Читать книгу du & ich : Alltag - Leben - Lara Erler - Страница 9
ОглавлениеAbendbrot und unheimliche Begegnung
Das Abendbrot war mega lecker und die Auswahl riesengroß. Ich konnte nicht so viel Essen, da ich aufgeregt war. Von meinen Eltern aus durfte ich gehen und es stellte sich heraus das meine Mum und Florians Mum sich vom Studium kannten.
Der Abend kam und ich ging ohne Jacke - weil es immer noch warm war- nach draußen und wartete auf Flo. Allerdings wusste ich vorher nicht, dass mich die ganze Zeit jemand beobachtet. Und zwar ganz genau.
Ich -völlig ahnungslos und unvorsichtig- machte Fotos und wartete. >Fünf Minuten würde ich ihm noch geben.<, dachte ich.
Als mich nach ca. drei Minuten jemand auf die Schulter klopfte, drehte ich mich lächelnd um und erschrak. Es war nicht Florian!!!
Es war -haltet euch fest- mein Ex-Freund Tobias. Was machte der hier? >Na. Du hast mich hier nicht erwartet. Stimmt’s? Aber jetzt bin ich ja hier.<, sagt er und mir lief es kalt den Rücken runter. Er hatte seine Kapuze aufgesetzt und einen Rucksack auf den Schultern. In dem Rucksack befand sich ein, ja, längliches etwas. Ich wusste nicht, was es ist und warum er es mit sich herumschleppte.
Gerade wollte ich darüber nachdenken, als er mich anschrie:>Rede endlich mit mir. Ich sag dir das jetzt zum letzten Mal. Du kommst mit und verlässt diesen gelhaartropfigen Stinker.< Ich musste kurz nachdenken, wer damit gemeint war, als es mir einfiel und ich einen Schock bekam. Es war Flo gemeint. Dabei war Tobias Frisur mit noch mehr Gel getränkt.
>Hast du i…ihm was angetan?<, fragte ich und zitterte am ganzen Körper. Er merkte das und sagte:>Ich wollte ihm erst was antun, aber habe ihn nirgends gesehen.<, meinte er, grinste gehässig, zog etwas aus dem Rucksack -das lange Dingund haute es mir auf den Hinterkopf, bevor ich überhaupt etwas denken konnte, geschweige denn wegrennen konnte.
Es ging alles viel zu schnell und ich schrie auf, bevor ich auf dem Boden unsanft landete und nichts mehr mitkriegte.
Später als ich wieder zu mir kam, pochte es in meinem Kopf und ich wusste erst nicht, was passiert war. Benommen schaute ich mich um. Aber dann fiel mir ein, dass Tobias da gewesen war und mir etwas auf den Kopf geschlagen hatte. Ich wollte mich bewegen, weil mein Fuß eingeschlafen war und anfing zu kribbeln. Es ging aber nicht. Ich war gefesselt. Ich dachte an Florian und merkte, wie ich ihn vermisste und daran, warum er mich nicht aus dieser Situation befreite. Die Tränen liefen nun ungehindert meine Wangen hinab, als ich ein Geräusch wahrnahm.
Plötzlich ruckelte es von draußen an der Tür und ich hörte meinen Namen. Dann wurde die Tür aufgesperrt und es kamen vier Polizisten, meinen Eltern und … Florian herein. Mein Schatz. Das dachte ich jedenfalls, bevor wir die Bilder machen wollten. Das ist jetzt aber egal. Wichtig ist das ich befreit bin. Endlich wieder richtig bewegen.
Meine Eltern kamen erfreut auf mich zugestürmt, umarmten mich und ließen die Polizisten erst gar nicht vorbei, um die Fesseln durchzuschneiden.
Flo stand etwas abseits und schaut verlegen und -das muss ich dazu sagen- verliebt und besorgt zu mir. Ich gab ihm ein Zeichen, das er herkommen sollte und er fragte meine Eltern:>Ist das überhaupt in Ordnung, dass sich Ihre Tochter in mich verliebt hat und ich hier bin?< Als ob er etwas dafür kann, dass ich mich in ihn verliebt hatte. Meine Eltern waren gnädig und sagten:>Ist doch schön.< Und: >Geh doch endlich zu ihr.<
Das war alles, was sie gesagt hatten, bevor Flo auf mich zu stürmte, um mich vorsichtig zu umarmen. Er drückte mir einen Kuss auf die Stirn und murmelte immer wieder: >Das ist alles meine Schuld.< Und ich sagte jedes Mal: >Es ist doch alles gut. Wir sind doch zusammen.<
Dann kam der Krankenwagen und untersucht mich wegen der Schürfwunden. Die Polizisten befragten mich auch noch. Flo war unterdessen am Meer, weil er sich die Befragung nicht anhören wollte, da ihn das sonst noch trauriger machte.
