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Caden

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Abrupt blieb ich stehen und blickte erschrocken in den Lauf einer Flinte, die exakt zwischen meine Augen zielte.

Ich wusste, es war eine blöde Idee, am Abend und ausgerechnet in der Dämmerung hier hinauszufahren. Erst recht nach allem, was meine Mutter mir über Elisa, ihre Amnesie und den Unfall mit Cole erzählt hatte.

Trotzdem – oder gerade deswegen – musste ich es tun. Mir blieb kaum eine andere Wahl. Ich musste nachsehen, wie es dem Mädchen ging, an das ich damals mein Herz verloren hatte. Ganz egal, was andere dazu sagten, und ganz egal, was dieses Wiedersehen tief in mir auslösen würde.

Ich konnte sie nicht im Stich lassen. Nicht nach dem, was ihr passiert war.

»Was wollen Sie hier? Antworten Sie gefälligst!«, forderte mich die altbekannte und vertraute Stimme auf, während das Jagdgewehr auffordernd und schrecklich ungeduldig gegen meine Stirn tippte.

Mir war klar, ich sollte schleunigst etwas sagen und die ganze Situation entschärfen, bevor mich Elisa Murphy ins Grab beförderte. Denn ich erinnerte mich noch ganz genau daran, wie verdammt gut und geübt sie früher mit einer Flinte umgehen konnte.

»Begrüßt man etwa so seine alten Freunde?«, scherzte ich nervös und merkte erst, nachdem ich es ausgesprochen hatte, wie unfassbar dumm diese Frage war. Schließlich hatte sie keine Ahnung, wen sie da gerade vor sich hatte.

»Elisa, ich bin es – Caden«, startete ich einen neuen Versuch und spürte, wie sich meine Kehle langsam zuzog und meine Stimme zu beben begann. »Wir ... waren einmal Freunde. Früher, als du in Old Creek gelebt hast.«

Mein Puls raste und meine Hände wurden feucht, während ich auf eine Reaktion ihrerseits wartete und innerlich betete, sie würde endlich das verfluchte Gewehr aus meinem Gesicht nehmen.

Und tatsächlich! Vorsichtig schob sich der Lauf der Flinte aus meinem Sichtfeld herunter zu meiner Brust, und endlich bekam ich die Chance, direkt in das Gesicht zu blicken, das sich dahinter versteckt hatte.

Smaragde starrten mir entgegen. Faszinierend und geheimnisvoll. Tief blickten sie in mich hinein. Als würden sie ein Bild mit einem anderen abgleichen. Als würden sie versuchen, sich zu erinnern. Und beinahe glaubte ich, dass sie es taten ...

»Was wollen Sie hier?«, wiederholte sie ihre Frage und gab mir damit zu verstehen, dass ich falschlag mit meinem Glauben.

Sie erinnerte sich nicht.

»Ich wollte nachsehen, ob es dir gut geht«, erwiderte ich ehrlich und versuchte die Enttäuschung darüber, dass ihre Amnesie auch alle Erinnerungen an mich, an uns, geschluckt hatte, zu verbergen.

»Nicht nötig. Ich komme auch alleine klar, wie Sie unschwer erkennen können.« Die Flinte immer noch auf meine Brust gerichtet, musterte sie mich misstrauisch.

»Du musst mich nicht siezen. Wir kennen uns, Elisa. Ich bin Caden Foster und wir sind damals zusammen auf die Old Creek High gegangen. Du, Cole und ich.«

Ich hoffte auf irgendein Zeichen von ihr, auf eine Regung, ein Blinzeln oder gar mehr. Doch weder die Erwähnung meines noch Coles Namens löste irgendetwas in ihr aus. Absolut nichts, um genau zu sein.

»Dann war das also deine Mutter, die mich vor ein paar Tagen in der Stadt angesprochen hat«, schloss sie aus meiner Erklärung. Vermutlich, weil sie den Nachnamen wiedererkannt hatte. »Bist du deswegen hier, Foster? Weil du von deiner Mutter gehört hast, was passiert ist? Weil du Mitleid hattest?«

»Nicht aus Mitleid, nein.«

»Was willst du dann hier?«, knurrte Elisa ungeduldig und funkelte mich wütend an.

