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3. Dezember

Nun dürfen die Kinder ihre Tischdekoration basteln. Lotta und Luis sitzen mit ihren Freunden Joschua, Sophie, Abdul und Aylin an einem Gruppentisch zusammen. Sie holen die mitgebrachten Sachen aus der Schultasche. Frau Meyer-Schön hat für jede Gruppe ein paar Bastelanleitungen für Lichttüten, Anhänger und kleine Päckchen ausgedruckt. Aylin hat eine weihnachtliche Tischdecke mitgebracht.

„Die legen wir mitten auf den Tisch.“

„Und dann kommen meine Tannenzweige und Zapfen da drauf. Die hab ich gestern bei meinem Opa aus dem Wald geholt und die Zweige durfte ich alleine absägen. Ich geh jetzt sowieso ganz oft zu meinem Opa, weil ich mit ihm Weihnachtsgeschenke für meine Eltern und Tanten und Onkel mache“, erzählt Joschua gut gelaunt.

Abdul schiebt Luis’ Klorolle hin und her.

„Was machste denn da? Auch so Klo-Anhänger?“ Abdul lacht. „Super cooles Geschenk: Klorolle und alte Milchtüte.“

Joschua grinst.

„Nee, nichts aus Müll. Wir bauen was aus Holz. Für meine Mama will ich ein Schmuckkästchen bauen und für Papa eine Kiste mit Geheimfach für wichtige Sachen.“

„Also, ich finde die Lichttüten aus den Milchpackungen schön. Guck mal, die hab ich schon zu Hause gemacht.“ Lotta holt die fertige Lichttüte aus ihrem Schulranzen.

Das Papier glänzt silbern. An einer Stelle ist es durchsichtig. Dort ist eine weiße Schneeflocke zu sehen. Das sieht überhaupt nicht mehr nach einer Milchtüte aus, sondern richtig schön.

Abdul nimmt die Tüte vorsichtig in die Hand.

„Die fänd meine Ma auch schön. Die ist echt aus Müll? Kann ich auch eine machen?“

Lotta nickt.

„Klar. Hier, ich hab ganz viele leere Milchtüten gesammelt und mitgebracht. Ich zeig dir, wie das geht. Und vor den Ferien dürfen wir doch die Deko mit nach Hause nehmen, dann kannst du eine Lichttüte deiner Mutter schenken.“

Abdul schaut sich bei Lotta ab, wie man die Tüte kneten muss, damit sich die einzelnen Schichten voneinander lösen und das Material seine knautschige, silberne Optik bekommt. Joschua erzählt von seinem Opa:

„Der hat eine richtig große Werkstatt im Schuppen. Weil es so kalt ist, machen wir als Erstes immer den kleinen Holzofen an. Dann wird es ganz schnell warm. Auf dem Ofen schmelzen wir Fett und machen Vogelglocken draus. Davon hängen wir ein paar im Garten auf, sodass man sie vom Küchenfenster aus sieht. Den Rest darf ich zu Weihnachten verschenken. Dieses Jahr will ich auch ein Vogelhaus für meinen Patenonkel bauen. Das wird richtig schwierig, aber Opa hilft mir dabei. Ich hab auch schon mal Schmuck gemacht.“

„Echten Schmuck? Wie hast du das denn gemacht?“ Lotta ist beeindruckt.

„Also, du brauchst eine Form, zum Beispiel einen Eiswürfelbehälter. Da kann man kleine Muscheln oder Blumen reintun. Dann wird durchsichtiges Harz darübergegossen. Nun noch den Anhängerhaken reindrehen und fertig! Letztes Jahr hab ich für meine Mama eine Rose eingegossen. Das sah richtig toll aus.“

Abdul knetet angestrengt seine Milchtüte.

„Das will ich auch machen. Kann ich mal mitkommen? Wir feiern zwar kein Weihnachten, weil wir Moslems sind. Aber wir haben auch das Schenken an Weihnachten eingeführt. Das ist Kultur in Deutschland, hat Papa gesagt. Viele Deutsche feiern Weihnachten auch ohne den Jesus-Gott von Frau Meyer-Schön.“

Lotta stanzt Schneeflocken aus weißem Papier und streut sie über die Tannenzweige.

„Ich würde auch gerne Schmuck für Mama und Tante Josi machen. Joschua, kannst du mal fragen, ob wir alle kommen dürfen?“

„Ja, und jeder kann ja was von seinem Taschengeld mitbringen, damit dein Opa nicht alles alleine bezahlen muss. Ich möchte auch mitmachen“, schlägt Sophie vor.

Joschua freut sich.

„Klar kann ich Opa fragen. Der hat eigentlich immer gern Besuch. Das erlaubt der bestimmt! Morgen sage ich euch Bescheid.“

Die ganze Schulstunde sind die Freunde mit Schneiden, Kleben und Malen beschäftigt. Alle sind gespannt darauf, ob Joschuas Opa ihnen erlaubt, dass sie ihre Weihnachtsgeschenke bei ihm basteln und bauen dürfen.

„Das wird dann ’ne richtige Weihnachtswerkstatt!“ Luis hofft, dass das klappt.

Lotta und Luis und die Weihnachtswerkstatt

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