Читать книгу DAS EXPERIMENT (ein Whitney Steel Roman) - Kim Cresswell - Страница 12

Kapitel 6

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Der hell scheinende Mond beleuchtete die schaumgekrönten Wellen, die gegen das Ufer brachen. Wellen kräuselten sich entlang des Strandes und durchnässten Whitneys Leinenschuhe.

Nach einem längeren Telefonat und einem Schwall von Fragen, hatte George sich widerwillig dazu bereit erklärt, ihr den Schlüssel zu schicken.

»George, bitte mach mir das nicht schwerer als nötig. Schick mir den Schlüssel. Du hast die Adresse.«

»Hey, du hast eine Spur. Das kann ich fühlen. Ist es was Großes? Wann wirst du mich einweihen?«

Sie hörte die Aufregung in seiner Stimme. »Noch nicht. Aber du wirst der erste sein, der davon erfährt. Schick mir bitte den Schlüssel. Ich brauche ihn, am besten schon gestern.«

»Wieso die Eile? Warum ist er in dieses … Tuch gewickelt? Was ist das da drauf?«

Einige stille Momente vergingen.

»Das willst du nicht wissen, George.«

»Doch, das will ich.« Seine Stimme klang leise, gepresst. »Worum zur Hölle geht es hier, Whitney? Hast du irgendwelchen Ärger am Hals?«

Sie schob sich die Haare aus ihrem Gesicht zurück. Nachdem ihr Vater gestorben war, hatte George es auf sich genommen, ihre selbsternannte Vaterfigur zu werden. Die meiste Zeit machte es ihr nichts aus, weil es sich gut anfühlte, jemanden zu haben, dem man wichtig war.

»George, ich verspreche dir, bei mir ist alles in Ordnung. Du schickst mir den Schlüssel, richtig?«

Noch ein langer Moment der Stille. »Ich werde es tun. Aber ich möchte, dass du dich einmal am Tag meldest. Abgemacht?«

Whitney lächelte. »Ja.«

Worauf auch immer sie sich da einlassen würde, könnte nicht viel riskanter sein als die zahllosen gefährlichen Berichte, an denen sie in der Vergangenheit gearbeitet hatte.

Der Unterschied zu diesem Mal: keine Kamerateams, keine Assistenten, keine Sicherheit. Sie war auf sich allein gestellt.

Was war mit Blake Neely? Wie passte er in die ganze Situation? Wie viel wusste er über Nathan und das Kind? Konnte er ihr helfen? Würde er es tun? Konnte sie ihm vertrauen?

Sie schob sich das vom Wind zerzauste Haar aus den Augen und schaute hinauf in den Himmel. Das diamantene Funkeln des nächtlichen Sternenhimmels schimmerte über ihr. »Wünsch’ mir Glück, Dad. Ich werde es brauchen.«

Damit lief sie zurück zum Strandhaus. Ein langer Schatten erschien vor ihr im Sand. Ein weiterer Schatten kreuzte ihren Weg. Sie blickte zum Haus auf und fühlte alles Blut aus ihrem Gesicht entweichen.

War jemand drinnen oder bildete sie sich das ein?

Nachdem sie die Treppen zum Deck hinaufgestiegen war, lugte sie durch das Wohnzimmerfenster. Nichts. Vielleicht hatte sie es sich eingebildet? Sie griff nach der Klinke, öffnete die Tür und ging hinein. Ihr Blick huschte durch den beleuchteten Raum.

Ein Knarzen. Schritte hinter ihr. Sie wirbelte herum.

Eine schwergewichtige Person mit schwarzer Skimaske rannte auf sie zu und griff sie an. Alles, was sie sah, bevor sie auf den Teppich prallte, waren grüne Augen, groß, kalt. Ein schwerer Arm wickelte sich wie eine Schlinge um ihren Hals und zerrte sie auf die Beine. Eine Hand mit einem ledernen Handschuh hielt ihr den Mund zu. Ihr Puls blieb erstaunlich ruhig. Er fuchtelte mit einem großen Messer vor ihrem Gesicht herum und befahl ihr mit der Spitze der Klinge, sich auf den Stuhl neben sich zu setzen. Sie tat es.