Ich seufzte. »Das habe ich dir schon gesagt. Ich wollte nachsehen, wie es dir geht.«

»Bestens, danke«, schnappte sie bissig zurück und wartete offenbar darauf, dass ich mich umdrehte und ging. Doch diesen Gefallen würde ich ihr nicht tun. Nicht, nachdem ich mich mühsam überwunden hatte, hierherzukommen und nach sechs langen Jahren wieder der Frau ins Gesicht zu sehen, die beinahe mein ganzes Leben zerstört hatte, als sie spurlos verschwand.

»Willst du das verdammte Jagdgewehr nicht endlich runternehmen?«, fragte ich jetzt ebenso ungeduldig wie sie.

Elisa schnalzte mit der Zunge. »Und willst du nicht lieber wieder verschwinden?«

Wut, vielleicht sogar eine gewisse Enttäuschung, spiegelte sich in ihren Augen, als sie mich ansah, und ich wurde das seltsame Gefühl nicht los, als hätte das einen guten und ganz besonderen Grund.

Prüfend blickte ich sie an und lehnte mich so weit zu ihr vor, dass der Lauf des Jagdgewehrs sich schmerzhaft gegen meine Brust und an mein Herz presste, das seit einigen Minuten schneller schlug, als es sollte.

»Wenn du dich wirklich nicht mehr an mich erinnern kannst, Murphy, woher kommt dann deine Wut auf mich?«

Elisa hielt meinem Blick stand und blinzelte nicht einmal, als sie kurz bitter auflachte. »Nimm es nicht persönlich, Foster. Ich bin nur vorsichtig und glaube nicht alles, was man mir erzählt. Jeder hätte hier vorbeikommen und mir sagen können, er wäre irgendein alter Freund von mir. Wer sagt mir, dass du nicht nur ein einsamer Irrer bist, der mich ausrauben oder weiß Gott Schlimmeres mit mir anstellen will? Woher soll ich wissen, ob das alles wahr ist, was du sagst?«

»Weil du meine Mutter getroffen hast und sie kennst«, erwiderte ich hart und seufzte dann, als mir ein weiterer Grund einfiel, den ich ihr als Beweis nennen konnte. »Außerdem weiß ich, dass du eine kleine Narbe oberhalb deines Bauchnabels hast. Und ich weiß auch, wie du sie dir zugezogen hast.«

Elisas Blick bohrte sich tief in meinen hinein, während sie schwieg und darüber nachzudenken schien, ob sie mir vertrauen konnte.

Erst nach langem Zögern ließ sie langsam das Gewehr sinken und kam einen Schritt auf mich zu, ihre smaragdgrünen Augen noch immer in meinen versunken.

»Wie habe ich sie mir zugezogen?«, fragte sie schrecklich leise und wirkte auf einmal hilflos und verzweifelt. Wie ein Mensch sich eben fühlte, wenn er nichts mehr über seine Vergangenheit wusste, während alle anderen um ihn herum sich an alles erinnern konnten.

Für mich ein unvorstellbar grausamer und schmerzvoller Gedanke.

»Du bist damals, vor etwa acht Jahren, auf eine alte Eiche geklettert, um von dort oben einen guten Blick über die Stadt zu haben und sie so besser zeichnen zu können«, erzählte ich wahrheitsgemäß und musste bei der Erinnerung daran unweigerlich lächeln.

»Bin ich gestürzt?« Elisa schnappte kurz nach Luft, legte ihre freie Hand geistesabwesend an ihren Bauch und strich, wie ich vermutete, mit ihren Fingern genau über die Stelle, an der ich die Narbe das letzte Mal gesehen hatte.

Hart schluckte ich, als meine Kehle enger zu werden drohte. »Nein. Nur fast. Aber bei dem Versuch, dich weiter auf dem Ast zu halten, hat dich ein anderer dünnerer Ast gestreift und ließ dabei diese kleine Narbe an deinem Bauch zurück.«

Elisas Blick glitt nachdenklich und offensichtlich nach Erinnerungen suchend zu Boden, sodass ich sie zum ersten Mal, seitdem ich vor ihr stand, genauer ansehen konnte.

