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Tonis Rache

Die darauffolgende Woche war trüb und grau. Als hätte das Wetter Jettes Laune, regnete es die ganze Zeit. Jette war ein paar Tage nicht in der Schule gewesen.

Hannah und Nele standen vor Tonis Haustür und klingelten. Es war schon Freitag und keiner hatte mehr Lust auf die Woche. Tonis Mutter öffnete die Tür. „Oh, was macht ihr denn hier?“, fragte sie erstaunt. Sie hatte sich einen Handtuchturban um den Kopf gewickelt und trug einen rosa Bademantel. In ihrer linken Hand hielt sie eine Tasse und unter dem Arm klemmte ein Schulbuch.

„Wir wollten Toni zur Schule abholen“, meinte Hannah verblüfft. „Wie immer.“ Erstaunt blickten sie Frau Behnke an.

„Sie war schon superfrüh aus dem Haus. Keine Ahnung, was sie vorhatte“, erzählte Frau Behnke.

„Okay, vielen Dank und einen schönen Tag noch“, sagte Nele und winkte.

Fast waren die beiden Freundinnen schon losgefahren, als Frau Behnke rief: „Wollt ihr nicht noch kurz hereinkommen? Wir sind noch am Frühstücken.“

„Sehr gerne. Vielen Dank.“ Die Mädchen gingen hinein. Sie liebten es, mit Tonis Eltern zu frühstücken, und überhaupt fühlten sie sich richtig wohl hier.

Toni war indessen ganz woanders, nämlich am anderen Ende der Stadt. Jette hatte Toni so leidgetan und da hatte sie sich einen Plan ausgedacht. Sie musste ihre Mutter anlügen, sonst hätte diese es nicht erlaubt, dass Toni so früh aus dem Haus ging. „Mama bekommt es eh raus“, dachte sie.

Sie fuhr auf ihrem Mountainbike zu Henries Haus. Toni wusste, wo es lag, denn als Jette und Henrie noch nicht zusammen gewesen waren, hatten die Mädchen oft hier gelegen und gewartet, bis er aus der Tür kam. Dann hatten sie sich an seine Fersen geheftet, um herauszufinden, ob er eine Freundin hat. Einmal waren sie spät abends auf einen Baum in der Nähe geklettert, um ins Innere des Hauses zu schauen. Sie hatten Glück gehabt. Na ja, Jette hatte Glück gehabt, denn sie hatten direkt ins Zimmer von Henrie gucken können. Die anderen Mädels hatte das nicht im Geringsten interessiert, doch plötzlich hatte Jette aufgeschrien. Henrie hatte sich gerade umgezogen. Was für ein cooler Moment.

Toni erreichte das Haus der Familie Blom. Sie warf ihr Fahrrad in ein Gebüsch und schlich langsam weiter zu einem Fenster, um ins Innere zu schauen. Es fehlten nur noch wenige Meter, doch plötzlich stockte Toni. In der Hofeinfahrt stand ein pinkfarbenes Mädchenfahrrad. Toni überlegte. Henrie hatte drei Brüder, einen Vater und eine Mutter. Doch die Mutter war eher der sportliche Typ und hasste Pink, soweit sie es wusste. „Fanny!“, flüsterte Toni und kroch zu einem Fenster. Vorsichtig lugte sie hinein. Sie war beim Küchenfenster gelandet. Außer dreckigem Geschirr war nichts Auffälliges zu sehen. Toni kroch weiter um das Haus herum. Nun war sie am Wohnzimmer angekommen. Hier sah die Sache schon interessanter aus. Sie hatte Glück. Das eine Fenster war offen und Toni hörte alles.

Beste Freunde und ein Leben im Chaos

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