Читать книгу Erkläre mir das Leben - Katie Volckx - Страница 9
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ОглавлениеAuch Basti war ein Freund aus Kindertagen. Laut der Aussage unserer Mütter waren wir ein Herz und eine Seele, schlicht wie siamesische Zwillinge. Wir waren nicht auseinanderzudenken.
Als er mich aus der Entfernung wahrnahm, rief er zur Begrüßung meinen Namen und: »Willkommen zurück in der Zivilisation.«
»Ich genieße es, solange ich kann«, erwiderte ich lachend. Dann fielen wir uns in die Arme und klopften einander hart auf den Rücken. Je härter, desto schmerzhafter, aber je mehr es schmerzte, desto größer war die Freude des Wiedersehens. »Wo hast du die anderen gelassen?« Die anderen waren Aaron, Constantin, Samu und Tim. Sie machten unsere Clique komplett. Zusammen waren wir ein lustiger Haufen, der sich dem Spaß des Lebens widmete und sich von jeder Art von Bockmist distanzierte. Wir waren bestimmt keine Musterknaben und gingen nicht an jedem Sonntag zum Beten in die Kirche, aber wir waren auch keine brutale Gang aus gemeingefährlichen Gesetzesbrechern, die mit Gangstaaa-Rap-Arien, diversen Kampfgeräten und vernichtenden Blicken die uns entgegenkommenden Passanten zu einem Gehwegwechsel zwangen. Wir waren bloß die lieben, blassen Jungs von nebenan – der Traum aller Schwiegermütter, dessen schwerste Vergehen daraus bestanden, dass sie in Lachen ausbrachen, wenn jemand ulkig zu Fall kam oder sich vor dem ersten Mal ihr sexuelles Wissen durch Pornos angeeignet hatten oder mit vierzehn um Monde zu spät von einer Party nach Hause gekommen waren.
»Die anderen warten in Quickborn auf uns.«
»In Quickborn? Was läuft da?«
»Ich habe dir doch vorhin am Telefon gesagt, du sollst dich überraschen lassen. Also warte es ab und steig ein.« Mit dem Kinn deutete Basti auf einen kleinen, weißen, dreitürigen Peugeot, der am Straßenrand parkte. Ehe ich mir wie ein Esel vorkommen konnte, lief er um den Wagen herum, öffnete die Fahrertür und setzte sich hinein.
Es handelte sich also um keinen Witz!
Erst dann wagte ich, mich auf der Beifahrerseite niederzulassen und fragte: »Seit wann hast du einen Führerschein? Ich meine, du hast doch einen, oder?«
»Klar doch«, lachte er, startete den Motor und verließ die Parklücke erfolgreich. »Ich habe ihn in den Sommerferien in so einem Express-Kurs gemacht. Meine Großeltern haben ihn mir gesponsert. Dafür kriege ich im Januar von ihnen keine Geschenke zum Geburtstag, und aller Wahrscheinlichkeit nach auch keine zu Weihnachten. – Als ob ich ihnen auch das noch abverlangen würde!«
»Du Glückspilz.«
»Weshalb sponsern dir eigentlich deine Eltern nicht den Führerschein? Es ist ja nicht so, dass die Kohle dafür nicht da wäre. Und nun lebt ihr auch noch in so einem Kuhkaff, wo man auf einen fahrbaren Untersatz angewiesen ist.«
»Gute Frage!« Ich hatte nie mein Interesse an einen Führerschein geäußert, darum konnte ich die Frage nicht beantworten. In der Großstadt hätte ich nie ein Auto benötigt, wäre mit den öffentlichen Verkehrsmitteln sogar noch viel besser dran gewesen. Aber nun, wo er es erwähnte, fiel mir ebenfalls auf, dass ein Pkw-Führerschein nie mehr Sinn gemacht hatte als jetzt. »Ich werde es einmal ansprechen, wenn ich wieder zu Hause bin.«
An der nächsten roten Ampel erkundigte sich Basti über Niko. »Er hat sich nämlich ganz schön von uns abgeschottet. Er reagiert neuerdings überhaupt nicht mehr auf Nachrichten.«