Ihre naturroten Haare wirkten blasser und deutlich kürzer als in meinem Gedächtnis. Die schönen Lippen, die ich früher pausenlos angestarrt hatte und wahrscheinlich selbst im Schlaf hätte zeichnen können, waren spröde und gerissen. Um ihre Augen hatten sich schmale, kleine Fältchen gebildet, während ihr ganzer Körper zierlicher und schmaler war als je zuvor. Trotzdem war sie noch immer die Frau, das Mädchen, in das ich mich damals Hals über Kopf verliebt hatte.

Elisa Murphy war nach wie vor wunderschön. Und ich wusste, nichts würde an dieser Tatsache je etwas ändern können. Für mich würde sie es immer bleiben.

»Bittest du mich nicht herein?«, fragte ich irritiert, als sie Anstalten machte, sich umzudrehen und zurück ins Haus zu gehen, aus dem sie zuvor mit dem Gewehr gestürmt war.

»Ich habe nicht das Gefühl, dass du hier zum ersten Mal bist.« Elisa machte sich nicht die Mühe, mich anzusehen, geschweige denn stehen zu bleiben. Stattdessen ließ sie mich mit einer simplen Winkbewegung ihres Arms wissen, ich solle ihr folgen, und lief dann zur winzigen Wohnküche, die kaum größer als ein Schuhkarton war.

»Wie lange wohnst du hier schon?«, staunte ich über den Zustand des Hauses. Denn obwohl ich in der Vergangenheit tatsächlich häufiger einmal hier gewesen war, hatte ich es noch nie so bewohnt und eingerichtet erlebt.

»Seit ein paar Wochen erst.«

Elisa hatte das Beste aus dem wenigen Platz und Raum gemacht, den das alte Blockhaus bot, und fühlte sich sichtlich wohl mit dem, was sie daraus geschaffen hatte.

»Wie kommt es, dass ich dich nicht schon viel früher wiedergetroffen habe?«, fragte ich, noch immer in Gedanken darüber, wie es hier früher einmal ausgesehen hatte und wie viel sie mit nur wenigen Mitteln und Aufwand verändern konnte.

»Weshalb interessiert dich das?« Elisa holte zwei Gläser aus dem alten Wandschrank der Wohnküche, die sie mit kaltem Leitungswasser füllte. Ein Wunder, dass diese Hütte so nah am Wald von Old Creek überhaupt eine funktionierende Wasserleitung besaß.

Elisa stellte mir unaufgefordert eins der Gläser auf den großen, rustikalen Esstisch, der den meisten Platz in diesem Raum einnahm.

»Ich habe dich vor ein paar Tagen an Coles Grab gesehen«, sagte ich und setzte mich an den Tisch, während sie weiter stehen blieb und sich mit ihrem Rücken an den Wandschrank lehnte. Ich beobachtete sie ganz genau dabei, wie sie nervös an dem Ring, der an ihrem Finger steckte, zu spielen begann.

Ich erkannte den Ring sofort, erinnerte mich an ihn, auch wenn ich ihn doch nur ein einziges Mal, und das vor vielen Jahren, zu Gesicht bekommen hatte.

Angespannt griff ich zum Glas und trank das Wasser in einem Zug leer, um meine Kehle vor dem erneuten Austrocknen zu schützen.

Elisa sah zu mir auf und diesmal war ich mir sicher: Es war Enttäuschung, die in ihrem Blick lag und mich hart schlucken ließ. »Wieso hast du mich nicht angesprochen, wenn du mich doch schon vor Tagen gesehen hast?«

Weil es zu sehr wehtat, dachte ich, antwortete aber stattdessen: »Ich wusste nicht, was ich hätte sagen sollen.« Ich senkte den Kopf, um ihrem Blick auszuweichen.

»Und jetzt weißt du es?«, wollte sie ungläubig wissen.

Ich nickte. Auch wenn es eine Lüge war und ich absolut keine Ahnung hatte.

