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Der Tag der Strafe

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Auch der Mittwoch hatte schließlich einen Feierabend, und Lena war um 18 Uhr zu Hause. Ihr blieb damit ausreichend Zeit, sich umzuziehen. Aber was sollte sie anziehen? Das Kleid von der Kinky Kat? Das kannte Tom schon, nicht, dass er enttäuscht war und sie noch mehr bestrafen wollte. Verdammt, wo bekam sie jetzt so schnell ein neues Outfit her? Das war ihr ja früh eingefallen. Sie hatte ihr Kleid zwar online gekauft, aber im Internet gesehen, dass es auch in der Innenstadt Fetischxix-Geschäfte gab. Fetischs Best war das, das ihrer Wohnung am nächsten lag. Laut Internet hatte es noch bis 19 Uhr geöffnet. Vor der Kinky Kat hatte sie sich nicht getraut, dorthin zu gehen und die Anonymität der Onlinebestellung vorgezogen. Jetzt aber war das Betreten eines Geschäfts mit Fetischkleidung keine Hürde mehr. Lena zog sich den Mantel nicht aus, sondern ging gleich wieder.

Ein freundlicher Mann hinter der Kassentheke begrüßte sie: »Hallo. Viel Spaß beim Stöbern. Wenn du Fragen hast und ich dich unterstützen kann, sag Bescheid. Vielleicht hast du schon jetzt eine Frage?«

Die hatte sie: »Wo finde ich ein sexy Kleid, kein Latex, aber trotzdem besonders? Oder eigentlich weniger als ein Kleid?«

Der Mann lachte. »Gute Frage, also suchst du einen Hauch von nichts?«

»Genau.«

Er führte sie zielstrebig in den hinteren Teil des Ladens, vorbei an Ständern voller Latexkostüme, Regalen mit Masken, von der Augenmaske bis hin zur Ganzkopfhülle sowie Gasmasken, vorbei an einer großen Sammlung von Analplugsxx, gefolgt von Corsagen und Dessous.

Hier blieb er stehen. »Liebchen, für dich sehe ich das hier«, meinte er und gab ihr – einen Hauch von nichts. Am meisten Stoff hatte der String im schwarzen Wetlook. Um den Hals schloss sich ein Halsband, das hinten mit einer Schnalle verschlossen wurde. Verbunden waren Slip und Halsband auf jeder Seite über die Brust mit vier schmalen Fäden. In der Mitte waren Halsbandring und Slip mit einem etwas dickeren Stück Lack-Faden verbunden.

Sie trat aus der Kabine.

»Wow.« Der Verkäufer klang, als wäre er beeindruckt. Bei ihm mochte das Verkaufsstrategie sein, bei Lena war es echte Begeisterung, als sie ihr Spiegelbild ansah. Die nackten Brüste waren hinter den Fäden frei sichtbar, der Slip, das Halsband, alles passend, um sich eine Bestrafung abzuholen. »Gekauft.« Der Verkäufer kommentierte das, in dem er einen Daumen hob.

Zu Hause schlüpfte sie in ihr neues Teil, zog dazu halterlose Strümpfe in Schwarz an, steckte ihre Augenmaske in die Handtasche, zog sich hohe rote Lederpumps an und schaute sich noch einmal kurz im Spiegel an. Absolut sexy. In ihren langen schwarzen Wollmantel gehüllt konnte niemand ahnen, wie es darunter aussah. Sie spannte ihren Beckenboden ein paarmal an. Freiheit für die Pussy.

Ihr geliebter Z3 brachte sie zur Birkenstraße, während der Fahrt hörte sie Rosenstolz und drehte »Sex im Hotel« genüsslich auf. Sie dachte nicht an Tom, zu erregend war die Fahrt mit ihrem neuen Nichts unter dem Mantel. An einer Ampel sah sie ins Auto neben sich. Ein jüngerer Mann sah gelangweilt aus dem Fenster und direkt in ihre Augen. Wenn du wüsstest. Die Vorstellung machte Lena feucht.

