Читать книгу Rassekaninchen - Kathrin Aretz - Страница 7
ОглавлениеIn einer Gehegehaltung, in der sich die Tiere jederzeit in einer Holzhöhle zurückziehen können, fühlen sich Kaninchen am wohlsten.Foto: K. Aretz
Haltung
Für Züchter wie Heimtierhalter stellt sich zunächst die Frage, wie man seine Kaninchen am tiergerechtesten unterbringt. Dies hängt natürlich im Wesentlichen davon ab, wie groß der Bestand ist bzw. ob weitere Tiere hinzukommen und wie viel Platz einem in Garten und Wohnung zur Verfügung steht. Als Heimtiere gehaltene Kaninchen leben meistens in einem Käfig oder selbst gebauten Stall mit in der Wohnung. Die Käfiggröße für zwei Kaninchen (kleine Rassen) sollte mindestens 150 X 60 X 50 cm betragen (TIERÄRZTLICHE VEREINIGUNG FÜR TIERSCHUTZ E.V. 2004). Darüber hinaus benötigen Kaninchen täglich Auslauf sowie die Möglichkeit der natürlichen Beschäftigung (Knabbern, Buddeln, Verstecken etc.).
Während ein Hobbyhalter meist nur 2-10 Kaninchen unterbringen muss, braucht ein Züchter mit etwa 20-100 Tieren deutlich mehr Platz. Eine mögliche Haltungsform ist die Käfighaltung in Innen- oder Außenställen bzw. eine Kombination beider Stalltypen. Am häufigsten sind Mehretagenställe mit einzelnen Buchten, die entweder (überdacht) im Freien oder in einem separaten Gartenhaus stehen. Außenstallanlagen haben den Vorteil, dass die Tiere dem Klima im Freien ausgesetzt sind, was sich positiv auf die gesundheitliche Verfassung auswirkt. Selbstverständlich muss hier darauf geachtet werden, dass die Kaninchen vor Zugluft, Feuchtigkeit und Hitze geschützt sind. Innenstallanlagen bieten zwar ein konstanteres Klima, bergen jedoch ein höheres Krankheitsrisiko, wenn nicht für eine richtige Ent- und Belüftung gesorgt ist. Die natürlichste Form der Kaninchenhaltung sind Innen- und Außengehege, in denen miteinander vertraute Häsinnen und ihre Jungtiere in Gruppen zusammen gehalten werden können. Eine solche Haltung in Freiland-Bodengehegen ist in jedem Fall die tiergerechteste Lösung, da nur eine Gruppenhaltung dem natürlichen Verhalten des Kaninchens absolut gerecht wird. Alle Faktoren einer Außengehegehaltung, also der Kontakt zu Artgenossen, ständiger Auslauf und der Einfluss des Außenklimas, wirken sich positiv auf die Gesundheit und die körperliche Verfassung der Tiere aus (AZERNIKOVA 2005). Allerdings besteht hier eher die Gefahr einer Ansteckung mit Kokzidien, die über den Kot in den Boden eindringen und über den Nahrungskreislauf zum Kaninchen zurückgelangen. Daher sollte das Gehege einer solchen Freiland-Bodenhaltung regelmäßig an eine andere Stelle gerückt werden, damit sich der Boden regenerieren kann. Weiterhin ist zu beachten, dass alle Häsinnen möglichst in einem Alter von 2,5-3 Monaten und gleichzeitig (!) eingesetzt werden. Keinesfalls dürfen ausgewachsene, nicht miteinander vertraute Häsinnen in einem kleinen Territorium zusammengebracht werden. Dies gilt insbesondere für trächtige oder säugende Häsinnen. Da auch die Fläche eines Geheges nur begrenzt ist (bei kleinen Rassen pro Tier mindestens 0,4 m2), sollte die Gruppe aus höchstens fünf Häsinnen oder 20-25 Nachwuchstieren bestehen. Damit sich die Kaninchen nicht unkontrolliert vermehren, sollten Rammler ab einem Alter von etwa zehn Wochen von den Häsinnen getrennt werden. Veränderungen innerhalb einer Gruppe sollte man vermeiden, da sich sonst neue Rangordnungen bilden müssen, was mit mehr oder weniger starken Kämpfen einhergeht. Wer diese Regeln beachtet, dem bietet die Gruppenhaltung in Gehegen alle Vorteile einer artgerechten und gesunden Haltung.
Kaninchen benötigen viel Auslauf und sinnvolle Beschäftigungsmöglichkeiten.Foto: K. Aretz
In Gesellschaft eines Artgenossen fühlen sich Kaninchen am wohlsten.Foto: K. Aretz
Heu ist besonders wichtig für die Verdauung.Foto: K. Aretz