Читать книгу Erinnerungen eines polnischen Zwangsarbeiters - Konrad Szumiński - Страница 7
ОглавлениеVorwort des Autors und ÜbersetzersDr. Edward Sułek
„Jeder Schritt soll ein Schritt zum Frieden sein.“Anselm Grün
Liebe Leserinnen und Leser,
vor sechs Jahren begegnete ich zum ersten Mal einem sehr sympathischen und äußerst intelligenten älteren Menschen. Konrad Szumiński, der auf Einladung des Heimat- und Geschichtsvereins Zöschen e.V. zu den traditionellen Erinnerungstagen, welche ein Beispiel der internationalen Gedächtniskultur sind, nach Zöschen gekommen war.
Im Zweiten Weltkrieg gab es hier von 1944 bis 1945 das sogenannte Arbeitserziehungslager. Konrad Szumiński verbrachte fünf Monate als Gefangener in diesem Lager. Seine Erlebnisse hatte er bereits nach dem Krieg aufgeschrieben.
Lange Zeit befasste ich mich mit dem Gedanken, sie auch ins Deutsche zu übersetzen. In gewissem Sinne betrachtete ich diese Aufgabe auch als menschliche Verpflichtung den nachfolgenden Generationen gegenüber und auch als eine Möglichkeit, die Wahrheit bereits jetzt publik zu machen, wenn die Zeitzeugen selbst noch Anteil daran nehmen können. Denn wir alle wissen: Aus der Vergangenheit kann man nur lernen, wenn man mit einer wahren Geschichte konfrontiert wird, die auch nachweisbar erlebt wurde.
Und so entstand dieses Buch als eine Botschaft - gerichtet gerade auch an die jungen Menschen: Erhaltet den Frieden!
Hermann Hesse schrieb etwas, was ich gern zitieren möchte: „Damit das Mögliche entsteht, muss immer wieder das Unmögliche versucht werden.“ Für solche Menschen wie Konrad Szumiński bedeutete diese Aussage: Überleben zu wollen, um weiterleben zu können.
Auch an die ältere Generation appelliere ich. Sprechen Sie mit Ihren Kindern und Enkeln über dieses Thema. Nehmen Sie sich die Zeit dafür, ein Stück Aufklärungsarbeit zu leisten in einer Zeit, die gerade jetzt auch wieder politisch unruhig ist und unseren ganzen Einsatz für den Frieden erfordert.
Aus diesem Grund möchte ich meine Übersetzungsarbeit, die ich für dieses Buch geleistet habe, meiner Enkelin Helena widmen, verbunden mit dem tiefen und innigen Wunsch, dass sie nie einen Krieg miterleben muss.
Dr. Edward Sułek
Sennewitz 2016