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Calvisius, Seth (16.10.1741 Stendal/Altmark-1.8.1808 Brandenburg a. d. Havel), luth., V Johann Ferdinand Calvisius, Hofadvokat, M Anna geb. Henckel († 1785), ∞ 1. Henriette Charlotte Merzdorf (V Alexander Christoph Merzdorf, Pastor), 2. Johanna Elisabeth Naumann, 3. Agnes Dorothee Stißer (V Theodor Stißer, Dr. med. in Barth/Schwedisch-Pommern),

Tochter:

Marianne Ernestine Henriette Calvisius (1789-1871) ∞ 1810

Johann Karl Gottfried Brandt (* 11.6.1778 Wolmirstedt a. d. Ohra/Herzogtum Magdeburg), Theologiestudium in Halle, 1803 Lehrer der Ritter-Akademie in Brandenburg, a. 24.6.1803 Brandenburg von der Loge Friedrich zur Tugend, II. 8.2.1804, III. 6.12.1804, 7.12.1804 Redner, Bibliothekar, zuletzt 1807 genannt

Der 22-jähruge Seth Calvisius erhielt nach dem Studium der Theologie in Halle 1763 die Stelle eines Diakons in Wolmirstedt, wurde 1773 als 1. Prediger und Superintendent nach Neustadt Magdeburg und 1783 als Oberpfarrer an St. Katharinen nach Brandenburg an der Havel versetzt. Hier nahm ihn 1802 die Loge Friedrich zur Tugend (23.11.1779 Konstitutionspatent der GNML3W) in den drei Johannisgraden auf und erteilte ihm 1806 den Schottengrad. Sie wählte ihn 1802 zum Redner und am 8.2.1804 zum deputierten Meister, in welchem Amt sie ihn am 6.5.1806 bestätigte, indem die Mitglieder drei Namen auf einen Wahlzettel schrieben, wobei er die meisten Stimmen erhielt; er blieb Redner und Bibliothekar. Der Kriegsbeginn 1806 unterbrach den Aufschwung der Loge. Calvisius klagte auf dem Stiftungsfest am 26.11.1806, nunmehr unter französischer Besatzung, daß die Freude an dem Gründungsfeste heute nicht so lebhaft für uns sein könne, als es sonst wohl war und sein sollte, denn leider hat uns der Krieg und das Zusammentreffen mancher traurigen Ereignisse in eine trübe Stimmung versetzen müssen. Die Loge wählte ihn 1808 zum Nachfolger des 1807 verstorbenen Stuhlmeisters Lehnhardt.

Christian Friedrich Wilhelm Lehnhardt (18.1.1741 Brandenburg an der Havel-10.6.1807 Tremmen [heute Ortsteil von Ketzin]/Mark Brandenburg), V Johann Peter Lehnhardt, Schneider, studierte in Halle Theologie, 1768 Prediger in Hohenferchesar (heute Ortsteil von Havelsee), a. 8.5.1780 in Brandenburg von der Loge Friedrich zur Tugend, 1782 Redner, III. 23.11.1801, 1781 Gold- und Rosenkreuzerorden: 1781 Kandidat, bis 1787 Actuarius des Brandenburger Zirkels Helenus (Direktor → Eugen Friedrich Heinrich Prinz von Württemberg), Ordensname Fidicharus (Midicharus) Chrisimundus Lullius Rhenaeter, 1790-1807 Prediger in Tremmen an St. Marien, einer spätgotischen Backsteinkirche mit zwei barocken Türmen mit Zwiebelhauben (1724), schrieb Herzog Maximilian Julius Leopold von Braunschweig und Lüneburg. Der am 27. April 1785 in den Fluten der Oder bey Frankfurt heldenmüthig sterbende Menschenfreund. In drey Gesängen (bei → Georg Jakob Decker. Berlin 1786).

Calvisius erhielt 1808 das Kirchenamt eines 1. Superintendenten im nunmehrigen königlich westfälischen Magdeburg, trat es aber vermutlich nicht an, weil er noch im selben Jahr in Brandenburg starb.

Carmer, Johann Heinrich Friedrich Graf v. (10.1.1765 Berlin-26.7.1809 auf seinem schlesischen Erbgut Wilkau), ref., Vorfahren die niederländischen Einwanderer de Carmer, V Johann Heinrich Kasimir v. Carmer (1721-1801), 1788 preußischer Adelsstand, 1791 Freiherr, 1798 Graf, Justizminister, Großkanzler, leitete die Kodifikation des Allgemeinen Landrechts für die Preußischen Staaten, M Wilhelmine Friederike geb. Freiin v. Roth und Rützen (1733-1778, V Hans Friedrich Freiherr v. Roth und Rützen, M Anna Regina Sidonia geb. v. Willisch [* 1728]), ∞ 1798 Maximiliane Wilhelmine Freiin Senfft v. Pilsach (1778-1826, V Friedrich Senfft v. Pilsach [1741-1822], kursächsischer Generalmajor, M Luise Karoline geb. v. Dieskau [1765-1824]?),

Söhne:

Friedrich v. Carmer

Wilhelm v. Carmer

Friedrich v. Carmer studierte Jura 1781 in Frankfurt an der Oder (immatrikuliert 30.4.1781) und 1782 in Göttingen. Er wurde noch vor Studienbeginn Freimaurer. Die Berliner Loge Zur Eintracht (GNML3W) nahm den erst 16-Jährigen, sicher in Rücksicht auf seinen Vater, am 6.3.1781 als Freimaurer an. In Frankfurt affiliierte ihn am 31.1.1782 die Loge Zum aufrichtigen Herzen (GNML3W). Als er nach Göttingen ging, schlug → Johann Friedrich Zöllner ihn am 27.3.1782 der Berliner Loge Zur Eintracht vor, die am 5.4.1782 hell (zustimmend) ballotierte und ihn am 9.4.1782 als Mitglied aufnahm. Carmer, nunmehr cand. jur., begann seine berufliche Laufbahn 1783 als Auskultator, d. h. auf unbezahlter erster Ausbildungsstufe, zunächst am Stadtgericht in Berlin und 1784 am Kammergericht, avancierte 1785 zum Referendar, bestand am 18.8.1787 das Rigorosum und wurde als Assessor am Kammergericht angesetzt. Der 24-Jährige wurde um die Jahreswende 1788/89 zum Kriegs- und Domänenrat der kurmärkischen Kammer in Berlin befördert und auf Antrag seines Vaters im Frühjahr 1789 zugleich als Assessor im Fabrikendepartement platziert. Seine Berliner Loge Zur Eintracht beförderte ihn innerhalb eines Jahres am 16.1.1788 zum Gesellen, am 23.1.1788 zum Meister und im selben Jahr zum Schottenmeister. Im Januar 1788 nahm der Montagsklub ihn auf, dem er bis April 1792 angehörte. Carmer verließ im März 1792 Berlin nach seiner Versetzung als Kriegs- und Domänenrat bei der Kriegs- und Domänenkammer in Breslau. Er erhielt im selben Jahr den Charakter eines Geheimen Kriegsrats, avancierte im November 1793 zum Repräsentanten der Glogauer Landschaft bei der Breslauer Generallandschaft, 1796 zum Mitglied, dann zum Direktor des Hirschberger Kommerzienkomitees (1800 aufgehoben), 1806 zum Vortragenden Rat des schlesischen Generallandschaftsdepartements und schließlich 1806/07 zum Chef der schlesischen Kammerdeputation. Carmer stand Freiherrn vom Stein nahe. Die beruflichen Belastungen durch die Ämterhäufung hatten zur Folge, daß er nur selten nach Breslau kommen konnte, um seine nunmehrige Loge Friedrich zum goldenen Zepter, die ihn 1788 aufgenommen hatte, zu besuchen, die allerdings bereits 1789 schloß. Er trat 1803 in Breslau der von dem Arzt → Immanuel Gottlob Gerdessen geführten neuen Loge Zur biederen Vereinigung (8.3.1803 Konstitutionspatent der GNML3W) bei, deren Delegierte allgemeine altschottische Loge ihn 1803-1806 zum Oberredner wählte.

Carmer, Johann Wilhelm Heinrich Graf v. (3.10.1772 Rützen/Niederschlesien-2.3.1841 Rützen), ref., V Johann Heinrich Kasimir v. Carmer, M Wilhelmine Friederike geb. Freiin v. Roth und Rützen, ∞ 1. 1796 Wilhelmine Charlotte v. Goldbeck (1771-1804, V Großkanzler → Heinrich Julius v. Goldbeck), 2. Schloß Rützen 1806 Caroline Auguste v. Goldbeck, Nichte → Heinrich Julius v. Goldbecks (1781-1848, V Hans [Heinrich] Christoph v. Goldbeck [1735-1828], Auditeur, Regimentsquartiermeister, 1794 Geh. Kriegsrat, Direktor des Landes-Administrations-Kollegiums in Geldern in Preußisch Geldern, M Caroline Wilhelmine Sophie geb. v. Reinhardt [1740-1774]),

Bruder

→ Johann Heinrich Friedrich Graf v. Carmer

Wilhelm v. Carmer besuchte das französische Gymnasium in Berlin, studierte ab 1789 in Halle Jura, begann seine berufliche Laufbahn 1791 als Auskultator am Berliner Stadtgericht, avancierte 1792 zum Referendar am Kammergericht und 1794 zum Obergerichtsrat am französischen Obergericht in Berlin. Er wurde nach dem großen Examen 1795 als Assessor cum voto am Kammergericht angesetzt, bereits am 23.11.1795 zum Kammergerichtsrat befördert, im Nebenfach französischer Obergerichts-, Pupillen-, Domkirchen- und Schulrat. Die Berliner Loge Zu den drei Seraphim (GNML3W) nahm ihn am 20.4.1804 auf und beförderte ihn im Aufnahmejahr zum Gesellen; 1805 wurde er Mitglied des Musikalischen Kollegiums. Die Loge führte ihn noch 1812 als abwesendes Mitglied im IV. Grad. Carmer, Herr auf Rützen bei Wohlau, wurde 1810 zum Landesältesten in Schlesien gewählt.

Carnall, Arvid Konrad v. (23.1.1761 Stralsund/Schwedisch-Pommern-8.9.1840 Tarnowitz/Oberschlesien), luth., V Henning Rudolf Konrad v. Carnall, schwedischer Kapitän (Hauptmann), aus kurländischem Adelsgeschlecht, 1751 unter dem Namen de Carnall in Schweden naturalisiert, M Anna geb. Freiin v. Krassow, ∞ Nimptsch 1795 Mathilde Le Cointe (28.2.1771-13.5.1859, V Friedrich Wilhelm Le Cointe, Major im Infanterieregiment Nr. 47, M Dorothea Marie geb. Rolbusch).

Arvid Konrad de Carnall wurde 1772 11-jährig als Kadett in das Kadettenkorps in Berlin aufgenommen, kam 1776 als Gefreiterkorporal in das in Burg im Herzogtum Magdeburg garnisonierende Infanterieregiment Nr. 47 und nahm als Portepeefähnrich, 1781 als wirklicher Fähnrich am Bayerischen Erbfolgekrieg teil. Er wurde, vermutlich nach seiner Beförderung zum Sekondeleutnant (1786), am 12.5.1786 Mitglied der Magdeburger Loge Ferdinand zur Glückseligkeit (GNML3W), die ihn am 12.1.1787 zum Gesellen beförderte. Als sein Regiment im Juni 1788 in die schlesische Festungsstadt Glatz verlegt wurde, affiliierte ihn am 4.8.1788 die dortige Loge Zu den drei Triangeln (GNML3W, 1766 gegründet), die sich hauptsächlich auf die Garnison stützte. Sie beförderte ihn am 6.1.1789 zum Meister, wählte ihn am 5.1.1790 zum 2. Redner (bis 1792), 1800 zum 2. Vorsteher und am 22.5.1801 zum Meister vom Stuhl (bis 1806). Die Delegierte altschottische Loge wählte ihn 1804 zum Obermeister. Die Große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin führte ihn 1803 als Ehrenmitglied. Carnall wurde 1792 zum Generaladjutanten des Regimentschefs Johann Karl Graf v. Hertzberg (1731-1798) ernannt, nahm 1792-1795 am Ersten Koalitionskrieg teil (Kanonade von Valmy, Schlachten bei Pirmasens und Kaiserslautern, Belagerungen von Longwy und Mainz), wurde 1792 zum Premierleutnant befördert, erhielt 1793 für Pirmasens den Orden Pour le mérite verliehen, avancierte 1794 zum Stabskapitän, 1801 zum Kapitän und Kompaniechef und 1806 zum Major. Carnall übergab, als sein Regiment zu Beginn des Vierten Koalitionskrieges den Ausmarschbefehl erhielt, am 7.10.1806 die Führung der Loge Zu den drei Triangeln an den 1. Vorsteher.

Wilhelm Heinrich Ludwig Vater (* 1769 Glatz), Gouvernementsauditeur in Glatz, Proviantmeister, (1806) Kämmerer in Glatz, 1836 Bürgermeister, a. 22-jährig 24.6.1791 von der Loge Zu den drei Triangeln, II. 1792, III. 31.12.1796, 1801 1. Vorsteher, 2.6.1811 Meister vom Stuhl

Carnall erlitt am 14.10.1806 in der verlorenen Schlacht bei Jena durch einen Schuß durch den Hals eine schwere Verwundung, geriet in Magdeburg in Gefangenschaft und kehrte nach seiner Entlassung auf Ehrenwort nach Glatz zurück. Er übernahm wieder die Führung der Loge, die indes während der Belagerung der Festung 1807-1808 schloß. Carnall wurde nach dem Frieden von Tilsit zum Gouvernement von Glatz versetzt, war 1810 Assistent des Kommandanten der Festung Glatz bzw. interimistischer Kommandant. Er avancierte 1811 zum Kommandeur des 2. Schlesischen Infanterieregiments Nr. 11 und 1812 zum Chef des 6. kombinierten Feldregiments für den Rußlandfeldzug. In den Befreiungskriegen war er 1813 im Range eines Oberstleutnants Kommandeur des 1. Schlesischen Infanterieregiments Nr. 10, wurde am 2.5.1813 in der Schlacht bei Großgörschen erneut verwundet, nahm vom 16.-19.10.1813 an der Völkerschlacht von Leipzig teil. Er erhielt 1815 seinen Abschied im Range eines Generalmajors (1000 Rtl Pension). In der Konduite 1804 hieß es über Carnall: „Ist ein vorzüglich brauchbarer und ausgebildeter Offizier, der viel Geschicke in der Feder besitzt und die französische Campagne als Generaladjutant rühmlich mitgemacht hat.“

Carstens, Asmus Jakob (10.5.1754 St. Jürgen [heute Ortsteil von Schleswig]-25.5.1798 Rom), luth., V Hans Carstens (1721-1762), Graupenmüller, M Christina Dorothea geb. Petersen (1726-1769).