19:57 Uhr. Sie stand in der Birkenstraße vor Haus Nummer 30. Ein Mehrfamilienhaus aus den 60er Jahren, drei Stockwerke. Wo sollte sie klingeln? Lena zuckte innerlich zusammen. Sollte sie Tom fragen? Aber wie? Er hatte ihre Handynummer, aber da er sich noch nie über Handy gemeldet hatte, fehlte ihr seine. Sie zog ihr Smartphone aus der Tasche und ging online auf das Freudenportal. Im nächsten Moment klingelte ihr Handy, eine SMS. »Bei Klein klingeln. Dritter Stock.« Die kleine Lederpeitsche. Lena klingelte und ihr wurde aufgedrückt.

Tom empfing sie an der Wohnungstür. Er trug eine schwarze Lederhose über Lederstiefeln und ein dezentes Lächeln, sein Oberkörper war nackt.

»Komm herein. Die Peitsche wartet auf dich.«

Lena spürte den Impuls, umzudrehen und das Weite zu suchen. Und den Drang, in die Wohnung einzutreten. Der Drang war stärker. Sie trat ein.

»Braves Mädchen. Schweig und ziehe deinen Mantel aus. Gib mir deine Tasche.« Sie gehorchte. Während der Mantel von ihrem Körper glitt, spürte sie, wie ihre Erregung stieg. Tom hielt hörbar den Atem an.

»Ah, da hat sich ein kleines Luder ungefragt in Szene gesetzt. Sehr böse.« Er machte eine Pause. »Sehr gutes Ergebnis.«

Sein prüfender Blick setzte Lena unter Spannung. Sie hätte gerne seine nächsten Schritte dirigiert, ihm gerne befohlen, sie an ihren heißen und erregt sensiblen Brustwarzen zu berühren, sie sanft zu kneten, sie zu küssen, ihr in ihren Schritt zu greifen, um ihre Nässe zu spüren. Stattdessen befahl ihr Tom: »Schließ die Augen.« Sie gehorchte, fühlte, wie er eine sanft kühlende Stoffbinde über ihre Augen legte und hinter ihrem Kopf verknotete.

Tom flüsterte in ihr Ohr: »Still stehen.« Das tat sie. Er griff mit seinen Händen an ihre Brustwarzen, nahm sie jeweils zwischen Daumen und Zeigefinger und drückte kräftig zu, bis sie aufschrie. Der Druck gab nicht nach. Lena wand sich, die Sekunden dehnten sich, bis er ihre Brustwarzen freigab. Der Schmerz ließ nach. Sie fühlte sich wie eine gespaltene Persönlichkeit. Die eine, die hier sein wollte, die sich ihre Bestrafung abholen wollte, von der das bisherige Geschehen sicher nur das Vorspiel gewesen war. Die andere, die weglaufen und sich dem dominanten Mann widersetzen wollte. Lena kam nicht dazu, ihren Gedanken weiter nachzuhängen, wollte es auch nicht. Ebenso wenig wollte sie darüber nachdenken, dass sie im Grunde unvernünftig war, sich allein in die Wohnung dieses Mannes zu begeben, ohne dass jemand wusste, wo sie war.

Sie spürte, wie Tom am Halsband ihres Kleides, welches eher ein Dessous war, etwas einklinkte. Eine Leine. Er zog leicht daran und sie folgte ihm blind. Zu gehen, ohne sehen zu können, wo sie hintrat, verunsicherte sie. Sie gingen offensichtlich durch den Flur, den Lena beim Eintreten gesehen hatte, und bogen nach links in ein Zimmer ab. Tom blieb stehen und sie an seiner Leine auch.

Er löste diese, packte sie von hinten an beiden Armen und sagte: »Geh langsam nach vorne. Stopp.« Sie war mit ihrem linken Knie gegen einen Gegenstand gestoßen. Tom dirigierte erst ihr rechtes, dann ihr linkes Bein an diesen Gegenstand.

»Knie nieder.« Unsicher hob sie ihr rechtes Bein und legte ihren Unterschenkel auf ein schmales Stück Möbel, bis ihr Knie anstieß.

»Ungeschickt, du kleines Luder.« Tom klang streng. Er half ihr dabei, mit ihren Händen nach vorn an einem Tableau Halt zu finden, sodass sie auch ihr zweites Bein in die kniende Stellung bringen konnte. Toms Hände dirigierten sie, sich mit dem Oberkörper auf das Tableau zu legen. Ihre Oberschenkel schmiegten sich an das schräge Verbindungsstück. Sie kniete und lag gleichzeitig. Eine recht bequeme Haltung, ihre Hände hielten sich vorne an den Beinen des Möbels fest.

