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Eltern rechnen damit, dass ihre Kinder wachsen

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Eltern rechnen in jeder Hinsicht mit dem Wachstum ihrer Kinder: körperlich, geistlich, mental und emotional. Im natürlichen Lauf der Zeit und mithilfe von viel Liebe und dem richtigen Maß an Übung erwartet man von Kindern, dass sie zu gesunden Erwachsenen heranreifen und sich ablösen, um ihre eigenen Familien zu gründen.

21 Jahre nach der Geburt unseres ersten Kindes schritt ich mit meinem ehemaligen „Baby“ am Arm den Mittelgang einer Kirche entlang, um sie zu ihrem Bräutigam zu führen. Mir ging auf, dass ich in den dazwischen liegenden Jahren die ganze Mühe, Zeit und Geld investiert hatte, nur um sie jetzt ihrem Verlobten zu übergeben! Wir zogen sie auf, um sie wegzugeben. Mittlerweile haben sie und ihr Mann drei eigene Kinder und nehmen die Gelegenheit wahr, Eltern zu sein und die nächste Generation zuzurüsten. Elternschaft dreht sich voll und ganz darum, ein Vermächtnis weiterzugeben. Zu geistlicher Elternschaft gehört ein ganzes Paket an Liebe, Übung, Vorbild, Weitergabe und Multiplikation, und das alles in der Erwartung, dass deine Kinder heranwachsen, um das Rad von neuem zu drehen.

Im Kolosserbrief lesen wir, wie Paulus dem Epaphras Vaterschaft vorlebte, indem er sich in einer Zeit der Not zur Verfügung stellte. Es scheint, als wäre Epaphras zum Glauben gekommen und hätte das Evangelium nach Kolossä gebracht. Dank seiner früheren Beziehung zu Paulus suchte Epaphras diesen in Rom auf, um seinen bewährten Rat hinsichtlich der Irrtümer einzuholen, die die Gemeinde der Kolosser bedrohten. In Reaktion darauf schrieb Paulus seinen Brief, den Brief eines Vaters, der tiefen Anteil am Ergehen seiner Kinder nahm. Diesen väterlichen Brief konnte Paulus schreiben, weil er aufgrund seiner Beziehung zu Epaphras eine geistliche Verantwortung für sie empfand (vgl. Kol 1,7-8). Eltern, die auf diese Weise Elternschaft vorleben, erhalten durch ihre Söhne und Töchter ein Vermächtnis aufrecht, indem diese ihrerseits lernen, anderen Eltern zu sein, um sie ins Reich Gottes zu führen.

Mein Freund, der Schriftsteller Peter Bunton, verfügt über jahrelange Erfahrung im Training und Mentoring junger Menschen. Er sagt Folgendes darüber, wie man geistlichen Kindern zur Reife verhilft: „Ein geistlicher Vater oder eine geistliche Mutter sollte bereit sein, Menschen mit verschiedenen Persönlichkeiten und Begabungen zu betreuen. Manchmal braucht man einen Mentor, der ganz anders ist als man selbst, damit man als geistlicher Sohn oder geistliche Tochter Facetten seines geistlichen Dienstes entdeckt, die man sonst gar nicht so im Blick hätte. Der Prüfstein dafür, wie sicher jemand in seiner Rolle als geistlicher Vater ist, besteht darin, ob er jemandem weiterhelfen kann, der begabter ist als er selbst!“

Ich stimme Peter zu. Natürliche Eltern hegen im Allgemeinen den Wunsch, dass ihre Kinder im wahrsten Sinne des Wortes „Größe“ erlangen, mit der sie Gottes Erde zu einem besseren Ort machen. Ebenso sollten geistliche Eltern den Wunsch haben und auch erwarten, von ihren geistlichen Kindern geistlich weit überholt zu werden. Egal, ob das geistliche Kind ohnehin schon reich begabt ist oder viel von dem profitiert, was ihm der Vater bzw. die Mutter beispielhaft vorlebt: die größte Freude des Mentors sollte es sein, den Erfolg seiner Kinder miterleben zu dürfen.

Authentisches geistliches Mentoring

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