Bruder:

Friedrich Christian Carstens (1762 St. Jürgen-1798 Berlin), Maler, Radierer

Asmus Carstens absolvierte nach dem frühen Tod der Eltern 1771-1776 eine Küferlehre in Eckernförde, studierte ab 1776 in Kopenhagen an der Kgl. Dänischen Kunstakademie, bildete sich aber hauptsächlich autodidaktisch aus. Er wurde, als er eine Silbermedaille ablehnte, von der Akademie verwiesen. Carstens unternahm 1783 mit seinem Bruder Friedrich Christian eine Reise nach Italien. Nach der Rückkehr arbeitete er als Porträtmaler in Lübeck und 1787/1789-1792 in Berlin, wo er sich 1789 an der Akademieausstellung beteiligte. Minister Friedrich Anton Freiherr v. Heinitz vermittelte ihm einen Auftrag für ein Wand- und Deckengemälde im kgl. Schloß und 1790 eine Professur an der Akademie der Künste in Berlin. Carstens schuf die Buchillustrationen zu → Karl Philipp Moritz’ Götterlehre. Christian Friedrich Becherer schlug Carstens am 18.4.1789 in Berlin der Loge Zum Pilgrim (GLL) vor, die ihn am 20.6.1789 aufnahm und am 11.4.1791 zum Gesellen beförderte. Sie nannte Carstens, der 1792 mit einem zweijährigen Stipendium nach Rom gegangen war, letztmals 1795 als abwesendes Mitglied im Gesellengrad.

Caspary, Karl Abraham (1.11.1756 Schlochau/Preußen königlichen Anteils-3.6.1820 Berlin [1815 ?]), israelisch, V Casper Levin, ∞ 1. 1.1.1784 Ella Brock († 23.2.1788 24-jährig im Wochenbett), 2. 34.12.1788 Recha Herzfeld (30.11.1759-22.7.1814 Berlin, V Jakob [Jaakauw] Herzfeld [† 5.11.1794 Berlin], aus Heidingsfeld [heute Stadtteil von Würzburg], Tuch- und Seidenhändler in Berlin, M Hendel geb. Bendix [Wulff]), das Ehepaar und ihre Tochter Henriette Louise (17.7.1792 Berlin-18.6.1815 Berlin) ließen sich am 13.1.1804 in der Jerusalemer Kirche mit den Namen Karl Abraham und Ernestine Wilhelmine Caspary lutherisch taufen (Herzfeld – Familienchronik).

Bruder:

Johann Heinrich Caspary (14.1.1778 Schlochau/Westpreußen-11.7.1841 Berlin?), israelisch, konvertierte lutherisch, nach dem Tod des Vaters von seinem Bruder Abraham 1790 in Berlin aufgenommen, trat 1795 in dessen Handlung ein, 1809-1811 sein Teilhaber und Disponent, 1813 eigene Handlung, Bankier, a. 21.9.1806 Berlin von der Großen Loge von Preußen genannt Royal York zur Freundschaft im Logenhaus, 7.4.1809 Ballotage der Loge Zur Eintracht mit 34: 2 Stimmen für seine Affiliierung, a. 2.3.1810 unter der Leitung von → Theodor Anton Heinrich Schmalz, bis zu seinem Tod 1841 Mitglied der Loge (Trauerloge).

Karl Abraham Schlochauer bzw. Caspary stammte aus dem kaschubischen Schlochau, wo sich nach dem Thorner Frieden 1466 Juden ansiedelten mit einer noch um 1800 äußerst orthodoxen Gemeinde und das 1772 durch die Erste Polnische Teilung an Preußen fiel. Er, damals nach dem Geburtsort Schlodorf genannt, verließ 1783 Schlochau. Er kam als 17-jähr. israelischer Jüngling ... nach Berlin, um seine Studien als Talmudist fortzusetzen, wurde mit Mendelssohn bekannt und kräftig unterstützt. Durch Fleiß, Regelmäßigkeit und verständige Berechnung und Rechtlichkeit erwarb er sich durch Handelsgeschäfte bald ein bedeutendes Vermögen. Ließ sich 1804 mit Frau und Tochter taufen. Durch und durch rechtlich, mildtätig, gastfrei. Er und sein Bruder Johann Heinrich, beide Berliner Indigohändler, die ihre Geschäfte in der Havelberger Gegend hatten, wandten sich 1805 schriftlich an v. Königsmarck, Meister vom Stuhl der Havelberger Loge Zur Freundschaft und Wohltätigkeit, mit der Bitte um Aufnahme. Sie waren mehreren Wittstocker Logenmitgliedern bekannt, die für ihre außerordentliche Rechtschaffenhei bereit waren zu bürgen.

Hans Ferdinand Valentin (1817) Graf v. Königsmarcck (7.6.1773 Berlitt/Prignitz-26.11.1849), luth., V Christoph Siegfried v. Königsmarck (1745-1778), Herr auf Ottendorf, M Albertine geb. Freiin v. Seherr-Thoß (1754-1803), ∞ 1798 Henriette Struensee v. Carlsbach (17.10.1779 Elbing-1832, V → Karl August Struensee v. Carlsbach), kgl. Erb-Hofmeister der Kurmark Brandenburg, Erb- und Gutsherr auf Berlitt bei Kyritz, Majoratsherr zu Netzeband, studierte in Halle Jura, a. 10.8.1792 in Magdeburg von der Loge Ferdinand zur Glückseligkeit, II. 10.5.1793, III. 19.12.1794, 28.7.1797 entsagt, gründete 1803 in Havelberg die Loge Zur Freundschaft und Wohltätigkeit (8.6.1803 Konstitution der GNML3W), 1803-1807 Meister vom Stuhl, gründete am 13.3.1812 in Neuruppin die Loge Ferdinand zum roten Adler, 1812-1814 Meister vom Stuhl, deckte die Loge 1816/17.

Die Loge hatte Bedenken, weil beide Aspiranten geborene Juden und durch die Taufe zur christlichen Religion übergetreten seien, und wandte sich an das Altschottische Direktorium. Es entschied am 28.5.1805, daß die Loge beide unbedenklich aufnehmen könne, die daraufhin 1805 Karl Abraham Caspary rezipierte. Die Loge Zur Eintracht affiliierte ihn am 31.1.1806, beförderte ihn am 9.5.1806 zum Gesellen und am 5.5.1809 zum Meister. Er war bis zu seinem Tod Mitglied der Loge. Sie gedachte des Verstorbenen in der Trauerloge am 30.11.1820. (GStA PK, Freimaurer, 5.2. B 26 Nr. 57/1 Matrikel-Nr. 365, 5.1.4. Nr. 5834 Bl. 26-27R)

Castillon, Frédéric Adolphe Maximilien Gustave de (22.9.1747 Lausanne/Schweiz-27.1.1814 Berlin, Grab Dorotheen- und Neustädtischer Friedhof, Grabstätte nicht erhalten), Vorfahren ab 14. Jahrhundert in der Toskana unter dem Namen Salvemini, V Giovanni Francesco Mauro Melchiore de Castillon (Salvemini) (1708-1791), 1741 Prof. der Mathematik und Philosophie an der Universität Utrecht, 1763 auf Empfehlung d’Alemberts von Friedrich II. nach Berlin berufen, nannte sich nach der Auswanderung de Castiglione, daraus entstand Castillon, 1755 Außerordentliches, 1764 Ordentliches Mitglied der Akademie der Wissenschaften zu Berlin, M Elisabeth geb. du Frèsne (aus dem Kanton Waadt/Schweiz, † 1753 [1754?]), ∞ 1788 Maria Magdalaine Palmié, V → Antoine Thomas Palmié, getraut von Jean-Pierre Erman (1735-1814), Prediger der französischen Gemeinde in Berlin.

Frédéric de Castillon kam 1763 mit seinen Eltern nach Berlin. Er sprach Deutsch nur mühsam als erlernte Fremdsprache, war von heftigem Temperament, gemildert durch Überlegung und Charakter. Der 19-Jährige begann 1765 seine berufliche Laufbahn als Lehrer für Mathematik an der von Friedrich II. nach dem verlustreichen Siebenjährigen Krieg 1765 gegründeten Académie des nobles (École militaire, Militärakademie) in Berlin, der preußischen Ausbildungsstätte für junge Adlige zum Militär- und Zivildienst. Castillon legte 1767 seine erste große Übersetzung vor, Euklids Elemente aus dem Altgriechischen ins Französische, übersetzte die fünfteilige Theorie der Gartenkunst von Christian Cay Lorenz Hirschfeld ins Französische (Théorie de l'art des jardins, Leipzig 1779-1785), schrieb über Logik und Musikwissenschaft, errang 1780 und 1782 Preise für wissenschaftliche Abhandlungen. Er war 25 Jahre alt, als die Berliner Loge Pégase (GLL) ihn am 1.9.1772 aufnahm. Sie beförderte ihn am 30.1.1773 zum Gesellen und in einer außerordentlichen Loge am 10.6.1773 unter der Leitung des deputierten Großmeisters → v. Zinnendorf zum Meister. Im selben Jahr stieg er in die Führung der Großen Landesloge der Freimaurer von Deutschland auf: 20.10.1773-1774 und 29.12.1776-1781 deputierter Landesgroßmeister und 21.6.1775-1777 2. Großaufseher. Er war seit 1776 Mitglied des Großen Ordens-Kapitels „Indissolubilis“ (20.12.1776 Unterarchitekt [2. Gehilfe des Ordensgroßmeisters], 24.6.1782 Oberarchitekt [1. Gehilfe, Stellvertreter, des Ordensgroßmeisters], 16.8.1782 Kapitelmeister, 1809-1814 Ordensgroßmeister). Nach seinem Abschied aus seiner Loge am 19.11.1776 stiftete Castillon am 1.11.1776 in Berlin die Loge Zum Pilgrim, die er 1776-1814 38 Jahre als Logenmeister führte. Castillon erhielt 1787 die Professur für Philosophie an der Militärakademie (in der Burgstraße bzw. Heiligegeiststraße, wo er auch wohnte) und nach dem Tod seines Vaters 1791 dessen Professur der Philosophie an der Artillerieakademie. Er schrieb neben Jean-Jacques Rousseau die musikalischen Artikel für die von Denis Diderot und Jean le Rond d'Alembert herausgegebene Encyclopédie, ou dictionnaire raisonné des sciences, des arts et des métiers. Die Akademie der Wissenschaften zu Berlin ernannte ihn zum Mitarbeiter an dem von ihr herausgegebenen Journal littéraire de Berlin (Drucker → Georg Jakob Decker), wählte ihn am 7.9.1786 zum Ordentlichen Mitglied, am 8.1.1801 zum Direktor der Philosophischen Klasse (bis 1812) und im Dezember 1809 zum Beständigen Sekretar (bis 18.1.1810). Die Große Landesloge der Freimaurer von Deutschland wählte Castillon am 30.11.1781 (bis 24.6.1789) und erneut 1799 (bis 27.1.1814) zum Landesgroßmeister. Er engagierte sich 1794 in der Maurerischen Lesegesellschaft und wurde Mitglied des engeren Ausschusses des Maurerischen Leseinstituts. Er war am 6.1.1810 einer der Initiatoren des Freimaurer-Vereins. Die Große Landesloge ehrte den Verstorbenen am 2.5.1814 in einer Trauerloge, deren Trauerrede → Johann Erich Biester hielt.

Châsot, Isaac François Egmonde Vicomte de (18.2.1716 Caen/Normandie-24.8.1797 Lübeck), kath., V Thomas Louis Vicomte de Châsot, Seigneur de Vary et d'Escorches, M Claude geb. de Prépetit, ∞ Lübeck 1760 16-jährige Camilla Torelli (1744-1820, V Stefano Torelli [1712-1784], Maler, ab Frühjahr 1759 in Lübeck, malte Audienzsaal des Rathauses aus, porträtierte Châsot, 1761 St. Petersburg, Hofmaler Katharinas II.),

Söhne:

Ludwig August Friedrich Adolf v. Châsot

Friedrich Ulrich Graf v. Châsot (3.6.1761 Lübeck-März 1800, Taufpaten Friedrich II., dessen Schwester Louise Ulrike [1720-1782, Königin von Schweden], der Senat von Lübeck), unverheiratet. Als sich die Zusage des polnischen Königs, ihn als Leutnant der Artillerie einzustellen, durch die Erste Polnische Teilung zerschlug, dienten er und sein Bruder Ludwig v. Châsot zwei Jahre in dem französischen Regiment Royal-Allemande, zogen mit ihrem Vater im Dezember 1779 nach Berlin, wo Friedrich II. den jungen Friedrich Ulrich v. Châsot als Leutnant in das Kürassierregiment Nr. 6 v. Rohr in Aschersleben einrangierte, 1782 Leutnant und Adjutant, dann Generaladjutant, 1794 Abschied als Rittmeister, a. Frankreich, 29.4.1780 affiliierte ihn in Aschersleben die Loge Zu den drei Kleeblättern, II. 3.1.1781, 20.12.1781 Zeremonienmeister, III. 6.1.1783, 1783-1785 1. Aufseher, letztmals 1792 genannt (im Meistergrad).