»Das Band, Schlampe.« Er nahm die Hand von ihrem Mund. »Wo ist das Band?«

Sie schnappte nach Luft. »Ich weiß nicht, wovon Sie reden.«

»Letzte Chance.« Der Mann beugte sich vor. »Wo ist es?«

Sein feuchter Atem stank nach abgestandenem Bier und Zigaretten. Der Geruch ließ sie beinahe würgen.

»Du hast fünf Sekunden. Sag mir, wo es ist, oder ich nehm’ dich auseinander, genau wie die andere Schlampe. Eins …«

Ihr Herz setzte für einen Schlag aus. Das war der Mörder von Carmen Lacey. »Ich schwöre, ich habe es nicht.« Bleib ruhig.

»Zwei … drei.«

Sie musste die Kontrolle gewinnen, bevor es zu spät war. »Es ist … nicht hier. Es ist in einem Safe bei der Bank.«

Er streichelte die Seite ihres Gesichts und senkte das Messer. »Du kannst dir den Atem jetzt sparen. Band oder kein Band – du warst schon tot als ich dieses Zimmer betreten habe.«

Er hätte seinen Griff um sie nicht lockern sollen. Dieser Gorilla hatte es nicht kommen sehen. Whitney riss ihre Hände blitzschnell hoch in sein Gesicht und stach mit zwei Fingern in seine Augen. Der Double Dragon. Funktionierte jedes Mal.

»Du dumme Schlampe. Ich bring’ dich um!« Er ließ das Messer fallen, um seine Augen zu bedecken, und versuchte rückwärts taumelnd, sein Gleichgewicht wiederzuerlangen. Als er sich umdrehte, prallte sein Schienbein gegen die Ecke des gläsernen Wohnzimmertisches. »Du bist tot!«

Heute nicht. Whitney nutzte die Situation voll und ganz aus. Sie sprang von ihrem Stuhl auf und rammte ihr Knie mit so viel Kraft in seinen Schritt, dass sie ihr Gleichgewicht verlor und auf den Boden stürzte.

Der Mann quiekte vor Schmerz und griff nach seinen Eiern. Seine Knie gaben nach und er krachte bewusstlos auf den Teppich. Um sicherzugehen, dass er K.O. war, trat Whitney mit ihrem Fuß gegen seine Rippen. Nein. Der Typ würde nirgendwo mehr hingehen.

***

Blake kam um zwanzig nach neun am zweistöckigen Strandhaus im Sea-Gull-Drive an. Er schaltete die Scheinwerfer aus, parkte den Mietwagen am Ende der Einfahrt und stellte den Motor ab.

Nathan hatte alles ruiniert, als er ihn nach Florence schickte. Jetzt würde es noch mal mindestens eine Woche dauern, bis er ins Labor konnte. Die gesamte Mission hing in der Schwebe, weil Nathan sich in einer wilden Fantasie verloren hatte, in der er die Welt mit Klonen beherrschte. Als würde eine geistig gesunde Person überhaupt auf eine solche Idee kommen.

Blake schlug mit einer Faust auf das Lenkrad. Er war so verdammt nah dran gewesen, diese Mission zu beenden. Er schnappte das Fernglas vom Beifahrersitz und richtete es auf das Haus.

Ein silberner Geländewagen stand vor der Doppelgarage geparkt, im Haus war das Licht an. Die Brise schmeckte salzig. Es war lange her, dass er in der Nähe irgendeines Gewässers war, geschweige denn des Ozeans.

Whitney sprach am Telefon, als sie die Küche betrat. Ihre Körpersprache, die Art wie sie hin und her schritt, indizierte einen Zustand der Unruhe. Der Moment, in dem sie auflegte, war sein Einsatz. Er warf das Fernglas auf den Beifahrersitz, sprang aus dem Auto und lief über den Gehweg auf die Haustür zu.

Er klingelte.

Ein paar Augenblicke vergingen. Er war sich sicher, dass er von der anderen Seite der Tür Bewegungen vernommen hatte. Was tat sie nur?

Er klingelte noch einmal. »Whitney, ich weiß, dass du da drinnen bist.«

Das Außenlicht ging an.

