Читать книгу Rassekaninchen - Kathrin Aretz - Страница 6

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Gerade nicht anerkannte Rassen wie dieses Langhaarkaninchen findet man häufig in Zoofachgeschäften.Foto: K. Aretz

Rassen und „Nichtrassen“

Die häufigsten Kaninchen in der Heimtierhaltung sind kleine, normalhaarige Rassen. Wenn man hier von „Rassen“ spricht, muss man unterscheiden zwischen anerkannten Rassen, nicht anerkannten Rassen (bzw. Farbenschlägen) und Mischlingen. Anerkannt und im Standard aufgenommen werden Kaninchenrassen durch den „Zentralverband Deutscher Rasse-Kaninchenzüchter e.V. (ZDRK)“. Der ZDRK wurde 1945 gegründet und ist mit rund 149.000 Mitgliedern die führende Dachorganisation für bundesdeutsche Rassekaninchenzüchter. Die Struktur des ZDRK gliedert sich in 20 Landesverbände, denen wiederum über 300 Kreis- und Bezirksverbände mit jeweils mehr als 7.000 Kleintierzuchtvereinen angehören. Derzeit anerkannt sind 88 Kaninchenrassen in insgesamt 370 verschiedenen Farbenschlägen. Die Reinrassigkeit ihrer Kaninchen garantieren Züchter, indem sie ihre Tiere im Zuchtbuch des jeweiligen Vereins eintragen lassen und die Kaninchen anhand einer Tätowierung in beiden Ohren kennzeichnen. Nicht tätowierte und nicht im Zuchtbuch eingetragene Tiere dürfen weder auf Kaninchenschauen bewertet noch zur Zucht im Verein eingesetzt werden.


Die mittelgroßen Rheinischen Schecken zählen zu den selten gezüchteten Kaninchenrassen.Foto: K. Aretz


Langhaarige Widderkaninchen werden vom ZDRK nicht als Rasse anerkannt, sind in der Heimtierhaltung aber umso beliebter.Foto: K. Aretz

Im Gegensatz dazu sind einige Rassen wie Löwenkopfkaninchen, Cashmere-Zwergwidder und Rex-Widder zwar stark verbreitet in der Heimtierhaltung, wurden vom ZDRK bisher aber nicht als Rasse anerkannt. Der Grund hierfür liegt u. a. darin, dass die Tiere noch nicht reinrassig sind (die Nachkommen sehen nicht „genauso“ aus wie die Elterntiere) und es noch keine einheitlichen Rassemerkmale gibt. Auf der anderen Seite existieren (gerade in Tierhandlungen) zahlreiche Mischlinge, die in Größe, Form und Farbe stark variieren und keiner Rasse angehören. Teilweise werden in Zoofachgeschäften auch Kaninchen angeboten, die zwar aus einer Rassezucht stammen, aber nicht dem idealen Rassetyp entsprechen und daher für die Zucht ungeeignet sind.

Für die Liebhaberhaltung ist es selbstverständlich unwichtig, ob es sich um ein reinrassiges Tier oder einen Mischling handelt. Dennoch hat jeder Kaninchenfreund seine ganz persönlichen Vorlieben und mag lieber kleine oder große Rassen, Widderkaninchen, Lang- oder Kurzhaarrassen oder bestimmte Fellfarben und -zeichnungen. Je nach Platzangebot in Wohnung und Garten eignen sich für eine Kaninchenhaltung durchaus auch mittelgroße oder große Rassen. Selbst Langhaarrassen wie das Angora oder Jamora trifft man in der Heimtierhaltung an.

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