François de Châsot, 1734 Leutnant im französischen Infanterieregiment Bourbonnais, nahm im Polnischen Thronfolgekrieg (1733-1738) an der Belagerung der Festung Philippsburg (ab 1.6.1734) teil, floh nach einem tödlichen Duell in das kaiserliche Lager Prinz Eugens von Savoyen (1683-1736), in dem er mit → Friedrich Prinz von Preußen Freundschaft schloß. Châsot verbrachte den Winter 1734/35 in der Ruppiner Garnison des Kronprinzen, er ihm 1736 in Schloß Rheinsberg eine ständige Wohnung zuwies und ihn in den Bayard-Orden aufnahm. König Friedrich II. beauftragte Châsot im Ersten Schlesischen Krieg mit der Organisation und Ausbildung des neuen Jägerkorps, einer leichten beweglichen Truppe. In der Schlacht bei Mollwitz am 10.4.1741 erlitt er, als er den bedrängten König retten wollte und sich als König ausgab, durch einen Pallaschhieb am Kopf eine schwere Verwundung. Er avancierte im Frühjahr 1741 zum Rittmeister im Dragonerregiment Nr. 5 (Chef → Friedrich Markgraf von Brandenburg-Bayreuth). Am 25.10.1742 schlug → Bielfeld ihn der Loge Aux trois Globes vor, die einstimmig für ihn ballotierte. Die Protokolle erwähnen ihn nur noch einmal, als er am 31.1.1743 als Visiteur, nicht als Mitglied, die Loge besuchte. Im August 1744 zog Châsot, nunmehr Major und Chef des 2. Bataillons des Dragonerregiments Nr. 5, in der Avantgarde der Armee des Königs erneut in den Krieg (Zweiter Schlesischer Krieg). Er nahm am 4.6.1745 an der Schlacht bei Hohenfriedeberg teil, nach der er sein Wappen änderte: Schild mit preußischem Adler, zwei Fahnen und der Inschrift H.F. für Hohenfriedeberg, daneben 66 für die von dem Dragonerregiment den Österreichern abgenommenen Fahnen. Das Jahr 1746 änderte erneut seinen Lebenslauf. Er duellierte sich am 14.1.1746 mit Major Stanislaus v. Bronikowski, einem Polen, der an den Folgen starb. Der Fall kam vor das General-Auditariat. Châsot erhielt auf Order des Königs ein Jahr Festungshaft in Spandau, die er am 17.6.1746 antrat, aber bereits nach einem Monat, durch königlichen Befehl begnadigt, wieder verließ. Friedrich II. ernannte ihn 1750 zum Oberstleutnant und beauftragte ihn, in Mecklenburg Truppen zu werben. Chasôt besuchte von seiner Garnison im pommerschen Treptow an der Rega aus häufig den Hof in Neustrelitz, wo ihm Adolf Friedrich III. Herzog von Mecklenburg-Strelitz und Herzogin Sophie Dorothea von Holstein-Plön die Intendanz der Hofkapelle (Konzertmeister Johann Christian Hertel) übertrugen; er ließ im Schloß einen Musiksaal errichten und sorgte für Neueinstellungen. Friedrich II. lud ihn regelmäßig nach Berlin zum Karneval, der Opernsaison, ein. Antoine Pesne malte ihn damals in Maskentracht. Im Mai 1751 kam es nach einem Duell erneut zu einem Zerwürfnis mit Friedrich II., der ihn nun in einen längeren Urlaub schickte. Chasôt reiste nach einer Abschiedsaudienz in Potsdam am 26.10.1751 nach Frankreich. Er erhielt nach seiner Rückkehr im April 1752 seinen Abschied aus der Armee, kaufte in der Freien Reichsstadt Lübeck das Gut Ackerhoffe (Marli, heute ein Stadtbezirk Lübecks), erhielt am 20.6.1754 das Bürgerrecht und am 19.10.1759 die Ernennung zum Obersten und Kommandanten der Stadt. Er schrieb Friedrich II., daß er die während des Siebenjährigen Krieges im von den Preußen besetzten Dresden weilende Camilla Torelli heiraten wolle. Der König empfing sie in seinem Hauptquartier und sorgte für den militärischen Schutz ihrer Reise nach Lübeck. Châsot seinerseits begünstigte preußische Werbungen. In dem russisch-dänischen Konflikt 1762 gelang es ihm, von Lübeck größeren Schaden abzuhalten; König Friedrich V. von Dänemark ernannte ihn daraufhin 1762 zum vom Lübecker Senat anerkannten Generalleutnant. Chasôt besuchte Friedrich II. am 8.12.1779 in Potsdam, wonach dieser seine Söhne in die preußische Armee aufnahm, erneut am 24.1.1784 auf Einladung des kranken Königs und vermutlich 1785, bei welcher Gelegenheit → Cunningham ihn für sein Gemälde Rückkehr Friedrichs des Großen vom Manöver (um 1787) porträtierte.

Châsot, Ludwig August Friedrich Adolf Graf v. (Louis Egmonde Adolphe Comte de) (10.10.1763 Lübeck-13.1.1813 Pskov/Rußland, Taufpaten/Gevatter Adolf Friedrich IV. Herzog von Mecklenburg-Strelitz, seine Ehefrau Herzogin Louise Friederike von Württemberg, Friedrich August von Holstein-Gottorp Bischof von Lübeck), kath., V → Isaac-François Egmonde de Châsot, ∞ Magdeburg 1797 Eleonore v. Gansauge (1779-14.2.1830), Erbin von Königsborn (heute Ortsteil von Bieberitz/Jerichower Land),

Schwiegervater:

Abraham (1786 nobilitiert) v. Gansauge (* 1725), Holzhändler in Tangermünde, Pächter von Schönebeck, 1780 Geh. Kriegsrat, begann 1776 mit dem Privileg Friedrichs II. den Braunkohleabbau in der Grube Altenweddingen, besaß 1779 vermutlich die erste Dampfmaschine im deutschen Bergbau, M Anna Elisabeth geb. Gagel (1747-1813, V Johann Friedrich Gagel, Tangermünder Kaufmann)

Bruder:

Johann Friedrich Gansauge (get. 11.6.1734-17.9.1781), Salzfaktor auf der Saaleinsel Saalhorn, ∞ Charlotte Louise v. Hern (1741-1768)

deren Sohn:

Christian Ludwig Gansauge (21.6.1766 Saalhorn-19.9.1814 Brink), 1792 Oberamtmann im preußischen Amt Bornstedt bei Mansfeld, später im Amt Frauenhof, 1820 Pächter der Domäne Lebus, a. 13.3.1789 Magdeburg von der Loge Ferdinand zur Glückseligkeit, Mitglied bis 24.6.1794, (1801?) Mitglied der Loge Zum aufrichtigen Herzen in Frankfurt/Oder im Lehrlingsgrad

Neffen:

Gustav Ferdinand Wilckens

Heinrich Albert Wilckens

Gottfried Adolph Wilckens

Sekretär (1784) der Geh. Rätin Gansauge:

Diedrich Wilhelm Burckhardt (1750? Jerichow [Krichen?]-1806), dann Sekretär der Salzfaktorei in Schönebeck, 1787 dort Amtmann, 1789/1792 Randau, 1801 Salbke (heute zu Magdeburg), a. 6.9.1784 34-jährig Magdeburg von der Loge Ferdinand zur Glückseligkeit., II. 9.11.1784, III. 29.4.1785, IV 1787/1792, V. 6.5.1790, zuletzt 1801 genannt

Als sich die Zusage des polnischen Königs, Louis de Châsot als Fähnrich des litauischen Garderegiments einzustellen, durch die Erste Polnische Teilung zerschlug, dienten er und sein Bruder → Friedrich Ulrich v. Châsot zwei Jahre in dem französischen Regiment Royal-Allemande. Sie kamen mit ihrem Vater im Dezember 1779 nach Berlin, wo Friedrich II. Louis de Châsot als Leutnant in das Leibkürassierregiment Nr. 3 v. Lentulus in der Garnison Schönebeck an der Elbe einragierte. Er war Generaladjutant des Regimentschefs Generalmajor Ernst Christian v. Kospoth (1723-1815). Wie Vater und Bruder war auch er Freimaurer. Die Magdeburger Loge Ferdinand zur Glückseligkeit nahm den 23-Jährigen am 24.3.1786 auf, beförderte ihn am 12.12.1786 zum Gesellen und am 24.4.1787 zum Meister. Als er 1790 auf eigenen Wunsch als Rittmeister seinen Abschied aus der Armee erhielt, deckte er die Loge und zog sich auf sein Gut (vermutlich das seiner Frau gehörende Königsborn) zurück. Châsot wurde 1804 im Range eines Majors reaktiviert, war Flügeladjutant Friedrich Wilhelms III. und nahm unter → Blücher am Feldzug in Pommern teil (7.11.1806 Kapitulation Blüchers bei Ratekau). Friedrich Wilhelm III. ernannte ihn nach dem Frieden von Tilsit 1807 zum Kommandanten von Berlin, wo er die antinapoleonischen Bestrebungen unterstützte, verlor aber 1809 nach dem Auszug Ferdinand v. Schills (1776-1809, Major im 2. Brandenburgischen Husarenregiment) sein Amt. Châsot trat spätestens 1810 der Berliner Loge Zum flammenden Stern bei, die ihn 1810 und 1811 in ihren Listen führte und der er vermutlich bis zu seinem Tod als abwesendes Mitglied angehörte. Er war Mitglied der 1811 von Achim v. Arnim gegründeten Deutschen Tischgesellschaft (s. Artikel Grapengießer, Karl Johann Christian). Châsot trat 1812 im Range eines Obersten in russische Dienste. Kaiser Alexander I. ernannte ihn am 6.12.1812 zum Flügeladjutanten. Er organisierte die Russisch-Deutsche Legion, deren Stab er angehörte; am 30.11.1812 wurde er Chef der 2. Brigade. Châsot starb 1813 in Pskov am Peipussee an Typhus. Ernst Moritz Arndt, Sekretär des Freiherrn vom Stein, schrieb auf ihn das Lied vom braven Chasot (Fünf deutsche Soldatenlieder).

Chlebowsky, Christian Wilhelm v. (5.4.1755 Unmaiten/Ostpreußen-16.10.1807 Memel), ref., V Alexander v. Chlebowsky, polnischer Rittmeister, in Ostpreußen Herr auf Unmaiten, Thiergarten u. a., M Adelgunde Charlotte geb. Küchmeister v. Sternberg, ∞ 12.12.1797 Warschau Johanna Eleonore Tepper gesch. Buchholz (8.5.1766 Filehne/Polen-Litauen-12.11.1857 Breslau).

Christian Wilhelm v. Chlebowsky wurde 12-jährig als Kadett in die Kadettenanstalt in Berlin Neue Friedrichstraße 12 aufgenommen, 1771 als Unteroffizier in das altmärkische Infanterieregiment Nr. 27 mit den Garnisonen Stendal und Gardelegen einrangiert und 1776 zum Sekondeleutnant befördert. Er zog mit dem Regiment 1778/79 in den Bayerischen Erbfolgekrieg. Am 18.6.1782 nahm sein Regimentschef v. Knobelsdorff, Logenmeister der Stendaler Loge Zur goldenen Krone (GLL), ihn auf. Die Loge wählte ihn, obwohl noch Lehrling, am 7.7.1782 zum Redner, beförderte ihn am 5.11.1782 zum Gesellen und am 21.6.1783 zum Meister und wählte ihn am 7.7.1783, erneut am 24.6.1784 zum 2. und am 6.6.1786, weil die Zahl der bei Beamtenwahl anwesenden Meister zu gering war, mit Handzeichen, zum 1. Aufseher. Im Jahre 1787 intervenierte das mit Großbritannien verbündete Preußen militärisch in Holland zu Gunsten des verjagten oranischen Erbstatthalters Wilhelm V., eines Schwagers Friedrich Wilhelms II., und gegen die Patriotenpartei. Das Stendaler Infanterieregiment v. Knobelsdorff, mit ihm Chlebowsky als Generaladjutant des Regimentschefs, erhielt den Befehl auszurücken (s. Artikel Pfau, Theodor Philipp v.). Nach der Rückkehr 1788 in die Garnison wählte die Loge einen neuen Logenmeister, weil der Meister Karl Ludwig Rabe nach Berlin versetzt wurde.

Karl Ludwig Friedrich Rabe (* 25.2.1747 Berlin), luth., V Martin Friedrich Rabe, Protonotar, expedierender Sekretär der Kammerdeputation in Stendal, 1793 Justizrat, 1809 auch Regierungsprotonotar in Potsdam, a. 11.7.1775 Stendal von der Loge Zur goldenen Krone, Sekretär, Redner, 1776-1780 2. Aufseher, Sekretär, 1782-1784 deputierter Meister, 6.6.1786-22.6.1788 Logenmeister, 12.2.1791 Berlin Mitgliedsgesuch an die Loge Zum goldenen Schiff (GLL), hell ballotiert, adoptiert, 11.3.1793 deputierter Meister, a. 16.6.1786 Großes Ordens-Kapitel „Indissolubilis“, 5.7.1792 Ritter vom Osten (VI. Grad), 1794 Mitglied der Maurerischen Lesegesellschaft, 1802 tot für den Orden, 1809/1812 abwesend, vf. Gedanken und Urtheile über philosophische, moralische und politische Gegenstände. Aus guten Schriften gezogen, alphabetisch geordnet und herausgegeben (bei Franzen & Große: Stendal 1789).

Bruder:

Johann August Ferdinand Rabe (* 12.2.[21.1.]1753 Berlin), Sekretär der Generalkriegskasse in Berlin, 1790 Kriegsrat, Buchhalter, 1800 Geh. Kriegsrat, Kriegszahlmeister, a. 5.9.1776 Berlin Zu den drei goldenen Schlüsseln (GLL), II. 20.6.1777, 4.5.1778 interimistischer Sekretär, III. 10.7.1778, 10.8.1784-11.8.1787 (wegen vieler Amtsgeschäfte) Sekretär, 1792 gestrichen, 10.8.1793/10.8.1811 III, 1794 Maurerische Lesegesellschaft, 11.8.1813 wegen Nichterfüllung ihrer ökonomischen Verbindlichkeit ausgeschlossen/gestrichen.