»Wer ist da?«

»Blake Neely.«

Eine lange, stille Pause.

»Was willst du?«

»Kannst du wenigstens die Tür öffnen oder werden wir so miteinander reden?«

Die Tür ging langsam auf.

»Was machst du hier?«, fragte sie erstaunt.

Er konnte sich diesen Kodak-Moment auf keinen Fall entgehen lassen. Er trat einen Schritt zurück, hielt die Kamera hoch und drückte den Auslöser. »Die hier hast du in meinem Truck vergessen.« Er reichte ihr die Kamera.

»Gott, du bist die reinste Nervensäge.« Sie blinzelte, vom Kamerablitz geblendet. »Verschon’ mich. Du denkst doch nicht, ich glaube dir, dass du den ganzen Weg hierhergekommen bist, um mir meine Kamera zurückzugeben?«

»Ich hatte hier persönliche Angelegenheiten zu tun. Wollte nur mal vorbeischauen.«

»Angelegenheiten.« Whitney verdrehte die Augen. »Hier, in der Großstadt Florence? Du bist kein guter Lügner und ich bin nicht dumm. Wie hast du mich gefunden? Oh, lass mich raten. Nathan. Er kann jeden ausfindig machen. Er hat dich hergeschickt, oder?«

Sie sah süß aus in ihrer weißen Baumwollhose, die bis knapp unter ihre Knie hochgekrempelt war, und einem schwarzen Top. Als sie ihre Arme verschränkte, bemerkte er ein prächtiges Dekolletee. »Wirst du mir auch antworten oder einfach weiter auf meine Brüste glotzen?«

Hätte er eine Wahl, würde er die Brüste nehmen.

»Entschuldigung. Ich hatte ein paar Tage frei und dachte, ich würde mir mal Florence anschauen. War noch nie hier. Schöner Ort.«

Sie hob ihre Hand. »Hör auf, sofort. Okay? Sag mir die Wahrheit. Hat Nathan dich hergeschickt?«

Er wünschte, er könnte ihr die Wahrheit sagen, aber jetzt noch nicht. Nicht, bis sie ihm vertraute. »Nein, Nathan hat mich nicht geschickt. Ich wollte dich wiedersehen.«

»Du bist mir vielleicht einer. Ich weiß nicht, was ich glauben soll.« Für einen langen Moment starrte sie ihn an. »Na gut, komm rein. Je mehr, desto besser.«

Erleichterung überkam ihn, bis Whitney auf den Mann zeigte, der auf dem Wohnzimmerboden lag.

»Darf ich vorstellen, der Schlägertyp, der heute Nacht versucht hat, mich umzubringen. Die Polizei ist auf dem Weg.«

»Versucht hat, dich zu töten? Um Gottes willen.« Blake bückte sich und überprüfte den Puls des Mannes. Er war am Leben. »Du hast ihm das angetan?«

Sie nickte. »Hättest du gern, dass ich es dir demonstriere?«

Er richtete sich auf und warf Whitney, die höchstens fünfundfünfzig Kilo wiegen konnte, einen flüchtigen Blick zu. Dann starrte er erstaunt den hundert Kilo schweren Mann an. »Verdammt, ich denke, ich passe.«

»Mein Vater hat sichergestellt, dass ich auf mich aufpassen kann. Ein schwarzer Gürtel dritten Grades in Karate. Ist ganz praktisch.«

»Kann ich mir vorstellen. Das werde ich im Hinterkopf behalten müssen.«

Blake hatte fortgeschrittene Nahkampftechniken trainiert, aber nicht so wie diese Frau. Die meisten FBI-Agenten würden eine Waffe brauchen, eine große Waffe, um einen Mann von dieser Größe zu erledigen. Sehr beeindruckend.

Einige Sekunden vergingen, bevor Whitney sich auf die braune Vintage-Couch sinken ließ. »Dein Boss hat ihn geschickt, um mich zu töten.«

Wieso musste sie nur nach Babyöl und Meer riechen? Diese Kombination ließ seine Sinne verrücktspielen. Konzentrier’ dich, Mann.

