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Zimtschneckenabhängigkeit

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Vielleicht haben die vielen Räuber- und Piratengeschichten doch mehr Einfluss auf Fup, als ich bisher angenommen habe. Oder es liegt an den Genen. Auch das wäre eine Erklärung, denn es ist zwar schon ein bisschen her, aber es gab eine Zeit, da war ich ein Meisterdieb. Aber nur ein kleiner.

Ich hole Fup vom Kinderladen ab, und da er zimtschneckenabhängig ist, stürmt er ins »Monsieur Imbrahim« und verlangt in Piratenmanier eine Zimtschnecke, die ihm sofort ausgehändigt wird. Er setzt sich ans Fenster und stopft sich die Zimtschnecke in den Mund. Draußen sieht er einen Freund. Er klettert behend vom Barho­cker herunter, reißt die Tür auf und schreit: »Hallo! Ich bin hier! Es gibt noch Zimtschne­cken!«, als hätte er gerade einen Goldschatz entdeckt, den es mit seinem Kumpel zu heben gälte.

Aber nicht nur Zimtschnecken sind für ihn Gold wert, sondern auch kleine Spielzeugautos. Ich verstehe diese Leidenschaft nicht, und schon gar nicht habe ich einen Überblick über die inzwischen stattliche Sammlung an den unterschiedlichsten Modellen. Wenn ich ihn frage, woher dieses Auto schon wieder herkomme, sagt Fup meis­tens, er hätte es sich ausgeliehen und er würde es wieder zurückgeben. Vom Ausleihen aber wissen seine Kumpels meistens nichts, und man kann nicht behaupten, dass er viel Engagement aufbringt, die Autos ihren rechtmäßigen Besitzern zurückzugeben. Manchmal, wenn seine Kumpels ihn besuchen, fliegt die Sache auf, aber das stört ihn nicht. Er bleibt eisern bei seiner Version. Oder anders ausgedrückt: Er lügt, dass sich die Balken biegen. Aber er hat auch eine andere Strategie auf Lager.

Vom Kinderladen zu Hause angekommen, greift er in seine Jackentasche und zieht ein Auto heraus. Dann noch eins. Und noch eins. Und ein viertes auch noch. Dabei sieht er mich an und fragt mich verwundert: »Weißt du, wie die ganzen Autos in meine Tasche gekommen sind?«

Der kleine Fup

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