Elisa schien das zu durchschauen, genau wie früher, und kam mir plötzlich näher. »Dann frage ich dich jetzt noch einmal, Caden Foster. Warum bist du wirklich hier?«

Ihr Blick bohrte sich in meinen. Ein weiteres Mal zu lügen wäre zwecklos.

»Weil ich sehen musste, ob es dir gut geht. Ob du zurechtkommst. Oder ob dir etwas fehlt und ich dir vielleicht helfen kann«, sagte ich heiser und stand auf, um auf sie zuzugehen.

»Weswegen? Offensichtlich hatten wir die letzten Jahre keinen Kontakt, sonst wärst du der Erste gewesen, der im Saint John’s Memorial an meinem Bett gestanden hätte«, schlussfolgerte sie und stolperte mit jedem weiteren Schritt, den ich auf sie zuging, einen halben zurück. Bis sie mit dem Rücken an den alten Wandschrank stieß.

»Nur war es damals nicht meine Entscheidung, den Kontakt abzubrechen. Du warst es, Elisa. Du bist mit Cole abgehauen und hast dich danach nie wieder gemeldet.« Mit angespanntem Kiefer kam ich ihr so nah, dass sich beinahe unsere Nasenspitzen berührten.

Elisas Blick wurde glasig, als sie mir in die Augen sah und versuchte, darin etwas zu finden, das sie wieder erinnern ließ. Doch anscheinend half es nicht.

Verzweifelt schüttelte sie den Kopf. »Ich weiß nichts mehr darüber. Absolut gar nichts.« Elisas heißer Atem streifte meinen Hals und hinterließ darauf eine angenehme Gänsehaut.

»Ich kann dir helfen, dich zu erinnern«, flüsterte ich gebrochen und sah sie erwartungsvoll an, während wir uns noch immer so nah waren, dass mir unweigerlich ihr unvergesslicher Duft in die Nase schlich.

Elisa roch auch nach über sechs Jahren noch immer nach Wildrosen und Blaubeeren.

»Was, wenn ich mich nicht erinnern will?«, fragte sie leise, beinahe hauchend, während sie versuchte meinem bohrenden Blick standzuhalten.

Unweigerlich schlich sich ein schiefes, herausforderndes Lächeln auf meine Lippen. »Was hast du zu verlieren?«

Elisas Atem ging langsam und schwer, als sie ihr Kinn trotzig zu mir hochreckte und ihr Blick so tief in mich eindrang, dass ich kaum noch Luft bekam. »Sag du es mir, Foster.«

Es war nur ein leises Wispern, das ihre Lippen verließ. Und doch wusste ich es plötzlich. Ich wusste, dass sie mich anlog. Dass sie mich nicht vergessen hatte und sich sogar ganz genau an mich erinnerte. Ich wusste es, weil ich sie nach wie vor kannte. In- und auswendig.

Wütend darüber, dass sie es vor mir zu verheimlichen versuchte, spannte ich erneut meinen Kiefer an und beugte mich weiter zu ihr hinunter, während ich links und rechts neben ihrem Kopf meine Arme am Wandschrank abstützte, damit sie nicht einfach abhauen und mich stehen lassen konnte.

Diesmal hatte ich sie durchschaut. Und jetzt musste ich es von ihr hören. Sie sollte zugeben, dass sie mich die ganze Zeit schon belog. Ich wollte von ihr hören, dass sie sich an mich erinnerte. Ich musste.

Wissend blickte ich sie an und lächelte bitter. »Wir waren beste Freunde, Elisa. Ich weiß genau, wer du bist und wie du tickst. Ich konnte dir schon immer alles an deiner Nasenspitze ansehen, ganz egal, ob dich etwas belastet hat, ob du glücklich oder traurig warst. Und ganz besonders, wenn du mich belogen hast«, raunte ich heiser und beobachtete das faszinierende Wechselspiel der Gefühle in ihren Augen.

»Was willst du mir damit sagen?« Verwirrt runzelte sie die Stirn. Doch ihr Unwissen kaufte ich ihr nicht mehr ab.

