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Berühmte Affären berühmter Menschen oder: Weltgeschichte im Unterrock

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Unsere Geschichtsbücher sind wahrhaftig voll von Krisen, Kriegen und blutigen Konflikten, die unendlich viel Leid über die Menschen gebracht haben. „Bettgeschichten“ hingegen tauchen in den offiziellen Chroniken eher selten auf. Dabei haben bisweilen auch heimliche Liebschaften, Affären und Seitensprünge prominenter Zeitgenossen „Geschichte geschrieben“, selbst wenn darüber eher etwas abfällig berichtet wurde. Zu Recht? Nicht alle sind dieser Ansicht: Ach glaubt mir, ihr tugendhaften Leute: Diese Weltgeschichte im Unterrock, wie ihr sie nennt, ist oft eine bessere Weltgeschichte als diejenige, welche in Pantalons daherstolziert und sich so träge, so gleichgültig zeigt. Mit diesen Worten enden die Memoiren von Lola Montez, der skandalumwitterten Geliebten des bayerischen Königs Ludwig I. Ob es in diesem Fall tatsächlich die „bessere Weltgeschichte“ war, sei dahingestellt. Schließlich hat die unselige Affäre mit der falschen Spanierin Ludwig letzten Endes den Thron gekostet.

Doch nicht alle „Bettgeschichten“ waren so weltbewegend, dass sie gleich den Sturz eines Königs oder – wie im Fall Struensee – die Hinrichtung des Leibarztes zur Folge hatten. Eines aber ist ihnen gemeinsam: Im Gegensatz zur „Weltgeschichte in Pantalons“ sorgten sie durch die Jahrhunderte für reichlich unterhaltsamen Gesprächsstoff, für Klatsch und Tratsch, seit jeher eine universelle Form der Kommunikation und wunderbares „soziales Schmiermittel“. Schließlich lässt es niemanden kalt, wenn ein berühmter Theologe seine minderjährige Schülerin schwängert, der Papst den Vatikan in ein heimliches Liebesnest umwandelt oder die Kronprinzessin einfach mit dem Hauslehrer ihrer Kinder durchbrennt. Während die „Weltgeschichte in Pantalons“ eher dazu neigt, die Herrschenden, Reichen und Berühmten auf einen Sockel zu stellen, holt sie die „Weltgeschichte im Unterrock“ zurück auf den Boden, in den Bereich des Menschlich-Allzumenschlichen. Ob das nun besser ist oder nicht – Blut ist in den „Bettgeschichten“ jedenfalls nur ganz selten geflossen …

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