Читать книгу Lotta und Luis – Der Fall X-mes - Kirsten Brünjes - Страница 9

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5. Dezember

Lotta ruft den Hund zu sich. „Komm schnell, Bonny.“ Schwanzwedelnd springt die Hündin an Lotta hoch und hinterlässt erdigbraune Pfotenabdrücke auf ihrer hellen Hose. „So ein Mist!“ Lotta rubbelt mit der Hand über die Flecken, aber das macht es nur schlimmer. Doch wirklich böse sein, kann sie Bonny nicht. „Das ist so ein süßer Hund! Und bestimmt ein super Detektiv-Hund. Such, Bonny, such den Einbrecher!“ Bonny beginnt zu winseln und versucht, sich durch den Türspalt zu zwängen. Aber die Leine ist zu kurz. Bonny zerrt daran und beginnt zu bellen.

Die Polizistin wird aus dem Gespräch mit Rolf gerissen und wendet sich den Kindern zu. „So, nun habt ihr genug gesehen.“ Sie schließt die Tür. „Sobald der Tatort freigegeben wird, könnt ihr mit dem Aufbau beginnen.“

Oder damit, den Täter zu finden, denkt Luis den Satz weiter.

Gertrud holt ihren Hund, und die Kinder ziehen sich in die hinterste Ecke des Raumes zurück. „Ich bin dieses Wochenende bei Iris und Rolf“, erklärt Julius. „Meine Eltern holen mich erst heute Abend ab. Bis dahin müssen wir alle Beweise aufgenommen haben. Zum Glück habe ich meinen Detektivkoffer mit zu meiner Tante und meinem Onkel genommen. Ich hatte ein paar neue Sachen bestellt und wollte die am Wochenende ausprobieren. Also ist die Ausrüstung da. Jetzt bist du dran, Luis. Wie bekommst du die Erwachsenen überredet, dass ihr vor dem Aufbautrupp hier sein könnt?“

Luis überlegt. „Ich bin dafür, dass ich Mama und Papa sage, dass wir vorher in den Saal möchten, um Detektiv zu spielen. Für so was haben sie Verständnis. Die müssen nicht wissen, dass wir echte Detektive sind, oder Lotta?“

„Nee, müssen sie nicht, weil die uns das sowieso nicht glauben würden. Aber warum sagen wir das nicht Iris und Rolf? Wenn die hier die Chefs sind, dann können die doch bestimmen“, überlegt Lotta.

„Guter Einwand!“ Julius nickt langsam. „Dann hoffe ich mal, dass meine Tante auch ein weiches Herz für Detektive hat. Wir brauchen übrigens noch einen Code-Namen für den Fall und Decknamen für uns.“

Luis’ Blick fällt auf das große Plakat im Eingangsbereich, auf dem die Ausstellung angekündigt wird. „Wie wäre es mit Der Fall X-mes?“

„Einfach, logisch und passend. Den nehmen wir.“ Julius tippt alles in sein Handy.

„Und was sind Decknamen?“, will Lotta wissen.

„Na, du könntest zum Beispiel ‚Tatze‘ heißen, mit dem Stempel auf der Hose.“ Julius zeigt auf den Fleck auf Lottas Hose.

Lotta grinst. „Cool! Und du ‚Boss‘. Du bist doch der Chef von unseren Ermittlungen.“

Damit ist Julius einverstanden. „Fehlst nur noch du, Luis. Wie wäre es mit ‚Bro‘, das ist eine Abkürzung für brother, also Bruder. Du bist Lottas Bruder und für mich so was wie ein Detektiv-Bruder.“

„Klingt gut, aber was genau machen wir mit diesen Namen?“, fragt Luis interessiert.

„Wir können uns geheime Botschaften zukommen lassen. Dann wissen wir, wer gemeint ist, aber niemand sonst, zum Beispiel: Tatze redet mit Iris. Boss besorgt den Koffer. Bro kontaktet Freunde“, erklärt Julius.

„Alles klar!“ Lotta läuft direkt zu Iris und zupft sie am Ärmel. „Wir brauchen deine Hilfe. Kannst du mal kommen?“ Iris folgt Lotta zu den Jungs. Julius steckt sein Handy in die Tasche und raunt Luis zu: „Das war eigentlich nur ein Beispiel. Ich meinte nicht, dass deine Schwester sofort starten soll.“

Luis grinst. „Tatze startet immer sofort. Das solltest du ab jetzt wissen.“ Und schon steht Iris vor den Kindern und schaut sie erwartungsvoll an.

Luis redet als Erster. „Iris, uns ist das hier total wichtig. Wir helfen gerne, bringen Freunde mit und machen, was du uns sagst. Aber wir hätten da auch einen Wunsch: Können wir vor dem Aufbau einmal mit unseren Detektivsachen durch den Saal gehen. Wir machen nichts kaputt – ist ja schon alles kaputt. Wir fotografieren und gucken nach Spuren, die die Polizei vielleicht übersehen hat.“

Julius nickt heftig. „Die Fotos brauchen wir eh für die Publicity. Und wir machen dann einfach ein paar mehr und gehen mit den Daten sorgsam um.“

Lotta nimmt Iris’ Hand. „Bitte Iris. Das dauert auch echt nicht lange.“