Читать книгу Die Legenden der Spiralwelten - Die obere Spirale - Kim S. Talejoy - Страница 18

Die Zeit ist reif

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Ragmal und Micha gingen zurück und schlugen den Weg zu Yavens Hütte ein. Micha sprach kein Wort, er war zornig und beleidigt. Noch nie hatte ihn jemand von seiner Schwester getrennt!

»Micha«, begann Ragmal vorsichtig, »hast du dich irgendwann in letzter Zeit eigenartig gefühlt? Hast du das Gefühl, Stimmen zu hören? Hast du Dinge gemacht, die du normalerweise nicht tun würdest?«

»Nein«, antworte Micha kurz und sah zu Boden. Aber Ragmal wusste, dass der Junge log.

Micha dachte an die vielen Albträume, die ihn seit dem Verschwinden der Eltern quälten, an den furchtbaren Kopfschmerz, der ihm bei Waya durch jede Hirnwindung geschossen war. Was war nur los mit ihm?

Und warum durften Arno und Hrüdiger sie nicht begleiten? Irgendetwas Merkwürdiges ging hier vor. Arno war ihm sehr ans Herz gewachsen, er war ein netter und freundlicher Mensch. Hrüdiger war zwar ein Kotzbrocken, aber in jedem Fall besser als Ragmal.

Eine kleine Hütte hob sich zwischen den Bäumen ab. Der Geruch von nassem Tierfell stieg Micha in die Nase.

Ein Mann mittleren Alters stand vor der Hütte und hackte Holz. Geschickt trieb er das scharfe Beil in die Holzscheite. Kleine Stücke hüpften vom Holzbock und landeten auf dem Boden. Der Mann streckte seine Nase in die Höhe. Er schnüffelte. Sein Kopf fauchte leise. Micha kniff die Augen zusammen. Er traute seinen Augen nicht! Der Mann hatte einen Linsang, ein katzenähnliches Raubtier mit langem Hals und fleckig-gestreiftem Fell, einen Marder und einen Skunk als Kopfschmuck. Dazwischen hockte ein Dackel mit langen Schlabberohren und einem treuherzigen Blick. Die Tiere heulten und winselten, als sich Ragmal und Micha näherten. Lachend ging Ragmal auf den Mann zu und breitete die Arme aus.

»Sei gegrüßt, Yaven, ich habe einen Gast mitgebracht!«

Der Waldmensch streckte Micha die Hand entgegen.

»Micha, darf ich dir Yaven vorstellen? Er und Waya sind die einzigen Guildhar, die im Wald leben. Yaven hat sein Leben den Waldtieren verschrieben. Du kannst es an seinem Kopfschmuck erkennen!«, erklärte Ragmal und klopfte dem Guildhar auf die Schulter.

Der Dackel streckte neugierig seine Nase vor und beschnüffelte Micha. Das Tier winselte und wedelte freudig mit den langen Schlabberohren. Micha kraulte dem Hund die Ohren; der Dackel drückte seinen Kopf in Michas Hand und leckte ihm die Finger ab.

»Kommt in meine bescheidene Hütte und macht es euch bequem«, forderte Yaven seine Gäste auf.

Die Hütte war klein und stickig. Es roch nach altem Tierfutter und menschlichem Schweiß. Micha rümpfte die Nase.

»Yaven wird euer Führer sein, wenn ihr ...«

»Führer, wozu brauchen wir einen Führer?«, unterbrach Micha und seine Augen blitzten zornig. »Wir wollen nur unsere Eltern wieder finden und sonst nichts! Auf der Erde gelten sie als vermisst, aber wir haben ein Gespräch belauscht. Angeblich sind unsere Eltern entführt worden; die Raumkapsel hat uns einfach hierher gebracht, wir konnten nichts dagegen tun!«

»Nun«, stammelte Ragmal verlegen, »wenn eure Eltern wirklich auf Buntopia sind, werdet ihr wahrscheinlich eine längere Reise unternehmen müssen, denn Buntopia hat viele Länder. Und keiner kennt sich auf Buntopia besser aus als Yaven. Außerdem ...«, Ragmal stockte. »... außerdem wird Waya Daria stärken und unterrichten. Ihr beide, du und deine Schwester, seid dazu bestimmt, nicht nur eure Eltern zu suchen, sondern auch unser Schicksal zu lenken. Es liegt ganz an euch, ob Buntopia überleben wird. Und dazu braucht ihr einen Führer. Yavens Nase ist einzigartig, er ist ein guter Spurenleser und Jäger.«

»Was wird Waya Daria unterrichten? Wieso nur meine Schwester und nicht auch mich?«

Ragmal senkte seinen Kopf, wie sollte er es dem Jungen sagen?

