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Kapitel 3 Die Hochzeitsfeier – 10.05.2015

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Pünktlich um 13:00 Uhr nahmen beide Bräutigame in einer von Hans Huber gesteuerten Firmenlimousine Platz, mit der sie unverzüglich in Richtung Theatinerkirche aufbrachen. „Und was ist mit unseren Frauen?“, fragte der in seinem Uniformsmoking überaus schick aussehende Randolph Starke.

„Die fahren mit den Brautvätern erst los, sobald wir uns vom Acker gemacht haben. Schließlich hat Susanne angeordnet, dass ihr beide eure Bräute im Hochzeitskleid erst in der Kirche zu sehen bekommt“, grinste Hansi Huber vom Fahrersitz aus.

Als die drei Männer kurz nach 13:30 Uhr in der Kirche ankamen, waren dort schon fast alle Hochzeitsgäste anwesend. Neben den designierten Besatzungsmitgliedern der KUNTUR sowie der nahezu kompletten Firmenbelegschaft, hatten sich auch prominente Gäste aus Politik und den Reihen der Polizei versammelt.

„Na, schon aufgeregt?“, fragte Hans Breitner, als er seinem Freund Alex und Rando die Hand schüttelte. „Nicht so aufreibend, wie unser heutiger Fall“, antwortete Alex. „Immerhin haben wir durch dessen Lösung ja gemeinsam dafür gesorgt, dass unsere verschobene Zeremonie jetzt harmonisch und ohne Störungen ablaufen kann.“

„Da hat er nicht unrecht“, mischte sich Innenminister Schwarz, der sich bis dahin mit den Diplomaten Dr. Eva Lemberg und Dr. Konrad Martini unterhalten hatte, jetzt in das Gespräch ein.

Dann fuhr Karl Schwarz fort: „Ich habe dennoch, neben dem Einsatz unserer Personenschützer hier in der Kirche, dafür gesorgt, dass auch das Gelände rund um die Kirche von unseren Beamten in Zivil und Uniform weiterhin abgesichert wird. Und gratulieren werde ich erst nachher, mein Lieber. Aber wo bleiben eigentlich eure Frauen?“

„Sind unterwegs“, kam Rando einer Antwort von Alex zuvor. „Bräute und Brautjungfern werden zusammen mit den Brautvätern in Kürze eintreffen. Und wir beide schnappen uns jetzt besser mal unsere beiden Trauzeugen Hans Huber und Hans Breitner. Wie ihr seht, warten die beiden Traupfarrer schon beim Altar auf uns.“

Kaum waren die beiden Bräutigame von den Traupfarrern begrüßt worden und hatten mit den Trauzeugen links und rechts vor dem Altar Aufstellung bezogen, erklang auch schon der Hochzeitsmarsch. Zuerst betraten Blumen streuende Kinder gefolgt von den beiden weiteren Trauzeugen Susanne Richter und Dr. Lea Müller den Gang zum Altar. Ihnen folgten die beiden Bräute am Arm ihrer Väter, die als Brautführer über das ganze Gesicht strahlten.

„Umwerfendes Kleid, meine Liebe – das ist eine absolut gelungene Überraschung“, begrüßte Alex seine Mora mit leuchtenden Augen. „Und du kannst jetzt deinen Mund wieder zuklappen, mein Oberst – ich denke mal, dass dir mein Brautkleid auch gefällt“, meinte Mary mit einem schelmischen Grinsen zu ihrem Bräutigam.

„Ja, ja … sehr … wie wunderschön du darin aussiehst, ich bin sprachlos“, stammelte Rando in seinem schicken Uniformsmoking, worauf leises Gelächter aus den vorderen VIP-Reihen unüberhörbar war.

Nun begannen die beiden Priester mit der Trauungszeremonie. Und nachdem beide Brautpaare nach der Verlesung der Trautexte die an sie gerichteten Fragen der Reihe nach mit „Ja, ich will!“ beantwortet hatten, verkündeten die Geistlichen, dass die beiden Paare nun vor Gottes Angesicht vermählt seien.

Besonders beeindruckend und allen im Gedächtnis bleibend war dabei die Passage, mit der Braut und Bräutigam sich gegenseitig versprachen, sich in guten und schlechten Zeiten zu lieben, zu ehren und die Treue zu halten, bis dass der Tod sie scheide.

Danach wurden die von den Trauzeugen übergebenen Eheringe gesegnet und beide Paare steckten dem jeweiligen Partner den Ring an die rechte Hand.