Die Meister bestimmten am 22.6.1788 unter der Leitung des ältesten Meisters durch die in der Großen Landesloge vorgeschriebenen Loswahl den neuen Logenmeister, schrieben den Namen ihres Kandidaten auf einen Zettel, worauf jener einen Wahlzettel zog, auf dem der Name Chlebowskys stand. Er zögerte, weil ihm das Talent zu dem Amt fehle und es besser wäre, wenn Rabe den Hammer behielte, erklärte sich aber schließlich einverstanden. Er wurde gemeinsam mit den anderen Beamten auf der Johannisfeier am

24.6.1788 in sein Amt eingesetzt. Rabe übergab den Logenbeamten am 30.6.1788 das Logenarchiv, die Akten, die Logenbibliothek und die Schlüssel. Chlebowsky eröffnete die Tafelloge nach der Johannisfestloge 1788 mit einem eigenen Gedicht:

Wenn wahr ist, daß von Speis und Trank wir leben,

Und daß allein bei diesem Leben man

Empfinden und Empfindung denken kann:

So setzt Euch, treu verbundene Brüder,

Mit mir zum Festesmahle nieder

Und laßt, indem wir beim Genuß der Reben

Und frischer Kost von neuem unsere Leiber stärken,

Und auch den Geist des Ordens merken

Und, ihm getreu, uns miteinander freun,

Vertraulich, sittsam, milde sein lernen.

Er führte die Loge nur wenige Monate bis zu seiner Kommandierung im Herbst 1788 als Kapitän zum Korps des Generalleutnants Adolf Detlef v. Usedom (1726-1792) in Westpreußen (1790 in Schlesien). Er legte den Hammer nieder und verabschiedete sich von der Loge. Chlebowsky wurde 1792 zum Major befördert und 1793 mit dem Orden Pour le mérite ausgezeichnet. Am 3.5.1792 affiliierte ihn die Potsdamer Loge Minerva (GLL) und wählte ihn am 14.5.1792 zum 1. Aufseher. Er verließ bereits im folgenden Jahr Potsdam und die Loge, als Friedrich Wilhelm III. ihn nach der Zweiten Polnischen Teilung 1793 zum Mitglied der Kommission zur Grenzziehung der südpreußischen Grenze gegen Polen ernannte. Chlebowsky befand sich 1794 im Hauptquartier des Königs, nahm 1794/95 an dem russisch-preußischen Feldzug zur Niederschlagung des nationalpolnischen Aufstandes unter Tadeusz Kościuszko und am 6.6.1794 an der Schlacht bei Rawka (Szczekociny) teil, avancierte 1794 zum Oberstleutnant, 1795 zum Flügeladjutanten, 1796 zum Oberst und wurde 1797 zum Kommandeur des Infanterieregiments Nr. 46 v. Thile in Warschau ernannt. Chlebowsky war 1797/98 in Warschau Mitglied der am 6.4.1797 von der Großen Landesloge der Freimaurer von Deutschland konstituierten Loge Zum goldenen Leuchter, die ihn 1800 zum Logenmeister wählte. Er wurde 1801 zum Generalmajor befördert und erhielt 1802 das neue Infanterieregiment Nr. 60 in Warschau. Er befand sich 1806/07 im Hauptquartier der russischen Armee. In der Konduite von 1800 hieß es über ihn: „Ein ehrliebender und geschickter Offizier, tätig und ein guter Ingenieur, in welcher Wissenschaft er auch die jungen Offiziere zu bilden bemüht ist, besitzt Entschlossenheit und Gewandtheit des Geistes“

Clauce, Isaac Jacques (25.10.1728 Berlin-7.9.1811 Berlin), luth., V Louis Clauce (1698 Noiseville bei Metz-1773 Berlin), Goldschmied aus Metz, M Anne Susanne geb. Barbiez, ∞ Marianne Rosalie Giroux (aus Paris).

Isaac Jacques Clauce trat 1739 eine Lehre in Schmelzmalerei bei dem Miniaturmaler Wolffgang an (bis 1747) und setzte sie in Dresden und 1753 in der Meißener Porzellanmanufaktur fort. Er arbeitete 1754/55 als Porzellanmaler in der Porzellanmanufaktur von → Ernst Wilhelm Wegely in Berlin, stieg 1761 zum 1. Malereivorsteher in der in den Besitz von → Johann Ernst Gotzkowsky übergegangenen Porzellanmanufaktur auf, in der er die Oberaufsicht über die figürliche und dekorative Malerei hatte und die Lehrlinge unterrichtete (2000 Rtl Jahresgehalt). Er war in gleicher Funktion ab 1763 in der nunmehr Kgl. Porzellanmanufaktur (KPM) tätig, 1764 mit dem Titel kgl. Hofmaler. Die Berliner L'Amitié nahm Clauce 1760 auf, wählte ihn am 12.4.1762 zum 1. Aufseher und am 24.6.1762 zum Meister vom Stuhl. Sie strich ihn 1764 wegen Nichtrückzahlung (rétribution) vorübergehend aus ihren Listen. Die Loge Royale York de l'Amitié wählte ihn am 12.11.1771 zum Obermeister der Hochgrade (im VII. Grad). Sie nannte ihn letztmals am 24.6.1778. Clauce ging 1792 in den Ruhestand. Er wohnte (1786) in der Leipziger Straße in der Nähe der KPM.

Cochois

Cochois war 1744-1748 Tänzer in der Truppe des Ballettmeisters Jean-Barthélemy Lany (24.3.1718 Paris-29.3.1786 Paris), den Friedrich II. als Ballettmeister der kgl. italienischen Oper Unter den Linden engagiert hatte und der 1748-1768 Directeur du Ballet d'Opéra de Paris sowie Mitglied der Académie royale de danse war. Seine Schwestern waren Barbe (genannt Babet und Babette) Cochois (1723 oder 1725-1780), Schauspielerin und Tänzerin, die Mai oder Juni 1743 als Tänzerin der kgl. Oper in Berlin debütierte, und Marianne Cochois, 1742 dort première danseuse. Barbe Cochois ∞ am 21.6.1749 → Marquis d’Argens, gab ihren Beruf auf, schrieb und malte. Cochois und sein Sohn waren Freimaurer. Sie nahmen 1744-1746 wiederholt als Visiteure, nicht als Mitglieder, an den Zusammenkünften der Loge Zu den drei Weltkugeln teil.

Collin, Paul Henri (Paul Heinrich) (5.5.1748 Königsberg/Pr.-17.9.1789 Königsberg), ref.

Paul Heinrich Collin ging nach der Kaufmannslehre 1769-1775 als Kommissionär nach England, wo er in Kommissionshandlungen in Sheffield und Birmingham die Wareneinkäufe und Bestellungen erledigte sowie Tonwarenwerkstätten kennenlernte. Nach Königsberg zurückgekehrt, gründeten er und sein Bruder 1776 eine Fayence- und Steingutfabrik. Die Konkurrenz von → Johann Ehrenreich, aber auch die mangelnde königliche Unterstützung zwangen sie 1785, die Fabrik zu schließen. Er war nun als Wechselmakler in Königsberg tätig. Collin war wie Immanuel Kant Sonntagsgast des Unternehmers Robert Motherby, dessen gleichnamiger Sohn Freimaurer war.

Robert Motherby (1781 Königsberg/Pr.-1832), V Robert Motherby (23.12.1736 Kingston up Hull-13.2.1801 Königsberg), Mitbesitzer der Firma Green, Motherby & Co. in Königsberg, in der Kant sein Geld anlegte, M Christine Charlotte geb. Toussaint (30.4.1742 Königsberg-1794, V Jean Claude Toussaint, Hugenotte, aus Magdeburg nach Königsberg gezogener Kaufmann), ∞ Dorothea Dubois (Besitz Duboisruh), Buchhalter, a. 7.2.1806 Elbing von der Loge Constantia zur gekrönten Eintracht

Der mechanisch und künstlerisch begabte Collin, ein Autodidakt, modellierte aus schwarzer Basaltmasse sorgfältig und lebensnah Reliefporträts, die er in seiner Fabrik hart brannte. Er fertigte Porträts von Johann Georg Hamann (1782), → Theodor Gottlieb v. Hippel (1784), dem Berliner Hofjuwelier → André Jordan und dem 58-jährigen Immanuel Kant (1782), dieses auf der Rückseite mit der Inschrift: Mons. Emanl. Kant Professeur à Konigsberg né en l'année 1723- pris de nature par Paul Henri Collin en Juin 1780 Fabrique des frères Collin Konigsberg. Collins Porträtreliefs dienten den Berliner Münzmedailleurs → Friedrich Loos und Abraham Abramson (1754-1811) als Vorbild, so Abramsons Goldmünze zum 60. Geburtstag Kants (1784), diese wiederum das Vorbild für die weit verbreiteten kleinen Medaillen in Biskuitporzellan der KPM. Collin war 1783/1785 Mitglied der Königsberger Loge Zu den drei Kronen im Lehrlingsgrad. Hippel, Mitglied derselben Loge, sah in ihm ein außerordentliches Genie, das aller Aufmerksamkeit verdiene. Man wisse nicht, ob man an seinen vorzüglichen Bildnissen in Basreliefart mehr die Ähnlichkeit der Personen als die Feinheit des Grabstichels bewundern solle.

Collivaux, Ernest Philippe (20.12.1708 Berlin-7.12.1790), ref., V Samuel Collivaux (um 1669 Nettancourt/Champagne-5.9.1736 Berlin-Friedrichsstadt), Goldschmied, M Rachel geb. de Marsal (um 1679 Metz-4.3.1758 Berlin), ∞ 1737 Marie Arianne (Orianne) Barbut (1714 Königsberg/Pr.-1771 Berlin), der großbritannische Gesandte Hyndford war 1742 Taufpate ihrer Tochter Sophie Henriette.

John Carmichael 3rd Earl of Hyndford (15.3.1701 Edinburgh-19.7.1767), nach dem preußischen Einmarsch in Schlesien 1741 (27.4.1741 Beglaubigungsschreiben) bis 1744 (31.10.1744 Abreise) Außerordentlicher und Bevollmächtigter Gesandter Georgs II. bei Friedrich II., um zwischen diesem und Maria Theresia zu vermitteln, hatte wesentlichen Anteil am Zustandekommen des Friedens von Breslau (11.6.1742), 1744-1749 Gesandter in St. Petersburg, 1752–1764 Gesandter in Wien, 1741? Loge du Roi, 20.9.1743 auf Antrag → Lamprechts Mitglied der Loge Aux trois Globes, Ehrenmitglied.

Friedrich Wilhelm I. ernannte den Altköllner Goldschmied Ernest Philippe Collivaux am 11.9.1736 zum Hofjuwelier, damit zum Hoflieferanten. Er war um 1737 Amtsmeister. Am 23.8.1743 schlug → Angelo Cori ihn seiner Berliner Loge Aux trois Globes als Freimaurer vor, die ballotierte und ihn akzeptierte. Collivaux besuchte 1744 und 1746 als Visiteur die Loge, die ihn vermutlich 1746 zum Mitglied aufnahm. Die stimmberechtigten Meister wählten ihn am 22.9.1746 mit 4 zu 3 Stimmen zum 1. Vorsteher, am 4.3.1754 mit 3 zu 2 Stimmen zum 2. Steward, am 6.6.1754 mit 7 zu 1 Stimme zum 1. Steward und am 26.5.1755 mit 6 zu 3 Stimmen zum 2. Vorsteher. Er vertrat am 12.11.1755 den Meister vom Stuhl v. Rammelsberg.

Baron v. Rammelsberg (Vornamen und biografische Daten sind nicht ermittelt), ein Abenteurer nach Meinung seiner Kritiker, a. 28.5.1753 zum Mitglied der Loge Zu den drei Weltkugeln, 28.5.1753 und 3.12.1753 2. Vorsteher, 4.3.1754 mit 4:1 Stimmen und 6.6.1754 mit 5:2 Stimmen 1. Vorsteher, 15.7.1754 und 28.5.1755 mit 8:3 Stimmen Meister vom Stuhl, demissionierte am 5.9.1755 als Obermeister wegen läng[erer] Reise nach Goslar, was die Loge akzeptierte, aber von ihm verlangte, daß er bis zu einer Neuwahl im Juni 1755 im Amt bleibe, verließ im Januar 1756 Berlin und schiffte sich in Amsterdam nach Ostindien ein.

Collivaux trat am 18.4.1757 aus der Loge aus.

Colomb, Georg Heinrich v. (14.6.1765 Aurich/preußisches Herzogtum Ostfriesland-26.7.1839 Liegnitz/Niederschlesien), Gv Henri Colomb († 17.7.1719 Neustadt/Dosse), Glashüttenbesitzer, floh nach dem Edikt von Nantes 1685 aus Burgund nach Kopenhagen, wo er als Posamentier am königlichen Hof arbeitete, und kam 1711/12 nach Brandenburg, wo er in Neustadt an der Dosse der Direktion der kgl. Spiegelglasmanufaktur angehörte, Gm Madeleine geb. de Moor (* Paris, † 9.8.1751, V Jean Henri de Moor [† 1722], Goldschmied aus dem Gelderland, Gründer der französischen Kolonie in Neustadt, 1696-1711 Direktor der Neustädter Spiegelglasmanufaktur), V Peter Colomb (27.7.1719 Neustadt a. d. Dosse-18.3.1797 Berlin), Präsident der ostfriesischen Kriegs- und Domänenkammer in Aurich, am 2.10.1786 von Friedrich Wilhelm II. mit seiner Familie in den erblichen preußischen Adelsstand erhoben, M (∞ 1769) Marie Elisabeth geb. Bacmeister (1740-1807, V Georg Albrecht Bacmeister [1702-1785], Regierungsrat in Aurich, M Adelheid Katharina geb. Homfeld [1722-1772]), ∞ 1803 Eleonore Sabine v. Unruh (1780-1836).