»Daria hat das, was Buntopia fehlt, du hast nur einen kleinen Anteil davon - daher wird deine Schwester unterrichtet und du nicht. Aber ich werde euch rechtzeitig alles erzählen, habe noch etwas Geduld«, entschied sich Ragmal für eine ausweichende Antwort.

Zorn und Ärger keimten in Micha hoch.

»Daria ist ein Angsthase«, polterte er zornig und schlug mit der Faust auf den Tisch. Die Holzbretter ächzten, ein kleiner Span brach aus einer alten Holzlatte heraus. Der Linsang fletschte die Zähne und der Skunk hob seinen Schwanz als Zeichen zum Angriff.

»Tut mir leid«, entschuldigte sich Micha, »aber Daria ist wirklich ein Angsthase. Sie fürchtet sich vor allem. Immer bin ich derjenige, der sie ein bisschen angetrieben und mitgerissen hat. Und jetzt soll sie plötzlich ...«

Lautes Krachen unterbrach Micha.

Yaven stand auf und öffnete die Tür. Wie ein gestrandeter Käfer lag Arno auf der Schwelle, der Holzbock lag neben ihm. Er war über ein Holzscheit gestolpert.

»Wir waren auf der Suche nach euch. Die Guildhar haben uns gesagt, dass ihr zuerst bei Waya und dann bei Yaven seid. Deshalb sind wir hergekommen«, entschuldigte sich Hrüdiger und half seinem Bruder auf. Arno klopfte sich den feinen Holzstaub aus der Kleidung und hustete heftig.

Yaven bat die neuen Gäste in sein Haus.

»Ich habe Micha gerade erzählt, dass Yaven euer Führer sein wird; vorausgesetzt, ihr beide begleitet die Geschwister«, begann Ragmal nochmals. Seine Blicke hefteten sich auf Arno und Hrüdiger. Er durfte nicht zu viel erzählen. Vielleicht befand sich Arnsig schon unter ihnen!

»Selbstverständlich gehen wir mit! Wir lassen doch nicht unsere Nichte und unseren Neffen allein auf einem fremden Planeten!«, konterte Arno scharf und sog laut Luft ein. Hrüdiger schob seine rechte Hand in die Hosentasche und nesteltet herum. Plötzlich sprang der Marder von Yavens Kopf, fletschte seine Zähne und knurrte. Hrüdiger zog die Augenbrauen in die Höhe, kramte jedoch seelenruhig in seinem Hosensack weiter. Der Marder sträubte seine Nackenhaare, schnellte vor und biss Hrüdiger in den Unterarm.

»Du verdammtes Vieh!«, schrie Hrüdiger schmerzverzerrt und schlug mit der Hand nach dem Marder; aber das Tier war schneller! Es verschwand auf Yavens Kopf und versteckte sich zwischen seinen Kameraden.

»Kannst du deine Viecher nicht im Zaum halten?«, schimpfte Hrüdiger. Blut quoll aus der Wunde und tropfte auf den Boden.

»Tut mir leid, setz dich, ich verbinde deine Wunde«, entschuldigte sich Yaven.

»Lass das und fass mich nicht an!«, schrie Hrüdiger zornig und drückte sein blütenweißes Taschentuch auf den Marderbiss.

Mit hochrotem Kopf verließ er Yavens Hütte.

Arno fuhr auf. »Wenn du unser Führer sein willst, dann lass dir gefälligst wegen deiner Ungeheuer etwas einfallen!«

Wortlos drehte sich Arno am Absatz um und rauschte aus der Hütte.

»Wartet auf mich!«, rief Micha und lief seinen beiden Onkeln hinterher. Er war verwirrt und durcheinander, er konnte und wollte hier nicht alleine zurückbleiben.