Da der Abstand zu den Jungs von Niko ausging, tat ich so, als wüsste ich von nichts. Ich mochte keinen Verrat begehen und Details ausplaudern, wenn es ihm nun mal nicht recht war, dass seine alte Clique aus seiner alten Heimatstadt etwas erfuhr. Ich befürchtete nur, dass Niko sich künftig auch von mir immer mehr distanzieren würde. Und das würde mich wirklich unglücklich machen. Mehr und mehr wurde mir klar, dass ich sein Vertrauen neu erlangen und ihm wieder ein besserer Freund werden musste. Die Entfernung, die uns vor dem Umzug in das beschauliche Siebentausendseelendorf getrennt hatte, hatte auch in unserer Freundschaft Spuren der Zerstörung hinterlassen, ohne dass ich mir je darüber bewusst gewesen war. Aber vielleicht machte ein weiter, räumlicher Abstand genau das aus Menschen. Vielleicht gelang es uns auf Dauer nicht, auch Personen, die wir liebten, für immer in unserem Herzen zu bewahren. Vielleicht würden sie immer einen besonderen Platz darin einnehmen, würden jedoch irgendwann nicht mehr in den neuen Zeit- oder Lebensabschnitt passen und man würde sich nur noch an sie erinnern als den Teil, der sie einmal gewesen waren. Vorbei die Zeit, in der uns diese Personen noch glücklich gemacht hatten. Wie viel Einfluss hatten wir denn schon auf unsere Gefühle?
»Vielleicht solltet ihr ihn mal besuchen. Das habt ihr noch nie getan. Das könnte ihn aufmuntern.« Und erst, als ich die Worte laut ausgesprochen hatte, checkte ich, dass auch ich das nie zuvor getan hatte. Wieso? Weil ich mich darauf ausgeruht hatte, dass er einmal im Quartal ohnehin nach Hamburg gekommen war, um Heimatluft zu schnuppern. Aber könnte es sein, dass unser fehlendes Interesse an Nikos neuem Leben daran Schuld gewesen war, dass er sich von uns zu lösen begann?
»Er hat letztens was von einer Strandparty an der Ostsee erzählt, die demnächst stattfinden soll. Was denkst du, sollten wir dorthin kommen? Das wäre immerhin ein Anfang.«
Über eine Strandparty war mir noch nichts bekannt, jedoch würde ich mich mit Sicherheit informieren. »Das wäre großartig, wenn ihr das einrichten könntet.«
Beim Rechtsabbiegen in eine enge Seitenstraße legte Basti plötzlich eine Vollbremsung ein und betätigte die Hupe wie ein wild gewordener Affe. »Bist du farbenblind, du blöde, fette Tussi?«, schrie er dermaßen laut, dass mein linkes Ohr tinitusartig pfiff. »Du hast rooohooot!«
»Verflucht noch mal, Basti, mein Trommelfell hat sich soeben bei mir verabschiedet«, schrie ich nun ebenfalls.
»Entschuldige bitte, du Diva, aber ich habe fast ein Mädchen über den Haufen gefahren. Da dürfen einem schon mal kurz die Nerven durchgehen.«
Durch die Windschutzscheibe starrte ich das besagte Mädchen an, das mir wie ein eingefrorenes Bild erschien. Nur quälend langsam kamen alle Beteiligten wieder zu sich. Bis ich endlich realisierte, wer dort vor uns stand. »Sie ist nicht fett, sie ist schwanger.«
Mit zitternder Unterlippe murmelte Basti: »Luisa!« Er war völlig vom Schock befallen. »Hamburg hat eins Komma acht Millionen Einwohner, und ich fahre ausgerechnet Luisa über den Haufen?«
Ich hatte keine Zeit, ihn aufzurichten. Ich sprang aus dem Auto und eilte zu ihr, um sie von der Straße zu führen und den Verkehr nicht weiter aufzuhalten. Derweil lenkte Basti den Peugeot in die nächste Parklücke und wartete dort auf mich.
»Hast du das geplant?«, motzte ich, zwar klar im Schädel, aber innerlich noch immer aufgewühlt.
