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Adam

Die Sitzungen wurden von dem Ältesten Adam geleitet, er stand allen voran. Seine Besonnenheit, sein großes Organisationstalent, sein Charisma hatten ihn besonders für diese Aufgabe qualifiziert, außerdem war er für fast alle eine Lichtgestalt des Vertrauens. Er hatte die Informationen über den Vorfall schon vor einigen Tagen vom Wächterrat erhalten. Angesichts des Inhaltes war er jedoch höchst verunsichert. Dieses Vorkommnis sprengte alle bisherigen Vorfälle, weil eine Zuordnung und Problembenennung einfach nicht möglich waren. Adam stammte wie Gabriel und Balthasar ebenfalls aus einer der ganz großen Familien, seine Familie zeichnete sich vor allem dadurch aus, dass sie schon immer ausgleichend zwischen den anderen großen Familien gewirkt hatte. Sie waren dadurch zu einer Art Institution geworden, der alle weitgehend vertrauten und damit auch ihren Urteilen. Sie umgab ein Mantel von Noblesse, von natürlichem Adel, der kein Fehl und Tadel kannte und durch seine Offenheit bei gleichzeitiger Zurückhaltung ein Beispiel gab. Diese Unaufdringlichkeit bei wacher Teilhabe war eine der herausragenden Eigenschaften von Adam. Er war damit prädestiniert für den Vorsitz des Ältestenrates. In den meisten Fällen folgten seiner Meinung die anderen, wobei sich Balthasar auch hier gelegentlich gegen ihn stellte. Selbst Gabriel konnte sich keinen Besseren vorstellen. Die schon lange bestehende Kooperation der großen Familien hatte auch zu einer festen Verteilung der Aufgabenschwerpunkte unter ihnen geführt. Teilweise sahen die Familien diese mittlerweile als Geburtsrecht an.

Die neue Zeit

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