Geschwister (8):

Ludwig Heinrich v. Colomb

Friedrich August Peter v. Colomb

Hedwig Adelheid v. Colomb (14.4.1762-1855) ∞ → Heinrich Ludwig Warsing

Marie Friederike Elisabeth v. Colomb (1766-1842) ∞ 1. 1787 Friedrich Wilhelm v. Benicke (19.4.1752-2.12.1793 Aurich), 1780 Kammergerichtsrat in Berlin, 1777-1783 Mitglied des Montagsklubs, 1785 Regierungspräsident in Aurich

Auguste Elisabeth v. Colomb (2.3.1771-25.4.1808) ∞ 1790 → Hermann Justus Conring Katharina Amalie v. Colomb (23.10.1772-16.4.1859) ∞ 1795 → Gebhard Leberecht v. Blücher

Onkel:

Johann Heinrich Colomb v. (1695-1759), 1733-1741 Direktor der Spiegelglasmanufaktur in Neustadt/Dosse, danach Direktor der ostfriesischen Kriegs- und Domänenkammer, ließ sich in Berlin nieder, ∞ Justine Susanne Durham of Grange (1716-1762)

Tante:

Marie Elisabeth Colomb (1741-1796) ∞ in 2. Ehe → Alexander Georg v. Humboldt

Söhne

Wilhelm (1767-1835) und Alexander (1769-1859) v. Humboldt

Schwäger:

Eberhard Friedrich Bacmeister (zw. 29.1.1749 u. 1750 Aurich-19.4.1820 Münster), studierte 1769 in Halle Jura, 1777 kameralistisches Rigorosum in Berlin, a. 28.12.1776 in Berlin von der Loge Zur Verschwiegenheit (GNML3W), II. 25.3.1777, III. 29.3.1777, 1782 Kriegs- und Domänenrat in Minden, 1800 in Aurich, zuletzt Geh. Regierungsrat, 1785-1802 in Minden Mitglied der Loge Wittekind zur westfälischen Pforte (10.11.1780 Konstitution GNML3W), 1789-1792 2. Vorsteher, 1797 1. Vorsteher

Hermann Justus (v.) Conring (28.10.1763 Aurich-17.9.1809 Berlin), ref., V Justus Conring (1732-1792), Landrentmeister in Aurich, M Cornelia geb. Rössingk (1734-1794), ∞ 1790 Auguste Elisabeth v. Colomb, T Elisabeth Johanna v. Conring (1791-1842) ∞ Friedrich Gebhard Leberecht v. Blücher (1780-1834), den zweiten Sohn von → Gebhard Leberecht v. Blücher. Conring studierte Jura 1782 in Halle und ab Februar 1783 in Frankfurt (Oder), 1785 im Justizfach, 1789 Referendar der ostfriesischen Regierung, a. während des Rigorosums in Berlin am 30.4.1789 von den Vereinigten Logen in Berlin, 26.9.1789 Mitglied der Loge Zur wahren Treue in Emden (3.1.1789 Konstitutionspatent GLL), II. 1790?, III. 1795?, letztmals 1805 genannt, 1790 Regierungsrat zweiter Klasse (Assistenzrat) in Aurich, später wirklicher Rat, zuletzt Rechnungsrat, dank der Fürsprache seines Schwagers v. Warsing am 26.1.1796 nobilitiert, 1803 Abschied, Kanonikus beim Kollegiat-Stift St. Peter und Paulus in Magdeburg, sein Gesuch 1803 um Anstellung als Kammergerichtsrat in Berlin abgelehnt, wohnte in Charlottenburg (heute Stadtbezirk von Berlin)

Georg Heinrich Colomb besuchte in Aurich die Stadtschule und 1782 in Berlin das Joachimsthalsche Gymnasium, immatrikulierte sich am 25.4.1785 an der juristischen Fakultät in Halle und 1787 in Göttingen. Er begann seine berufliche Laufbahn am 22.11.1788 als Auskultator am Kammergericht in Berlin, wurde am 30.7.1789 zum Referendar befördert und war ab Februar 1790 zugleich Referendar bei der kurmärkischen Kammer. Die Berliner Loge Zur Verschwiegenheit ballotierte am 25.4.1789 zustimmend über den 23-Jährigen, akzeptierte ihn am selben Tag als Freimaurer, nahm ihn am 30.4.1789 als Lehrling auf und beförderte ihn am 7.12.1789 zum Gesellen (noch 1791 im II. Grad). Colomb bestand am 26.10.1792 erfolgreich das große Examen, wurde am 7.11.1792 zum Assessor cum voto am Kammergericht ernannt und Oktober 1793 als Regierungsrat nach Petrikau in der neuen Provinz Südpreußen versetzt, von wo er Herbst 1798 mit dem Kollegium nach Kalisch (Kalísz) wechselte. Hier trat er der Loge Hesperus bei, die ihn erstmals 1801 nannte, am 19.5.1802 zum Schatzmeister wählte und ihn letztmals 1803 im Meistergrad führte. Colomb verlor nach dem Tilsiter Frieden durch die Abtretung der Provinz an das Großherzogtum Warschau sein Amt und wurde im Herbst als Justitiar bei der interimistischen Kammer in Treptow an der Rega in Hinterpommern versorgt. Er beendete 1816-1839 seine berufliche Laufbahn als Geh. Regierungsrat in Liegnitz.

Colomb, Ludwig Christoph v. (14.10.1767 Berlin-5.11.1831 Breslau), V Peter Colomb, Präsident der ostfriesischen Kriegs- und Domänenkammer in Aurich, M Marie Elisabeth geb. Bacmeister (1740-1807), ∞ 1802 Martyna v. Zablocka aus dem Hause Wrzesnia (30.1.1781-10.9.1825).

Ludwig Christoph v. Colomb besuchte in Berlin das Joachimsthalsche Gymnasium, studierte Jura, Philosophie und Mathematik 1787-1789 in Halle und 1789-1791 in Göttingen. Sein Schwager → Heinrich Ludwig v. Warsing proponierte den 19-Jährigen der Berliner Loge Zum flammenden Stern als Freimaurer, die am 9.6.1787 zu seinem Vorteil ballotierte und ihn aufnahm. Da er noch studierte und auch danach nicht in Berlin wohnte, nahm er an den Arbeiten seiner Loge wohl nur selten, wenn überhaupt je teil (1788/1791 im Lehrlingsgrad abwesendes Mitglied); sie nannte ihn letztmals 1796. Ob er anderswo einer Loge beitrat, ist nicht ermittelt. Colomb begann seine berufliche Laufbahn 1791 als Referendar der Kriegs- und Domänenkammer in Aurich, wurde 1792 an die kurmärkische Kammer in Berlin versetzt, erhielt nach dem Rigorosum 1793 in Berlin eine Ratsstelle im südpreußischen Petrikau und 1794 in Płock, war ab 1800 Kriegs- und Domänenrat an der Kammer in Warschau, verlor durch die Abtretung Neu-Ostpreußens an das von Napoleon errichtete Großherzogtum Warschau (1807-1815) sein Amt, wurde 1809 als Handlungskommissar für Kolberg in Hinterpommern versorgt, 1816 zum Regierungspräsidenten in Posen und schließlich 1825-1831 zum Oberpräsidenten in Bromberg ernannt.

Colomb, Friedrich August Peter v. (19.6.1775 Aurich/Herzogtum Ostfriesland-12.11.1754 Berlin, Ehrengrab auf dem Alten Garnisonfriedhof in Berlin), V Peter Colomb, Präsident der ostfriesischen Kriegs- und Domänenkammer in Aurich, M Marie Elisabeth geb. Bacmeister (1740-1807), ∞ 1. Berlin 1808 Wilhelmine Luise Stosch (26.10.1784 Berlin-22.10.1822 Düsseldorf, V Dr. med. Stosch, Geh. Rat), 2. Berlin 1824 Marie Henriette Stosch (1791-1857).

Peter Colomb trat nach dem Besuch des Auricher Gymnasiums 1792 als Junker in das Leibhusarenregiment Nr. 2 ein, nahm 1792-1794 am Ersten Koalitionskrieg teil, avancierte 1793 zum Kornett und 1797 zum Sekondeleutnant. Wann und wo er Freimaurer wurde, ist nicht ermittelt. Die Berliner Loge Zu den drei Seraphim (GNML3W) affiliierte ihn am 22.4.1803; er gehörte der Loge noch 1815 im Meistergrad an. Colomb nahm im Vierten Koalitionskrieg (1806-1807) unter → Blücher am 6.11.1806 an der Schlacht bei dem neutralen Lübeck teil, in der die Franzosen unter Joachim Murat die Preußen schlugen, wonach Blücher am folgenden Tag bei Ratekau kapitulierte. Colomb blieb nach dem Tilsiter Frieden in der Armee. Er machte sich in den Befreiungskriegen (1813-1815), nunmehr Rittmeister, im Kleinen Krieg in Sachsen einen Namen, als seine Husaren am 28.5.1813 bei Zwickau einen von italienischen Soldaten bewachten schweren Artilleriepark eroberten, worüber er in seinem Tagebuch berichtete (Friedrich August Peter von Colomb: Aus dem Tagebuch des Rittmeisters von Colomb. Streifzüge 1813 und 1814, 2012). Colomb wurde 1815 zum Kommandeur des 8. Husarenregiments ernannt, 1818 zum Oberst befördert, 1823 in das I. Departement des Kriegsministeriums versetzt. Er wurde 1841 Kommandant von Berlin und 1848 Gouverneur in Königsberg/Pr.. Er beendete seine militärische Laufbahn als General der Kavallerie.

Concialini, Giovanni Carlo (23.6.1742 Siena/Großherzogtum Toskana-25.10.1812 Muskau/Kursachsen im Schloß Herrmann Graf Pücklers), kath., V Domenico Concialini, M Alessandria geb. Chiaroni (V Carlo Chiaroni).

Der 12-jährige Giovanni Carlo Concialini wurde wegen seiner schönen Stimme in einer lebensbedrohenden, äußerst schmerzhaften Operation kastriert, um die hohe Knabenstimme eines Soprans zu erhalten. Seine musikalische Ausbildung erfolgte in einer Singschule in Siena. Er erhielt nach seinem Debüt in Venedig 1761 ein Engagement am kurfürstlichen Residenztheater in München. Friedrich II. hörte Concialini am 16.9.1765 auf der Hochzeitsfeier des Thronfolgers Friedrich Wilhelm (II.) und Elisabeths Christine Ulrike von Braunschweig-Wolfenbüttel (1746-1840) bei der Uraufführung der Oper Achille in Sciro des Hofkapellmeisters Johann Friedrich Agricola (1720-1774), war hingerissen und engagierte den 23-jährigen Sänger am folgenden Tag als Primo Uomo, als 1. Sopran (3000 Rtl Jahresgage). Concialini begeisterte das Publikum. Friedrich Nicolai fand seine Stimme "unbeschreiblich schön, und sein Vortrag sehr schmeichelnd und angenehm". In der italienischen Barockoper sangen meist Kastraten die weiblichen Rollen, in Berlin außer Concialini, um nur die Freimaurer zu nennen, → Pablo Antonio Bedeschi (Künstlername Paolino), → Luini Bonetto, → Antonio Uberti (Künstlername Porporino) und → Felice Salimbeni. Concialini wurde wenige Wochen nach seinem Berliner Engagement Freimaurer. Die Loge L'Amitié nahm ihn am 1.11.1765 im I. und II. Grad auf und beförderte ihn in wenigen Jahren bis auf den VII. Grad. Sie wählte ihn 1766 zum Ökonomen (bis 1771), 1771 zum Zeremonienmeister der französischen Sprache (bis 1781?), 1778 zum Direktor der Logenbibliothek, 1789 zum Großzeremonienmeister (Grand Maître des Cérémonies), welches Amt er 1792/1796 gleichzeitig mit dem des Bibliothekars ehrenhalber ausübte. Wie andere Freimaurer setzte auch Concialini seine Begabung zum Wohle der Armen ein. Er gab 1777 ein Benefizkonzert für eine Witwe und ihre vier Kinder, dessen Erlös von 445 Rtl die Loge ihr überreichte. 1780 gab er gemeinsam mit dem Violinisten → Karl Hermann Heinrich Benda Wohltätigkeitskonzerte im Hotel Stadt Paris. Seine Loge legte das gedruckte Konzertreglement Friedrich II. vor, der es indes mit Verdruß aufnahm und der Loge am 13.11.1780 mitteilte, daß sie "von den ersten Grundsätzen der wahren Freimaurerei" abweiche, stattdessen sich amüsiere, "ein Liebhaberkonzert zu veranstalten, durch welches nur wenig zu ihrer Wohltätigkeit beigetragen werden kann. Wahrlich, das heißt, mit einem so ehrwürdigen Orden sein Spiel zu treiben, und Seine Majestät finden sich keineswegs veranlaßt, dergleichen Frivolitäten zu unterstützen." Die Berliner Freimaurer überhörten die Kritik, die ja kein Verbot war, und gaben trotzdem die Konzerte, Concialini noch Ende der neunziger Jahre. Er stellte am 13.11.1800 als Mitglied der Berliner Filia Zur siegenden Wahrheit ein Entlassungsgesuch, um in der Immediatstadt Charlottenburg gemeinsam mit anderen Freimaurern die mit dem Einverständnis von Königin Luise nach ihr benannte Loge Luise zur gekrönten Schönheit (RY, 3.8.1801 installiert) zu stiften. Die Loge wählte ihn am 30.6.1801 und erneut am 26.11.1801 zum Zeremonienmeister, am 15.5.1802 und erneut am 9.5.1804 zum 2. Steward, am 2.3.1803 zum 1. Steward und am 25.5.1803 zum 1. Zensor. Auch Concialinis Charlottenburger Diener Hibou wurde Freimaurer.

