, klipp, klapp. Immer das Gleiche. Nette Kollegen, nette Arbeit, nettes Gehalt. Klipp, klapp.
Der trottelige Wissenschaftler mit dem verschlissenen Anzug. Für immer. Unsichtbar.
Klipp, klapp. Keine Risiken eingegangen, keine Chancen ergriffen. Immer im gleichen langen, ruhigen Fluss mitgeschwommen.
Tolles Forschungsinstitut hier.
Klipp, klapp, klipp, klapp. Tagaus, tagein. Klipp, klapp.