»Du machst eine gute Figur auf dem Strafbockxxi.« Tom stand offensichtlich direkt neben ihr. Eine Hand umschloss plötzlich ihren Hals von hinten und drückte ihn nach unten.

»Still gehalten. Nun erhältst du deine Strafe, du ungehorsames Luder.« Im selben Moment spürte sie einen punktuellen, festen Schmerz auf ihrer rechten Pobacke. Sie zuckte zusammen.

»Was sagt man, wenn man eine gerechte Strafe erhält? Wenn ich so gnädig bin, dich zu erziehen?«

»Danke«, sagte Lena.

»Danke, mein Herr!«, korrigierte Tom sie. Zack, mit einem kleinen zischenden Geräusch sauste das Schlaggerät, von dem Lena nur fühlte, dass es eine kleine, aber harte Aufschlagfläche hatte, auf ihre linke Pobacke.

»Danke, mein Herr.«

»Wenn du nur willst, dann kannst du schon, nicht wahr? Ich werde dir jetzt auf jeder Seite fünf Schläge verabreichen und erwarte nach jedem ein ›Danke mein Herr‹ von dir.«

Lena wollte unwillkürlich nicken, was nicht ging mit der Hand auf ihrem Hals. Die Schläge hatten sie erregt, der kurze Schmerz sie aufgewühlt. Der Schmerz schärfte ihre Sinne. Sie kniete in devoter Haltung unter einem dominanten Herrn und begriff, warum sie dieses Spiel gesucht hatte. Jede Pore ihres Körpers war wach, bereit. Schlag sieben, acht, neun, zehn. Ihr Hintern wollte nicht mehr, der Schmerz tat nun richtig weh. Es folgte ein weiterer Schlag und Lena blieb vor Überraschung stumm.

»Ich höre nichts.« Schlag zwölf.

»Danke, mein Herr.« Gleich würde sie »Stopp!« rufen. Ob Tom noch weitere Schläge geplant hatte, erfuhr sie nicht, sein Handy klingelte. Wobei der »Klingelton« ein startendes Motorrad nachahmte.

»Hallo. Schön, dich zu sehen.«

Eine Frauenstimme antwortete: »Ob ich das erwidern kann, weiß ich noch nicht. Wenn ich aber dein Outfit so betrachte, dann vermute ich, dass du jemanden im Käfig hast.« Tom lachte. »So ähnlich. Eine kleine ungehorsame Schlampe, der ich einen Satz mit der Gertexxii verpasse, liegt in aller Pracht vor mir auf dem Bock. Hier, schau selbst, das kleine Miststück.«

Es wurde still und Lena versuchte sich vorzustellen, wie sie mittels Handykamera einer fremden Frau vorgeführt wurde. Wer war die Frau? Eine Freundin? Seine Freundin? Offensichtlich gehörte sie zur Szene, vielleicht war sie auch auf der Kinky Kat gewesen. »Das ist doch die Rothaarige von Samstag!« Sie war offensichtlich auf der Kinky Kat gewesen. »Das ist nicht dein Kaliber, Tom.«

»Bist du etwa mein Kaliber?«

Jetzt lachte die Frau kurz auf. »Warum suchst du dir nicht eine nette devote Sub, sondern versuchst, starke Frauen zu erziehen?«

Die Antwort kam unwirsch: »Was willst du, Eva?«

»Du hast mich doch angeschrieben, ich solle dich heute Abend anrufen. Warum falle ich nur drauf rein? Ich will nichts von dir. Die Zeiten, in denen du mich eifersüchtig machen konntest, sind vorbei.«

Tom schnaubte, offenbar hatte sein Gegenüber die Verbindung unterbrochen. »Du wartest hier und rührst dich nicht.«

Sie hörte, wie er das Zimmer verließ. Auf Dauer wurde auch das Liegen auf dem Strafbock unbequem, schon allein das regungslose Verharren machte die Gelenke unangenehm steif. Immerhin ließ der Schmerz in ihren Pobacken nach. Sie hoffte, dass sie beim Sitzen im Büro am nächsten Tag nicht schmerzhaft an ihren heutigen Ausflug erinnert würde.