»Natürlich, und ich habe das vorher auch zehnmal täglich geübt, bis der Tag der Tage endlich gekommen ist!«, motzte Luisa atemlos zurück und tippte sich mit dem Zeigefinger an die Stirn. »Was denkst du eigentlich, wer du bist? Leonardo DiCaprio?«
»Tu doch nicht so. Eben noch legte mir Tante Effi nahe, mich um dich zu kümmern, und zwei Stunden später stehst du auf einmal so mir nichts, dir nichts vor mir.«
Sie machte erstickte Geräusche, die Augen vor Rage weit aufgerissen. »Bist du gerade irgendwie irgendwo ausgebrochen?« Abermals tippte sie sich an die Stirn. »Lass dich mal behandeln.« Mit watschelndem Gang verließ sie mich.
»Warte doch mal!« Mit zwei großen, schnellen Schritten lief ich ihr hinterher und ergriff ihren Oberarm, um sie am Weitergehen zu hindern. Ich konnte sie nicht einfach so davonziehen lassen, im Wissen, dass ihr nicht wohl war.
»Was ist?« Sie riss ihren Arm zurück.
»Wie geht es dir?«
»Was glaubst du?« Mit ihrem Blick deutete sie flüchtig auf ihren kugelrunden Bauch, den sie mir in ihrem leichten, weißen, knielangen Sommerkleid ein Stück entgegenstreckte. »Ich fühle mich fett wie ein Seehund, das Gehen fällt mir schwer und ich habe keinen Mann, der mir die Einkaufstüten nach Hause schleppt.« Kurz hob sie die Einkaufstüten in ihren Händen ein Stück an, um dem Nachdruck zu verleihen.
»Falls das eine Aufforderung ist«, blies ich den Hoffnungsfunken, der in ihren Augen aufblitzte, erbarmungslos aus, »ich habe jetzt echt keine Zeit. Wir sind auf dem Weg nach Quickborn.«
Sie hob das Kinn an und näselte tödlich beleidigt: »Nein, das war keine Aufforderung. Ich wohne zwei Blocks weiter. Ich brauche deine Hilfe also nicht jetzt – und auch sonst nicht.«
Ich schaute mich um. Es war nicht der exklusivste Stadtteil wie Harvestehude, aber erfreulicherweise auch kein Problemviertel wie Billstedt. Ich war beruhigt, denn laut Tante Effis Aussage, schien Luisa ja unter irgendeiner Kanalbrücke unter wüsten Bedingungen zu hausen. Na gut, vermutlich war auch nur meine Fantasie mit mir durchgegangen.
»Was ist aus deinem Plan geworden, Jura zu studieren?«
»Hat sich nur verschoben. Ich habe ihn nicht aufgegeben.« Sie wirkte nicht, als wäre sie selbst davon überzeugt. Doch sie wirkte auch nicht wehmütig. »Ich bin noch jung. Das rennt mir nicht weg.«
»Freust du dich?«
»Auf das Kind?« Ich nickte bestätigend. »Nicht das Kind bereitet mir Unannehmlichkeiten, wohl aber die missliche Lage.«
»Kevin hat sich aus dem Staub gemacht ...« Zum Beispiel.
Sie schüttelte heftig den Kopf. »Nein, nicht er hat mich verlassen, sondern ich ihn. Denn ich kann keinen Junkie in der Nähe meines Kindes dulden.«
»Er hat Drogen konsumiert?«
»An der Nadel hing er nicht gerade, aber er war dauerbekifft.« Sie verlagerte ihr Gewicht von links nach rechts. »Und nichts sprach dafür, dass er für unser Kind in Zukunft die Finger davon lassen wird. Also habe ich die Reißleine gezogen, bevor mein Kind das Licht der Welt erblickt und sich an diesen Hirntoten gewöhnt.«
»Nicht einmal sein Kind ist es ihm wert, etwas zu ändern? Ich meine, es wäre ja auch ihm zugute gekommen. Oder findet er es befriedigend, so ein asoziales Leben zu führen?«
Sie zuckte mit den Schultern, wusste sich offenbar auch keinen Rat. »Er hat so ein schlagendes Argument hervorgebracht wie: ›Es war ja nicht geplant und darum muss ich auch nichts ändern.‹«
Demonstrativ legte ich den Zeigefinger ans Kinn und grübelte angestrengt. »Mir erschließt sich die Logik nicht.«
»Mir auch nicht, aber ich schätze, durch seinen Drogenkonsum ist die Hälfte seines Denkvermögens schon im Nirwana verschwunden.« Auch sie grübelte. »Schließlich hat er schon mit dreizehn damit begonnen. Das ist nun gut zehn Jahre her.«
Bevor ich etwas dazu sagte, ließ ich den Lkw, der in die Seitenstraße einbog, in der wir uns befanden, passieren, um nicht über das laute Motorengeräusch brüllen zu müssen. »Wo lernst du solche Typen kennen?«
Schmerzerfüllt verzog sie das Gesicht und neigte sich ein wenig nach vorn, nur ganz kurz, als hätte das Baby ihr einen kräftigen Tritt verpasst. »Kann ja nicht jeder so perfekt sein wie du«, zischelte sie scharfzüngig.