Yaven grinste grimmig. »Meinen Tieren kann niemand etwas vormachen. Irgendetwas stimmt mit den beiden nicht. Ich glaube, wir haben den Bösen gefunden!«

»Bist du dir da wirklich sicher?«, seufzte Ragmal.

Voll Zorn trommelte Daria gegen die unsichtbare Wand.

»Das nützt nichts, Schätzchen!«, kicherte Waya und beobachtete Darias Ausbruchsversuche belustigt. »Nimm Vernunft an, dann löse ich den Zauber!«

»Zuerst will ich ein paar Antworten!«, maulte Daria und ließ betrübt den Kopf hängen. »Was hat dir Micha getan? Warum hast du ihn hinaus geworfen?«

»Vertraue Waya und Ragmal«, meldete sich Riada, »die beiden sind die Einzigen, die dir wirklich helfen wollen!«

Darias Augen verengten sich zu schmalen Sehschlitzen. Sie packte das Buch, zog es aus der Tasche und warf es auf den Boden. Mit einem heftigen Fußtritt kickte sie es in eine Ecke.

»Warum soll ich dir und den beiden vertrauen?«, schrie sie zornig, »Micha ist mein Bruder und ich vertraue nur ihm. Ihr dagegen sagt uns nicht einmal, was los ist; wir wissen nichts, gar nichts!«

Eine bunte Spirale flackerte auf Riadas Buchdeckel, Samanthas Gesicht schwebte hervor.

»Daria, jetzt ist die Zeit reif! Du und Micha, ihr seid etwas Besonderes. Riada will dein Bestes. Vertraue ihr!«

»Mum!«, rief Daria, aber Samanthas Gesicht verschwand.

Daria hob das Buch auf und strich über den Buchdeckel.

»Es tut mir leid«, stammelte sie verlegen, »es ist alles nur ein bisschen viel!«

»Geh hinaus an die frische Luft. Riada wird es dir diesmal nicht nachtragen«, beruhigte Waya das Mädchen. »Komm wieder, wenn es dir besser geht. Und dann gibt es Tee!«

Völlig durcheinander stapfte Daria in den Wald. Die Bäume in Gestalt von Riesen versperrten Daria den Weg. Sie schauderte. Wacker verteidigten die Waldbewohner ihr Zuhause.

»Kommst du von Wayas Haus? Wer bist du und was hast du hier zu suchen?«, brummte eine mächtige Fichte und raschelte bedrohlich mit ihren Ästen.

»Ich bin ...«, stammelte Daria, aber die Angst schnürte ihre Kehle zu.

»Wir schnappen nur ein wenig frische Luft«, antwortete Riada fröhlich, »Waya hat uns geschickt, die Waldluft tut mir und dem Mädchen gut!«

»Riada, bist du es wirklich? Willkommen daheim!«

Die Bäume gaben den Weg frei. Vor ihnen lag tiefe Dunkelheit, aber irgendetwas zog Daria an. Sie folgte einem unsichtbaren Pfad.

Das Heulen von Wölfen und das Krächzen der Raben jagten ihr kalte Schauer über den Rücken. Das Knacken eines abgebrochenen Zweiges trieb ihr Schweißperlen auf die Stirn. Sie zitterte. Sie hatte Angst.

»Ich muss tapfer sein«, murmelte sie leise vor sich hin. Sie vermisste Micha an ihrer Seite. Obwohl er der Jüngere war, war er immer bei ihr; aber diesmal nicht.

Ihre Gedanken kreisten um die seltsame Schamanin. Was führte sie im Schilde? Oder war alles nur ein böser Traum, aus dem sie bald erwachen würde?

Etwas glitzerte zwischen den Wurzeln und glänzte in den wenigen Sonnenstrahlen, die das dichte Blätterwerk durchdrangen. Daria bückte sich. Vor ihr lag ein daumengroßer Knochen. Angewidert stieß sie ihn weg.

»Du solltest ihn mitnehmen«, empfahl Riada. »Er wird dir noch nützlich sein.«

Mit spitzen Fingern hob Daria den Knochen auf und verstaute ihn in ihrer Tasche neben Riada.