Ich schaute gerade zu ihm, als ein Schatten aus dem Busch kam. Ich schrie:>Da drüben. Das ist er.< Die Polizisten rannten los, überwältigten Tobias und ich rannte geradewegs in Flos Arme, die sich weich und schützend um meinen Körper legten. Er tröstete mich und wir gingen Hand in Hand zu meinen Eltern rüber. Sie umarmten uns beide und boten Flo das Du an.
Als Tobias verladen war, verabschiedeten sich die Polizisten von uns und fuhren davon. Wir gingen zurück zum Hotel und genossen noch etwas den Strand. Wenn man das überhaupt genießen nennen konnte. Denn wir waren alle noch sehr aufgewühlt.
>Du Lina.< >Ja, Flo?< >Alles gut bei dir? Ich habe mir solche Sorgen gemacht!< >Naja es geht. Ich habe ja jetzt dich. Wo warst du eigentlich zur verabredeten Zeit?< >Im Gebüsch.
Weil ich den Typ gesehen hab und ich dachte es ist dein Freund. Und wo er … du weißt schon, habe ich die Polizei und deine Eltern informiert.<
Ich schluchzte auf, weil mir das alles schrecklich vorkommt und er blieb stehen, nahm mich in den Arm und hielt mich gaaaannnnzzzz doll fest. Ich liebe ihn total. Das hat mir die Aktion gerade eben wieder bewiesen. Wir gingen weiter und mir kam es vor, als ob er mich nie wieder loslassen wollte. Im Hotel tranken wir noch einen Tee und redeten über die Ereignisse vor ein paar Minuten.
>Ich bin total dankbar, dass du jetzt bei mir bist.<, sagte ich, als meine Eltern gegangen waren. Nicht bevor wir hoch und heilig versprochen hatten, gleich nachzukommen.
>Ich doch auch. Wollen wir uns zusammen ein neues Leben aufbauen oder könntest du dir das mit mir nicht vorstellen?<, fragte er mich und ich musste grinsen und nickte, einfach so, weil ich nicht wusste, was ich sagen sollte. >Hast du erst bei der Polizei gesagt „Meine Freundin“?<, fragte ich ihn immer noch grinsend. >War mir gar nicht so bewusst. Aber wenn du das jetzt sagst.<, meinte Flo und grinste immer noch.
Wir gingen, besser gesagt wir fuhren mit dem Aufzug nach oben. > Müssen wir uns jetzt wirklich verabschieden?<, fragte ich und schaute ihn mitleidig an. Er: >Sieht so aus. Wollen wir morgen Eis essen gehen?<, fragte er mich und ich schaute ängstlich. >Nur wenn du willst.< >Ist schon okay. Können deine Eltern vielleicht dann mitkommen? Da können wir uns auch gleich besser kennenlernen. Was sagst du dazu?<, fragte ich ihn.
Vielleicht habe ich schon wieder ängstlich geschaut, denn er nahm mich schon wieder in den Arm und drückt mich an sich. >Ist okay. Können wir gerne machen. Wenn du dich da sicherer fühlst.< >Ich fühle mich bei dir natürlich auch sicher, aber du weißt schon…< >Mach dir keine Sorgen. Du, nein, wir schaffen das gemeinsam. Schlaf gut und bis morgen.<, meinte Florian, drückte mich ein Stück von sich weg und gab mir einen Kuss.
Zumindest versuchte er es, denn ich war schneller und drückte ihm einen auf den Mund. Er schaute mich erst verwirrt und dann total verliebt an. Ich schaute verliebt zurück und schickte eine Kusshand hinterher. Wir gingen beide in unsere Zimmer, also getrennt, schade.
Ich legte mich hin, nachdem ich die Zähne geputzt hatte. Ich war viel zu aufgewühlt, um zu schlafen und so dachte ich an die Zeit, wo ich noch unsterblich in Tobias verliebt war. Diese Zeiten waren nun wirklich vorbei. Als ich nach 5 Minuten immer noch nicht schlafen konnte, stellte ich mich ans Fenster und schaute heraus. In diesem Moment flog irgendetwas an die Fensterscheibe, kam immer näher und …