Genervt verdrehte ich die Augen und zog eine meiner buschigen, wohlproportionierten Augenbrauen hoch. »Echt jetzt? Diese Frage lässt dich glauben, dass ich mich für die Krönung der Schöpfung halte?«
Wieder neigte sie sich nach vorn. Doch dieses Mal verharrte sie in dieser Position und blies den Atem durch spitze Lippen so aus, als würden die Wehen bei ihr einsetzen. Sie hielt mir eine der Einkaufstüten entgegen und bat mich, sie ihr kurz abzunehmen, denn sie benötigte die freie Hand, um ihren Babybauch zu streicheln. Ich nahm an, dass das Handauflegen beruhigend auf Mutter und Kind einwirkte. Davon hatte ich schon mal gehört.
»Gib ruhig zu, dass dich mein steiler Absturz freut und regelrecht Genugtuung in dir auslöst«, war sie trotz des Umstandes nicht zu bremsen und presste die Worte krampfhaft durch zusammengebissene Zähne heraus, sodass sie kaum verständlich waren.
»Da muss ich dich leider enttäuschen. Ich erfreue mich nicht am Leid oder Schaden anderer Leute. Wenn du mich wirklich kennen würdest, wüsstest du das auch.« Ich fühlte mich nicht wohl dabei, das mit ihr in ihrem gegenwärtigen Zustand in einer Diskussion weiter zu erörtern.
»Nun, ich habe dich damals skrupellos abserviert. Verletzte Menschen haben schon so einiges aus Verbitterung getan. Da wäre Hass empfinden noch das Harmloseste.« Statt sich vom Schmerz zu erholen, neigte sie sich nun noch ein Stück nach vorn. Das veranlasste mich, sie zu entlasten und auch die zweite Einkaufstüte an mich zu nehmen. »Und erinnere dich an unsere letzte Begegnung vor einem Jahr ...«
Ich hatte genug von dem Theater. Offensichtlich hatte sie Schmerzen. Ich konnte es unmöglich gutheißen, dass die dicke Luft zwischen uns über Luisas Gesundheit und das Kind stand. »Ich bin ja kein Experte, aber solltest du nicht einen Arzt aufsuchen?«
»Nein«, sagte sie japsend, »ich will das jetzt klären!« Dass sie aber jetzt nicht dazu imstande war, blendete sie völlig aus. Das konnte nur bedeuten, dass unsere Trennung sie seither immens beschäftigt hatte.
»Ich verspreche dir, dass wir das klären werden. Aber jetzt lass mich dich zum Arzt bringen.« Ich sorgte mich ehrlich um sie. Sie wurde ganz blass und schwankte ein wenig. Vermutlich machte ihr darüber hinaus die Hitze zu schaffen.
»Wirklich? Du versprichst es mir?«
»Ja … ja, das tue ich.«
Sie rang sich ein Lächeln ab, das ihre Freude darüber ausdrücken sollte. Doch die Schmerzen nahmen zu, was sich vor allem dadurch bemerkbar machte, dass sie zu Stöhnen begann. Das letzte Mal, als dieses Geräusch ihren Mund verlassen hatte, hatten wir es miteinander getrieben. Es war seltsam, es nun wieder zu hören, jedoch in Verbindung mit etwas vollkommen anderem.