Mit dem abschließenden Satz: „Was vor Gott zusammengefügt wurde, soll der Mensch nicht scheiden – gehet hin in Frieden“, beendeten die beiden Pfarrer die schöne Zeremonie. Gleich darauf schritten die vier frisch Vermählten unter einsetzendem Orgelspiel zum Kirchenausgang, wo sie unter allgemeinem Applaus von einigen der Gäste mit Reis und Blumen beworfen wurden.

Nachdem auch das offizielle Hochzeitsfoto vor dem Kirchenportal aufgenommen worden war, gingen die beiden Bräute mehrere Schritte nach vorne und warfen ihre Brautsträuße über die Schulter nach hinten in die Luft. Der Strauß von Mora wurde von Dr. Lea Müller aufgefangen, während der von Mary in den Händen von Dr. Eva Lemberg landete.

„Ihr beide seid dann ja wohl die Nächsten“, meinte Susanne Richter mit ihrem bekannt trockenen Humor zu den beiden Frauen, deren hochrote Wangen nur langsam wieder verblassten. Und mit einem Blick auf Leas Freund Dr. Sven Voss und Evas Lebensgefährten Dr. Konrad Martini fuhr sie fort: „Die dafür nötigen Kerle habt ihr euch ja schon ausgesucht und ihr wisst ja jetzt, wo es eine fähige Hochzeitsplanerin gibt. Allerdings solltet ihr damit warten, bis ihr wieder von eurer Reise nach LARO 5 zurück seid, denn ich werde, wie ihr wisst, nicht mitkommen, sondern muss mit Hansi hier den Laden schmeißen.“

„Sie ist wirklich einmalig, unsere Susanne“, meinte Dr. Lemberg daraufhin zu Lea. „Und woher sie das alles mal wieder weiß?“ „Sie kennt sich halt aus und ist eine gute Beobachterin, aber die Idee an sich finde ich gut“, erwiderte Lea mit einem verliebten Blick auf ihren Freund Sven Voss.

„Wir werden sehen – schließlich haben wir damit ja noch ein wenig Zeit“, antwortete Eva Lemberg als sie zu ihrem Freund Konrad ging und über das ganze Gesicht lächelnd den Hochzeitsstrauß in die Höhe reckte.

„So, es ist Zeit zur Abfahrt nach Fürstenfeldbruck“, kommandierte in diesem Moment die umtriebige Susanne bereits wieder mit einem lauten Händeklatschen. „Alle Mann in die Fahrzeuge – und auch wenn ihr nachher mit Polizeieskorte und Blaulicht im Konvoi fahrt – achtet wenigstens ein wenig auf die Straßenverkehrsordnung.“

„Unverwechselbar und eine spitzenmäßige Organisatorin“, meinte Mary, als sie sich mit ihrem Mann Rando sowie Mora und Alex in die vor der Kirche bereitstehende, mit Blumenschmuck versehene Stretchlimousine setzte.

„Da gebe ich dir absolut Recht, meine Liebe“, erwiderte Mora. „Ich bin nur froh, dass sie schon glücklich verheiratet war, als mein Mann sie seinerzeit für seine Firma engagierte. Sonst säße ich vielleicht heute gar nicht hier.“

Kaum hatte sie das gesagt, verschloss ihr Alex mit einem innigen Kuss die Lippen. „Du sollst nicht immer unken, schließlich habe ich dir gerade ewige Treue geschworen, mein Schatz. Und jetzt ab nach Fürstenfeldbruck, die Feier wartet schließlich auf uns.“ „Richtig, aber ohne uns können sie nicht anfangen“, meinte Rando daraufhin mit einem Augenzwinkern.

Als der Konvoi schließlich gegen 15:40 Uhr das Firmengelände erreicht hatte und alle Gäste bereits von Susanne in das aufwendig dekorierte Firmencasino gescheucht worden waren, klingelte Alex Handy, gerade als er das Foyer des Casinos betrat.

Alex hörte kurz zu, doch noch ehe er einen Ton sagen konnte, rauschte bereits Susanne mit missbilligendem Blick auf ihn zu und entwand ihm das Smartphone. „Wer auch immer Sie sind, er hat jetzt keine Zeit, hier wird nämlich gerade geheiratet.“ Und noch ehe der Anrufer zu Wort kam, fügte sie hinzu: „Falls es wichtig ist – ab morgen steht mein Boss Ihnen wieder zur Verfügung.“

Damit schaltete Susanne Alex Handy aus und wies rabiat auf die gläserne Flügeltür am Eingang des ehemaligen Speiseraums. „Rein da!“, herrschte sie ihn und Mora an. „Ihr bringt noch meinen ganzen Zeitplan durcheinander.“

