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Nichts gelernt aus der Krise

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Ja, die Krise 2009 und ihre Folgen: Arbeit und Beschäftigung sind zur großen Herausforderung unserer Zeit geworden. An die 500.000 Arbeitslose im Jahresdurchschnitt in Österreich, 30 Millionen ohne Beschäftigung in der Europäischen Union, über 40 Millionen in den OECD-Ländern bei durchwegs steigender Tendenz sind nicht als statistische Größe, sondern als echte gesellschaftspolitische und soziale Aufgabe zu sehen. Was haben wir aus der Krise eigentlich gelernt? Für die Japaner heißt Krise „kiki“: Das eine ki steht für Krise, das andere ki für Chance. Haben wir gesehen, welche neuen Chancen wir nutzen müssen, damit wir aus unserer aktuellen Krise herauskommen? Eher nicht. Wir dümpeln in einer kumulativen Lethargie herum, hoffen, dass es bald wieder aufwärts geht und wir unser gutes altes Wirtschaften zurückbekommen („In Summe geht es uns ja ganz gut.“ „Passt schon.“). Dabei war die Zeit für neue, innovative Ansätze nie so gut wie jetzt.

Arbeit und Berufsbilder wandeln sich, aber unser Bildungssystem steckt im vorvorigen Jahrhundert. Heute gibt es kein industrialisiertes, westliches Land, das nicht über eine Änderung des Bildungssystems nachdenkt. Es kommt vermehrt zu Schwierigkeiten bei der Überleitung Jugendlicher aus dem Bildungswesen in das Beschäftigungssystem – und das auf allen Ebenen formaler Qualifikation. Unser Bildungssystem ist in der Entwicklung im vorvorigen Jahrhundert stehen geblieben. Es unterrichten Lehrer und Dozenten, die Zeit ihres Berufslebens die Schule bzw. Hochschule nicht verlassen und keinen Bezug zu den Anforderungen der Wirtschaft haben. Die Vermittlung von praxisrelevantem Wissen, die gezielte Potenzialförderung bleibt auf der Strecke. Aufgrund des technologischen und organisatorischen Wandels wird eine gute und vor allem die richtige Ausbildung immer wichtiger und die Arbeit für Geringqualifizierte weniger werden. Wie steuern wir dieser Entwicklung entgegen? Gar nicht: Reformen, die ihrem Namen nicht gerecht werden, werden vor der Wahl dem Wählervolk vor die Füße geworfen und nach den Wahlen zurückgenommen, was aber in den wenigsten Fällen schmerzhaft ist, da sie ohnehin an den falschen Ecken ansetzen. Was schmerzt, ist, dass sich nichts bewegt in unserem Bildungssystem – und das, obwohl Nationen wie Norwegen oder Finnland uns so wunderbar vorführen, wie es gehen kann. Wir müssten uns das nur abschauen.

Management 4.0 – Vorbereitung auf die Zukunft

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