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Martial, Epigramme VII 61
Оглавление(…) Nam quae meritoria somnum
admittunt? Magnis opibus dormitur in urbe.
Inde caput morbi; raedarum transitus arto
vicorum in flexu et stantis convicia mandrae
eripient somnum Druso vitulisque marinis.
Si vocat officium, turba cedente vehetur
dives et ingenti curret super ora Liburna
atque obiter leget aut scribet aut dormiet intus
(namque facit somnum clausa lectica fenestra),
ante tamen veniet. Nobis properantibus obstat
unda prior; magno populus premit agmine lumbos
qui sequitur, ferit hic cubito, ferit assere duro
alter, at hic tignum capiti incutit, ille metretam.
Pinguia crura luto, planta mox undique magna
calcor et in digito clavus mihi militis haeret. (…)
Scinduntur tunicae sartae modo, longa coruscat
serraco veniente abies, atque altera pinum
plaustra vehunt; nutant alte populoque minantur.
Nam si procubuit qui saxa Ligustica portat
axis et eversum fudit super agmina montem,
quid superest de corporibus? Quis membra, quis ossa
invenit? Obtritum volgi perit omne cadaver
more animae.
(…) Denn welche Mietwohnungen lassen Schlaf zu?
Geschlafen wird in Rom nur, wenn man sehr reich ist.
So beginnt die Krankheit. Das Vorbeirollen der Wagen
in den engen Windungen der Straßen und die Flüche, wenn eine
lange Reihe von Lasttieren zum Stau aufläuft,
werden selbst einem Drusus und den Meereskälbern den Schlaf
rauben.
Wenn die Pflicht ruft, dann wird der Reiche getragen – die
Menge macht ihm Platz –,
und er wird hoch über den Köpfen in einem riesigen Liburnerschiff
voraneilen
und wird dabei lesen oder schreiben oder drinnen schlafen.
(Denn die Sänfte mit geschlossenem Fenster macht schläfrig).
Trotzdem wird er früher ankommen. Uns dagegen steht, wenn
wir es eilig haben,
vor uns eine Menschenwelle im Weg; und das Volk, das uns folgt,
drängt in langem Zug auf die Lenden.
Hier stößt mich einer mit dem Ellbogen, ein anderer versetzt mir
mit einem harten Kantholz einen Stoß.
Der dritte aber rammt mir einen Balken, der vierte ein Fass an
den Kopf.
Die Beine sind dick überzogen mit Straßendreck, bald darauf
werde ich von allen Seiten
mit großen Sohlen getreten, und der Nagelschuh eines Soldaten
bleibt mir im Zeh stecken.
(…)
Die gerade geflickte Tunica wird zerrissen, eine lange Tanne
schwankt auf einem nahekommenden Fuhrwerk; andere Wagen
befördern eine Pinie. Sie schwanken oben und bedrohen die
Menge.
Denn wenn die Achse eines Wagens, der ligurische Marmorblöcke
transportiert,
zusammenbricht und den gestürzten Marmorberg über die
Massen ergießt,
was bleibt da von den Körpern übrig? Wer findet da noch
Körperteile und Knochen?
Zermalmt verflüchtigt sich jeder Leichnam aus der Menge
nach Art der Seele.