Читать книгу Beste Freunde und ein Leben im Chaos - Karla Voß - Страница 9

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Was ist mit Toni los?

Keuchend kam Toni in den Saal gestürmt. Dabei hatten die anderen schon lange angefangen. „Toni! Warum so spät?“, fragte Miss Maria, die Tanzlehrerin der Hip-Hop-Gruppe. Ihre braun-grauen Haare hatte sie zu einem Pferdeschwanz gebunden. Auf ihrer Nase saß eine viel zu große, runde Brille.

„Entschuldigung!“, nuschelte Toni und wurde rot. Alle sahen sie an. Wie peinlich.

„Ist was passiert?“, fragte Jette und sah Toni an.

„Geht es dir gut? Du siehst ganz blass aus.“ Hannah kam und nahm Toni in den Arm.

„Was soll schon passiert sein?“, meldete sich Leonie zu Wort. Sie war klein und dünn, tanzte aber wie eine Göttin. Sie war eine gute Freundin der Mädchen und ging in ihre Klasse.

„Jetzt sag doch mal was!“, befahl Nele.

„Ich ... äh ... ich ... ähm, war nur kurz auf dem Klo“, stotterte Toni und schlich schnell auf ihren Platz.

„Da stimmt doch was nicht. Warum warst du so lange auf dem Klo?“, wollte Hannah wissen. Toni blieb stumm. Sie schüttelte sich und versuchte, sich aufs Tanzen zu konzentrieren.

„Hast du schon Fanny gesehen? Die meinte am Anfang, dass sie schon sehr lange tanzt und voll gut darin ist, aber sieh sie dir an, so was von schlecht!“, grinste Jette und drehte sich zu Fanny um, die über ihre eigenen Füße stolperte. „Sie könnte einem fast leidtun. Wir sollten ihr eine zweite Chance geben. Wenn ich die Neue wäre, dann hätte ich mich wahrscheinlich auch so verhalten“, sagte Jette und lächelte Fanny zu, die sich den Fuß hielt und kicherte.

Toni stockte. Hatte sie richtig gehört? Sie sollten Fanny eine zweite Chance geben?

„Antonia, jetzt konzentriere dich mal! Was ist denn los mit dir? Wir haben bald einen Auftritt an eurer Schule, da willst du dich doch nicht blamieren. Und hör auf, Jette abzulenken!“

Jette wollte etwas erwidern, aber Toni kam ihr zuvor. „Sie verstehen doch gar nicht, was hier gerade abgeht, und ihr alle auch nicht! Lasst mich einfach mal in Ruhe!“, brüllte Toni und lief wütend aus dem Saal. Sie wollte weg. Warum waren nur alle so blöd? Ein Kichern riss Toni aus ihren Gedanken. Es war das Kichern von Fanny. Abrupt drehte sie sich um und lief auf Fanny zu. Diese hielt sich die Hand vor den Mund und gluckste. „Was lachst du so blöd?“, brüllte Toni und baute sich vor Fanny auf.

„Was hast du denn für Probleme? Bist du immer so aggressiv?“ Fanny bohrte mit ihren Augen ein Loch in Tonis Magen.

„Nein, Fanny! Ich weiß, dass du neu bist, und ich weiß, dass du Aufmerksamkeit brauchst, aber so erreichst du hier nichts!“ Toni stemmte die Hände in die Hüften.

„Wie meinst du das?“, hakte Fanny nach, aber diesmal nicht so arrogant wie sonst immer. Diesmal klang sie sogar ein wenig eingeschüchtert.

„Ich meine, dass du uns hier nicht alles zu nehmen brauchst. Ich habe dich draußen beobachtet! Ja, ich saß einen Meter von euch entfernt und habe es mit meinem Handy aufgenommen! Hier.“ Toni hielt ihr Handy in die Luft und rannte hinaus.

Zu Hause angekommen fiel sie ihrer Mutter in die Arme. „Was ist denn mit dir passiert?“, fragte sie und gab Toni einen sanften Kuss auf die Stirn.

„Ich hab dir doch schon von der Neuen, Fanny, erzählt, oder? Und die hat mit Henrie ...“ Weiter kam sie nicht. Ihr Magen war leer und sie hatte schrecklichen Hunger.

„Ist Henrie nicht der Freund von Jette?“

„Ja“, schluchzte Toni. Sie zog ihre Schuhe aus und ging mit ihrer Mutter in die Küche.

„Aber weiß Fanny denn, dass Henrie mit Jette zusammen ist?“ Ihre Mutter rührte in einem großen Topf. Es roch nach Spaghetti Bolognese, ihrem Lieblingsessen. Toni dachte nach.

„Nein, ich denke nicht. Also, gesehen haben kann Fanny die beiden nicht. Sie sind gerade mal wieder zerstritten!“ Toni gähnte.

„Siehst du. Vielleicht ist das alles ein riesengroßes Missverständnis.“ Ja, das konnte natürlich auch sein.

„Mama, ich geh jetzt schlafen. Ich bin so müde.“ Toni gähnte erneut. Sie holte sich einen Teller, füllte sich Essen darauf und verschwand nach oben.

Beste Freunde und ein Leben im Chaos

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