Читать книгу Älter werden im (unfreiwilligen?) Ruhestand. Na und! Scheißegal! - Klaus Normal - Страница 8

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4 Der Abschied vom Arbeitsleben der nächsten Generation

Durch die Verbreitung der künstlichen Intelligenz in der Form von Robotern, Apps etc. werden eine Menge Jobs verloren gehen. Manche träumen heute schon davon, dass selbst hochqualifizierte Tätigkeiten wie die eines Rechtsanwaltes oder eines Steuerberaters (teilweise) durch künstliche Intelligenz ersetzt werden können.

Damit die Verbreitung der künstlichen Intelligenz trotzdem eine breite Akzeptanz in der Bevölkerung findet und somit auch schneller verbreitet werden kann, werden einige Leute nicht müde, darauf hinzuweisen, dass dadurch auch neue Jobs entstehen. Das ist sicher richtig, doch ist das nur dann erwähnenswert, wenn genauso viele neue Jobs entstehen, wie alte Jobs verloren gehen. Soweit ersichtlich behauptet das aber niemand. Zweitens wird mit leuchtenden Augen auf die Möglichkeiten der Umqualifizierung hingewiesen.

Spätestens bei diesem Punkt wird die Diskussion verlogen.

Nimmt man den günstigsten Fall an, dass genauso viele neue Jobs entstehen wie alte Jobs verloren gehen, dann würde jeder Arbeitnehmer, der seinen alten Job verloren hat, für den neuen Job umqualifiziert.

Das kann aber aus 3 Gründen nicht zu 100 % funktionieren.

4.1 Kein Talent für den neuen Job

Aus mir würde nie ein guter Klavierlehrer werden. Ich habe einfach kein Talent dafür.

4.2 Keine Lust zu dem neuen Job

Es gibt Tätigkeiten, die machen mir keinen Spaß. Ich habe keine Lust diesen Job auszuführen. Vielleicht hätte ich für den Job des Leichenwäschers genügend Talent, aber nicht ausreichend Lust. Oder als Zahnarzt in den Mündern anderer herumzufummeln.

4.3 Keine ausreichende Intelligenz für den neuen Job

Man kann Leute nicht einfach beliebig hochqualifizieren, da gibt es Grenzen beim Denkvermögen und bei der intellektuellen Leistungsfähigkeit. Sonst gäbe es keine unterschiedlichen Ergebnisse bei den Intelligenztests. Die künstliche Intelligenz wird als erstes einfache Jobs vernichten.

Ich nehme im Betrieb meines Arbeitgebers an einer Umqualifizierung teil. Wie oft darf ich da während der Schulung vor Kollegen und eventuell vor meinem Vorgesetzten die gleiche Frage stellen, weil ich etwas nicht verstanden habe. Drei Mal, bevor alle im Schulungsraum merken, dass ich es nicht raffe?

Mir könnte man die einsteinsche Relativitätstheorie 10 Mal erklären und ich könnte Sie immer noch nicht nachrechnen. Es tut mir leid! Ich bin intellektuell überfordert, obwohl ich mich wirklich redlich bemühe.

4.4 Das Arbeitsleben der nächsten Generation ohne Arbeit

Die Anzahl der Leute ohne Arbeit wird also zunehmen. Die Diskussion über ein bedingungsloses Grundeinkommen wird daher ein Gewicht gewinnen. Wobei es wegen der Finanzierungsprobleme wohl eher ein Grundeinkommen sein wird, dass an eine Bedürftigkeitsprüfung gekoppelt sein wird. Wobei auch dann noch die Finanzierungsprobleme gewaltig sind. Wenn es mehr Leute ohne Arbeit gibt, gibt es weniger Leute die Lohnsteuer zahlen. Die Lohnsteuersumme, die der Staat erhält, wird somit geringer. Konsequenterweise müsste dann der Staat Roboter und künstliche Intelligenz besteuern, da diese die Ursachen für die zunehmende Anzahl der Leute ohne Arbeit sind. Roboter kann man zählen. Roboter müssten also noch relativ einfach zu besteuern ein. Aber wie soll man künstliche Intelligenz besteuern? Besteuert werden soll nach dem Leistungsfähigkeitsprinzip. Wie misst man die Leistungsfähigkeit von künstlicher Intelligenz? Nach der Anzahl der weggefallenen Arbeitsplätze? Europa bekommt es noch nicht mal hin, dass Facebook, Google etc. in Europa nennenswerte Steuerbeträge zahlen. Eine Steuer auf selbstfahrende Autos? Damit alle arbeitslosgewordenen Taxifahrer ein Grundeinkommen erhalten?

Was auch nicht diskutiert wird, ob der Mensch überhaupt dafür geeignet ist, im Vollbesitz seiner körperlichen und geistigen Kräfte und trotz guter Ausbildung, große Teile seines Lebens nicht zu arbeiten. Mal sehen, ob dann die Alkoholiker Quote steigt.

Warum äußere ich mich hier in einem Buch für Ruheständler zu dem Arbeitsleben der nächsten Generation? Ganz einfach. Ein weiterer Grund, warum man froh sein kann, dass das Arbeitsleben beendet ist.

Älter werden im (unfreiwilligen) Ruhestand? Na und! Scheißegal!

Älter werden im (unfreiwilligen?) Ruhestand. Na und! Scheißegal!

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