Ein zarter Duft von frischem Tee durchzog den Wald. Genüsslich reckte Daria ihre Nase in die Höhe. Ihr Magen knurrte. Sie ging zurück und betrat die Hütte.

Der kleine Tisch war mit Tee, Milch und Gebäck gedeckt. Es duftete herrlich. Waya hatte an alles gedacht, auch an ihre Runen. Die Knochen lagen am Tischende. Als sich Daria setzte, erwachten sie aus ihrem Schlummer und rückten ungeduldig näher.

»Habt noch ein bisschen Geduld«, besänftigte die Schamanin ihre Helfer. »Lasst das arme Mädchen zuerst zu Kräften kommen!«

Daria fiel über den heißen Tee her. Er roch zwar wie Samanthas Tee, schmeckte aber viel süßer. Daria trank und trank und setzte erst nach dem letzten Schluck ab. Ihre Wangen wurden heiß, ihr Kopf brannte. Glühende Hitzewellen bohrten sich in ihre Eingeweide. Ein stechender Schmerz fuhr in ihren Bauch, sie krümmte sich und fiel auf den Boden. Ihre Lippen schwollen an.

Waya goss dem Mädchen nach. »Trink weiter!«, befahl sie eisig.

Plötzlich fegte Micha in die Hütte und sah seine Schwester mit schmerzverzerrtem Gesicht am Boden liegen. Zornig riss er ihr den Becher aus der Hand und schmetterte die Runen vom Tisch.

»Lass meine Schwester in Frieden, du alte Hexe!«, schrie er und stellte sich schützend vor Daria. Er hakte seine Arme unter Darias Achseln und zerrte sie Richtung Tür.

»Weg von ihr!«, keifte die Alte zornig und streckte ihren mageren Finger aus. Eine unsichtbare Platte schob sich zwischen die Geschwister und stieß Micha zur Seite. Er trat und hämmerte gegen den Widerstand, aber die Platte rührte sich nicht vom Fleck. Er war gefangen. Gefangen im Haus dieser Hexe!

Daria wurde ruhiger und erhob sich erschöpft. Sie nahm Wayas Runen.

Die Knochen befühlten die warmen Hände des Mädchens, sie betasteten jede Falte, jede Linie von Darias Handflächen, dann glitten sie lautlos zurück auf die Tischplatte.

Schwarze fremde Zeichen loderten auf. Die Zeichen lösten sich von den Runen und schwebten im Raum.Von seinem Käfig aus beobachtete Micha das Schauspiel. Daria strich mit ihren Fingern über die schwebenden Zeichen, ihre Augen waren dabei geschlossen.

»Sie ist soweit!«, dröhnte eine tiefe Stimme aus Darias Tasche. Der Knochen glitt heraus.

»Befindest du sie wirklich für würdig?«, krächzte Waya und legte den Knochen neben die anderen Runen. Eine bunte Spirale flackerte auf; die Farben des Regenbogens loderten auf Wayas Lettern.

Die Rune erhob sich und schwebte durch das unsichtbare Hindernis zu Micha. Sie befühlte seinen Kopf, seine Arme und sein Herz. Micha erschauderte, aber er bewegte sich nicht. Lautlos flog die Rune zurück.

»Und was ist mit dem Jungen?«, fragte Waya weiter.

Die Spirale flackerte erneut auf den Knochen auf, aber eine dünne schwarze Linie unterbrach die bunte Einheit.

»Er verdient eine Chance«, antwortete die Rune.

»Ich verstehe«, antwortete Waya und wandte sich dem Jungen zu.

»Bist du soweit? Bist du wirklich soweit?«, fragte Waya scharf. Micha nickte. Mit einem Handstrich wischte sie die unsichtbare Wand weg.

»Hat eure Mutter manchmal über einen magischen Stein gesprochen? Geschichten von einem magischen Land erzählt? Samantha hat euch wahrscheinlich nicht viel gesagt, ihr wart noch zu klein dafür. Aber nun ist die Zeit reif!«

»Du kennst Mum?«

Waya lächelte. »Das ist eine lange Geschichte, dafür haben wir im Moment keine Zeit. Aber ich verspreche euch, ihr werdet alles zum richtigen Zeitpunkt erfahren!

