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Unternehmen sind immer noch Status-quo-Organisationen

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Wir sind mittendrin in einer Arbeitswelt, die mit jener vor zehn Jahren so gut wie nichts mehr gemeinsam hat. Trotzdem stellen sich Unternehmen und Menschen weder auf die Gegebenheiten ein, die sie umgeben, noch bereiten sie sich auf die Zukunft vor.

Unternehmen sind Status-quo-Organisationen. Man muss zugeben, dass sie immer nur rhetorisch und theoretisch zu neuen Ufern aufbrechen und ihnen Veränderungen grundsätzlich wesensfremd sind. Ein von außen kommender Impuls, der sagt, „jetzt sind wir fünf Jahre in eine Richtung gerannt, jetzt gehen wir mal in die andere“, der fördert die Neuorientierung und hält die Leute wach. Meistens kommt der Impuls von einer neuen Führungskraft oder einem neuen Eigentümer. Er muss sichtbar machen, dass sich unter seiner Führung etwas zum Besseren wendet und macht das Logische. Er macht es anders als sein Vorgänger, damit kann er nicht falsch liegen. Viele Autoren von Management-Literatur versprechen ihren Lesern Erfolgsrezepte und Werkzeugkisten, mit denen das Erhoffte gelingt. Meistens Veränderung, Verbesserung. Einmal kurz gegoogelt, fanden sich im Internet zehn Bücher über das Erfolgsmodell Apple – zum Nachmachen für jedermann sozusagen. Diese Übertragbarkeit existiert aber nicht, denn es wird Korrelation mit Kausalität verwechselt. Bei Korrelationen, sofern sie nicht zufällig sind, kann immer eine Kausalität vermutet werden. Die Korrelation sagt jedoch nichts über die Richtung der Kausalität aus. Beispiel: Der Kohlendioxidgehalt der Atmosphäre korreliert mit der Temperatur der Erde. Ob er nun aber die Ursache oder eine Folge des Temperaturverlaufs ist, bleibt zunächst einmal offen. Noch ein Beispiel: „Reichtum schützt vor Herzinfarkt“. Wenn man also die Kluft zwischen Arm und Reich verkleinert, so eine Interpretation, wären die Menschen gesünder. Drehen wir als Test doch einmal die Aussage um. Klingt das auch noch sinnvoll? „Gesündere Menschen sind reicher“. Klingt nachvollziehbar, schließlich bedeutet Gesundheit Leistungsfähigkeit. Daraus könnte man also schließen, wenn die Leute gesünder wären, würde die Kluft zwischen Arm und Reich verkleinert. Bevor wir also Handlungsbedarf anmelden, sollten wir noch einmal genauer hinsehen, in welche Richtung die Kausalität geht.

Ein letztes Beispiel: Kevin und Chantal sind schlecht in der Schule. Sind sie schlecht, weil sie so heißen? Oder heißen schlechte Schüler häufiger so? Oder existiert der Einfluss eines dritten Faktors und ist es so, dass sozial schwache Eltern Kinder haben, die oft schlecht in der Schule sind und die sie häufiger Kevin und Chantal nennen?

Management 4.0 – Vorbereitung auf die Zukunft

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