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Pflegearbeiten

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Gegossen wird direkt nach der Pflanzung. Sind die Wurzelballen nicht abgedeckt, muss nachgearbeitet werden. Keinesfalls aber darf zu tief gepflanzt werden. Das ist der sichere Tod bei den Gehölzen.

Im Pflanzjahr gibt es regelmäßige Wassergaben, damit die Wurzeln sich entwickeln können. Schon nach zwei Monaten kann man feststellen, dass die Pflanzen Wachstumszuwachs zeigen. Je nach Pflanztermin gebe ich dann nur noch Wasser, wenn es über einen längeren Zeitraum keinen natürlichen Niederschlag gibt.

Ab dem zweiten Entwicklungsjahr gieße ich Staudenpflanzungen nicht mehr, es sei denn, es sind drei Wochen knapp 40° Celsius. Bei den Großgehölzen ist etwas mehr Sorgfalt zu üben. Hier dauert es mindestens eine ganze Vegetationsperiode, bis die neue Wurzelbildung über den Ballen hinausgeht.

Rückschnitt gibt es nur einmal, und der ist im Frühjahr, Februar/März, je nach Blütezeit der eingebrachten Geophyten.

Gestäbt wird bei mir grundsätzlich nicht, Luxuskrankheiten wie Mehltau gibt es kaum zu beklagen. Bei meinen Pflanzungen ist entscheidend, wie widerstandsfähig die Auswahl der Pflanzen ist, wie hitzetolerant die einzelnen Arten sind, wenn sie zwischen befestigten Parkplätzen, Randsteinen und Betonfundamenten zu bestehen haben, wenn sie zwischen Asphalt und Fahrradweg eine Entwässerungsmulde begrünen sollen. Kaum zu glauben, oder?

Gehen wir nochmals zur Rezeptur: Wichtig ist eine vielfältige Kombination aus Gehölzen, baum- oder strauchartig und/oder Stauden und Gräsern. Die Kombination ist es, die es ausmacht und die für relativ schnellen Bodenschluss sorgt. Ich möchte nach dem ersten Jahr keinen Boden mehr sehen. Weder Erde, noch Kies, noch Schotter. Die Pflanzungen sollen nicht nur müssen, sondern können dürfen. Eine Pflanzung soll sich mit der Natur entwickeln, nicht gegen die Natur. Gelingt es, die Pflanzen zu lassen, dann helfen auch Sämlinge, den Bodenschluss schnell zu erreichen. Phlomis russeliana, das Brandkraut, ist ein solcher Vertreter und will hier unbedingt genannt sein. Lassen wir doch auch das eine oder andere Wildkraut zu. Nicht dass Sie denken, ich würde meine Pflanzungen dem Zufall überlassen. Aber ich bin großzügig, wenn es darum geht, die einzelnen Gattungen und Arten sich verweben zu lassen, damit ein Gesamtensemble entsteht. Die ausgesuchten Pflanzen sollen sich entwickeln und tun dies umso mehr, je wohler sie sich an diesem Standort fühlen.

Je besser die Pflanzung letztlich funktioniert, umso schneller und wunderbarer wachsen die verwendeten Pflanzen zu einer Gemeinschaft zusammen. Christian Kress nennt es Blackbox Gardening. Selbst Richard Hansen beschrieb diese Art der Pflanzenentwicklung bereits, wenngleich nur ansatzweise und nur in seinem Vorwort.

Gärten des Jahres 2021

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