»Wieso sollte Nathan das tun?« Blake musste zugeben, dass der Gedanke nicht weit hergeholt war.

Zuerst tat sie seine Frage mit einem Lächeln ab, dann setzte sie sich gerade hin. »Weil ich zu nah an ihm dran bin. Ich kenne Nathan Shaws Geheimnis. Du arbeitest für ihn. Du weißt genau, wovon ich rede.«

Nathan hatte also recht. Whitney wusste mehr, als sie durchblicken ließ. Ein Punkt für Nathan. Doch hatte sie auch das mysteriöse Band? Und wenn sie es hatte, was war darauf aufgenommen, wofür Nathan scheinbar töten würde?

»Sorry, ich weiß nicht, wovon du redest. Würdest du mich einweihen?«

Die Frau zuckte nicht mit der Wimper. »Das glaubst auch nur du.«

Ihre Antwort überraschte ihn nicht. Wieso sollte sie ihm vertrauen? Vertrauen musste man sich verdienen. Bei diesem Tempo hatte er noch eine ganze Menge Arbeit vor sich.

»Weißt du, ich habe keine Ahnung, was hier heute Nacht passiert ist. Auf dem Parkplatz am Flughafen in Vegas hat jemand versucht, mich zu überfahren.«

Whitney sprang auf die Beine. »Was? Wurdest du verletzt?«

Er lächelte, etwas verblüfft von ihrer aufrichtigen Besorgnis. »Ein paar Schürfwunden und blaue Flecke. Ich werd’s überleben, aber danke der Nachfrage.«

Sie setzte sich wieder hin und fummelte an den Quasten eines Kissens herum, ihr Gesichtsausdruck war ernst. »Ob du es mir glauben willst oder nicht, Nathan hat den Mann geschickt.«

Blake setzte sich neben sie und lehnte seinen Arm an ihren. Ihre Haut fühlte sich warm an, zu warm.

Hitze kribbelte in seinen Schritt. Sein Puls raste wie wild. Mist. Das war kein guter Zeitpunkt, um einen Ständer zu kriegen. Er rutschte nervös auf der Couch herum.

Whitney musste ebenfalls etwas gespürt haben. Sie hüpfte von der Couch und eilte zu den Panoramafenstern, die auf das Meer gerichtet waren.

Für einen ausgiebigen Moment stellte er sie sich nackt vor. Ihre langen Beine … die Form ihrer Hüften …

Verdammt. Hätte diese Situation noch unangenehmer sein können? Er bewegte sich noch einmal, diesmal überschlug er die Beine, um seine Erektion zu verstecken. »Hast du Beweise?«

Sie drehte sich um und zeigte auf den Mann am Boden. »Der da ist Beweis genug. Er hat klar und deutlich gesagt, dass er mich auseinandernehmen würde, wie die andere Schlampe. Diese Frau hat für ShawBioGen gearbeitet. Ihr Name war Carmen Lacey. Kanntest du sie?«

Blake wartete ein paar Sekunden, bevor er antwortete. »Ich habe sie einmal getroffen. Eine Wissenschaftlerin. Eine ruhige Frau.« Er log. Das hatte er in der Zeitung gelesen. Auf eine Wellenlänge mit Whitney zu kommen, stellte weiterhin eine Herausforderung dar.

Kurz spielte er mit dem Gedanken, den Tod seiner Schwester zu erwähnen, doch entschied sich fürs Erste dagegen. Claires Tod wurde für einen Unfall gehalten. Blake schluckte das nicht. Es gab zu viele Dinge, die nicht zusammenpassten.

