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Geleitwort

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Ein einführendes Buch über Psychiatrie soll einerseits fachliche Informationen in gut verständlicher Form vermitteln und andererseits auch auf einer „Beziehungsebene“ Akzeptanz und Verständnis von Menschen mit solchen Problemen fördern. Dabei sollte nicht verloren gehen, dass Menschen mit psychischen Erkrankungen nicht nur in bestimmten Bereichen krank sind, sondern mit unterschiedlicher Gewichtung auch sehr viele gesunde Anteile haben, die für die Prognose und Behandlung von hoher Relevanz sind.

Mögliche Stigmatisierungen wirken sich aber nicht nur auf die Betroffenen, sondern auch auf die Behandelnden aus: „Psycho-Berufe“ wie der des Psychiaters, Psychologen oder Psychotherapeuten bzw. die Menschen, die diese Berufe ausüben, scheinen in der Öffentlichkeit starke und oft widersprüchliche Gefühle auszulösen.

Während die Psychotherapie nach verschiedenen Umfragen in der Allgemeinbevölkerung als die weitaus beliebteste Behandlungsmethode für psychische Erkrankungen gilt, wird eine psychopharmakologische Behandlung sogar da, wo sie klar indiziert ist – wie z. B. bei einer Schizophrenie oder einer schweren Depression – in der Öffentlichkeit oftmals als nicht nur nicht nützlich, sondern sogar als schädlich angesehen. Diese Public-Image-Probleme der Psychiatrie können nur durch kompetente und verständliche Aufklärung und Information verbessert werden. Die letzten 15 Jahre haben einen umwälzenden Erkenntnisprozess über die neuronalen Grundlagen unseres Erlebens und Verhaltens eingeleitet, medikamentöse und psychotherapeutische Behandlungen wurden weiterentwickelt und verfeinert und soziotherapeutische Strategien sind eine wichtige Grundlage vor allem im stationären und teilstationären Setting geworden. Durch das vorliegende Buch wird klar, dass in der Diagnostik und Behandlung von psychischen Erkrankungen biologische, psychologische und soziale Faktoren mit individuell unterschiedlicher Gewichtung Berücksichtigung finden müssen. Ich möchte den Autoren gratulieren, dass sie mit dieser Publikation zum besseren Verständnis und damit auch zur besseren Akzeptanz von psychisch kranken Menschen beitragen.

Univ.-Prof. Dr. Gerhard Lenz

Oberarzt an der Universitätsklinik für Psychiatrie in Wien,

Leiter der Station für Kognitive Verhaltenstherapie

Grundlagen der Psychiatrie

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