Karl Friedrich Hibou (* 14.1.1756 Potsdam), a. 1.5.1801 Luise als dienender Bruder, II. 23.6.1801, III. 18.8.1802

Concialini wechselte, weil die Loge Luise nicht recht aufkommen konnte (und 1807 einging), am 24.8.1804 zur Berliner Loge Zu den drei Seraphim, einer Tochter der Großen National-Mutterloge, deren Musikalischem Kollegium er angehörte. Die Loge führte ihn zuletzt 1811/12 als Ehrenmitglied. Der 1796 pensionierte Sänger wohnte in einem ihm von Friedrich Wilhelm II. geschenkten Haus in Charlottenburg. Er besuchte täglich Gräfin v. Lichtenau (Wilhelmine Enke, 1753-1820), Mätresse und Vertraute Friedrich Wilhelms II., die seinen Gesang bewunderte. Sie sangen gemeinsam, und er leitete die Hauskonzerte und kleinen Opern in ihrem Haustheater. Er traf in ihrem Haus → Michael Philipp Boumann, den sie förderte, und → Karl Gotthard Langhans. In den letzten Jahren trübten sich die Beziehungen zwischen der Gräfin und Concialini. Als Napoleon mit der Grande Armée in Rußland einfiel, lud Graf Hermann Ludwig Heinrich von Pückler-Muskau (1785-1871) ihn in die Oberlausitz ein, wo er sicherer schien; er war seit Jahrzehnten mit der Familie Callenberg ― Graf Pücklers Mutter Clementine [1778-1850] war eine geborene Gräfin v. Callenberg ― bekannt und in Muskau ihr Gast. Concialini starb im selben Jahr im Muskauer Schloß Herrmann Graf Pücklers. Er wurde am 27.10.1812 auf dem protestantischen Kirchhof bestattet. (Friedrich: Concialini)

Contessa Salice, Christian Jakob (21.12.1767 Hirschberg/Schlesien-11.9.1825 Liebenthal bei Greiffenberg/Schlesien), kath., Gv Anton Lorenz Contessa (1690-1748), Kaufherr in Hirschberg, Gm Johanna Rosalie geb. Kretschmer, V Christian Contessa (1736-1793), Kaufmann, Leinwandgrossist in Hirschberg, M Johanna Elisabeth geb. Mockwitz († 1801, V Hofrichter, Amtsschöppe, M geb. Voeteri, Ungarin), ∞ 1790 Hedwig Galli († 1826, V Kaufmann in Gleiwitz).

Bruder

Karl Wilhelm Franz Contessa Salice (1777-1825), romantischer Schriftsteller, Landschaftsmaler, 1814 Freund E. T. A. Hoffmanns

Christian Jakob Contessa stammte aus einer Ende des 17. Jahrhunderts aus Saló am Comersee in das habsburgische Schlesien eingewanderten italienischen Patrizierfamilie. Er besuchte 1782-1784 das Jesuitenkollegium in Breslau, wo er Freundschaft mit → Joseph Zerboni schloß, absolvierte eine kaufmännische Lehre in Hamburg, wo er unter dem Einfluß Klopstocks erste Gedichte schrieb und wo ihn die Freimaurerloge Zur goldenen Kugel aufnahm. Er unternahm 1788, kurz vor Beginn der Französischen Revolution, eine Bildungsreise nach London, Paris, Südfrankreich, Spanien, die entscheidend für die Entwicklung seiner politischen Anschauungen wurde. Nach seiner Rückkehr affiliierte ihn am 25.9.1788 die Hirschberger Loge Zu den drei Felsen (22.10.1788 Mitgliedschaft, GLL), wählte ihn am 16.4.1789 zum Sekretär (bis 1793), am 16.4.1793 zum 2. und am 16.4.1794 zum 1. Aufseher sowie am 16.4.1795 zum Logenmeister. Contessa übernahm 1793 das väterliche Leinwandgeschäft in Hirschberg. Damals berieten er, → Ignaz Aurelius Feßler, → Johann Karl August Christian Fischer und → Zerboni in Warmbrunn die Gründung des geheimen Evergetenbundes (altgriechisch Wohl- und Guttäter) als eines höheren freimaurerischen Grades. Das Bundesziel war die Vorbereitung republikanischer Gesinnungen und Grundsätze. Zwei Jahre danach, 1795, gründeten er, → August Wilhelm v. Leipziger und → Zerboni die republikanische Geheimgesellschaft Moralisches Femgericht, deren Konstitution (I. Grad) er ausarbeitete. Die eine Revolution fürchtenden Ancien régimes sahen in den Geheimgesellschaften eine große Gefahr. Auf der Grundlage eines Reichsgutachtens des Regensburger Reichstages ergingen Verbote der Geheimgesellschaften an den Universitäten. In Berlin forderte Friedrich Wilhelm II. ein schärferes Vorgehen gegen die aufgeklärten Publizisten und neologischen Theologen. Besonders Schlesien bereitete Sorgen, das in eine Wirtschaftskrise geraten war mit sozialen Unruhen, die auf Brandenburg überzugreifen drohten. Die preußische Polizei deckte das geheimbündlerische Moralische Femgericht auf und verhaftete seine Mitglieder, Contessa im Februar 1797. Die Berliner Führung der Großen Landesloge der Freimaurer von Deutschland fürchtete, nach der Verhaftung ihres Hirschberger Logenmeisters mit der republikanischen Geheimgesellschaft als Mittäter in Verbindung gebracht zu werden und schloß am 24.2.1797 diesen Br. Contessa von unser Verbindung einstweilen gänzlich aus, entließ ihn aus seinem Logenamt und übertrug → Christoph Johann Geyer die Logenführung. Das innere und öffentliche Ansehen der Loge war erschüttert. Contessa, der in den Festungen Spandau und Stettin einsaß, wurde nach einem Jahr, am 6.2.1798, auf Veranlassung des schlesischen Staatsministers → Graf v. Hoym aus der Haft entlassen. Die Aufdeckung des Moralischen Femgerichts und die Verhaftung Contessas und weiterer Mitglieder, alle Freimaurer, waren für Friedrich Wilhelm III. einer der Gründe, 1798 in der Monarchie alle Geheimbünde zu verbieten (Edikt wegen der geheimen Verbindungen). Friedrich Wilhelm III. begnadigte Contessa 1798. Die Hirschberger Stadtverordnetenversammlung wählte ihn nach der Einführung der Städteordnung 1808 zu ihrem Vorsteher. Er beteiligte sich 1812 an der Vorbereitung der Befreiungskriege und wurde 1814 zum Kommerzienrat ernannt. Contessa kaufte 1812 das säkularisierte Benediktinerinnenkloster und Gut Liebenthal bei Hirschberg, wo er, nachdem er sich aus seinem Leinenunternehmen zurückgezogen hatte, wohnte − Liebenthal war Treffpunkt des romantischen Dichterkreises der Serapionsbrüder. Er schrieb Ritterdramen, Erzählungen, Alfred (1809, Schauspiel nach Schillers Vorbild), Der Freiherr und sein Neffe (1824, frühester Zeitroman des 19. Jahrhunderts). Contessa kehrte wenige Jahre vor seinem Tod in die aktive Freimaurerei zurück, als er mit anderen 1824 im niederschlesischen Bad Warmbrunn die Loge Zur heißen Quelle gründete (Konstitution der GNML3W).

Cori, Angelo (Ange) († 1775), aus London.

Friedrich II. engagierte 1742/43 den Londoner Beleuchtungsfachmann Angelo Cori, einen klugen und selbstständig urteilenden Mann, als Inspecteur de l'Opera, als Oberinspektor der Garderobe, der Requisiten und der Komparserie der Hofoper, mit dem hohen Jahresgehalt von 1200 Rtl. Er stellte auf Veranlassung des Opernintendanten → Ernst Maximilian Ignaz Freiherr v. Sweerts ein Kulisseninventar der kgl. Oper (Inventaire des décorations de l'Opera du Roi, Berlin 1754-1756) zusammen mit detailgenauen Angaben der Einzelteilen der vorhandenen Dekorationen, mit den Namen der Bühnenbildner jeder Opernproduktion sowie mit dem Datum der Erstaufführung von 1750-1756 (Rasche: Guiseppa Galli Bibiena, 99-131). Cori besuchte erstmals am 23.3.1743 als Visiteur die Berliner Loge Aux trois Globes, danach am 30.5.1743, 26.7.1743 und 7.8.1743, an welch letzterem Tag ihn der Meister vom Stuhl Roman zum Mitglied proponierte.

Jean Roman (* 8.3.1710), Goldschmied, etwa 1737 Amtsmeister, a. 21.9.1740 Berlin von der Loge Aux trois Globes, 19.10.1740 Mitglied, III. 30.11.1740, 13.12.1740 und 26.1.17411.Vorsteher, 16.2.1741/9.3.1741/21.6.1741 zugeordneter Meister vom Stuhl, 15.3.1742/31.5.1742/6.9.1742/24.10.1742/11.12.1742 2. Vorsteher, Mitgründer der schottischen Loge L’Union, 30.11.1742 deren 1. Aufseher, 30.11.1743 mit 6:4 Stimmen/6.12.1742 mit 7:3 Stimmen/12.1.1743/ 30.11.1743 Meister vom Stuhl der Johannisloge, deckte 10.3.1745, besuchte aber die Loge bis 1747, 14.9.1747 erneut Mitglied, 21.6.1751 zugeordneter Meister vom Stuhl, 5.7.1753 sowie 2.11.1776-14.12.1782 1. Vorsteher.

Die Meister der Loge wählten Cori am 6.9.1743 mit 8 zu 3 Stimmen zum 6. Steward. Er gab 1744 und 1745, vielleicht berufsbedingt, seine Mitgliedschaft wiederholt auf (10.12.1744 Visiteur, 17.12.1744 von Mitgliedschaft entsagt, 8.1.1745 Visiteur), erhielt sie am 10.12.1744 und 14.7.1755 zurück, verzichtete aber nach den Auseinandersetzungen über den Weggang → Bielfelds am 5.9.1755 ganz auf eine Logenmitgliedschaft.

Corsica, Johann Friedrich (* Leipzig), Eltern nicht ermittelt, ∞ N. N. (Madame Corsica),

Sohn

August Kasimir Corsica

Johann Friedrich Corsica diente im Siebenjährigen Krieg (1756-1763) als Soldat im Infanterieregiment Nr. 19 Markgraf Karl von Brandenburg-Schwedt, ließ sich nach seinem Abschied am 30.3.1763 in Berlin nieder, wo er am 28.4.1764 das Schobertsche Grundstück zwischen Ziegel- und (heute) Johannisstraße kaufte, ein Gartenlokal eröffnete und am 9.6.1764 das Berliner Bürgerrecht erwarb. Wenige Tage später, am 20.6.1764, nahm ihn die Loge Royale York de l'Amitié auf. Ob sie ihn beförderte oder ihm Ämter übertrug, ist nicht ermittelt; sie führte ihn 1782 als inaktiv. Die Loge rezipierte 1781 seinen 29-jährigen Kellermeister.

Johann Friedrich Marggraff (1752 Marienwalde/Hinterpommern-1800), 1792 selbstständiger Gastwirt in Berlin, a. 5.9.1781 von der Loge Royale York de l’Amitié als dienender Bruder, II. 1781, 1792 Vollmitglied, Steward (bis 1797), bis zu seinem Tod Mitglied der Berliner Filiale Urania zur Unsterblichkeit.

Corsica kaufte oder pachtete nach seiner Einbürgerung weitere Grundstücke in und um Berlin, auf dem Friedrichswerder das hinter dem Zeughaus gelegene Lingersche Haus (1752 von Christian Nicolaus v. Linger [1669-1755], Chef der preußischen Artillerie und Generalbaudirektor, erbaut), das er als Kaffeegarten einrichtete, 1778 das wüste Grundstück Weddinghof, wo er mehrere hundert Obstbäume anpflanzte, 1783 (15.5.1788 Weiterverkauf) auf dem Wedding an der Panke eine Sandschelle (38 Morgen 100 Ruten) mit Meierei, Gartenhaus, Gewächshäusern und Plantagen mit Spargelanbau und Obstbaumschule, wo er in drei Häusern sechs Familien u. a. aus Sachsen und Thüringen ansiedelte, genannt Kolonie am Wedding oder Corsicas Garten, 1793 zum Preis von 7000 Rtl das Döbbelinsche Haus am Monbijouplatz 4 (1796 Weiterverkauf an seinen Sohn August Kasimir Corsica), in dem → Johann Friedrich Ernst Benda ab 1770 Liebhaberkonzerte veranstaltet und Corsica ab 1781 Musikaufführungen arrangiert hatte, sowie einen Garten in der Kirchhofstraße (heute Johannisstraße zwischen Ziegel- und Oranienburger Straße).

Die Berliner Freimaurer mieteten für ihre Arbeiten und Logenfeste gern Räume bei Corsica. So feierten die Afrikanischen Logen am 25.8.1772 in Corsicas Garten hinter dem Zeughaus am Kupfergraben, einem Gasthaus 1. Klasse, den Geburtstag ihres Protektors → Friedrich Wilhelm von Preußen mit Festrede und Feldmusik und Trompetenklängen zu den Gesundheiten und mit einem Feuerwerk auf Kosten → Karl Friedrich Köppens. Die Große Landesloge der Freimaurer von Deutschland wiederum mietete das Lingersche Haus am Arsenal, in dem sie am 16.8.1774 ihre Berliner und Potsdamer (Minerva) Mitglieder mit dem Protektorium Friedrichs II. bekannt machte; Gäste waren Freimaurer der englischen Großen Loge von London sowie aus Wien und Berlin (→ Delagoanère und → Concialini von der Royale York de l'Amitié). Vor der Gaststätte stand, wie üblich bei Berliner Freimaurerfesten, zum Schutz eine militärische Wache der Berliner Garnison. Zwei Jahre später, am 28.11.1776, schloß die Große Landesloge der Freimaurer von Deutschland mit Corsica einen vierjährigen Mietvertrag über die zweite Etage des Gasthauses mit zwei großen Sälen und fünf Stuben, wo sie jeweils zwei Tage in der Woche Loge hielt, außerdem über einen verschließbaren Raum für die Logengerätschaften. Der Wirt übernahm die Heizung der Räume, lieferte den Wein und verpflichtete sich, daß kein Fremder in die Logenräume hineinkäme. In dem Gasthaus arbeiteten die Johannislogen, die Andreasloge Indissolubilis und die Stewardsloge. In ihm wurde am 24.2.1777 die Loge Zum Pilgrim eingeweiht. Die Loge Zur Beständigkeit (GLL) verabschiedete am 1.5.1783 im Garten Kirchhofstraße ihr Mitglied Maximilian Scholz, der nach St. Petersburg ging.