»Nathan ist nicht dumm. Wenn er den Auftragskiller angeheuert hätte, dann hätte er niemals eine Spur hinterlassen, die zu ihm zurückführt. Nie und nimmer. Der Typ ist ein Perfektionist.«

»Perfektionist hin oder her. Ich habe vor, sein schmutziges, kleines Geheimnis vor der ganzen Welt aufzudecken.«

Blake stand von der Couch auf und stellte sich neben sie. »Ich wünschte, du würdest mir vertrauen. Vielleicht kann ich helfen?«

Sie lachte in sich hinein. »Dir vertrauen? Keine Chance. Du gehörst zu Nathans Team.«

»Nun, wenn du mir nicht vertrauen willst, kann ich dir dann wenigstens ein paar Vorschläge machen, welche Vorkehrungen du am Haus treffen solltest, damit du hier in Sicherheit bist? Es wundert mich, dass du noch kein Sicherheitssystem installiert hast.«

»Das ist nicht mein Haus. Es gehört einem Freund von mir. Ich komme schon zurecht, sobald dieser Typ hinter Gittern ist. Abgesehen davon reise ich morgen Abend ab.«

Diese Offenbarung überraschte ihn. »Du gehst nach Hause?«

»Noch nicht. Ich dachte, ich könnte eine Woche in Las Vegas verbringen. Mein letzter Aufenthalt wurde viel zu schnell abgebrochen.«

Whitney Steel, irgendwo im Staate von Nevada, war das Letzte, was er brauchte. Je weiter weg, desto besser. »Nach dem, was heute Nacht passiert ist, finde ich nicht, dass das eine gute Idee ist.«

»Entschuldige bitte?« Sie richtete sich kerzengerade auf. »Ich bin in der Lage, auf mich aufzupassen und meine eigenen Entscheidungen zu treffen.«

Er musterte sie einen Moment lang. Im Laufe der Jahre hatte er mit allen möglichen Frauentypen zu tun gehabt. Diese hier war temperamentvoll, selbstbewusst und verdammt süß. Er aber lebte in einer anderen Welt. Einer Welt, die er aus Lügen erschaffen hatte. Lüge über Lüge über Lüge.

»Hör mal, Blake, geh zurück zu deinem Boss. Sag ihm, was immer du willst, mir ist es gleich. Alles, was ich möchte, ist Nathan als den Abschaum zu entlarven, der er ist, und niemand wird mich davon abhalten.«

Wie Fingernägel, die an einer Tafel kratzten, ließen ihn Whitneys Worte schaudern. Er würde sie im Auge behalten müssen, um sicherzustellen, dass sie nicht die Mission gefährdete, oder schlimmer noch, seine Tarnung aufdeckte.

***

Im geräumigen Schlafzimmer des Lofts knipste Whitney die Lampe an und plumpste in Bauchlage auf ihr ungemachtes Bett. Um neun Uhr morgens waren jegliche physischen Überbleibsel der Nacht längst verschwunden. Das Polizeiteam hatte seine Arbeit erledigt, Blake war gegangen, doch mentale Bilder schlugen ihr ins Gesicht. Sie hatte letzte Nacht überlebt, doch beim nächsten Mal stünde das Glück vielleicht nicht auf ihrer Seite. Und das nächste Mal würde schon bald kommen. Zu bald. Nathan würde dafür sorgen.

Sie hatte sich während des Angriffs gut verhalten. War ruhig geblieben. Hatte auf den Moment gewartet, ab dem es kein Zurück mehr gab. Niemand würde wissen, dass sie tief im Inneren bis auf die Knochen verängstigt gewesen war. Sie rollte sich auf den Rücken und starrte an die hohe Decke.

Blakes unvorhergesehener Eingriff in ihr Leben hinterließ einen bitteren Nachgeschmack in ihrem Mund. Was hatte er vor? Er verhielt sich, als würde er sie mögen. Konnte das sein? Der kleine elektrische Schlag, den sie vorhin zwischen ihnen gespürt hatte, kribbelte noch immer auf ihrer Haut. Wie er ihr ein aufreizendes Lächeln zugeworfen hatte, als er sie bat, ihm zu vertrauen. Die letzte Person, der sie vertraut hatte, war Mason gewesen, und es war ja offensichtlich, wohin sie das geführt hatte. Zu Herzschmerz, einer Scheidung und mitten rein in ein Riesenchaos.

Sie knipste die Lampe aus, lief ans Fenster und schob die Metalljalousie gerade weit genug zur Seite, um nach draußen spähen zu können.

Blakes Auto stand am Ende der Einfahrt geparkt. Sie wusste nicht, ob sie sich sicher fühlen sollte oder nicht.

DAS EXPERIMENT (ein Whitney Steel Roman)

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