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Fups Tränen

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Ich gehe jeden Tag mit Fup auf den Spielplatz und trainiere seine Schusstechnik und Ballbehandlung, damit er später mal die ganzen Lücken füllen kann, die die Weggänge reißen, sobald jemand beim BVB zum guten Spieler herangereift ist. Bevor wir allerdings mit dem Training beginnen können, muss Fup einige Dinge klären.

»Du bist Frankreich und ich bin Dortmund«, sagt er.

Ich sage: »Solange ich nicht Bayern sein muss, ist mir alles recht.«

Wer wer ist, ist deshalb wichtig, weil er dann eins der beiden BVB-Trikots anzieht. Auf einem steht »Rosicky«, und der, versichere ich ihm, »war einer der besten Spieler Dortmunds«. Denn irgendein Spieler will Fup nicht sein. Auf dem anderen Trikot steht »Lucas«. Von Lucas Barrios. Ich weiß nicht, warum »Lucas« draufsteht und nicht »Barrios«, denn Barrios ist schließlich nicht so kompliziert wie Błaszczykowski, weswegen bei Błaszczykowski »Kuba« auf dem Trikot steht. Aber ich hatte das »Lucas«-Trikot nur gekauft, weil »Götze« ausverkauft war.

Und im Nachhinein war das auch gut so. Wenn Fup Frankreich ist, zieht er ein Frankreich-Tri­kot mit dem Namen »Henry« an. Nachdem die Kleiderfrage geklärt ist, muss noch geklärt werden, wer ins Tor geht und wo das Tor überhaupt steht. Das zieht sich. Fup gewinnt immer 2:2 oder 3:3, manchmal auch 4:4.

Beim Pokalfinale BVB gegen die Bayern sitzt Fup auf einem BVB-Ball im BVB-Trikot und fragt alle fünf Sekunden: »Wer gewinnt?« Da zunächst keine Tore fallen, beziehungsweise nur das eine, das der Schiedsrichter nicht anerkennt, schießt Fup selber ein paar Tore. Am Ende aber, als Bayern gewonnen hat, weint Fup ganz schlimm.

»Das ist so gemein«, schluchzt er.

Nadja macht ein Foto von Fups Tränen.

Fup sagt, wir sollen das dem BVB schicken, damit die sehen, wie schlimm das war. Ich schicke es dann aber nur Friedrich Küppersbusch, der mir schreibt, ich solle Fup zum Trost ein Foto von Hoeneß zeigen, wie er in den Knast muss.

Der kleine Fup

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