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Menschlichkeit, Augenmaß und Adaptivität

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Unternehmens-Softwares wie beispielsweise SAP suggerieren, dass wir bei richtiger Anwendung und Implementierung im Unternehmen alle erfolgsentscheidenden Faktoren unter Kontrolle haben könnten. Am sichersten scheint es, alle Features und Kontrollinstrumente gleichzeitig zu installieren – mehr ist mehr. Aber mit Extrapolieren, der Bestimmung eines Verhaltens über den (mathematisch) gesicherten Bereich hinaus also, kommen wir schon lange nicht mehr weiter. Schon heute ist es aufgrund der hohen Komplexität und der Vielfalt an Möglichkeiten und denkbaren Szenarien ein schweres Unterfangen, ein Einjahres-Budget zu erstellen. Nicht einmal beim Trainer der National-Elf kommt es darauf an, ob er vorhersagen kann, wie viele Tore ein Spieler im nächsten Jahr schießen wird, sondern darauf, dass er die beste Mannschaft aufstellt, wenn angepfiffen wird. Weiters ist entscheidend, dass das Team während des Spiels adaptiv ist, sich aufeinander, auf den Gegner, auf Schiedsrichterentscheide einstellt und entsprechend reagiert oder agiert. In der Start-up-Industrie würde man auf das Team setzen, das für eine Idee brennt, und sei sie noch so außergewöhnlich und unvorstellbar. Es geht um den Glauben an diese Idee und das Vertrauen darauf, dass die Leute, die vor den Investoren stehen, wissen, was sie tun, die Besten ihres Faches sind, den finanziellen Input des Investors gut nutzen und den Wert des jungen Unternehmens mehren. Beide Beispiele verdeutlichen, dass Vertrauen, Augenmaß und das Erkennen des Sinns im Tun die Währung hinter jeder Entscheidung und Tätigkeit ist. Wir sind überzeugt davon, dass die Wirtschaft von dieser Art des unternehmerischen und eigenverantwortlichen Arbeitens sehr viel lernen kann. Was so viele Unternehmen daran hindert? Wir nennen es Pfadabhängigkeit. Menschen wollen verändern, aber sie wollen nicht verändert werden. Viele unternehmerische Veränderungsaktivitäten scheitern daran, dass die Betroffenen emotional nicht mitgerissen werden, und an der erdrückenden Bürokratie unserer Kontrollmechanismen. Der Wirtschaft ging es schon besser und trotzdem scheint es, dass wir den Status quo mit allen Mitteln erhalten wollen, ohne zu realisieren, dass wir nicht um notwendige Veränderungen herumkommen werden, wenn wir unseren Wohlstand erhalten und Wertschöpfung sicherstellen wollen – egal ob im Bildungsbereich, bei Pensionen und erworbenen Rechten bis hin zu den Unternehmen und den dort befindlichen Arbeitsplätzen. Die Macht eingefahrener Bahnen, Gewohnheiten und nicht zuletzt die Macht der Bequemlichkeit ist enorm: „Die da oben machen sowieso, was sie wollen.“ „In Summe geht es uns nicht schlecht.“ „Passt schon.“

Management 4.0 – Vorbereitung auf die Zukunft

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