Vor einigen Jahren, als ihr noch klein wart, hat der Berg der Legenden Gesteinsmassen gespuckt - ähnlich wie vor Kurzem, als ihr eure Eltern verloren habt. Daria, in deiner Schulter ist ein kleiner magischer Stein eingebettet, der in Buntopias Mosaik fehlt. Und du, Micha, hast einen magischen Splitter in deinem Unterarm. Auch dieser Splitter fehlt in unserem Mosaik. Nur wenn der Stein und der Splitter durch euch an den rechten Platz kommen, wird die Einheit der Spiralen wieder entstehen. Diese Einheit ist wichtig für uns, wenn das Dunkle besiegt werden soll. In letzter Zeit haben böse Mächte immer stärker ihre Hand nach Buntopia ausgestreckt. Die dunkle Herrschaft ist im Vormarsch, und diese dunkle Macht hat auch eure Eltern entführt!«

»Ich verstehe gar nichts mehr. Was ist die Einheit der Spiralen, warum haben wir diesen Stein und was hat das alles mit uns zu tun? Wir sind ganz normale Jugendliche von der Erde und sonst nichts.«

»Nun, Daria, das ist nicht ganz richtig. Was wisst ihr über Magie?«

»Magie gibts nur im Märchen oder in Filmen!«

»Stimmt wieder nicht!«, lächelte Waya und streckte ihren Zeigefinger Richtung Holzdach.

Die Holzschindel bekamen Augen und Münder, die Gesichter grinsten und verschwanden.

»Das ist Magie. Das Böse hat starke magische Kräfte. Nur dadurch war es möglich, so weit vorzudringen.«

Nervös ruckelte Riada in ihrem Versteck und schwebte schließlich hervor. Eine Abbildung von Daria und Micha blitzte auf. Die Geschwister sahen Feuer, Wasser, Wind und Erde, sie lenkten, ja, sie spielten mit den Elementen.

»Haben wir auch Magie in uns?«, flüsterte Daria und schlug das Buch zu.

Waya rang nach einer Antwort. »Samantha hat euch nie etwas gesagt?«

»Manchmal hat Mum eigenartige Bemerkungen gemacht. Sie meinte, wir haben ein ganz besonderes Schicksal und sind zu Großem bestimmt. Wenn wir nachgefragt haben, hat sie die Fragen immer weggewischt. Nur manchmal kam der Nachsatz ›... wenn die Zeit reif ist und die Einigkeit der Spiralen wahr wird ...‹ .«

»Das war Samantha!«, schmunzelte Waya.

Micha starrte die Alte an. »Wieso kennst du unsere Eltern und was ist mit unseren Eltern wirklich passiert?«

»Auch das werdet ihr erfahren, habt Geduld!«

»Wie können wir den Stein und den Splitter in das Mosaik einsetzen? Kommen so unsere Eltern zurück?«

»Ihr werdet eine lange Reise durch die Länder Buntopias unternehmen müssen. Sucht in jedem Land einen Vertreter, der euch begleitet. Eure Gefährten müssen dabei sein, wenn ihr den Stein einsetzt. Wenn der Stein und der Splitter an ihren Plätzen sind, ist die Einheit der Spiralen hergestellt und ihr werdet eure Eltern sehen. Aber, es gibt eine Bedingung: die Einheit ist nur dann wieder hergestellt, wenn ihr den Stein und den Splitter freiwillig und aus tiefster Überzeugung einsetzt. Lasst euch nicht täuschen, die Reise ist gefährlich!«

»Klingt doch gar nicht so schwierig«, murmelte Micha trotzig und hüpfte auf, »wann geht es los?«

»Sofort! Mit jedem Augenblick, den wir verlieren, gewinnt das Böse an Macht und wir sind einen Schritt näher an unserem Untergang! Aber zuerst gibt es noch eine Kleinigkeit zu erledigen. Da Samantha eure Kräfte nicht mehr wecken konnte, muss ich diese Aufgabe übernehmen.«

Fragende Blicke wanderten zwischen den Geschwistern hin und her. Vielleicht lagen doch mehr Gefahren vor ihnen, als sie angenommen hatten.

Die Legenden der Spiralwelten - Die obere Spirale

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