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Celia lag wach neben ihrem schlafenden Ehemann und dachte über alles nach, was sie heute nachmittag mit ihrer alten Freundin besprochen hatte.

Einige von Marges Bemerkungen beunruhigten Celia sehr und machten ihr schwer zu schaffen.

Empfand Joe die Ehe mit ihr als Fessel und Falle? Hatte auch er das Verlangen, einmal andere Frauen auszuprobieren, wie Marge es genannt hatte?

Joe würde morgen eine neue Stellung antreten.

Würde es dort vielleicht schöne Mädchen und Frauen geben? Könnte ihm nicht eins dieser Mädchen in seinem Büro besonders gut gefallen? Und wenn ja … was würde er dann tun? Wenn die Mädchen mit ihm flirten sollten, wie würde er darauf reagieren?

Joe hatte Celia nie Anlaß gegeben, auch nur im geringsten an seiner Liebe oder Treue zu zweifeln.

Aber … wer weiß … vielleicht hatte Marge doch recht?

Celia hatte sich selbst gegenüber stets ehrlich eingestanden, daß die Freundin mehr über das Leben wußte als sie … besonders wenn es sich um Fragen der Liebe und des Sex handelte.

Marge hatte unmißverständlich angedeutet, daß Partnertausch die Antwort war auf das drängende Verlangen eines Ehemannes.

Aber Celia fürchtete, daß dieses ,Heilmittel‘ genauso schlecht sein könnte wie die Krankheit selbst …

Ach, wie war albern, überhaupt darüber nachzudenken.

Vielleicht war Marge wirklich klüger als sie, aber niemand konnte die Probleme von Eheleuten verallgemeinern und einfach behaupten, daß alle nach der gleichen Schablone handelten. Man durfte nicht alle über einen Kamm scheren.

Celia kannte Joe sehr gut; besser als sonst jemand auf dieser Welt, und das schloß auch Marge ein.

Nein, nein … Joe war ganz gewiß nicht der Typ, der sich danach sehnte, mit anderen Frauen herumzutoben!

Celia hatte allerdings keine Ahnung, daß Marge noch einen ganz anderen Grund gehabt hatte, dieses Thema zur Sprache zu bringen. Sie vertraute Marge blindlings, auch wenn sie nicht in allem mit ihr hunderprozentig übereinstimmte.

Celia versuchte sich selbst zu beruhigen und endlich einzuschlafen. Aber das dauerte doch noch einige Zeit, und inzwischen fuhr sie fort, sich Sorgen zu machen. Wieder und immer wieder grübelte sie über alles nach, was Marge gesagt hatte. Sie war einfach nicht imstande, die Dinge ruhen zu lassen. Gerade dieses Gesprächsthema setzte ihr sehr hart zu.

Südkalifomien unterschied sich ganz wesentlich von dem Landesteil, in dem sie und Joe immer gelebt hatten. Hier hatte das Leben einen anderen Rhythmus. Die Leute waren in ihrer Einstellung und Haltung offensichtlich freier und unbekümmerter.

Celia brauchte sich doch nur vorzustellen, was mit Lew und Marge passiert war, seit die beiden hierhergezogen waren.

Und in Los Angeles wimmelte es doch geradezu von faszinierend schönen Frauen!

Was nun, wenn Joe doch einem Mädchen begegnete, das so frei und unbekümmert war? Was nun, wenn sich dieses Mädchen in ihn verliebte! Schließlich … Joe war ein sehr attraktiver Mann!

Oh, verdammt!

Als Celia endlich doch einschlief, spiegelten sogar ihre Träume ihren bedrückten Geisteszustand wider. Sie warf sich unruhig im Schlaf herum und wurde von Schreckgespenstern verfolgt.

Als Joe am nächsten Morgen zum ersten Mal zur Arbeit ging, blieb Celia höchst unbehaglich zurück. Die Befürchtungen und Sorgen und Ängste von gestern abend meldeten sich sofort wieder zu Wort, kaum daß sie allein war. Joe würde von heute an bei einer sehr großen Firma arbeiten, deren Büroräume sich in einem riesigen, supermodernen Gebäude am Wilshire Boulevard befanden.

Was würde er dort antreffen? Welche Wirkung würden all die neuen Leute auf ihn haben, die er nun kennenlernte?

Und was noch viel wichtiger und dringender war … was konnte Celia dagegen tun?

Die Antwort darauf schien zu lauten … nichts.

Wieder versuchte sie sich selbst einzureden, daß es albern von ihr war, ein Problem zu sehen, wo es noch gar keins gab. Doch diese Selbstermahnung fruchtete auch jetzt nichts. Es funktionierte einfach nicht.

Celia verbrachte einen höchst unruhigen, ja ruhelosen Tag. Mehrmals verspürte sie das zwingende Verlangen, Marge anzurufen, aber sie unterdrückte es jedesmal sehr energisch.

Welchen Rat könnte ihr Marge schon geben? Marge war es doch gewesen, die ihr all diese Flausen in den Kopf gesetzt hatte.

Zum Teufel mit Marge!

Aber Celia brachte es nicht fertig, auf die alte Freundin wütend zu werden. Sie konnte ihr einfach nicht böse sein. Marge meinte es zweifellos aufrichtig. Sie sprach von ihrem eigenen Standpunkt aus, und dabei dachte sie wahrscheinlich mehr an Lew als an Joe.

Ja, so mußte es sein.

Diese Schlußfolgerung tröstete Celia am Ende ein wenig über ihren Kummer hinweg.

Lew und Joe waren sich doch gar nicht ähnlich. Kein bißchen! Was Lew gefiel und was auf ihn zu traf, brauchte Joe noch lange nicht zu gefallen und auf ihn zuzutreffen. Nein, überhaupt nicht!

Aber die nagende Ungewißheit, die Marge mit ihren Bemerkungen über Partnertausch und Ehemänner ausgelöst hatte, ließ sich nicht aus Celias Geist vertreiben, sondern blieb und meldete sich immer wieder beharrlich zu Wort.

Sexerlei

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