Ich beugte mich vor und bat sie, ihren Arm um meine Schultern zu schlingen. So stützte ich sie beim Gehen. Jeder Schritt, den sie machte, tat ihr weh und schwächte sie. Zum Glück hatte Basti in nächster Nähe, ich schätze, einen Steinwurf entfernt, geparkt. So erreichten wir das Auto recht fix. Ich öffnete die Beifahrertür, kippte die Rücklehne des Sitzes nach vorn, schmiss die Tüten auf den Rücksitz und kletterte auch dorthin. Für einen großen Kerl wie mich war das eine Kunst für sich. Ich zog die Rücklehne zurück und bat Luisa, endlich einzusteigen. Wie ein nasser Sack ließ sie sich in den Sitz fallen, schien mit ihrer Kraft völlig am Ende zu sein.
Bis dahin hatte Basti dem Vorgang nur mit offenem Mund zugesehen. Als er wieder zu sich gefunden hatte, fragte er skeptisch: »Was wird das, wenn es fertig ist?«
»Hallo Basti«, begrüßte sie ihn mit gespielt sonniger Stimme, »wie geht es dir? – Mir geht es soweit gut, danke der Nachfrage. – Könntest du mich in das nächstliegende Krankenhaus bringen? Bitte? Denn ich fürchte, der kleine Knirps hier«, sie tätschelte sich den Bauch, um auf das Baby anzuspielen, »will nicht länger im Dunkeln schwimmen.«
»Ein Junge?«, wollte ich mich vergewissern.
»Ja«, antwortete sie so sanft und glücklich, dass es mir eine Gänsehaut bereitete.
»Wie soll er heißen?«
»Nepomuk.«
Eine schier endlose Stille setzte ein, bis Luisa sie mit einem hellen Lachen durchbrach. »Das war ein Gag! Er soll Marvin Bill heißen.«
Ich bekreuzigte mich und atmete auf. Das war absurd, denn er war weder mein Sohn noch hatte ich etwas mit seiner Mutter zu schaffen. Es hätte mich kalt lassen müssen, so wie noch vor ein paar Stunden. Tat es aber nicht.
Basti hingegen war fassungslos, dass sie und ich die Ruhe weg hatten und uns darüber unterhielten. »Ihr seid doch geistesgestört! Wen interessiert das denn jetzt?« Dann fuhr er los.
»Du bist jetzt ja nur gefrustet, weil sich der Trampolinpark für dich verschiebt«, ahnte Luisa. »Übe dich mal ein bisschen in Nächstenliebe, SEBASTIAN.« Nun klang sie nahezu wie seine Mutter.
Quälende Stille.
»Na ganz toll, Luisa, jetzt hast du die Überraschung versaut«, beschwerte er sich und stöhnte genervt.
»Ich bitte dich, woher sollte ich denn wissen, dass Cedric keinen blassen Schimmer davon hat, wohin die Reise geht?« Sie zog den Atem scharf ein und stieß einen langen, zitternden Seufzer aus. Die Schmerzen mussten unerträglich für sie sein.
»Was hat dich überhaupt so sicher gemacht, dass wir in den Trampolinpark wollen?«, konnte er sich ihren scharfen Verstand nicht erklären.
»Cedric erwähnte, dass ihr auf dem Weg nach Quickborn seid. Was will man denn sonst in Quickborn?«
Basti stieß irgendwelche undefinierbaren Töne aus, ehe er entgegnete: »Na, vielleicht golfen?«
Wieder lachte sie hell auf, wenn nicht sogar noch heller als eben. »Aua!«, machte sie. Das bezog sich jedoch auf ihre Wehen.
»Cedric, könntest du den Jungs eben Bescheid geben, dass wir uns verspäten? Sollen sie ruhig schon ohne uns anfangen«, fiel Basti dazu ein. »Wer weiß, wie lange das hier dauern wird.« Er klang entmutigt, weil er den Plan umwerfen musste. »Und du«, richtete er sich nun an Luisa, »tust hoffentlich dein Möglichstes, die Fruchtblase ungeplatzt zu lassen. Das Auto ist gerade zwei Monate alt.«