„Weißt du überhaupt, wen du da gerade abgewürgt hast?“, fragte der süffisant lächelnde Alex jetzt mit hochgezogenen Augenbrauen. „Das war nämlich Nora Kirschner, die uns wahrscheinlich zur Hochzeit gratulieren wollte.“

„Oh Gott, ich dreh‘ durch – unsere Kanzlerin? Wirklich? Du nimmst mich nicht grad‘ auf den Arm?“ „Werd‘ mich hüten, meine Liebe, aber ich schlage vor, dass wir deinen Fauxpas jetzt gleich reparieren“, erwiderte Alex, wobei er jetzt seine Frau Mora sowie Mary und Rando missbilligend anblickte, die alle drei aufgrund des mitgehörten Gesprächs Tränen lachten.

„Ha, ha, wie lustig“, knurrte Susanne als sie das Smartphone wieder einschaltete und die Wahlwiederholungstaste drückte. Als die Verbindung wieder stand, sagte sie: „Frau Bundeskanzlerin, es tut mir unendlich leid, ich hatte ja keine Ahnung, dass Sie das sind. Bitte entschuldigen Sie – und ja, ich schalte Sie jetzt auf Laut – die beiden Brautpaare, die gerade neben mir stehen und mich noch den letzten Nerv kosten, hören zu.“

„Hallo meine Freunde“, ließ sich gleich darauf die Bundeskanzlerin Dr. Nora Kirschner vernehmen, die ein stilles Grinsen ebenfalls nur mit Mühe unterdrücken konnte. „Zuerst zu Ihnen, Susanne. Ich würde mir wünschen, dass auch nur die Hälfte meiner Berater Ihre Durchsetzungskraft hätte – also Schwamm drüber, ich bin Ihnen wirklich nicht böse.

Und nun zu euch vier Glücklichen. Wie ihr ja schon wisst, kann ich ja, wegen des seit heute Mittag laufenden EU-Gipfels hier bei uns in Berlin, leider nicht persönlich bei eurer Feier anwesend sein. Aber ich wollte es nicht versäumen, dir liebe Mora und dir lieber Alex sowie natürlich auch euch, Rando und Mary von ganzem Herzen zu eurer Hochzeit zu gratulieren.

Ich wünsche euch vor allem alles nur erdenkliche Glück in eurer soeben vor Gott geschlossenen Ehe und für den Rest des Tages eine unvergessliche Feier, obwohl ihr ja sogar heute einen bemerkenswerten Einsatz absolvieren musstet. Übrigens, vielen Dank dafür – damit weiß ich einmal mehr, dass ich auf euch in allen Lagen zählen kann. Es ist zwar schade, dass ich an eurem Hochzeitstag nicht mit dabei sein kann, aber ich verspreche, in nächster Zeit – noch vor eurem geplanten Flug ins Ungewisse – bei euch reinzuschauen.“

„Vielen herzlichen Dank“, riefen die vier Brautleute unisono. „Und danke, dass du angerufen hast – und wir freuen uns schon auf deinen Besuch bei uns“, setzte Mora noch hinzu, ehe Nora Kirschner die Verbindung wieder trennte, um zu ihrer nächsten Konferenz zu eilen.

Nach dem anschließenden, etwas verspäteten Hochzeitsessen, das ein bekannter Münchner Caterer geliefert hatte, eröffneten Mora und Alex sowie Mary und Rando nach den obligatorischen Reden der Brautväter unter dem Klang einer dezent spielenden Kapelle mit einem Hochzeitswalzer das anschließende Tanzvergnügen.

In einer Musikpause ergriff Alex das Wort und dankte seiner gesamten Belegschaft noch einmal für die Unterstützung beim heute Morgen erfolgreich beendeten Einsatz. Zugleich verkündete er, dass die Firma KKH Industries eine Stiftung mit einem Grundkapital von 500.000 € zugunsten der Familien der am heutigen Tag ums Leben gekommenen Beamten auflegen würde.

Außerdem bat er alle Anwesenden sich per Spende an dieser Stiftung zu beteiligen, die in Zukunft grundsätzlich alle unverschuldet in Not geratenen Opfern aus Polizistenfamilien unterstützen würde.

Alex erntete dafür viel Beifall. Allen voran dankte ihm Innenminister Schwarz und natürlich auch Mora für diese einzigartige Initiative. Und nach Tanz und Musik sowie vielen guten Gesprächen und einem abendlichen Imbiss, endete die denkwürdige Feier erst gegen 01:00 Uhr am Morgen des nächsten Tages.

Aufbruch nach Laro 5

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