»Ich höre es unter anderem am Klang, wie du meinen Namen aussprichst.«

Elisa schüttelte verständnislos den Kopf. »Was hörst du?«

»Dein Herz, wie es schneller schlägt, wenn du weißt, dass ich dich wieder einmal durchschaut habe«, sagte ich und lächelte siegessicher, auch wenn es noch so bitter war.

»Ich habe keine Ahnung, wovon du redest«, schnappte Elisa bissig, senkte den Blick, um mir nicht mehr in die Augen sehen zu müssen, und versuchte mich mit beiden Armen von sich zu schieben.

Vergebens.

Ich ließ sie nicht gehen, nicht jetzt.

»Du erinnerst dich an mich«, schoss es nun wütend aus mir heraus.

Elisa erstarrte.

»Ich kann es in deinen Augen sehen, in deinem Blick. Ich kann es am Klang deiner Stimme erkennen, genauso wie an deinem Herzschlag. Du erinnerst dich ganz genau an mich. Hab ich recht?«

Ich klang verzweifelt, vielleicht auch ein wenig gekränkt. Doch ich konnte meine Gefühle nicht kontrollieren. Erst recht nicht, als Elisa weiter schwieg, statt mir zu antworten. Denn damit verriet sie sich nur selbst.

»Sag es«, forderte ich sie auf. »Sag, dass du dich an mich erinnerst – und wenn es nur mein Gesicht oder mein Name ist. Sag, dass du mich kennst.«

Elisa schwieg eisern. Auch als ich sie endlich freigab und mich ein paar Schritte von ihr entfernte. Sie schien nicht darüber reden zu wollen und ich hatte keine Ahnung, weshalb. Ich konnte lediglich hoffen, sie würde es eines Tages tun und mir erklären können, wieso um alles in der Welt sie mir die Tatsache verschweigen wollte, dass ein Stück ihrer Erinnerungen zurückgekehrt war.

Schließlich war das etwas Gutes, etwas, das sie eigentlich feiern sollte. Doch aus einem mir unerklärlichen Grund schien sie die Erinnerung an mich eher verdrängen zu wollen. Und das, verdammt noch mal, schmerzte.

»Wie gut kanntest du Cole Anderson?«, hörte ich sie plötzlich nach einer Weile des Schweigens fragen.

Überrascht sah ich zu ihr auf und erkannte, wie sie sich verzweifelt mit beiden Händen durch das Gesicht fuhr. Dabei blieb mein Blick erneut an ihrem Ring hängen und ich lächelte bitter. »Offensichtlich nicht gut genug, um vorhersehen zu können, dass er eines Tages zusammen mit dir durchbrennt.«

»Was war so schlimm daran?«, fragte sie mit gehobener Augenbraue. »Viele Menschen tun das, um sich irgendwo ein neues, vielleicht ein besseres Leben aufbauen zu können. Möglicherweise auch Cole und ich.«

Das bittere Lächeln wurde zu einem noch bittereren Lachen. »Ihr hattet hier alles, Elisa. Das war ganz sicher nicht der Grund, warum er aus Old Creek verschwinden wollte.«

Verwundert sah sie mich an. »Warum gehst du davon aus, dass Cole gehen wollte und nicht ich

»Weil ich bis heute nicht daran glaube, dass du freiwillig gegangen bist«, erwiderte ich knapp und spürte, wie es in meiner Brust unangenehm zog.

Elisas Stirn legte sich in Falten, als sie fragend zu mir aufsah. »Hat er mich denn geliebt? Cole, meine ich.«

»Abgöttisch«, sagte ich, ohne lange darüber nachdenken zu müssen. Und das war nichts als die Wahrheit. Cole hätte alles für Elisa getan. Alles, außer sie aufzugeben.

Elisa blieb stur. »Wieso glaubst du dann, ich wäre nicht freiwillig mit ihm gegangen?«

Weil du ihn verdammt noch mal nicht geliebt hast, schoss es mir durch den Kopf. Doch auch diese Worte kamen nicht über meine Lippen. Nicht an diesem Abend ...

One Memory

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