Tom kam zurück, es klirrte, das klang nach Eis in einem Glas. Er befahl ihr, aufzustehen, kam ihrem Gesicht ganz nah und zischte: »Ihr verdammten Weiber. Jetzt werde ich dich so richtig rannehmen.« Er nahm ihr die Augenbinde ab.

In einer Hand hielt er ein Glas und nahm noch einen Schluck seines Drinks. »Knie nieder und besorg es mir mit deinem Mund.«

Wieder kam in Lena der Impuls hoch, auszusteigen, zumal Tom weniger dominant als aggressiv wirkte. Doch sie erlag wieder diesem Reiz des Ausprobierens. Sie, eine bisher doch recht brave Frau von 47 Jahren kniete nieder und blies einem ihr fremden Mann einen, nur, weil dieser ihr das befohlen hatte. Tom setzte sich auf den Bock und fasste sie an den Haaren, sodass er ihre Bewegungen dirigieren konnte. Sie ließ es zu und folgte dem von ihm vorgegebenen Rhythmus.

»Nimm eine Hand dazu.« Sie gehorchte. Ihr Mund nahm seinen harten Schwanz so tief auf, wie er es wollte, selbst wenn sie zwischendurch leicht würgen musste.

»Geiler Anblick, dich da unten arbeiten zu sehen.« Tom fing an zu stöhnen, gleich würde er kommen. Plötzlich schob er ihren Kopf zurück, ohne ihn loszulassen, sein Schwanz glitt aus ihrem Mund. Er spritzte ab, sein Sperma verteilte sich quer über ihr Gesicht. »Aah.« Ein zufriedener Laut kam aus seinem Mund. Seine eine Hand umfasste ihr Kinn, mit der anderen verrieb er das Sperma in ihrem Gesicht, über ihren Hals, zog sie ein Stück hoch und verteilte es weiter über ihre Brüste. Dann ließ er sie seine Hand ablecken, befahl ihr, aufzustehen und leckte ihre Brüste ab. Jetzt musste Lena an sich halten, keinen zufriedenen Laut von sich zu geben. Bis Tom in ihre Brustwarzen biss. Das war wieder ein unangenehmer Schmerz, zu kräftig der Biss.

Danach war es wie auf der Kinky Kat. Tom hatte seinen Orgasmus gehabt und das Spiel war damit zu Ende.

»Feierabend. Zieh dich an, ich will den Rest des Abends in Gesellschaft eines hochgeistigen Menschen verbringen. Also mit mir. Und schweig, bis du in deiner Wohnung bist.« Sie gehorchte, auch weil der Kick, worin genau er auch gelegen hatte, endgültig verpufft war.

Zu Hause wollte sie nur noch duschen und ins Bett, ihr Wecker würde wie immer um halb sieben klingeln. Als sie im Flur sah, dass ihr Anrufbeantworter blinkte, hörte sie beim Ausziehen von Mantel und Schuhen die Nachricht ab.

»Wo bist du?«

Sonja! Verdammt! Sie hatten sich schon vor über einer Woche für den heutigen Abend verabredet. Das aber war vor der Kinky Kat, vor der Begegnung mit Mamillenpracht und Tom gewesen.

»Auf deinem Handy erreiche ich dich auch nicht. Es ist jetzt halb neun, ich fahre nach Hause und hoffe, dir geht es gut.« Auf ihrem Handy, das sie leise geschaltet hatte, bevor sie bei Tom angekommen war, waren fünf versäumte Anrufe von Sonja und außerdem zwei Nachrichten. Sie waren um 20 Uhr im Café Goldmarie verabredet gewesen. Das war ihr noch nie passiert. Bis jetzt.

Sie schrieb Sonja noch eine Nachricht. »Liebe Sonja, es tut mir sehr, sehr leid, dass ich dich versetzt habe! Mir geht es gut und ich rufe dich morgen an.«

Sonja schrieb sofort zurück. »Immerhin geht es dir gut. Bis morgen und gute Nacht.«

Dominante Leidenschaft

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