Maximilian Scholz (23.6.1744 Prag-2.9.1834 Pankow [heute Stadtbezirk von Berlin]), V Wenzel v. Plümeke (nahm vermutlich nach einem Duell in Prag den Namen Scholz an), ∞ 1. Edmunda Tilly († vor 1800, V Johann Karl Tilly, Schauspieler und Prinzipal?), 2. 1800 Karoline Zimdar (1779 Hamburg-24.1.1847, V → Karl Friedrich Zimdar, M Katharina Justina geb. Benda, V → Georg Anton Benda), kam mit ihr 1824 nach Berlin (Pankow), debütierte 1760 in Prag als Schauspieler, 1773 mit eigener Gesellschaft in Linz und 1774 in Prag, 1782 bei Karl Theophil Döbbelin in Berlin, a. Hamburg von der Loge Zum roten Adler, ? III., a. 20.6.1782 Berlin von der Loge Zur Beständigkeit (GLL), 1799 abwesendes Mitglied, spielte am 1.1.1783 den Karl Moor in Friedrich Schillers Schauspiel Die Räuber, 1783/84 St. Petersburg, 1788/89 in der Wäserschen Gesellschaft, 1790-1821 in Breslau

Die Große Landesloge kündigte am 26.2.1780 den Mietvertrag, weil der Wirt die Vertragsbedingungen nicht einhielt, nutzte aber das Lingersche Haus vermutlich bis 1792.

Cothenius, Christian Andreas (1770 Personaladel) (14.2.1708 Anklam/Schwedisch-Pommern [1720 brandenburgisch]-5.1.1789 Berlin), ev., Gv Axel Coth (Koth, † 1679), Generalauditeur der schwedischen Armee, dann offizieller Notar und Gerichtsprokurator des Amtes Stickhausen/Ostfriesland, Gm Katharina Elisabeth geb. Wolfgang, V Eberhard Wolfgang Coth (Koth, 1667-1743), schwedischer Regimentsfeldscher, dann Chirurg in Anklam, M Elisabeth geb. Kehvell (1664-1736, V Joachim Friedrich Kehvell, Chirurg in Anklam), ∞ 1. 1735 Anna Dorothea Pochtert verw. Guttorf, 2. 1768 Christiane Karoline Sellentin verw. Hoffmann (1723-1783, ihr 1. verstorbener Ehemann Prof. med. Friedrich Hoffmann in Halle [1703-1766], Sohn von Friedrich Hoffmann [19.2.1660 Halle/Saale-12.11.1742 Halle], 1693 Prof. med. in Halle, 1709 in Berlin Hofrat, Leibmedikus Friedrichs I., fiel in Ungnade, 1723 erneut in Halle, durch Friedrich II. Geh. Rat).

Christian Andreas Cothenius besuchte Schulen in Anklam, Stettin und Stralsund, wobei er jeweils deren Rektor, dem Pädagogen und pommerschen Historiker Christoph Pyl (12.10.1678 Greifswald-20.9.1739 Stralsund), folgte (1678-1839, Rektorate 1708-1720 Anklam, 1720-1723 Stettin, 1723-1839 Sundisches Gymnasium Stralsund, Großneffe → Johann Theodor Pyl). Er studierte ab 1728 in Halle Medizin bei Friedrich Hoffmann, dessen verwitwete Schwiegertochter er heiratete, und bei Georg Ernst Stahl (1660-1734, 1694 Prof. med. in Halle, Großenkel → Heinrich Ludwig v. Buchholtz, s. Artikel Stahl, Johann Ernst). Cothenius promovierte 1732 in Halle zum Dr. med., ließ sich 1735 als praktischer Arzt in Havelberg nieder, das ihn 1736 zum adjunktierten Bürgermeister wählte. Nach der Approbation 1737 in Berlin wurde er 1738 zum Stadtphysikus in Havelberg und 1740 auch zum Physikus der Prignitz ernannt. Die Kais. Leopoldinisch-Carolinische Akademie der Naturforscher Leopoldina wählte den Mediziner 1743 zu ihrem 534. Mitglied (1770 13. Vizedirektor, Direktor des Ephemeridium). Friedrich II. verhinderte den Weggang des erfolgreichen Arztes als Hofarzt nach Mecklenburg, verpflichtete ihn stattdessen 1748 nach Potsdam, ernannte ihn zum Hofmedikus, ordentlichen Medikus am Großen Militärwaisenhaus, Stadtphysikus in Potsdam und Physikus der Landkreise Zauche und Belzig und nach erfolgreichen Kuren 1751 zu seinem Leibarzt, zum 2. Dekan des Obercollegium medicum (1768 zum Dekan) und zum 2. Direktor des Collegium medico-chirurgicum und zum Mitglied des Collegium sanitatis. Er übertrug ihm im Siebenjährigen Krieg im Range eines Generalfeldstabsmedikus (und 1757 eines Geh. Rats) die oberste feldärztliche Leitung der Armee. Der herausragende Arzt und Organisator machte sich um die medizinische Versorgung der Soldaten außerordentlich verdient. Nach dem Kriege praktizierte Cothenius in Berlin als Arzt, reorganisierte die Hofapotheke, wurde Mitglied des Armendirektoriums, hatte die Aufsicht über die Krankenanstalten und die Charité. Er erhielt 1768 die Direktion des Collegium medico-chirurgicum. Die Akademie der Wissenschaften zu Berlin wählte ihn am 9.4.1750 zum Ordentlichen Mitglied und am 18.9.1760 zum Ehrenmitglied. Die Mutterloge zu den Weltkugeln nahm Cothenius am 24.1.1766 auf. Die Daten seiner Beförderungen sind nicht überliefert, er besaß aber ab 1775 den IV., den Schottengrad. Er folgte den ideologischen und organisatorischen Entwicklungen seiner Loge, ließ sich von der Strikten Observanz rektifizieren mit dem Ordensnamen Frater Christianus a palma. Der Orden beförderte ihn auf den VI. Grad des höheren Adepten und schlug ihn am 20.1.1768? zum Ritter, zum Eques a palma; sein Ordenswappen zeigt einen goldenen Schild, darin ein Palmbaum und die Inschrift Magna Spar temporiti nostri. Friedrich II. ernannte schließlich den erblindenden Arzt 1784 zum Direktor des Obercollegium medicum. Cothenius schenkte der Mutterloge zu den drei Weltkugeln am 24.6.1776 kostbare Naturalien. Er vermachte der Berliner Akademie der Wissenschaften und der Leopoldina testamentarisch sein Vermögen, seine Bibliothek und seine naturwissenschaftlichen Sammlungen sowie je 1000 Rtl in Gold für Preisaufgaben der Akademie der Wissenschaften über Haushaltung, Ackerbau, Gärtnerkunst und der Leopoldina für Arbeiten über praktische Medizin, die zudem seit 1792 aus den Zinsen eine von Cothenius entworfene Goldmedaille (Wert 60 Rtl), die Cothenius-Medaille, einem Wissenschaftler für sein Lebenswerk verleiht; die von dem Berliner Münzmedailleur Jakob Abraham gefertigte Medaille zeigt das Porträt Cothenius' und die lateinische Inschrift Praemium virtutis salutem mortalium provehentibus sanitum (Als Anerkennung der Tüchtigkeit derer, die das Wohl der Sterblichen fördern). Cothenius war Autor zahlreicher medizinischer Schriften. Er wohnte (1786) im Berlin Stadtbezirk Altkölln im Ephraimschen Haus (Palais) am Mühlendamm. Nach Cothenius ist die Cotheniusstraße in Berlin-Prenzlauer Berg genannt.

Cowle, Richard (12.1.1755 Berwick-upon-Tweed/Northumberland-4.1.1821 Danzig, Grab auf dem Neuen Friedhof in Elbing neben dem seiner Frau), anglikan., V Henry Cowle († 1760), nach Handelsspekulationen verarmt, ∞ 31.3.1783 Christine Henriette Pott († 1814 Elbing),

ihr Bruder

Peter Emanuel Pott (* 1747/1749 Danzig), ref., V Peter Pott (* um 1715 Danzig), Bürger, Holzhändler in Danzig, etablierte sich 23-jährig 1772 in Memel als Kaufmann, besaß 1782-1788 den Salzdebit (Alleinvertrieb von Seesalz) des Seehandlungskontors in Memel, Großbürger, Geh. Kommerzienrat, stiller Teilhaber von → Ludwig Simpson, Direktor des Seehandlungskontors in Elbing, errichtete mit seinem Teilhaber Richard Cowle die Pott & Cowlesche Stiftung (mit 200 000 Rtl), Mitglied einer Loge englischer Konstitution, 10.7.1781 in Memel im Meistergrad Mitstifter der Loge Irene, Schatzmeister, 1.8.1782 Sekretär.

Richard Cowle besuchte die Schulen in Berwick und Morpeth, wo er bei seinem Onkel wohnte, und lernte in Berwick die Handlung. Er ging 1775 nach Memel, kehrte nach England zurück, wonach er sich zunächst in Libau im Herzogtum Kurland etablierte, dann als Associé in das Memeler Geschäft von → Peter Emanuel Pott eintrat, gründete in London das Handelshaus Cowle, Bremer & Dom, das mit der Pottschen Handlung in Verbindung stand, und ließ sich 1787 erneut in Memel nieder, wo die Firma Pott & Cowle 1782-1788 für das Memeler Seehandlungskontor den lukrativen Salzdebit abwickelte. Das Unternehmen brachte ein großes Vermögen ein (18 000 Rtl). Cowle wurde vermutlich in England Freimaurer, trat vor 1781 in Memel der 1776 gegründeten Loge Memphis bei (der Name bezieht sich auf die altägyptische Hauptstadt; das Siegel zeigt in der Mitte einen Obelisken, das freimaurerische Symbol einer emporlodernden Flamme für das Aufsteigen des Menschengeistes aus dem entseelten Körper in die göttlichen Wohnungen der Ruhe). Er gründete am 9.1.1781 gemeinsam mit zwei kurländischen Grundherren im herzoglich kurländischen Libau die nach der griechischen Friedensgöttin Eirene Irene genannte Loge mit dem Konstitutionspatent der Großen Loge von England, das Cowle aus London mitgebracht hatte. Die Beziehungen zwischen den Logen in Memel und Libau waren eng, mehrere Memeler Freimaurer wie Peter Pott waren Mitglieder der Memphis und der Irene. Die Loge Irene wählte Cowle am Gründungstag und erneut am 1.8.1782 zum 1. Aufseher. Als nach dem Untergang Polens durch die Dritte Polnische Teilung 1795 das polnische Lehnsherzogtum Kurland und Semgallen an das Russische Kaiserreich fiel, verlegten die Libauer Freimaurer ihre Loge 1797 nach Memel. Ob Cowle damals noch Mitglied einer der beiden Logen war, ist nicht ermittelt. Er und Pott privatisierten sich 1793 in Danzig. Cowle verbrachte nach der französischen Besetzung 1807 den Winter 1808/09 in Königsberg und zog danach nach Elbing, wo er seine letzten Lebensjahre verlebte. Der Magistrat gewährte ihm 1810 auf seinen Antrag hin das Recht, in und bei Elbing frei und ohne städtische Abgaben zu wohnen, aber monatlich 50 Rtl an die Armenanstalten zu zahlen. Er und Pott gründeten die bedeutendste Stiftung Elbings, die Pott & Cowlesche Stiftung (mit 200 000 Rtl). In Elbing erinnerte die Pott-Cowle-Straße an Peter Pott und Richard Cowle.

Cramer, Burchard Ludwig Werner (28.3.1731 Steimke [heute Ortsteil von Klötze]/Altmark-31.8.1815 im Berliner Ordenshaus Oranienburger Straße 72, Grab auf dem Französischen Friedhof vor dem Oranienburger Tor), luth., Eltern nicht ermittelt.

Über die Kindheit und Jugend Burchard Ludwig Werner Cramers ist nur bekannt, daß er einen guten und zweckmäßigen Schulunterricht erhielt. Er nahm 1756-1761 als Oberkommissar und Rendant der Magazine der preußischen Armee am Siebenjährigen Krieg teil. Als die Berliner Loge Zur Eintracht ihn am 29.8.1763 als Lehrling und Geselle aufnahm, gab er seinen Berufsstand als Oberkriegskommissar an. Cramer war ab 1765 bei der kgl. Hauptbank in Berlin angestellt und avancierte 1769 zum Hauptbancobuchhalter und 1. Buchhalter des Diskonto- und Lombardkontors, im Juni 1788 mit dem Prädikat Kriegsrat. Er erhielt am 5.12.1763 die Mitgliedschaft der Mutterloge zu den drei Weltkugeln, die ihn gleichzeitig zum Meister beförderte. Sie teilte ihn im selben Jahr der vierköpfigen, von → Johann Christian Schubart geleiteten Deputation zu, die am 23.10.1763 in Magdeburg die Loge Zu den drei Säulen (Aux trois Colonnes) installierte, diese im Kern eine Loge von Offizieren des Infanterieregiments Nr. 5, das nach dem Siebenjährigen Krieg in seine Garnison Halle zurückgekehrt war. Die Mutterloge wählte Cramer am 14.3.1764 und erneut am 24.6.1764 zum 1. Vorsteher. Als → v. Hund, Heermeister der VII. Provinz des maurerischen Tempelritterordens, Schubart am 13.9.1764 beauftragte, die Berliner Logen latae observantiae nach den Regeln und Verordnungen des Ordens einzurichten, rektifizierte dieser vermutlich auch ihn. Cramer schied am 6.5.1767 gemeinsam mit dem früheren Hauskomtur → Johann Wilhelm Kellner v. Zinnendorf verbittert und voller Haß aus der Mutterloge zu den drei Weltkugeln aus. Die Parteigänger Zinnendorfs gründeten am 13.5.1768 in Potsdam die Loge Minerva, die erste Loge Zinnendorf-schwedischen Systems, am 10.8.1769 in Berlin die Loge Zu den drei goldenen Schlüsseln mit Zinnendorf als Logenmeister und Cramer als 2. Aufseher (1769-1771) und endlich am 27.12.1770 die Große Landesloge der Freimaurer von Deutschland. Cramer stiftete am 11.3.1771 in Berlin eine weitere Zinnendorfsche Loge, Zum goldenen Schiff, die er 19 Jahre, nur zweimal 1780 wegen Krankheit und 1781 wegen Dienstreisen kurz unterbrochen, bis zum 11.3.1790 als Logenmeister führte. Er gehörte von Anfang an der Führung der Großen Loge an, die ihn am 6.6.1774 und erneut am 21.6.1775 (bis 1781/82) zum 1. Großaufseher, anschließend von 1782 bis 1787 zum deputierten Großmeister und am 24.6.1799 (bis 1803/04) zum abgeordneten Landesgroßmeister erwählte. Er war ab Gündung am 30.11.1769 Mitglied des Großen Ordens-Kapitels „Indissolubilis“; ihre zwei Abteilungen fußten auf den drei Johannisgraden und hatten vier Erkenntnisstufen. Das Ordenskapitel ernannte ihn am 20.12.1776 zum Oberbeamten, zum Bewahrer der Krone, am 24.6.1782 zum Unterarchitekten [2. Gehilfe des Ordensgroßmeisters], am 27.12.1809 zum Oberarchitekten [1. Gehilfe des Ordensgroßmeisters] und schließlich am 27.12.1814 (bis 1.8.1815) zum Ordensgroßmeister. Er versah neben diesen anspruchsvollen und zeitraubenden Logenämtern 1784/85 das Amt eines 1. Aufsehers der Stewardsloge, der Verwaltung der Großen Landesloge. Auch trat er 1794 der Maurerischen Lesegesellschaft bzw. dem Maurerischen Leseinstitut (1802) bei. Cramer feierte am 20.7.1815, einen Monat vor seinem Tod, sein 50-jähriges Dienstjubiläum. Er war 52 Jahre aktiver Freimaurer.

Crichton, Wilhelm (16.6.1732 Königsberg/Pr.-18.4.1805 Königsberg), ref., V N. N. Chrichton, ein vielgereister, sprachenkundiger Kaufmann schottischer Herkunft in Königsberg.

Wilhelm Crichton immatrikulierte sich am 17.10.1748 an der theologischen Fakultät der Universität Königsberg, von der er an die Viadrina in Frankfurt wechselte, lernte 1759 als cand. theol. in Berlin den Hof- und Domprediger August Friedrich Wilhelm Sack (1703-1786), Mitglied der Akademie der Wissenschaften, kennen, unter dessen Einfluß er zu einer rationalistischen Theologie gelangte und sich für eine Verwischung der konfessionellen Gegensätze einsetzte. Crichton übernahm im Siebenjährigen Krieg 1761 das Rektorat des reformierten Gymnasiums in Halle (Saale), an dem er anläßlich des Hubertusburger Friedens (15.2.1763) die Festrede hielt (Wilhelm Chrichtons Rede bey der öffentlichen Feyer des zu Hubertusburg geschlossenen Friedens auf dem Königlichen Reformirten Gymnasio Illustri zu Halle, gedruckt Schwabach 1763). Er erhielt 1766 die ordentliche Professur für Theologie (biblische Philologie und Eloquenz) in Frankfurt (Oder) und gleichzeitig das Rektorat der Friedrichs-Schule. Er kehrte 1772 als Prediger der reformierten Kirche nach Königsberg zurück, wo er zudem zum Konsistorialrat, zum geistlichen Inspektor und zum Hofprediger ernannt wurde. Er erwarb sich große Verdienste um die reformierte Burgschule. Ob Crichton bereits in Halle oder Frankfurt Freimaurer wurde, ist nicht ermittelt. Die Königsberger Loge Zu den drei Kronen führte ihn 1777 und 1785 als Meister. Als die Loge zum Geburtstag Friedrich Wilhelms II. am 25.9.1787 in den Räumen des Armendepartements auf dem Kneiphofschen Rathaus hundert Arme speiste und jedem 18 Groschen schenkte sowie am folgenden Tag je ein lutherisches, reformiertes und katholisches Kind mit 100 fl Heiratsgeld ausstattete, hielt Crichton eine Ansprache an die Armen, worüber die Königl. Preußischen Staats-, Kriegs- und Friedenszeitungen am 1.10.1787 berichteten. Crichton schrieb Urkunden und Beyträge zur preußischen Geschichte (bei → Hartung: Königsberg 1784) und Zur Geschichte der Mennoniten (bei → Hartung: Königsberg 1786).

Gottlieb Leberecht Hartung (12.8.1747 Königsberg-29.11.1797), V Johann Heinrich Hartung († 1756), M Hanna verw. Zeise, Hofbuchdrucker, übernahm 1766 von seiner Mutter die väterliche Buchdruckerei, die sie nach dem Tod ihres Mannes weitergeführt hatte, erweiterte sie 1774 um eine Buchhandlung mit Verlag im Rathaus Löbenicht, behauptete sich gegen die Konkurrenz Kanters, dessen Geschäft er 1787 kaufte, a. 1772 Königsberg von der Loge Zu den drei Kronen, 1785 Meister.

Nach Crichtons Tod erschienen 1806 in Königsberg Nachgelassene Schriften mit seiner Autobiografie.

Crousaz, Daniel-Noah-Louis de (29.9.1746 Corsier-sur-Vevey/Kanton Bern-18.11.1811 Grünberg/Schlesien), ref., V Jean-François-Gamalie de Crousaz (1715-1765), Kastellan des Schloßherrn von Corsier, M Françoise-Louise geb. de Montet, ∞ Louise v. Aretin († 1790, Gv Johann Adam Freiherr v. Aretin, armenischer Herkunft, ursprünglich Aroutioun ab Siounik, getauft in Konstantinopel als Howhannes Harutyun], kurfürstlich bayerischer Zolldirektor in Ingolstadt, 1769 kurbayerischer Adelsstand, ∞ Ingolstadt 1726 Anna Maria Katharina v. Chlingenberg [† 11.10.1769]),

Bruder

André-François (Stephan Andreas Franz) de Crousaz (* 1745 Chevry/Kanton Bern), Premierleutnant im Grenadierbataillon Nr. 50 v. Rosière, 1775 Kapitän, (1797) Major, 1797 schlesisches Inkolat, a. 2.1.1771 von der Potsdamer Loge Minerva (Herkules).

Der 14-jährige Daniel de Crousaz trat 1760 in das kgl. sardische Regiment de Montfort ein, wechselte am 7.4.1766 in preußische Dienste, in denen er 1773 zum Kapitän und Kompaniechef im Potsdamer Grenadierbataillon v. Rosieres mit meist Schweizer und einigen Württemberger Offizieren avancierte.

Franz Ludwig v. Rosieres (1710 Nyon im Kanton Waadt/Schweiz-28.6.1778 Schönwalde/Schlesien), kgl. sardischer Offizier, 1770 Oberst, Chef des Garnisonbataillons zu Fuß in Potsdam, 1772 Generalmajor, 1773 Chef des Infanterieregiments Nr. 50, Festungskommandant, seine Witwe geb. v. Schlieben kaufte in Berlin mehrere Häuser, an deren Stelle sie 1792-1794 von → Georg Christian Unger ein Mietshaus (Mauerstraße 36) bauen ließ, das spätere Königsmarcksche Palais, genannt nach seinem Besitzer Major Hans v. Königsmarck (1802-1895), dem Sohn von → Hans Ferdinand Valentin Graf v. Königsmarcck und Henriette geb. Struensee v. Carlsbach; in dem Palais wohnten später Karl August Varnhagen v. Ense (1785-1858) und seine Frau Rahel Varnhagen von Ense (1771-1833), die dort 1827-1833 einen berühmten Salon unterhielt.

Die Potsdamer Loge Minerva (GLL) nahm Crousaz am 18.8.1770 auf und beförderte ihn am 13.10.1770 zum Gesellen und am 15.6.1771 zum Meister. Major August Ludwig de Martinez, Crousaz und weitere Offiziere des Schweizer Bataillons, der künftigen Besatzung der im Bau befindlichen schlesischen Festung Silberberg im Eulengebirge, gründeten am 5.7.1770 in Potsdam innerhalb der Minerva die Loge Herkules vom Silberberg (22.10.1770 Konstitutionspatent), in der Crousaz das Amt des Sekretärs übernahm.

August Ludwig de Martinez und St. Georg (* Schweiz, † in der Nacht zum 1.7.1774 Reichenbach/Schlesien), 1773 Major im Bataillon zu Fuß in Potsdam (1773 Infanterieregiment Nr. 50 de Rosieres), 1766 in der Berliner Loge Zur Eintracht als bisheriges Mitglied der laten Observanz zur Affiliation vorgeschlagen, am 30.8.1766 eingeführt und mit Handschlag zur strikten Observanz verpflichtet, 28.7.1768 von der Zinnendorf-Loge Minerva in Potsdam affiliiert, 8.9.1769 (deputierter) Logenmeister der Loge Herkules vom Silberberg, 1770-1774 Logenmeister der Loge Herkules in Schlesien.

Das Bataillon erhielt 1772 den Marschbefehl nach Reichenbach und bezog 1775 die Festung Silberberg unter dem Kommandanten v. Rosieres (1775-1778). Die nunmehr selbstständige Loge Herkules wählte Crousaz am 23.2.1774 zum 1. Aufseher und nach dem Tode de Martinez’ zum Logenmeister. Er amtierte lediglich ein Dreivierteljahr, da die Loge bereits am 2.9.1775 Premierleutnant v. Wittenburg zu seinem Nachfolger wählte.

Samuel Wilhelm v. Wittenburg († Anfang 1793), Leutnant im Infanterieregiment Nr. 40 in Reichenbach und Glatz (Schlesien), 1778 Kapitän, 1787 Major, 1790 Chef der Invalidenkompanie in Habelschwerdt/Grafschaft Glatz, a. 1773 in Reichenbach von der Loge Herkules, III. 1774, 23.9.1775-1778 und 13.11.1784-1787/88 Logenmeister, 22.11.1784-1788 Provinzialgroßmeister von Schlesien.

Die Loge nannte de Crousaz letztmals 1790. Er nahm seinen Silberberger Diener auf.

Johann Friedrich Wüstenberg(er), a. 23.9.1775 von der Loge Herkules, bis 1782 dienender Bruder im Lehrlingsgrad

Major (1778) de Crousaz nahm am Bayerischen Erbfolgekrieg teil, avancierte 1787 zum Oberstleutnant und 1789 zum Oberst, erhielt 1793 das Infanterieregiment Nr. 39 v. Kenitz, zog 1793-1795 in den Ersten Koalitionskrieg (Belagerung von Mainz, 1793 Orden Pour le mérite), wurde 1794 zum Generalmajor befördert und 1796 zum Kommandanten in Posen ernannt, 1800 verabschiedet. Er erhielt am 22.10.1786 das schlesische Inkolat, also das Recht, als ehemaliger Ausländer Land in Schlesien zu erwerben und zu vererben, woraufhin er die niederschlesischen Rittergüter Kriechen und Groß-Nädlitz kaufte.

Cuhrts, Johann Christian Georg (* 25.7.1746 Groß Wanzleben/Herzogtum Magdeburg), luth., V Organist, 3. Schullehrer in Groß Wanzleben, ∞ 1792 Witwe des Zolleinnehmers Weiser.

Johann Christian Georg Cuhrts besuchte 1761/62 die Altstädtische Schule in Magdeburg, wo er in dem von dem Kantor und städtischen Musikdirektor Johann Heinrich Rolle (1716-1785) geleiteten Schulchor sang. Er absolvierte 1763-1772 bei Johann Gottfried Meinicke, Landbaumeister des Herzogtums Magdeburg, gegen Übernahme der Schreibarbeiten eine Lehre und machte bei dessen Nachfolger Johann Friedrich Berghauer, dem Vater von → Johann Christian Friedrich Berghauer, sein Examen. Er begann seine berufliche Laufbahn als Kammerkondukteur an der Magdeburger Kriegs- und Domänenkammer (bis 1793), wo er mit Vermessungen, Hausbau und Schleusenbauten befaßt war. Er vermaß 1787 mit dem Kondukteur → Jean Philippe Gruson die Chausseestrecke Magdeburg-Dodendorf. 1793 erfolgte seine Ernennung zum Chaussee-Bauinspektor in Magdeburg, 1. Inspektion in Bärenburg. Die Magdeburger Loge Ferdinand zur Glückseligkeit nahm Cuhrts am 12.9.1800 auf, beförderte ihn am 16.1.1801 zum Gesellen und am 30.10.1801 zum Meister. Sie wählte ihn zum Baumeister (1809). Cuhrts wurde 1822 pensioniert.

Cunningham, Edward Francis (Edmond de Kals), genannt Francesco Calze (1741 Kelso/Schottland-28.4.1793 London), ref., sein Vater floh mit seinem Sohn nach dem letzten Jakobiteraufstand unter Charles Edward Stuart 1745-1746 aus Schottland auf den Kontinent.

Edward Francis Cunningham studierte Malerei in Parma, 1757 in Rom bei dem klassizistischen Maler Anton Raphael Mengs (1728-1779) sowie in Venedig und Paris, wo ihn die Loge La vraie Amitié aufnahm. Cunningham erbte und verlor seine schottischen Güter. Er begleitete Elisabeth Pierrepont, Duchess of Kingston-upon-Hall (1721-1788), an den kaiserlichen Hof in St. Petersburg. In Berlin arbeitete er 1783/84 als Porträtist des kgl. Hofes und als Historienmaler (Porträts → Wichard v. Möllendorff, Hans Joachim v. Zieten, Friedrich Wilhelm zu Pferde, Prinz Friedrich Ludwig Karl von Preußen, Historiengemälde: Friedrich der Große kehrt in Begleitung seiner Generäle nach einem Manöver bei Potsdam nach Sanssouci zurück, Tod des Feldmarschalls Keith). Die Berliner Akademie der Künste ernannte ihn 1787 zum Ehrenmitglied (bis 1794). Die Berliner Loge Royale York de l'Amitié affiliierte Cunningham am 7.4.1784; er malte für sie ein Porträt des Protektors → Edward August Herzog von York. Er starb verarmt in London. Am 2.5.1794 unterrichtete → Johann Gottfried Schadow die Loge über la mort F(rère) Cuningham. Sie hielt zu seinem Gedenken am 30.10.1794 eine Trauerloge.

Lebensläufe Zeitläufte

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